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Brauerbauer FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 03.07.2005 Beiträge: 240
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Verfasst am: 21.10.06, 16:26 Titel: Gewichtung des Studienortes |
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Hallo.
Mich interessiert, wie sie als Volljuristen den Einfluss der Ausbildungsstätte und des Bundeslandes, in dem die Examina abgelegt werden, auf die tatsächliche juristische Ausbildung bzw. auf die Chancen auf dem juristischen Markt einschätzen.
Macht ein Studium an der BLS oder in Heidelberg potenziell den besseren Juristen aus dem Rechtslaien?
Werden Juristen mit Ausbildung an eben genannten Hochschulen denen aus z.B.der staatlichen Universität Kiels oder Hamburgs trotz gleicher Examensnoten entscheidend bevorzugt?
Oder kurz: Wie sehr fällt, gerade außerhalb des Staatsdienstes, die Ausbildungsstätte eines Juristen ins Gewicht? |
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jurico FDR-Moderator
Anmeldungsdatum: 03.08.2005 Beiträge: 6123 Wohnort: Chemnitz
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Verfasst am: 22.10.06, 11:15 Titel: |
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Hallo,
wie immer: "Es kömmt darauf an, ..."
Bewirbt man sich z. B. bei einem RA, der selbst in Heidelberg studiert hat, hat man allein dadurch vielleicht einen (Heim-)Vorteil. Zumindest hat man schon mal einen gemeinsamen Anknüpfungspunkt und möglicherweise auch eine Basis für ein (Vorstellungs-)Gespräch.
Manch ein RA wünscht sich - mit Rücksicht auf seine Mandanten - einen "örtlichen Bezug" des Bewerbers. Ein Arbeitgeber in Auerbach im Vogtland (Stichwort: Knallerbsenstrauch) kommt vielleicht mit einem Bewerber aus Hamburg nicht unbedingt zurecht ... (zugegeben, das Beispiel ist etwas übertrieben, ).
Man kann andererseits auch einen (Arbeitgeber-)RA vor sich haben, der selbst in Heidelberg, Tokio und Lissabon studiert hat. Dann macht man nicht viel Eindruck, wenn man "nur" die Uni des Heimatortes besucht hat ...
Das waren nur ein paar Gedanken ohne Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
Übrigens scheinen sächsische / bayerische Examina einen besseren Ruf zu haben als solche aus Hamburg. Zumindest in Sachsen / Bayern.
PS: Achtung, ich bin noch kein Volljurist.  |
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Brauerbauer FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 03.07.2005 Beiträge: 240
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Verfasst am: 23.10.06, 18:57 Titel: |
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Ich muss zugeben ich bin von der Quantität der Antworten bisher recht enttäuscht. |
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jurico FDR-Moderator
Anmeldungsdatum: 03.08.2005 Beiträge: 6123 Wohnort: Chemnitz
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Verfasst am: 23.10.06, 19:01 Titel: |
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Stetes Tropfen höhlt den Stein ...  |
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ThoT FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 25.01.2006 Beiträge: 848
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Verfasst am: 24.10.06, 16:12 Titel: |
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um nochmal ein bisschen Farbe reinzubringen:
M.E. spielen die Examensnoten eine weitaus wichtigere Rolle als der Ort an dem das erste Examen abgelegt wurde.
Nicht vernachlässigen sollte man außerdem den Faktor "sonstiges". Soll heißen: Auslandsaufenthalt, Engagement neben dem Studium eben all das, was den frisch gebackenen Volljuristen von der Masse abhebt.
Ehemalige Präsidenten von ELSA-Deutschland (oder wem auch immer ) oder Praktikanten im EU-Parlament hat man nämlich als Arbeitgeber wohl weitaus seltener als Studenten die z.B. in Heidelberg studiert haben. |
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derrick FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 31.01.2005 Beiträge: 604
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Verfasst am: 25.10.06, 06:08 Titel: |
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Hallo!
Aus Erfahrungen bezüglich Einstellung bei Behörden kann ich nur sagen, dass es dabei offensichtlich vollkommen Wurscht ist, wo man sein Studium absloviert hat, zumindest bei den mir bekannten Fällen wurde nur auf die Abschlussnote geschaut. Demzufolge müßte man in diesem Zusammenhang eigentlich den Ratschlag erteilen, dort zu studieren, wo man am besten zu einer guten Endnote kommt.
