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Verfasst am: 29.08.05, 20:05 Titel: Uni Bonn startet Online-Umfrage zur Online-Strafanzeige
Mehr als 1.000 Bürger aus Bonn und Umgebung bekommen in den nächsten Tagen eine Mail von der Polizei: Jeder, der im vergangenen Jahr über das Internetportal der Bonner Polizei eine Strafanzeige gestellt hat, wird nun gebeten, bei einer Online-Umfrage zu diesem Thema mitzumachen. Die Teilnahme ist vollkommen anonym und freiwillig. Kriminologen der Universität Bonn haben die Umfrage konzipiert. Sie erhoffen sich Aussagen über die Akzeptanz der "Anzeige per Mausklick" sowie über die Motive und Erfahrungen derjenigen, die dieses neue Angebot nutzen.
Das Internet bietet nicht nur Raubkopierern oder Betrügern völlig neue Möglichkeiten, sondern auch denjenigen, die von einer Straftat betroffen sind: Sie müssen für eine Anzeige nicht mehr das Revier aufsuchen, sondern können einfach online einen entsprechenden Bogen ausfüllen. "Wir wollen herausfinden, wie dieses Verfahren angenommen wird - ob es beispielsweise auch Betroffene nutzen, die sonst nie eine Anzeige gestellt hätten", erklärt Dr. Werner Rüther vom Kriminologischen Seminar der Universität Bonn.
Rüther hat mit seinen Mitarbeitern einen Online-Fragebogen zur Online-Anzeige entwickelt. Damit wollen die Kriminologen unter anderem klären, inwieweit das Internet den gesellschaftlichen Umgang mit Kriminalität verändert. Das nordrhein-westfälische Innenministerium und das Polizeipräsidium Bonn unterstützen das Projekt. So sendet die Polizei in den nächsten Tagen für einen Vortest all denjenigen eine Mail, die im Jahr 2004 über das Bonner Internet-Portal eine Strafanzeige gestellt haben - insgesamt mehr als 1.000 Personen. Die spätere Hauptuntersuchung umfasst dann eine repräsentative Zufallsstichprobe aller Nutzer des neuen Angebots in Nordrhein-Westfalen.
Die Ergebnisse sollen auch Anhaltspunkte liefern, wie die Online-Anzeigen für die offizielle Kriminalstatistik zu interpretieren sind. Nicht zuletzt erhoffen sich die Beteiligten Hinweise darauf, wie sich die Online-Anzeigebögen noch praxisgerechter und bürgernäher gestalten lassen.
In meinen Augen drückt sich ein Geschädigter einer Straftat mit einer Online-Anzeiger nicht wirklich "richtig" aus, wie es eigentlich der Fall sein sollte.
Ein Schreiben an die Polizei oder auch der StA mit Angabe des Sachverhalts zeigt in meinen Augen wesentlich mehr das Gefühl, dass man auch will, dass gegen den Beschuldigten ermittelt wird, aber per Online, was man mal "eben" so machen köntne? ME nein, wenn überhaupt, weniger-
Ich habe eigentlich positive Erfahrungen mit der Online-Anzeigenerstellung gemacht. Leider hat sich die erste Kontaktaufnahme des ermittelnden Beamten zu mir ein bischen hingezogen, das lag aber eher daran das der Vorgang "Datenmanipulation" zu reichlich Fragezeichen bei den Beamten führte die meine Anzeige weiterleiteten. Er wurde auch "richtig" ermittelt und schnell, was in diesem Fall wegen Providerlogs auch wichtig war.
Ich fand es sehr praktisch die Anzeige über das Internet zu erstellen, ein Brief hätte mich doch viel mehr Zeit gekostet und es war einfach "angenehmer" als zur Polizei zu fahren.
(Mein Verfahren wurde leider eingestellt nachdem ein Amerikaner als Täter ermittelt wurde und sich der weitere Aufwand für den geringen Schaden nicht mehr lohnte. Der Schaden war bei Aufgabe der Anzeige noch nicht bekannt und hielt sich dann glücklicherweise im 2stelligen Eurobereich ) _________________ Gruß,
Sunrabbit
Mein Beitrag ist nur meine persöhnlich Meinung und bietet keinerlei Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit.
Wenn man sich hier im Forum so umschaut, müsset man zu dem Schluß kommen, dass Deutschland aus nichts als Kriminellen besteht.
Jeder RA ist ein übler Verleumder, jeder Richter ein Rechtsbeuger.
