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Weitblick bei Klausuren?
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 22.04.06, 22:04    Titel: Weitblick bei Klausuren? Antworten mit Zitat

Hi,

Ich stelle bei mir als Defizit fest, dass ich in Klausuren zum Teil zu schnell auf die Probleme aus meiner Sicht springe. Dadurch übersehe ich Dinge, arbeite durch aus auch unsauberer als notwendig oder mache mir über Dinge keine Gedanken, die auch problematisch sind. Oftmals kann ich das "Übersehene" auch lösen, nur komme mangels Tunnelblick nicht immer dazu. Es fällt mir nicht ins Auge.

Kennt jemand von euch das Problem oder hat ähnliche Erfahrung? Bei Fallübungen fällt es mir auch schwer mich zu einem anderem Stil umzustellen. Ich verfalle unbewusst in das problemorientierte Arbeiten zurück.

Liebe Grüße Marcus
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Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist kein problemorientiertes Arbeiten (ein Studium ist nicht mit z.B. einer kaufmännischen Ausbildung zu vergleichen) und auch nicht persönlicher Stil, die Ursache ist eine falsche, weil unwissenschaftliche Einstellung zu geistiger Arbeit.

An dieser Einstellung musst Du arbeiten, ansonsten gilt für Dich nämlich das bekannte Wort: nicht studierfähig.

Zu folgenden Erkenntnissen musst Du dich durchringen und entsprechend trainieren, wie man an Fragen heran geht:

1. Deine persönliche Meinung interessiert keinen Schwanz. Sie zu verkünden nennt man auf der Uni labern.

2. Glauben ist nicht Wissen, und wissen tust du zunächst einmal gar nichts. Das sokratische "ich weiß, dass ich nichts weiß" gilt für jeden Wissenschaftler. Jede wissenschaftliche Arbeit fängt mit dieser Erkenntnis an.

3. Aus der Erkenntnis, dass man von Tuten und Blasen keine Ahnung hat, folgt, dass man sich Wissen, gesichertes Wissen erst einmal erwerben muss. Gesichertes Wissen sind für einen Jurastudenten in der Praxis die Angaben, die in einer Fallbeschreibung stehen.

4. Irren kann man sich nur im Denken. Also sind alle Zusammenhänge und Ursachen, die Du im beschriebenen Fall zu erkennen glaubst und alle Prioritäten, die Du zu setzen versucht bist, irrtumsanfällig. Heißt, Du darfst Dir selbst nicht trauen und musst jeden Einfall, der Dir dazu kommt, daraufhin prüfen, ob er auch richtig ist. Das prüft man dadurch, dass man abklopft, ob der Einfall zu irgend einer Angabe im Text im Widerspruch steht, wobei alle Angaben das gleiche Gewicht und die gleiche Bedeutung haben. Nichts ist unwichtig, und besonders Juristen müssen genau sein und jede Unstimmigkeit sofort erkennen. Wird ein Widerspruch entdeckt, ist der Einfall falsch, auch wenn er Dir noch so schön und plausibel erscheint, denn, wie gesagt, Du sollst nicht glauben, Du sollst wissen.

5. Die Kenntnis der Gesetze sind Handwerkszeug eines Juristen. Sie sind nicht das Lernziel. Lernziel ist, dieses Handwerkszeug auch gebrauchen zu können - bei der Lösung von Fällen. Das oben beschriebene, die Analyse des Sachverhalts, ist dafür die Voraussetzung. Denn wenn Du nicht erkannt hast, welcher Sachverhalt tatsächlich vorliegt, fuchtelst Du sozusagen mit dem Hammer in der Gegend herum, triffst mal diesen Nagel, mal jenen, aber höchstens zufällig mal den, den es einzuschlagen gilt.

Dies alles folgt dem sehr alten Grundsatz, dass Wissenschaft nur der betreiben kann, der fähig ist, von sich selbst abzusehen.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Danke für deine Antwort, auch wenn ich deinen Stil als nicht jedermanns Sache empfinde.
Abrazo hat folgendes geschrieben::
Das ist kein problemorientiertes Arbeiten (ein Studium ist nicht mit z.B. einer kaufmännischen Ausbildung zu vergleichen) und auch nicht persönlicher Stil, die Ursache ist eine falsche, weil unwissenschaftliche Einstellung zu geistiger Arbeit.

