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Darf ein Nationalspieler sich als Antisemit outen?
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G4711
Gast





BeitragVerfasst am: 10.10.07, 06:32    Titel: Darf ein Nationalspieler sich als Antisemit outen? Antworten mit Zitat

Oder anders gefragt, darf jemand, der aus politischen Gründen eine Reise nach Israel verweigert, weiterhin im Nationaltrikot unterwegs sein?

Der Fall Dejagah schlägt hohe Wellen, ich habe meine eigene Auffassung, aber was sagt das Forum?

Interessiert grüßt
der Exrichter
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Bob Loblaw
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Anmeldungsdatum: 18.06.2007
Beiträge: 1258

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 06:55    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde die Überschrift unpassend. Die genauen Beweggründe sind nicht klar. Wenn die Begründung z.B. ist, dass er seine Verwandten im Iran aufgrund eines Israelbesuchs nicht mehr besuchen könnte, könnte ich das noch nachvollziehen und würde ihn deshalb nicht pauschal als antesimitisch bezeichnen. In der Nationalmanschaft hätte er aber trotzdem nichts zu suchen.
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comander01
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Anmeldungsdatum: 02.12.2005
Beiträge: 1604
Wohnort: near lake constanz

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 06:57    Titel: Antworten mit Zitat

Also wenn das stimmt, was heute morgen in der Zeitung steht, hat Dejaga Angst um seine Familie im Iran. Ihm wurde wohl zu verstehen gegeben, dass diese mit Repressalien rechnen müsse, im Iran wohl an der Tagesordnung. Das Dejaga sich für die Sicherheit seiner Family entscheidet und somit gegen die Möglichkeit, für eine Nationalmannschaft auflaufen zu dürfen, nötigt mir erst einmal Respect ab. Obwohl er dies sicherlich auch eleganter hätte lösen können, (Verletzung oder so...) die verantwortlichen Fußballfunktionäre aber auch. Dies sind ja eh die besseren Taktiker. Mit den Augen rollen
Jetzt steht Dejaga im Rampenlicht und alles was er sagt, wird ihm negativ angelastet, jede Wette. Davor hätte man ihn von Seiten des DFB schützen müssen.
Nun kann er natürlich nie wieder für eine Nationalmannschaft aufgestellt werden, da sofort die Diskussionen losgehen würden.
_________________
Beste Grüße

der comander01
--------------------
....es heißt comander01... comander01 ... mit einem - m - ,nicht mit - mm - und mit ner 01 hintendran, so viel Zeit muss sein!
Ist denn das soooo schwer? ? ?
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 07:01    Titel: Antworten mit Zitat

wenn ein nationalspieler mit mosaischem glauben sich weigern würde zu einem länderspiel in teheran anzutreten, dann wären die wellen wohl eher ein leises plätschern.

ausserdem hat das m.e. nichts mit antisemitismus zu tun, sondern mit der angst vor repressalien für die eigne familie im iran.
_________________
.........geschmeidig wie zwei Flachmänner®

81:2/ -4K
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zum konkreten Fall kann man Mangels offener Fakten wenig sagen.
Verpflichtet also die Teilnahme an einem Fußball-Länderspiel dazu, politisch Farbe zu bekennen? Ich hoffe nicht. Sportlich faires Verhalten sollte international allein schon zur Völkerverständigung taugen.
Ich dachte bislang, die FIFA sei konsequent unpolitisch. Z. B. Mitglieder der ungarischen Nationalmannschaft von 1954, die sich politisch gegen den sowjetischen EInmarsch engagiert haben, haben deswegen Probleme mit Ihrer Lizenz gehabt.
_________________
„Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Ich sehe es so: Auch ein Nationalspieler sollte für die freiheitlich, demokratische Grundordnung einstehen!

