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Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) vom vergangenen Oktober zahlen Lebens- und Rentenversicherungen nun Geld an ihre Kunden zurück. Allein elf Kunden der Hamburg-Mannheimer, die eine Sammelklage wegen zu geringer Rückkaufswerte eingereicht hatten, bekamen von dem Unternehmen im Durchschnitt 570 Euro pro Vertrag nachgezahlt, teilte die Verbraucherzentrale Hamburg mit. Auch andere Unternehmen hätten damit begonnen, Nachzahlungen zu leisten.
Komplizierte Vertragsklauseln gerügt
Von dem BGH-Urteil können Versicherungskunden profitieren, die zwischen 1994 und 2001 eine Lebensversicherung abgeschlossen und vorzeitig wieder aufgegeben haben. Der BGH hatte geurteilt, dass diese Kunden einen Anspruch darauf hätten, bei einer vorzeitigen Kündigung ungefähr die Hälfte der eingezahlten Gelder zurück zu bekommen. Die Versicherungen hatten laut BGH ihre Vertragsbedingungen zu kompliziert formuliert. So konnten die Versicherungsnehmer nicht erkennen, dass bei einer Kündigung in den ersten Jahren einer Versicherung fast kein Geld zurückfließen würde.
Rund sieben Millionen Betroffene
Bei Lebensversicherungen und privaten Rentenversicherungen ist es in der Branche üblich, aus den ersten Beiträgen zunächst die Kosten für den Versicherungsabschluss zu begleichen, wie zum Beispiel die Provision des Versicherungsvermittlers. Außerdem berechnen viele Versicherungen relativ hohe Storno-Gebühren, so dass nur wenig Geld für den Versicherten bleibt. Von dem BGH-Urteil sind rund sieben Millionen Versicherungskunden betroffen, die oft mehrere hundert oder sogar über 1000 Euro als Nachzahlung erwarten können.
Klage wird fortgeführt
Die Verbraucherzentrale Hamburg wertet die Auszahlungen als Erfolg der Sammelklage gegen die Hamburg-Mannheimer. Die Höhe der gezahlten Beträge sei zwar plausibel, es fehle jedoch eine detaillierte und nachvollziehbare Berechnung. In diesem Punkt werde die Klage deshalb fortgeführt, sagte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale.
Hamburg-Mannheimer zahlt nicht wegen Sammelklage
Eine Sprecherin der Hamburg-Mannheimer erklärte, die Zahlungen stünden gar nicht in Zusammenhang mit der Sammelklage, sondern das Unternehmen habe für alle betroffenen Kunden bereits Anfang Mai mit den Nachzahlungen begonnen. Die Hamburg-Mannheimer habe eine Rückstellung von 76 Millionen Euro gebildet, um Kundenforderungen zu erfüllen. Rund 80 Prozent von rund 500.000 betroffenen Verträgen seien weiterhin im Bestand des Unternehmens, weil die Kunden nicht gekündigt, sondern die Versicherung beitragsfrei gestellt hätten. Diese Kunden können am Ende der Laufzeit mit einer höheren Auszahlung rechnen. Die übrigen 100.000 Kunden sollten sich bei der Hamburg-Mannheimer melden, damit die Nachzahlungen berechnet und gezahlt würden.
Quelle: T - Online
Gilt das wirklich nur für den Zeitraum 1994-2001 ? Oder vielleicht auch für jemanden der 1992-93 abgeschlossen hat und letztes Jahr gekündigt hat und gemerkt hat, dass der Rückkaufwert relativ viel geringer war als über die Jahre insgesamt eingezahlt wurde ?
Ich würde mich über Antworten und Tipps sehr freuen!
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