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Sehr geehrtes Forum
Wir wohnen seit rund 10 Jahren in Goldingen (Schweiz) und besitzen ein Stück Land, welches unmittelbar unterhalb eines Bienenhaus liegt. Die Bienen haben uns seit wir dort wohnen stark belästigt und oft gestochen. Den Bienenhalter haben wir mehrmals darauf angesprochen, sind jedoch immer beruhigt worden, dass diese Bienen ganz normal seien. Der Bauer, der früher auf unserem Landstück Tiere weiden liess, hat uns ebenfalls mehrmals vor diesen Bienen gewarnt. Davon möchte aber seine Frau (ist mit dem Bienenzüchter entfernt verwandt) nichts mehr wissen... Mehrere Male haben wir dem Bienenzüchter Bescheid geben müssen, dass seine Bienen auf unserem Land geschwärmt seien und er kam jeweils ohne Zögern vorbei, um die Schwärme einzusammeln und in sein Bienenhaus zurückzubringen(*siehe unten).
Am Samstag, 19. Juni 04, um ca. 13:00 Uhr bin ich das letzte Mal bei unseren vier Alpakas gewesen, die zu diesem Zeitpunkt auf der Weide unterhalb des Bienenhauses geweidet haben. Zwei Stunden später habe ich gesehen, dass Herr Blöchlinger (der Bienenhalter) mit seiner Frau im Bienenhaus waren. Ca. 17:00 Uhr gingen meine Frau und ich zu den Alpakas und sahen, dass ein Tier den Kopf wild hin und her bewegte, zwei Tiere am unteren Rand der Weide übereinander lagen und ein Tier am oberen Rand des Geheges reglos unter der Tanne lag. Die vier Tiere waren übersät von Bienenstacheln und hatten bereits geschwollene Köpfe.
Während ich versuchte, die Tiere von den restlichen lebenden Bienen zu befreien, wurde ich selbst mehrmals gestochen. Meine Frau rief sofort den Tierarzt an, der sich unmittelbar auf den Weg machte. Vergeblich hat sich meine Frau bei der Auskunft nach einem Notruf für solche Fälle erkundigt. Ein Anruf beim Imker, Herrn Blöchlinger, wurde von Frau Blöchlinger folgendermassen beantwortet: “Gegengift....da gibt es gar nichts, das ist halt die Natur”. Der Bienenhalter hat sich nicht auf Platz gezeigt.
Umittelbar nach Eintreffen von Dr. Moor ist der Suri-Hengst gestorben. Die verschiedenen Injektionen haben nichts mehr genützt. Wenige Minuten später ist in den Armen meiner Frau auch die zweijährige trächtige hellbraune Zuchtstute jämmerlich erstickt. In der Nacht starb auch die zweite (ebenfalls trächtige) Zuchtstute an den Folgen der Bienenstiche einen langsamen schmerzhaften Tot. Dem letzten Tier, ein männliches Alpaka geht es heute wieder gut.
Diese Bienen gefährden Mensch und Tier! Gem. Bienenzucht-Aufsicht (Hr. R. Rhyner, Wil) ist ein solches Bienenverhalten nicht normal und sei seines Wissens noch nie in dieser Ausartung festgestellt worden.
Wir haben nach diesem Unfall von der Gemeinde gefordert, diese Bienen vernichten zu lassen. Dem Züchter haben wir ein Ultimatum und eine Schadenersatzforderung über ca. Fr. 20'000.-- gestellt (Anschaffungskosten lagen bei Fr. 18'000.--, die beiden weiblichen Tiere sollten zum Zeitpunkt ihres Todes tragend gewesen sein..). Mehrere Tage habe ich mit Nachforschungen betr. Bienenverhalten, -unfällen usw. verbracht und mit div. Fachleuten über dieses Drama gesprochen. Niemand stellte in Frage, dass die Bienen aus dem Bienenhaus stammten, welches ca. 5 Meter oberhalb des Geheges liegt. Der Bienenhalter hat sich am Folgetag telefonisch gemeldet und so etwas wie "... muss auch bewiesen werden, dass die Tiere wegen den Bienenstichen getötet wurden..." gesagt, nachdem ich im berichtete, dass ich die toten Tierkörper nicht in die Sektion gegeben habe. Ihm war aber nicht klar, dass die Todesursache durch einen Tierarzt festgestellt wurde, der sofort auf Platz war und die Todesursache jederzeit bestätigen kann.