Sehe ich komplett anders. Es ist sicherlich wünschenswert, dass er für die freiheitlich demokratische Grundordnung steht aber egal ob die rechts- oder linksradikal sind. Deren Hauptaufgabe ist es Deutschland bestmöglich in ihrer Sportdisziplin zu vertreten. Politik, Religion usw sollte im Sport überhaupt gar nichts zu suchen haben. Ein Spieler der im Stadion nen Hitlergruß vom Stapel lässt oder einer der sein Trikot auszieht um auf dem darunterliegenden T-Shirt zu zeigen das Jesus oder Allah ihm das Tor geschenkt haben sollte auf ewig disqualifiziert werden...

Im Ergebnis komme ich aber auch auf
Zitat:

Meine Meinung ist, er sollte nicht mehr für Deutschland spielen, da dies nicht der letzte derartige Zwischenfall bleiben würde!
Fussball ist Sport und da haben solche Sachen nichts verloren!

Entwerder spielt er immer oder er lässt es...
_________________
...fleißig wie zwei Weißbrote
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Inkognito
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Anmeldungsdatum: 24.09.2004
Beiträge: 3898

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 11:17    Titel: Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Meine Meinung ist, er sollte nicht mehr für Deutschland spielen, da dies nicht der letzte derartige Zwischenfall bleiben würde!
Fussball ist Sport und da haben solche Sachen nichts verloren!


Im Ergebnis würde dies bedeuten, dass Dejagah entweder seine Familie in Gefahr bringen müsste oder er würde für die - menschenverachtende - Haltung des iranischen Präsidenten bestraft werden.

Beides sind allerdings keine fairen Alternativen für ihn.

Soweit ich das mitverfolgt habe, hat Dejagah darum gebeten, aus privaten Gründen nicht an dem Spiel teilnehmen zu müssen. Und das ist in meinen Augen völlig nachvollziehbar und nicht zu beanstanden.

Der politische Hintergrund wurde m.E. anschließend von der Presse und/oder einem Rat hinzugedichtet.

Inkognito
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Ich dachte bislang, die FIFA sei konsequent unpolitisch.


Hm, dann frage ich mich, was ein asiatisches Land in einem europäischen Wettbewerb zu suchen hat (dies ist eine rhetorische Frage, die Antwort - hochpolitisch - hatte ich schon irgendwo gepostet).

Kein Land wurde übrigens bisher aus der FIFA ausgeschlossen, weil es sich weigert, Fußballspiele mit Israel abzuhalten.

Und ansonsten kann ich nur sagen: "Tja, daß sind nun die Probleme, die man mit Einwanderern hat." Ironie Smiley

Denkt mal darüber nach.

Und zu der Angelegenheit selber kann ich nur sagen (da offenbar die Gründe nicht mit Sicherheit bekannt sind):
- Wenn seine Verwandten durch den Einsatz bedroht werden oder
- er selber seine Verwandten dort nicht mehr besuchen könnte

sollte man das zu seinen Gunsten berücksichtigen.

Wenn er
- sich nur eine Rückkehrmöglichkeit in die iranische Nationalmannschaft offen lassen will oder
- antisemitisch eingestellt ist

sollte dies zu seinen Lasten gehen.

(Wobei übrigens Israel kein 100 % jüdischer Staat ist, ca. 20 % der Bevölkerung sind Nichtjuden - ca. 19 % Moslems und ca 1 % Christen).
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Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
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flokon
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Anmeldungsdatum: 05.01.2007
Beiträge: 1569
Wohnort: Witten/Ruhr

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 11:39    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht auch im Sport um Politik, es wäre Wunschdenken zu behaupten das das so nicht ist. Man denke nurmal an die Olympischen Spiele
Zumal es hier ja nicht nur um "einfache" Politik sondern um Religion geht.
Aber der Zentralrat der Juden geht m.M.n. zu weit, SEHR VIEL zu weit.
Jeder wirklich jeder der sich nur irgendwie nicht so Verhält wie es den werten Herrschaften passt, ist sofort Antisemit.
(Deswegen denke ich auch, ich bin eine, da mir das ständige gewhine auf den Nerv geht)
Ich bin der Überzeugung der DFB hat da komplett gepennt und schiebt dem Jungen jetzt den Antisemitschen Peter in die Schuhe.
Konkret weiss man ja gar nix, wieso, warum,weshalb, er äussert sich nicht dazu und der DFB schwafelt nur rum.
Und ihn da mal eben zu verurteilen, passiert imho viel zu schnell.
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::

Das ist nicht möglich! Wer einmal für ein Land angetreten ist, kann nicht mehr für ein Anderes antreten. Jedenfalls WAREN das einmal die Regeln.


