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recht.de :: Thema anzeigen - Darf ein Nationalspieler sich als Antisemit outen?
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Darf ein Nationalspieler sich als Antisemit outen?
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manschi
Gast





BeitragVerfasst am: 11.10.07, 22:17    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist der Punkt.
Ich hätte Verständnis für Alle.
Für den Deutschen, der nicht gegen den Iran spielen will, weil er es Scheißé findet, dass dort in Fußballstadien ständig öffentliche Hinrichtungen statt finden!
Für den Chinesen, der nicht mehr gegen Deutschland spielen möchte, weil der Dalai Lama von Frau Merkel per Handschlag begrüßt wurde!
Für den Afrikaner, der nicht gegen die USA spielen möchte, weil einer seiner Vorfahren versklavt wurde!
Für den Amerikaner, der nicht gegen Mexiko spielen möchte, weil er seinen mexikanischen Schwager nicht leiden kann und Famlilienkrach befürchtet!
usw.usw.usw.

Frau Knobloch vom Zentralrat der Juden nervt mich(genau wie ihre Vogänger ) auch oft mit ihrem " Ihr seid so böse gewesen-vergesst das nicht" Geleier, aber in einem Punkt hat sie Recht: Es sollte die Sportlichkeit an erster Stelle stehen! Die Sache hätte man wirklich eleganter lösen können und warum die Presse so schnell Wind davon bekommen hat, finde ich auch ein Ding.............

Gruß Manuela
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syn
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 568

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 06:41    Titel: Antworten mit Zitat

Also mich repräsentiert in erster Linie der Bundespräsident und die Regierung (selbst hier habe ich bei manchen meine Probleme). Sportler spielen für Deutschland. Sie haben, anders als die Politiker, keinen Auftrag von mir oder vom Volk, mich/uns zu repräsentieren.

Wenn sich ein Fußballspieler daneben benimmt, fällt es in erster Linie auf den Verband zurück. Wenn Schumi sich daneben benimmt, fällt es auf seinen „Sponsor“, oder wie man den bezeichnen mag, zurück. So wie bei Eva Herman, da hat der Sender reagiert, weil es auf ihn zurückfällt.

Es gibt kein Land in dem keine rassistischen Bemerkungen fallen bzw. Rassismus vorkommt. Selbst in Israel, einem Volk, das Rassismus auf schmerzliche Weise erfahren hat, findet dieser statt.
Uri Davis hat dazu in einem Interview folgendes gesagt:
"Israel ist wohl das einzige Land der Welt, in dem der Rassismus Aufnahme in das Rechtssystem gefunden hat. Israel ist ein Apartheidsstaat."

Dieses Jahr hat die neu ernannte Ministerin (inzwischen zurückgetreten wg. gefälschtem Lebenslauf) in Israel folgenden Spruch losgelassen:
„Araber sind die Pest“

Wenn der Zentralrat der Juden in der BRD hier mal wieder aufschreit, betrachte ich das als eine Heuchelei. Im umgekehrten Fall würde man um Verständnis bitten.
Aber mit uns Deutschen kann man das ja machen. Wir zucken doch gleich ängstlich zusammen, wenn der ZdJ uns daran erinnert, dass mal wieder „Unrecht“ gegen Juden geschieht und wenn sich Stimmen gegen das Vorgehen Israels an Palästinensern erheben, dann ist ja wohl klar: „Die Deutschen waren und sind antisemitisch.“

Und wenn einer mal eine antisemitische Bemerkung macht, dann werden wir auch gleich in einen Topf geworfen.

Ich empfinde große Trauer an dem was in Nazi-Deutschland passiert ist, bin aber gleichzeitig der Meinung, dass das Geschehene das Volk nicht dazu legitimiert, jetzt auch Unrecht zu begehen. Kritik ist hier durchaus angebracht.

Ich habe aus der Geschichte gelernt und bin im Bezug auf Rassismus sensibilisiert und gehe in Rahmen meiner Möglichkeiten dagegen vor. Kann das der ZdJ oder Israel von sich auch behaupten?

Und jetzt zum Dejagah.

Ich möchte denjenigen Spieler sehen, dessen Familienmitglied(er) entführt wird und ihm gedroht wird, diesen umzubringen bzw. für Jahre einsperren, wenn er z. B. gegen USA spielt. Wäre hier das Geschrei und Unverständnis auch so groß?