Ähnliche Erfahrungen hört man ja auch immer wieder bei Schuläbgängern, wo es offensichtlich auch vollkommen egal ist, auf welcher Schule man sein Abi gemacht hat. Die meisten Firmen und Hochschulen schauen nur stur auf Note. In dem mir bekannten Fall haben einige Schüler eines Gymnasiums ein bzw. zwei Jahre vor dem Abi das Gymnasium geschmissen und einen Berufskolleg besucht. Später wurden sie bei einem Auswahlverfahren den Schülern vorgezogen, die das Gymnasium ordentlich zu Ende gebracht haben, jedoch beim Vollabitur eine halbe Note schlechter als die BK-Absolventen abschnitten. Mein persönliches Fazit daraus: Schauen, wo ich am leichtesten zu einer guten Note komme, die Qualität ist nicht so wichtig. Traurig aber wahr.
P.S.: Langfristig zahlt sich hoffentlich Qualität aus.
mfg |
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showbee FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 12.01.2005 Beiträge: 1524 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 25.10.06, 10:46 Titel: |
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Hallo,
öffentliche Arbeitgeber dürfen m.E. gar nicht auf den Studienort abstellen, da öffentlicher Dienst / Beamte nur nach Leistung eingestellt werden dürfen. Wie heißt es doch so schön in Art. 33 II GG: Jeder Deutsche hat nach seiner Eignung, Befähigung und fachlichen Leistung gleichen Zugang zu jedem öffentlichen Amte.
Steht das was vom Studienort? Nein, deswegen darf dieser auch kein Kriterium zur Einstellung sein.
Lediglich in der Privatwirtschaft kann und wird der Studienort Kriterium sein. Wie bereits geschrieben hat da jeder seine Vorlieben. Der eine Arbeitgeber guckt auf die Note, der andere auf den Studienort, der nächste nur auf den Minirock der Bewerberein... was soll man da raten?
Mfg vom
showbee |
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jurico FDR-Moderator
Anmeldungsdatum: 03.08.2005 Beiträge: 6123 Wohnort: Chemnitz
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Verfasst am: 25.10.06, 11:04 Titel: |
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Apropos Note:
Diese sollte man auch nicht überbewerten. Bei meiner bisherigen Bewerbungsoffensive habe ich die Erfahrung gemacht, dass man sich z. B. in wirtschaftsrechtlich orientierten Kanzleien ("Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer Steuerberater") nicht vorrangig für die Examensnoten interessiert. Bei den "Big Four" mag das anders sein.
Viel wichtiger und uU auch ausschlaggebend sind aus meiner Erfahrung folgende Punkte:
- erkennbare Spezialisierung schon im Studium / Referendariat,
- wirtschaftliches Verständnis,
- Nebentätigkeit in Kanzleien / zielgerichtete Auswahl der Referendarstationen
Anekdote am Rande: Letztens war ich bei einem Vorstellungsgespräch. Als ich ging, sah ich den nächsten Kandidaten. Der hatte keine Krawatte dran. Hoi, dachte ich, der will wohl ein Praktikum machen ...  |
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windalf FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 7499 Wohnort: PC
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Verfasst am: 25.10.06, 11:06 Titel: |
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Zitat: |
Der eine Arbeitgeber guckt auf die Note, der andere auf den Studienort, der nächste nur auf den Minirock der Bewerberein... was soll man da raten?
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Wie wäre es mit guten Noten an ner guten Uni und mit kurzen Rock zum Bewerbungsgesrpäch.
b.t.w ich saß letzte Woche mit dem Cheffe und einem Bewerber zusammen bei einem Bewerbungsgespräch. Der Minirock war schon geil aber die Dame war dumm wie Brot. Ich war trotzdem für Einstellen aber Cheffe wollte nicht  _________________ ...fleißig wie zwei Weißbrote
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jurico FDR-Moderator
Anmeldungsdatum: 03.08.2005 Beiträge: 6123 Wohnort: Chemnitz
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Verfasst am: 25.10.06, 11:08 Titel: |
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windalf hat folgendes geschrieben:: | einem Bewerber ... Minirock war schon geil |
... aber er hätte sich auch die Beine rasieren sollen ...  |
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windalf FDR-Mitglied

Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 7499 Wohnort: PC
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Verfasst am: 25.10.06, 11:15 Titel: |
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@jurico
Ne war schon alles äußert weiblich  _________________ ...fleißig wie zwei Weißbrote
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