Ich habe das aus der öffentlichen Meinung: "In Berlin mutmaßen Medien zudem, dass Vater Mohammad Dejagah seinem Sohn den Länderspielverzicht befohlen haben könnte, um dessen Chancen auf einen späteren Einsatz für die iranische Nationalmannschaft zu wahren." --> www.rundschau-online.de/html/artikel/1190991954033.shtml

Allerdings ist das wohl nun doch nicht richtig: "Vater Mohammad wollte zudem einen Wechsel Ashkan Dejagahs in die iranische Nationalmannschaft vorantreiben. Dieser ist aber mittlerweile nicht mehr möglich, da laut Fifa-Regeln ein Spieler, der das 21. Lebensjahr vollendet hat, nicht mehr den Nationalverband wechseln darf, wenn er ein Qualifikationsspiel für einen anderen Verband absolviert hat." --> www.tagesspiegel.de/sport/Fussball-Ashkan-Dejagah;art133,2396640
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Um mal von der unnötig den Blick verstellenden Antisemitismus-Unterstellung gegenüber diesem Nationalspieler wegzukommen ein anderes Beispiel:
Erinnert sich jemand an den familienpolitischen Aufruhr der (Springer-)Presse, als Bernd Schuster bei der Geburt seines Kindes anwesend sein wollte und deswegen ein Länderspiel abgesagt hat?
Wenn es damals in Ordnung gewesen wäre zu sagen, für dieses Spiel ist mir meine eigene Familie wichtiger, dann verstehe ich nicht ganz, warum dass u. U. bei einem iranstämmigen Spieler in einem Spiel gegen Israel nicht auch gelten kann.
Oder anderes Beispiel: Wenn Nationalspieler politisch handeln sollen, wäre es dann z. B. akzeptabel wenn ein teilnehmender Spieler zuvor Israel wegen staatsterroistischer Vorgehensweisen im Terrorkampf öffentlich kritisiert hätte?
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Andreas Hüttig
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Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 14:24    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Meinung:
Wenn er nicht gegen Israel spiele will ist das seine Sache. Mir ist es dabei relativ egal, aus welchen Gründen. Allerdings sollte jemand der einmal verweigert hat nicht wieder aufgestellt werden. Deutschland spielt gegen Israel, entweder er will für Deutschland spielen (dann immer) oder er will es nicht (dann nicht in der Nationalmannschaft).
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flokon
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Anmeldungsdatum: 05.01.2007
Beiträge: 1569
Wohnort: Witten/Ruhr

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

In der Bundesliga wird die Haltung der Iraner allerdings ohne Kommentar toleriert Geschockt

Da macht die Presse keinen Riesenwirbel (ok ging nicht um einen Nationalspieler):

http://www.hagalil.com/archiv/2005/05/karimi.htm
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn schon so konsequent Deutsch gespielt werden muss, dann aber bitte auch keine Ausnahmen machen bei Geburt eines Kindes oder wegen Todesfällen. Die Schumi-Brüder sind damals ja auch gefahren...
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Andreas Hüttig
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Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Wenn schon so konsequent Deutsch gespielt werden muss, dann aber bitte auch keine Ausnahmen machen bei Geburt eines Kindes oder wegen Todesfällen. Die Schumi-Brüder sind damals ja auch gefahren...

Also ich denke nicht-regelmäßige Gründe sind da eine andere Kategorie. Wenn jemand verletzt ist zwingt man den ja auch nicht zum spielen Winken Und das jedes mal wenn es gegen Israel geht ein Familienmitglied stirbt ist ja auch eher unwahrscheinlich.
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