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Sehr schwieriger Vater...

 
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Andi 1
Gast





BeitragVerfasst am: 23.12.04, 00:20    Titel: Sehr schwieriger Vater... Antworten mit Zitat

Guten Abend liebe Forumsmitglieder und Leser,

Sehr sehr schwieriger Sachverhalt: Eine Person(70 Jahre alt) hat schon ihr ganzes Leben das "Jäger-und Sammlersyndrom". Dieses ist in den letzten 30Jahren zu sehr starker "Messie" ausgeartet. Um es kurz zu sagen, die Person bewohnt alleine ein Haus mit 100qm (5 Zimmer,Mietwohnung). Die Person sammelt alles (über jahrelang Zeitungen,Bierdeckel,Verschlüsse, Dosen etc.) Einfach alles. In der Wohnung selber ist nur noch ein Fleckchen in der Küche auf dem Tisch frei (zum Essen). Der Rest der Wohnung ist völlig "zugemüllt". (Die Person hat noch diverse Kellerräume, in denen sich jahrzehnter lang gesammelter Unrat befindet).Selbst der Garten muss als Abstellfläche dienen...Die Zustände sind katastrophal, es wird nichts, aber auch gar nichts weggeworfen.(Teilweise schimmelt die Wohnung weil auch nicht gelüftet wird). Man könnte sagen, Haus und Person, alles ist total verwahrlost.

Die Person hat 3 Kinder, welche, wenn sie ihn auf diese Zustände ansprechen, nichts anderes als "böse" sind. Dann hat die Person das Gefühl, man möchte ihr etwas wegnehmen, und hat auch schon einmal die Türschlösser ausgetauscht...damit die "bösen" Kinder nicht mehr reinkönnen..

Nun hat sich eines dieser 3 Kinder ein Haus gekauft, und dort ist eine 2 Zimmer Wohnung frei. Es wurde mit der Person vereinbart, dass diese dort am 1.2.2005 einzieht. Zum einen, weil die Person auch nicht mehr jünger wird, zum anderen um einmal diese "Messie" Zustände zu beseitigen. Die Person hat auch zuerst eingewilligt, möchte aber nun eigentlich nicht mehr umziehen.(Ich denke die Person hat fürchterliche Angst davor, weil nicht alles mitgenommen werden kann..) Aber die Person muss umziehen, bzw. ausziehen, weil der Vermieter ihn auch loshaben möchte. Ist obendrein eine Sozialwohnung, die auch eher für Famlien benötigt. wird.

Nun versuchen diese drei Kinder der Person sich in diesem "Dickicht" durchzuwühlen. Und wie vermutet, die Person blockiert sie völlig. Die Person würde auch nicht ein einziges Teil selber verpacken. Motzt nur und schimpf auf die Kinder, die ihm "alles" wegnehmen. Es ist nicht einmal möglich, uralte Zeitungen zum Einpacken zu nehmen (es muss diese jahrealten Zeitungen nochmals nach interessanten Berichten durchforsten, diese ggfs. ausschneiden und sammeln..) Diese Person behindert diese Umzug dermassen, dass es wahrscheinlich nicht möglich sein wird, fristgerecht fertig zu werden. Klartext reden bringt übrigens nicht, dann ist die Person beleidigt, wollten die Kinder sowie immer nur das schlechteste für ihn.

Aber ich merke schon ich schweife ab. Entschuldigung. Es ist so, dass diese Person an sich eigentlich "normal" ist, will damit sagen, kann sich selber ernähren, fährt noch Auto etc. ist nur ein bisschen ungepflegt.

Was ich eigentlich in diesem Forum, hoffentlich bin ich überhaupt in dem richtigen??, erfahren möchte: Könnten die Kinder die Person evtl. kurzfristig "ausser Gefecht" setzen, damit ein fristgerechter Auszug möglich ist??? Und selbst damit ist das Problem vermutlich nicht gelöst, wenn man diese Person nun um sein "Hab und Gut" bringt.. wird sie wieder neues sammeln und wollen. Und das ist nun gar nicht im Sinn von dem Sohn, bei dem er in Zukunft wohnen soll.

