Foren-Archiv von www.recht.de

[Kim + Daniel]

Hallo zusammen...

wir sind nach einigem Suchen auf diese Seite gekommen und haben den Forenbeitrag von Markus gelesen... da unsere Angelegenheit z.T. ziemlich ähnlich ist und er doch einige recht wertvolle Tips bekommen hat, wollen wir das nun auch versuchen:
Es geht um Folgendes:
Meine Freundin Kim (1 und ich (20) sind nun seit etwa 10 Monaten zusammen und der Psychoterror ihrer Eltern (va ihrer Mutter) gegen sie begann im Prinzip genau an dem Tag, an dem wir zusammen gekommen sind. Seit diesem Tag durfte ich nicht einmal in die Nähe ihres Hauses oder ihres Lokals kommen, ich habe in diesen 10 Monaten etwa 3 bis 4 mal mit ihren Eltern geredet, allerdings nur um immer wieder zu erfahren, dass sie mich "noch nicht" sehen wollen. Mit dieser Tatsache haben wir uns mittlerweile abgefunden, ich hole meine Freundin nun immer ab und wir fahren zu mir. Allerdings ist das leider nur der Anfang des Psychoterrors: ihre Mutter redet nun kaum noch mit meiner Freundin, zieht ihre Geschwister vor (bezahlt ihnen z.B. Geld vor den Augen meiner Freundin, nachdem ihr Geld für neue Anziehsachen verweigert worden ist), beschimpft mich als "Vollidiot, Scheißkerl" etc. in Kims Gegenwart und versucht die anderen Familienmitglieder gegen uns auf zu hetzen, was ihr leider auch gelingt (z.B. schlägt ihr kleiner Bruder sie, wenn die Mutter wieder etwas über uns gesagt hat).
Ihre Mutter sagt ihr auch immer, dass Kim nie gewollt war und seit ihrer Geburt nur Probleme gemacht hat, obwohl sie alle Aufgaben im Haushalt, die ihr zugeteilt werden immer macht, um möglichst Ärger zu vermeiden. Ihre Mutter lästert auch immer über Kims Freunde und Freundinnen und deren Eltern und über meine Eltern, obwohl sie sie noch nie gesehen geschweigedenn kennen gelernt hat...
Mittlerweile ist es alltäglich geworden, dass meiner Freundin mit Essens- und Geldentzug gedroht wird. Der eigentliche Grund für unseren Forenbeitrag ist allerdings folgender: neulich (letzten Freitag) wollte ihre Mutter sie zwingen für ihr Lokal Essen einzukaufen. Als meine Freundin sich weigerte, weil wir beide verabredet waren, beschimpfte ihre Mutter uns beide mal wieder und meinte, dass meine Freundin ausziehen solle. Sie ist nun seit Freitag bei mir und ihr wurde mitgeteilt, dass sie die ganze nächste Woche wegbleiben soll, danach wollen sie weitersehen... genau das gleiche ist schon vor einigen Jahren mit ihrer älteren Schwester passiert, diese hat sogar das Jugendamt eingeschaltet, aber als das Amt da war, hat ihre Mutter auf heile Welt gemacht und die gute Mutter gespielt, so dass das Jugendamt nichts unternommen hat. Der Terror ging danach allerdigs weiter und sogar soweit, dass sie im Winter ihre Tochter im Nachthemd nachts aus dem Haus geworfen hat, die dann mit dem Fahrrad ins 15 Kilometer entfernte Flensburg zu deren Freund gefahren ist. Meine Freundin wird nun ducrh diesen psychischen Druck auch in der Schule schlechter, da sie jedesmal Angst vor neuem Ärger hat, wenn sie nach Hause kommt und die psychische Belastung einfach zu groß wird. Sie weint deshalb oft und lange und wir wissen nicht, was wir machen sollen. Mit ihren Eltern reden macht keinen Sinn, da sie davon auszugehen scheinen, dass sie etwas besseres sind, als die restlichen Menschen und keine Kritik an sich heran lassen.
Meine Freundin ist deshalb mittlerweile soweit, dass sie von zu Hause ausziehen will, nur um nicht mehr dieser Belastung ausgesetzt zu sein.
Allerdings geht sie noch zur Schule und ich leiste gerade meinen Zivildienst ab und wohne auch noch daheim. Wir haben also beide noch nicht das nötige Geld um uns eine eigene Wohnung leisten zu können .. deshalb wissen wir nicht weiter und wohin wir gehen könnten oder an wen wir uns wenden können. Ist das Jugendamt noch zuständig, auch wenn meine Freundin schon 18 ist??? Kann man von den Eltern finanzielle Unterstützung erzwingen (denn freiwillig werden sie wohl keine geben)?

danke für eure Hilfe

Kim und Daniel

[auaox]

Ist das Jugendamt noch zuständig, auch wenn meine Freundin schon 18 ist???
Jein - für Entscheidungen ihrer Lebensführung und ihres Unterhaltes nicht.
Möglicherweise findet sich aber dort ein netter und kompetenter Berater (mit Glück - wohlgemerkt).

Kann man von den Eltern finanzielle Unterstützung erzwingen (denn freiwillig werden sie wohl keine geben)?
Im Prinzip ja. Sie sind sogar vorrangig vor dem Sozialamt unterhaltsverpflichtet. Meistens läuft der zu zahlende Unterhalt auf die Düsseldorfer Tabellen heraus, falls es geringer ausfällt, als der Satz zur Hilfe für den Lebensunterhalt, kann man beim Sozialamt weitere Hilfe beantragen. Aber auch Schüler-Bafög wäre möglich, je nachdem, welche Schule sie besucht, ebenso Wohngeld (hier in Hessen bei der Kreisverwaltung). Ggf. auch Ausbildungsbeihilfen vom Arbeitsamt.
Für die Vorgehensweise wg. Unterhaltszahlungen kann ich nur den Rat eines Anwaltes empfehlen (Prozeßkostenbeihilfe beim Amtsgericht beantragen!).
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Ich bin nicht befugt, verbindliche Rechtsauskünfte zu erteilen. Alle meine Postings geben nur meine allgemeine persönliche Meinung zum Thema wieder. Wenn Sie Rechtsrat benötigen, wenden Sie sich bitte an eine dafür berechtigte Person.
- auaox -

[Flasche]

Zumindest bei uns in Württemberg untertützt das Jugendamt in Unterhaltsfragen bis zum 21 Geburtstag!

[Gast]

in Hessen habe ich andere Erfahrungen gemacht.