Ganz zu schweigen von den 14 Jährigen, die ihre Kumpels wegen Bildung krimineller Vereinigungen, 240 in Tateinheit mit 235 StGB anzeigen wollen.
Salesch & Co ist schon genug. Das jetzt auch noch multimedial und interaktiv?
Wenn da bestehende Hemmschwellen wegfallen, gibt’s bald mehr Justiz-Spam als Viagra-Spam.
Schlimm genug, dass wir einen Anwaltsschwemme haben. Die mit einer Delinquentenschwemme zu bekämpfen scheint reichlich ungeeignet. _________________ Mit freundlichen Grüssen,
aber bitte mit der nötigen Skepsis geniessen, ist nur meine Meinung.
Ich fand es sehr praktisch die Anzeige über das Internet zu erstellen, ein Brief hätte mich doch viel mehr Zeit gekostet und es war einfach "angenehmer" als zur Polizei zu fahren.
Eben, das ist ein Argument gegen diese Möglichkeit. Wenn jemand es schon für zu mühevoll hält, einen Text auf Papier auszudrucken und per Post abzusenden, dann kann die Sache eigentlich nicht besonders wichtig für ihn sein.
Interessant wäre deshalb bei der Studie auch eine Auswertung, ob auf diesem Weg mehr relativ geringfügige Sachverhalte angezeigt werden als sonst.
Eben, das ist ein Argument gegen diese Möglichkeit. Wenn jemand es schon für zu mühevoll hält, einen Text auf Papier auszudrucken und per Post abzusenden, dann kann die Sache eigentlich nicht besonders wichtig für ihn sein.
Ehrlich gesagt wusste ich nicht das man Anzeige auch per Post erstellen kann. Zum anderen war ich, nach Analyse der "Scherben" und weitere Aktionen unter anderem zur Gefahrenabwehr ziemlich im Eimer und hatte zugegebener Maßen keine Lust mehr in der Nacht für 2-3 Stunden auf die Wache zu fahren. Ich habe mich aus "Geschwindigkeitsgründen" dann für diese Methode entschieden und habe 2 Tage später eine komplette Analyse/Bestandsaufnahme schriftlich nachgereicht. Das sich der Schaden hinterher als so gering herausstellte konnte ich in dem Moment nicht nicht wissen, wenn ich aber länger gebraucht hätte um dies zu ermitteln und dann erst mit "vollständigen" Angaben die Anzeige gestellt hätte wäre eine Ermittlung wahrscheinlich gar nicht mehr möglich gewesen. So wurde zumindest ermittelt, wenn auch ohne "echten" Erfolg aus den schon genannten Gründen. Das die Online-Anzeige weder Annonym ist noch einen Gang zur Wache erspaart war mir allerdings klar, das war nicht der Grund für oder gegen die Anzeige per Internet. _________________ Gruß,
Sunrabbit
Mein Beitrag ist nur meine persöhnlich Meinung und bietet keinerlei Anspruch auf Richtigkeit oder Vollständigkeit.
Es ist von großem Übel, daß der Staat aus Rationalisierungsgründen eine solche Sache ermöglicht.
Man muß hierbei sehen, daß eine Anzeigenerstattung leider gar nicht so selten damit verbunden ist, die Polizei/Justiz vor den eigenen Karren zu spannen, um auf eine mißliebige Person Druck ausüben zu lassen.
Es kann geschehen, daß bei einer solchen sog. "Anzeigenerstattung" Sachverhalte unqualifiziert beschrieben und bewertet werden. Die Personendaten des angeblichen Übeltäters werden mit "Beschuldigten-Status" gespeichert und in der Folgezeit möglicherweise wegen völlig anderer Dinge wieder hervorgeholt. Diese Daten werden nicht gelöscht.
Einen geringen Schutz gegen unrechtmäßige Strafverfolgung stellt die Schwelle des "Anfangsverdachts" dar. Hiergegen wird gelegentlich sogar durch die Polizei verstoßen nach dem Motto: "Erst mal eine Strafanzeige. Kann später ja wieder eingestellt werden".
Ein Makel für den Betroffenen bleibt jedoch.
Mir wird übel, wenn ich von solchen Vorhaben höre. Hört sich sehr nach Förderung von Denunziantentum an.
Wenn die Sache nicht den Gang zur Polizei selbst wert ist (mit ordnungsgemäßer Verantwortungsübernahme in Form der Unterschriftsleistung), dann sollte man von einer "Anzeigenerstattung" absehen.
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