An dieser Einstellung musst Du arbeiten, ansonsten gilt für Dich nämlich das bekannte Wort: nicht studierfähig.

Leider hilft mir das noch nicht ausreichend weiter, da es zu abstakt für micht ist.

Gruß Marcus

PS: Ich bin übrigens Referendar der eine Diss schreibt.
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Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Leider hilft mir das noch nicht ausreichend weiter, da es zu abstakt für micht ist.

Dann hat es leider keinen Sinn, Dir weiterführend Wissenschaftstheorie zu empfehlen, denn die ist noch abstrakter.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Obermotzbruder
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 06.09.2005
Beiträge: 3164
Wohnort: In Deutschland. Und das ist gut so.

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Jim Phelps hat folgendes geschrieben::
Hi,

Danke für deine Antwort, auch wenn ich deinen Stil als nicht jedermanns Sache empfinde.
Abrazo hat folgendes geschrieben::
Das ist kein problemorientiertes Arbeiten (ein Studium ist nicht mit z.B. einer kaufmännischen Ausbildung zu vergleichen) und auch nicht persönlicher Stil, die Ursache ist eine falsche, weil unwissenschaftliche Einstellung zu geistiger Arbeit.

An dieser Einstellung musst Du arbeiten, ansonsten gilt für Dich nämlich das bekannte Wort: nicht studierfähig.

Leider hilft mir das noch nicht ausreichend weiter, da es zu abstakt für micht ist.

Gruß Marcus

PS: Ich bin übrigens Referendar der eine Diss schreibt.


Sehr glücklich Hallöle

Da werden Sie bei Abrazo eh auf Probleme stoßen. Die Dame mag es kompliziert und weiß und kann alles besser als andere und dreht ihnen noch das Wort im Mund herum. Zudem mäkelt sie an ihrem Satzbau und an der Rechtschreibung. Sie wirft mit lateinischen Zitaten um sich, die keiner versteht, um dadurch intellektuelles Wissen kund zu tun. Und Sie ändert ihre Meinung wie der Wind sein Fähnchen. Daher: Nicht ganz so ernst nehmen.


Grüssle
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Jeden Tag kommt ein neuer Dummer am Bahnhof an, man muss ihn nur abholen.
Dummheit ist auch eine natürliche Begabung (Wilhelm Busch)
Demokratie ist eine Einrichtung, die es den Menschen gestattet, frei zu entscheiden, wer an allem schuld sein soll.
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showbee
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 12.01.2005
Beiträge: 1524
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 13:27    Titel: Re: Weitblick bei Klausuren? Antworten mit Zitat

Jim Phelps hat folgendes geschrieben::
Oftmals kann ich das "Übersehene" auch lösen, nur komme mangels Tunnelblick nicht immer dazu. Es fällt mir nicht ins Auge.


Hi Marcus,

ich habe das Problem auch gehabt und mir so "wegtrainiert", indem ich mich in einigen Klausuren im Hauptstudium gezwungen habe x Minuten auf dem Sachverhalt zu verwenden. Bspw. Große Übung Strafrecht: Sachverhalt lesen, beim 1. lesen Probleme kennzeichnen, dann Prüfung ob das wirklich alles sein kann (Masse an Problemen?), zweites lesen, noch eine Prüfung der entdeckten Probleme. Nur so kann man sich individuell trainieren, ja nix zu vergessen. Im Grundstudium habe ich mir sogar noch versucht "Zeitverteilung" zu vergeben (bspw. Problem 1 = 20%, Prob 2 = 40%, Prob 3 = 10%, Rest Puffer o.ä.). Das sollte man dann aber später schon im Gefühl haben...

Gruß vom

showbee
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 15:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Danke für eure Antworten. Gerade deine Antwort showbee klingt gut. Ich werde dies versuchen. Doch leider gehen mir neben den großen Probleme Kleinigkeiten durch die Lappen. Hast du das auch damit "wegbekommen"?