Es leben genug Menschen unter uns, die sich vor dem Unrechtregime und ihren Schergen in Todesangst verstecken.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::
Ist die Stimmung in Deutschland bzgl. Island gut, aber ein einzelner tierlieber Nationalspieler ist gegen das Robben abschlachten, so hat er entweder repräsentativ (Stimmung gut) gegen Island zu spielen oder die Nationalmannschaft zu verlassen.

Also wer so denkt, der hat Demokratie nicht begriffen und nichts aus der Geschichte gelernt.

Ich persönlich würde vor so einem großen Respekt haben.

Gruß
syn
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 07:31    Titel: Antworten mit Zitat

syn hat folgendes geschrieben::
Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::
Ist die Stimmung in Deutschland bzgl. Island gut, aber ein einzelner tierlieber Nationalspieler ist gegen das Robben abschlachten, so hat er entweder repräsentativ (Stimmung gut) gegen Island zu spielen oder die Nationalmannschaft zu verlassen.

Also wer so denkt, der hat Demokratie nicht begriffen und nichts aus der Geschichte gelernt.


Diese Schlußfolgerung drängt sich nicht unbedingt auf.
Man wird Herrn Hüttig schon zugestehen müßen, dass auch eine reine Representanz-Funktion einer Nationalmannschaft denkbar ist. Nicht anders funktionieren Teams aus vielen Staaten.
Ob dies für die Vertretung einer offenen, zum eigenständigen Denken und ethischen Handeln werbende Gesellschaft wünschenswert wäre ist erst die nächste Frage, deren Antwort aber nicht schwer fallen dürfte.
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„Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
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Andreas Hüttig
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Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 07:58    Titel: Antworten mit Zitat

Nur jetzt mal gesetz den Fall, das eine Nationalmannschaft auf absolut persönliche Vorlieben Rücksicht nehmen würde, was würde die Nationalmannschaft wohl machen, wenn beim WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei Torhüter 1 sagt "gegen die Spiel ich nicht, die halten einen armen unschuldigen deutschen Jugendlichen immernoch in "Untersuchungshaft"", Torhüter 2 sagt "gegen die Spiel ich nicht, die haben jede Menge Menschenrechtsverletzungen im System" und Torhüter 3 (Israelischer Abstammung) sagt "Türken sind Araber und Araber sind die Pest...gegen die Spiel ich nicht"? (haben wir mehr als 3 Torhüter? Ich hoffe nicht. Falls doch, denke man sich, das die weiteren auch mit ähnlichen Aussagen das spielen verweigern)
Stellen wir dann Bierhoff ins Tor? Oder sagen wir das Spiel aus Torhütermangel ab?
Was wenn mit ähnlichen Begründungen (Menschenrechtsverletzungen auf Guantanamo, Wahlbetrug von Bush, Versklavung von Afrikanern etc...) 5 Spieler gegen die USA absagen? Hätte das kein politisches Nachspiel?

[Edit] Und die Vorstellung, das eine grobe Verfehlung der Nationalmannschaft nur auf den DFB zurückfällt und dann in England nicht die Schlagzeilen "Deutsche können sich nicht benehmen" (natürlich auf englisch) oder so erscheint, halte ich für äußerst naiv.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 08:32    Titel: Antworten mit Zitat

Es käme wohl auf den speziellen Anlass an und im Mannschaftssport wird der Verband wohl zu Recht auf Geschlossenheit drängen dürfen. Politischer Boykott ist aber vermutlich nicht das Motiv im Fall Dejagah.

Generelle Bedenken hätte ich aber nicht, schließlich dienen Länderspiele oder ähnliche renommierte Sporterantaltungen oft genug totalitären Regimen als mediales Feigenblatt. Olympia 1936 und 1980 seien nur als Beispiel genannt. Man spielt eben nicht mit den Schmuddelkindern.
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Andreas Hüttig
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Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 09:08    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Es käme wohl auf den speziellen Anlass an und im Mannschaftssport wird der Verband wohl zu Recht auf Geschlossenheit drängen dürfen. Politischer Boykott ist aber vermutlich nicht das Motiv im Fall Dejagah.