Ich denke Therapie o.ä. ist nicht machbar. Wie verhält es sich in einem solchen Fall? Ist es möglich dort irgendwie mit dem Gesetz evtl. mit einer Vormundschaft die Situatin zu lösen?

Sorry, dass ich so viel geschrieben habe, aber kürzer ging es nicht...

Vielen herzlichen Dank für Antworten, und schöne Feiertage !


Mit freundlichen Grüßen Andi
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kati2000
Gast





BeitragVerfasst am: 23.12.04, 00:56    Titel: katzen Antworten mit Zitat

Ganz schön schwierig, einen Messie dazu bringen zu wollen, sich von seinen Dingen zu trennen. Mein Tipp: messieforum. Die Person ist wohl "nur" Messie, aber vielleicht besteht die Möglichkeit wegen unhigienischer Zustände das Gesundheitsamt einzuschalten. Könnten sich ja Ratten.Mäuse, Kakerlaken, anderes Ungeziefer angesammelt haben. Wenn die so was feststellen, wird geräumt, auch schon die Nachbarschaft vor derlei Ungeziefer schonen zu wollen. Ansonsten, wenn kein Ungeziefer herrscht, keine Gefährdung der Allgemeinheit, sehe ich gar keine gesetzlichen Möglichkeiten.

Klar, der Messie, will und wird sich nicht von dem Unrat, so wie es Nicht-Messie nennen würden, trennen. Für ihn bedeutet dies sich Zumüllen eine Art Schutzschicht. Messies sind krank, aber nicht so krank, dass sie praktisch per Einstweilige Verfügung an ihrer Sucht gehindert werden. Nur die Einschaltung des Gesundheits- oder Ordnungamtes wäre hier sinnvoll und die sollen feststellen, wie es mit Gesundheitsgefährdung aussieht, Gruss kati


Ich bin kein Fachmann, kann mir dies aber so vorstellen - vielleicht doch mal einen Blick in die Foren der Messiewelt werfen?
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AndreasHL
Gast





BeitragVerfasst am: 23.12.04, 17:26    Titel: Messie Antworten mit Zitat

Hallo,

so etwas ähnliches (Wohnung) habe ich schon mal gesehen. Ist definitiv kein Grund, von ordnungsamtlicher oder polizeilicher Seite einzugreifen. Freie Gestaltung des Lebens.

Selbst bei Ratten usw. würde nur furzfristig etwas getan, im schlimmsten Fall Entrümpelung, aber das geht ja wieder von vorne los.

Man kann es ja mit einer Betreuung versuchen, aber selbst wenn die Betreuung jemandem zugestanden ist, ist es sehr schwer, den Betreffenden aus der Wohnung zu bekommen. Evtl. wäre das Gesundheitsamt zu informieren.

Bei der von mir betreuten Frau war es so, dass sie Sozialhilfe bezog. Nachdem ihr aber eine Pflegestufe zuerkannt wurde, war endlich Geld für regelmässige Hilfe durch die Mobilen Dienste da. Dies war auch die Lösung des Problems, der Dienst hat sich sehr vorbildlich um alles gekümmert, und damit wurde alles sehr viel besser.

Ansonsten wäre eben nur eine Zwangseinweisung möglich, aber extrem schwer.

Trotzdem schöne Weinachten,

Andreas
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Andi 1
Gast





BeitragVerfasst am: 24.12.04, 13:28    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Tag,
vielen Dank für die Antworten!
Da wird vermutlich außer gut zu reden nichts anderes helfen. Das mit der Betreuung hört sich ganz gut an. Aber wenn die Person tatsächlich umgezogen ist, dann wohnt sie mit dem Sohn und seiner "angehenden" Schwiegertochter unter einem Dach. Ich vermute, dann wird erwartet, daß diese sich ein bißchen um die Ordnung bemühen, wie z. B. sich um die Person kümmern??? Und aufpassen, daß nicht wieder alles zugemüllt wird? Dieses ist ja ein "Zwang", der durch den Umzug vermutlich nicht besser wird...

Schöne Weihnachten!

Gruss Andi
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