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Bauern, Maschinenbetrieb und Sonntag/Feiertag

 
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DeltaElite
Interessierter


Anmeldungsdatum: 03.03.2005
Beiträge: 5

BeitragVerfasst am: 24.06.07, 14:47    Titel: Bauern, Maschinenbetrieb und Sonntag/Feiertag Antworten mit Zitat

Hallo liebes Forum,

darf ein Bauer eigentlich am Rande eines Mischgebietes zu Unzeiten an Sonn- bzw. Feiertagen landwirtschaftliche Maschinen betreiben?

Bevor jetzt irgendwer loskräht: Alle anderen Bauern in unserem Tal arbeiten irgendwie mit gesundem Menschenverstand. Aber nun haben wir einen neuen Pächter im Wingert und der hat nix besseres zu tun als Sonntags um 0600 Uhr mit dem Traktor und dem Spritzgebläse den Hang hochzufahren oder am Karfreitag um 22:00 Uhr zu pflügen..und das alles in 100m von der mittlerweile ausschließlichen Wohnbebauung.

Abgesehen davon daß ich das ziemlich unverschämt finde, ist das überhaupt legal?
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lissy
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1500

BeitragVerfasst am: 25.06.07, 07:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn es sich um unaufschiebbare Arbeiten handelt, darf der Landwirt das. Gemeint sind natürlich in erster Linie Erntearbeiten.
Aber auch andere Arbeit, wie das hier angeführte Spritzen kann unaufschiebbar sein, wenn der Landwirt wegen schlechter Bodenverhältnisse lange nicht über das Feld fahren konnte und evtl. schon wieder Regen droht.
Als Aussenstehender kann man das nicht nachprüfen.
Und anders gefragt: Wer fährt schon freiwillig am Sonn- oder Feiertag auf dem Acker herum? Da muss einer schon einen triftigen Grund haben. Auch ein Landwirt braucht (bräuchte) einmal einen Tag der Erholung.
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JULIETTANGO
Interessierter


Anmeldungsdatum: 15.08.2007
Beiträge: 11

BeitragVerfasst am: 15.08.07, 18:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen, hallo Forum,

bin neu hier und habe gleich Einwände.
Nehme mal an, dass das Problem mit dem lärmendem Bauern, andauert. Ich selbst bin seit Jahren in einer ähnlichen Situation und somit leidgeprüft. Da ich heute, in Bayern ist Christi Himmelfahrt, den ganzen lieben langen Feier-Tag von einem bestimmten Bauern genervt werde habe ich über google diesen thread gefunden.

Nun erst zu dem von Dir geschilderten Problem. Wenn dieser Bauer also an Karfreitag 2007 gepflügt hat, dann wäre zunächst interessant zu wissen, wieso dieser sich nicht an die Feiertagsschutzverordnung hält. (Soviel ich weiß gelten für Feiertage wie Karfreitag sogar darüber hinausgehende verschärfte Bedingungen.)

Feiertagsschutzverordnung
§1
An Sonntagen und an gesetzlichen Feiertagen sind alle öffentlich bemerkbaren Arbeiten verboten sind, sofern sie nicht auf Grund von bundes- oder landesrechtlichen Vorschriften besonders zugelassen sind.

§2
Das Verbot des §1 gilt nicht...
... für unaufschiebbare Arbeiten, die erforderlich sind zur Verhütung oder Beseitigung eines Notstandes oder zur Befriedigung dringender häuslicher oder landwirtschaftlicher Bedürfnisse...

Meine Meinung ist: Das ist der Gipfel der Unverschämtheit und Du hast Pech, Dein Bauer scheint der Gattung Mondscheinbauer anzugehören.

Das Pflügen hätte in diesem Fall ohne Weiteres bis nächsten Tag, bzw. acht Stunden (22.00-6.00 Uhr) Zeit gehabt. Zudem war die Witterung im März/April ungewöhnlich trocken, falls das überhaupt für diesen Bauern zum damaligen Zeitpunkt eine Rolle gespielt hatte.

Leider muss ich immer wieder feststellen, dass sich die Bauern nicht an die Spielregeln halten und zu Unzeiten rumlärmen so dass man sich fragen muss, wann man überhaupt noch zu seiner Ruhe kommt. Wenn bei uns Feiertag wie zum Beispiel Mariä Himmelfahrt ist, der ist katholisch aber bayernweit gesetzlicher Feiertag, dann halten sich die meisten nicht an die Feiertagsruhe, vielleicht weil unser Ort evangelisch ist. Anderes Beispiel: Nichtkirchlicher Feiertag, wie 1. Mai. oder 3. Oktober. Da denken die sich nix dabei und holen den Trennschneider raus und flexen stundenlang rum. Es wurde mit der Zeit (ich bin 15 Jahre hier) leider nicht besser sondern immer schlimmer, was das Beachten der Feiertagsruhe angeht. Dass hier auch an Fronleichnam rumgelärmt wird ist so gut wie sonnenklar. Traurige Zustände...!

@lissy
Scheinbar kommst Du aus der Stadt,
Für meinen Bauer (wenn ich von mein Bauer spreche, meine ich den Nachbar) ist es das höchste, wenn er auf seinem Schlepper, oder noch besser, auf seinem stinkendem Stapler thront. Der braucht keine Erholung und keinen Feiertag, damit kann der nämlich nix anfangen. Und freiwillig stellt der die Arbeit nicht ein, da braucht es Druckmittel.

Zitat meines Bauern:

Dess is Landwirtschaft, do kanni des gemach...!

(Anm.: Er denkt also, das was ihm in den Sinn kommt ohne Rücksicht auf Verluste nach Gusto durchziehen zu können).

+++

Das beste ist außerdem, dass der mitlerweile einen sog. privilegierten Kuhstall vor unserem Grundstück hingestellt hat mit der Folge dass meines aufgrund des Immissionsschutzradius nicht mehr bebaut werden darf. Somit wurden wir um mehrere Zehntausend-Euro enteignet.

Und:
Das ist rechtens, wer in einem Dorfgebiet lebt, muss lt. Auskunft RA mit sowas rechnen.

Weiter muss ich damit rechnen, dass, wenn die Straße unterhalb von diesen Bauern weiterhin so ruiniert wird, ich lt. Auskunft RA den Verbesserungsbeitrag für die Wiederherstellung der desolaten Straße blechen darf. Der Bauer bleibt ungeschoren, der ist nämlich im Außenbereich, haha. Der ist gut dran, KFZ-Steuer muss er ja sowieso nicht zahlen.

Wie ihr seht, bin ich in all den Jahren zum Bauern-Feind aufgestiegen, aber seid gewiss, dass jede Wirkung ihre Ursachen hat.

Gruß
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