Ob es politischer Boykott ist oder schlicht Erpressung ist dabei relativ egal. Wenn das "Motiv" der Weigerung dauerhaft ist (also kein Krankheits, Todes- oder Geburtsfall o.ä., die ja im allgemeinen einmalig bzw. temporär einmalig sein sollten), kann das dazu führen, das z.B. die drei deutsch-iranischen Torhüter gegen den Iran absagen und dann der Iran wegen Druckmitteln das WM-Qualifikationsspiel gewinnt (da Deutschland ohne Torhüter nicht antritt).

Zitat:
Generelle Bedenken hätte ich aber nicht, schließlich dienen Länderspiele oder ähnliche renommierte Sporterantaltungen oft genug totalitären Regimen als mediales Feigenblatt. Olympia 1936 und 1980 seien nur als Beispiel genannt. Man spielt eben nicht mit den Schmuddelkindern.

Das sollte dann aber die Mannschaft geschlossen und repräsentativ für das Land, das sie vertreten (was in den genannten Fällen ja auch zur Genüge getant wurde).
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G4711
Gast





BeitragVerfasst am: 12.10.07, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Es käme wohl auf den speziellen Anlass an und im Mannschaftssport wird der Verband wohl zu Recht auf Geschlossenheit drängen dürfen. Politischer Boykott ist aber vermutlich nicht das Motiv im Fall Dejagah.
Nein, natürlöich nicht, er stützt nur die iranische Doktrin
Die WELT im Onlineauftritt gestern hat folgendes geschrieben::
Seit 1979 lehnt es der Iran ab, Israel anzuerkennen und verbietet seinen Bürgern die Einreise sowie den sportlichen Wettkampf. Das Verbot wurde von den Sportverbänden in den vergangenen 28 Jahren strikt umgesetzt.


SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Generelle Bedenken hätte ich aber nicht, schließlich dienen Länderspiele oder ähnliche renommierte Sporterantaltungen oft genug totalitären Regimen als mediales Feigenblatt.
Nicht nur die Spiele, auch die Verweigerung....
Die WELT ebenda hat folgendes geschrieben::
Im Iran selbst war Dejagahs Absage ein zentrales Thema in den Medien. Die Sportzeitung "Goal" bezeichnete die Entscheidung als "heroisch und meisterlich". ... Irans staatliches Fernsehen bezeichnete Dejagahs Absage als "ehrenvolles Verhalten".

SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Man spielt eben nicht mit den Schmuddelkindern.
Genau, und konsequenterweise spielt man eben nicht in Israel.... es ist ja nun nicht so, als wenn insbesodere der Sport die Gelegenheit böte gegenseitige Vorurteile abzubauen und Völkerverständigung voranzutreiben...

Vielleicht ein wenig OT, aber ich war vor ein paar Jahrzehnten mal einigermaßen sportlich, und ein paar mal durfte ich in der Landesauswahl mit Landeswappen und schwarzrotgold auch internationales Parkett betreten.... es war gigantisch, toll... und "ehrenhaft". Es waren nicht nur die sportlichen Erfolge, nein, es war eine Ehre für mein Land ausgewählt worden zu sein und dieses international vertreten zu dürfen. Wenn ich dieser Ehre mich nicht würdig erwiesen hätte, hätte ich gewusst wie ich mich zu verhalten hätte (bzw ich hätte den Riesenfuß meines Trainers bis zum Knöchel in meinem Anus gespürt). Mit den Augen rollen
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 10:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Torhüterproblem haben wir in Toitschland ja wenigstens nicht. Aber wo ist das Problem, wenn aus solchen Gründen dann der Iran gewönne?
Die richtige Antwort müsste doch wohl eigentlich sein, dass Staatenmit solchen Regelungen wie der Iran sie besitzt eben ausgeschlossen werden. Natürlich widerspricht dass den wirtschaftlichen Interessen der FIFA, aber ob das wirklich wichtig ist für interkulturellen Austausch?
Unwürdiges Verhalten Dejagahs vermag ich nicht zu erkennen. Weswegen wurden denn nicht die Bayern-Verantwortlichen an den medialen Pranger gestellt, als Hashemian sich angeblich die Ohren gebrochen hatte? Klingt mir verdammt nach Doppelmoral.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Momang, und ein´ habbich noch:
Die Annahme, es liege eine generelle Weigerung des Spielers für sein Land zu spielen vor, scheint mir auch etwas überzogen. Nicht mal gegen die Käsköppe als direkte Nachbarn spielen wir alle sechs Monate.
Einen Spieler und dessen in einer derartigen, nicht vercshuldeten Notlage zu schützen ist m. E. wohl auch wichtiger als bei einer Geburt oder einer Beerdigung dabei zu sein. Möglich sollte natürlich alles sein. Oder meinetwegen eben gar nichts.
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syn
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 568