Der verantwortliche Ressorleiter der Gemeinde (W. Riget) hat nach Eintreffen meines Briefes mit dem Bienenhalter Kontakt aufgenommen und mit ihm vereinbart, dass er seine Bienen zügeln soll. In einem Brief an den Bienenzüchter und an uns schrieb er, dass es wahrscheinlicher sei, dass fremde Bienen diesen Angriff gestartet hätten...ohne Begründung dieser abwegigen Meinung. Die Zügelaktion ist dann Ende Juni auch durchgeführt worden, ohne dass wir jetzt wissen, wo die Bienen heute Menschen gefährden...
Die Haftpflichversicherung Zürich hat jetzt alle Ansprüche abgelehnt mit der Begründung, dass es nur "naheliegend, jedoch nicht bewiesen sei", dass es die Bienen waren (*bei Schwärmen war das früher nie eine Frage!), die unmittelbar neben dem Unfallort leben. Auch könne dem betr. Bienenzüchter kein Verschulden bewiesen werden und selbst die Gemeinde habe ja nicht veranlasst, dass die Bienen gezügelt werden, sondern diese Regelung dem Frieden zuliebe eingegangen sei. Er (Herr Riget) habe mit ganz vielen Leuten gesprochen...(in einem halben Tag hat er mehr rausgefunden, als ich bis heute!?) und ganz nebenbei, habe er rausgefunden, dass er, als Tierschutzverantwortlicher ja gar nicht für die Bienen da sei... Und für unsere Alpakas???
Dieser Bescheid ist für uns eine Katastrophe und wir glauben nicht, dass er gerecht ist. Es wäre sicher richtig, wenn man der breiten Öffentlichkeit diesen Missstand bekannt gibt - ev. fühlen sich Mütter nicht mehr gleich sicher, deren Kinder neben Bienenhäusern spielen. Denn für einen allfälligen Unfall kann scheinbar niemand haftbar gemacht werden...
...ist etwas lange geworden, lässt sich aber leider fast nicht vermeiden. Wäre sehr schön, wenn sich jemand für dieses Drama interessieren würde!
Andreas und Barbara Honegger, Goldingen - Schweiz[/b]
Lieber Gast
die Versicherung des Bienenzüchters hat die Haftung abgelehnt - niemand scheint zu wissen, ob Haftpflicht besteht oder nicht --> darum habe ich gewagt, dieses Forum zu nutzen!
Lieber Gast
die Versicherung des Bienenzüchters hat die Haftung abgelehnt - niemand scheint zu wissen, ob Haftpflicht besteht oder nicht --> darum habe ich gewagt, dieses Forum zu nutzen!
Aber als Bürger der Eidgenossenschaft wissen Sie doch sicherlich, daß diese großen Wert darauf legt, ein unabhängiger Staat zu sein. Deshalb werden sich schweizer Gerichte wenig dafür interessieren, welche rechtlichen Bestimmungen in Deutschland gelten würden.
Gerade Fragen der Tierhalterhaftung sind ein recht spezielles Thema. Vielleicht gibt es ähnliche Foren in der Schweiz? Dort wäre es eher wahrscheinlich, daß jemand mitliest der sich auskennt.
Übrigens: nach deutschen Recht ist es recht fragwürdig, Name und Wohnort der Gegenpartei in dieser Form öffentlich bekannt zu geben. Auch wenn Sie sich um eine sehr sachliche Darstellung bemüht haben, könnte doch das Persönlichkeitsrecht des Nachbarn betroffen sein. Aber auch das kann in der Schweiz anders sein.
Was sollen die spitzen Bemerkungen gegen Schweizer? Das hilft dem Problem auch nicht weiter. Auch in Deutschland gibt es viel unterschiedliches Landesrecht...
Ich würde als Geschädigter einen Anwalt nehmen, mit dem man den Vorgang fachkundig beraten kann. Es sollte aber schon einer sein, der auch mit Tierhaltung und Tierhalterhaftpflicht-Fällen sich auskennt - und nicht mit Scheidungsfällen.
"Einfach so" würde ich mich nicht abspeisen lassen! Viel Erfolg!
Vielleicht mag noch der Hinweis dienlich sein, dass neuerdings afrikanische Killerbienen die schuzlose und relativ friedliche deutsche Honigbiene immer mehr selbst aus den Bienenstöcken verdrängen - oft ohne das Wissen des Imkers, der sich nur wundert, dass "seine" Bienen immer närrischer werden.
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