Gruß Marcus
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jurico
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 03.08.2005
Beiträge: 6123
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: 23.04.06, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Jim Phelps,

Jim Phelps hat folgendes geschrieben::
PS: Ich bin übrigens Referendar der eine Diss schreibt.

vielleicht hast Du auch ein Zeitproblem. Winken
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 24.04.06, 18:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Ich glaube ein Zeitproblem ist es nicht. Aber gute Idee.
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Lulleische
Interessierter


Anmeldungsdatum: 18.11.2005
Beiträge: 18
Wohnort: Jena

BeitragVerfasst am: 28.04.06, 18:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo!

Das Problem hatte ich am Anfang auch. Was wirklich hilft ist üben, üben und nochmal üben. Ich habe mir am Anfang ein Fallbuch vom AchSo Verlag angeschafft, da wird immer alles Schritt für Schritt bearbeitet und das zeigt dir auch auf auf was es wirklich ankommt und was du bei seite lassen sollst.
Für den Einstieg ist das Buch klasse, schau aber kurz vor der Klausur in der Bibo noch nach anderen Fallbüchern, weil die Fälle aus dem "Lernen mit Fällen" nicht immer so umfangreich sind wie Klausurfälle.

Außerdem sollst du ja ein Gutachten schreiben und kein urteil. Du musst bei wirklich null anfangen.

viel Glück
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 28.04.06, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Danke für deine Antwort. Versuche es Traurig
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jurico
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 03.08.2005
Beiträge: 6123
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: 28.04.06, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Häh? Moment mal, hier paßt doch was nicht.

Ein
Jim Phelps hat folgendes geschrieben::
Referendar der eine Diss schreibt

kann nicht

Lulleische hat folgendes geschrieben::
bei wirklich null anfangen.

Schon gar nicht mit den AchSo-Büchern; die mögen in den ersten Semestern hilfreich sein, aber fürs Assessorexamen? Geschockt

Stattdessen empfehle ich:
- Schmitz, Zivilrechtliche Musterklausuren für die Assessorprüfung, 5. Auflage 2006
- Schmitz, Strafrechtliche Musterklausuren für die Assessorprüfung, 5. Auflage 2005

Fürs Ö-Recht habe ich allerdings keine Empfehlung parat.

Lulleische hat folgendes geschrieben::
Außerdem sollst du ja ein Gutachten schreiben und kein urteil.

Nein, als Referendar schreibt man normalerweise Urteile (bzw. andere Entscheidungen im Urteilsstil) und nur ausnahmsweise Gutachten.

Vielleicht doch mit der Diss ein wenig übernommen? Winken
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 28.04.06, 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Mit der Diss nicht übernommen, da noch nicht viel geschrieben Smilie Aber ich muss meinem Lösungsstil arbeiten. Ich denke, kleiner Schritte bei der Lösung gehen, könnte der Weg sein.

Wie ist denn der Schmitz? Ich lese A/S Klausuren aus dem Klausurenkurs und bearbeite diese.

Gruß Marcus
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jurico
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 03.08.2005
Beiträge: 6123
Wohnort: Chemnitz

BeitragVerfasst am: 28.04.06, 21:13    Titel: Antworten mit Zitat

Im Zivilrechts-Schmitz sind 12, im Strafrechts-Schmitz 10 Klausuren drin. Jeweils ein Aktenauszug o. ä. und eine ausformulierte Lösung mit vielen Anmerkungen. Ich habe aber ehrlich gesagt bisher nur ein wenig drin geschmökert; von Durcharbeiten kann noch keine Rede sein. Winken

Ich finde die Bücher ok, muß man aber selbst mal reinschauen. Ich kann diese z. B. nicht mit den einschlägigen Klausurenkursen vergleichen, weil ich einen solchen nicht belegt habe.

Fürs Ö-Recht übrigens: Kintz, Öffentliches Recht im Assessorexamen - in meinen Augen sehr gut (allerdings kein Klausurenbuch).

In welchem Referendars-Stadium steckst Du eigentlich?
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Jim Phelps
Interessierter


Anmeldungsdatum: 22.04.2006
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 28.04.06, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Hi,

Im Juli Examen Mit den Augen rollen
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