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Exrichter hat folgendes geschrieben::
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Es käme wohl auf den speziellen Anlass an und im Mannschaftssport wird der Verband wohl zu Recht auf Geschlossenheit drängen dürfen. Politischer Boykott ist aber vermutlich nicht das Motiv im Fall Dejagah.
Nein, natürlöich nicht, er stützt nur die iranische Doktrin


Den von mir fett-markierten Satz bitte umgehend an die deutsche Wirtschaft und die dt. Regierung weiterreichen.

Ich muss jetzt zwar weg, aber das konnte ich mir doch nicht verkneiffen schnell zu sagen. Winken

Gruß
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syn
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Anmeldungsdatum: 30.05.2007
Beiträge: 568

BeitragVerfasst am: 13.10.07, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::
Nur jetzt mal gesetz den Fall, das eine Nationalmannschaft auf absolut persönliche Vorlieben Rücksicht nehmen würde, was würde die Nationalmannschaft wohl machen, wenn beim WM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei Torhüter 1 sagt "gegen die Spiel ich nicht, die halten einen armen unschuldigen deutschen Jugendlichen immernoch in "Untersuchungshaft"", Torhüter 2 sagt "gegen die Spiel ich nicht, die haben jede Menge Menschenrechtsverletzungen im System" und Torhüter 3 (Israelischer Abstammung) sagt "Türken sind Araber und Araber sind die Pest...gegen die Spiel ich nicht"? (haben wir mehr als 3 Torhüter? Ich hoffe nicht. Falls doch, denke man sich, das die weiteren auch mit ähnlichen Aussagen das spielen verweigern)
Stellen wir dann Bierhoff ins Tor? Oder sagen wir das Spiel aus Torhütermangel ab?
Was wenn mit ähnlichen Begründungen (Menschenrechtsverletzungen auf Guantanamo, Wahlbetrug von Bush, Versklavung von Afrikanern etc...) 5 Spieler gegen die USA absagen? Hätte das kein politisches Nachspiel?

Sind das Wahrscheinlichkeitsvermutungen: Was wäre wenn?

Also politische Aktivisten sind mir beim Fußball noch nicht aufgefallen.
Sportler interessiert es in erster Linie Spielen und Gewinnen. Bei Profis kommt noch die Frage des Geldes hinzu, da es ihre Existenz bedeutet. Folglich wird kein Spieler das unbedacht aufs Spiel setzen, auch wenn er vielleicht tatsächlich politische Bedenken hat.

Das dürfte bei Dejagah wohl nicht anders sein. Allerdings ist hier jetzt ein Ausnahmefall eingetreten, der ihn zu einem Handeln zwingt, den, nehme ich stark an, er gerne vermieden hätte.

Ich habe selber mal in einem Team gespielt. Für mich bedeutet das Wort folgendes: einer für alle, alle für einen (eben wie die Musketiere Cool ) . Das vermisse ich hier. Ein Spieler gerät in Gewissensnot und wird alleine mit seiner Not gelassen und was noch schlimmer ist, werden seine Motive als politisch hingestellt.

Sicher hat er auf Grund seiner Abstammung auch antisemitische Wurzeln, doch ich glaube nicht, dass das ihn dazu bewogen hat, das Spiel in Israel abzusagen. Auch er ist ein Sportler, der Spielen und Gewinnen möchte und vor allem seine sichere Existenz nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen würde.

Anscheinend verlangt man Teamgeist nur von Spielern. Zum Team gehört aber auch noch der Tross (Trainer, Verband etc.) und dieser hat hier versagt.

Auch bei dem Boykott der olympischen Spiele in Moskau waren viele Sportler erbost, denn für sie war klar, dass das wahrscheinlich (altersbedingt) ihre letzte Chance war, eine Medaille zu holen. Politische Aspekte waren in dem Moment egal.

Exrichter hat folgendes geschrieben::
Vielleicht ein wenig OT, aber ich war vor ein paar Jahrzehnten mal einigermaßen sportlich, und ein paar mal durfte ich in der Landesauswahl mit Landeswappen und schwarzrotgold auch internationales Parkett betreten.... es war gigantisch, toll... und "ehrenhaft". Es waren nicht nur die sportlichen Erfolge, nein, es war eine Ehre für mein Land ausgewählt worden zu sein und dieses international vertreten zu dürfen.
Schön und gut Exrichter, Ihre Motive in Ehren, wenn man deutsche Wurzeln hat. Aber bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen und sehen wir einfach, dass viele Fußballspieler diese Wurzeln nicht haben, auch wenn sie einen deutschen Pass besitzen.

Herr Podolski kann noch nicht mal die deutsche Nationalhymne. Ich bin mir aber sicher, dass er letztes Jahr bei der WM die polnische im Geiste mitgesungen hat. Winken

Allerdings gab es einige Spieler mit deutschen Wurzeln, die die Nationalhymne auch nicht können, aber trotzdem so taten als wenn sie mitsingen.
War ja auch schließlich ein Novum, dass diese Hymne auf einmal so gefragt war. Cool

Exrichter hat folgendes geschrieben::
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Es käme wohl auf den speziellen Anlass an und im Mannschaftssport wird der Verband wohl zu Recht auf Geschlossenheit drängen dürfen. Politischer Boykott ist aber vermutlich nicht das Motiv im Fall Dejagah.

Nein, natürlöich nicht, er stützt nur die iranische Doktrin

Ich habe darauf zwar schon reagiert, aber hier noch mal eine Meinung von einem Betroffenen des Moskau-Boykotts, Dr. Klaus Steinbach, NOK-Präsident, der anscheinen die gleiche Meinung wie ich vertritt:
Zitat:
Spitz: Konnten Sie damals ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, dass die Politik so entschieden hat und danach auch das NOK?
Steinbach: Ich hätte politisches Verständnis dafür gehabt, wenn alle Bereiche der Gesellschaft konsequent den Boykott vollzogen hätten, also auch Wirtschaft und Politik. Wenn wir als deutsche Nation gemeinsam mit anderen Ländern sagen, wir beenden die zur Zeit bestehenden Beziehungen auf allen Ebenen und wollen dadurch auch einen entsprechenden Druck aufbauen, dann ist der Sport ein Baustein in diesem System.
Quelle

So ist das nun mal: der König muß überleben, die Königin geschützt werden, geopfert werden die Bauer.
Die Bauer müssen Teamgeist haben, opferbereit sein, politisch denken oder auch nicht (je nachdem, was angesagt ist) etc.

Gruß
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 13.10.07, 00:36    Titel: Antworten mit Zitat

In jedem Falle würde ich die WM 2014 jetzt gerne in Isreal sehen...

Weiter würde ich dann vorschlagen im Sinne eines Kennenlernens ohne Qualifkation Israel, Saudi-Arabien, Türkei und Iran in eine Gruppe zu stecken. Eine Mannschaft die dann nicht teilnimmt wird automatisch auf alle Zeit von der internationalen Bühne des Fussballs gestrichen. Fertig aus...
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...fleißig wie zwei Weißbrote
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manschi
Gast





BeitragVerfasst am: 13.10.07, 00:39    Titel: Antworten mit Zitat

So einfach könnte es sein, wenn der windalf was zu sagen hätte................... Lachen
Das könnte man auch in vielen anderen Bereichen des Lebens vollziehen.

Grüße Manuela und kannst wohl nicht schlafen, was?
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flokon
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Anmeldungsdatum: 05.01.2007
Beiträge: 1569
Wohnort: Witten/Ruhr

BeitragVerfasst am: 13.10.07, 06:54    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::
In jedem Falle würde ich die WM 2014 jetzt gerne in Isreal sehen...

Weiter würde ich dann vorschlagen im Sinne eines Kennenlernens ohne Qualifkation Israel, Saudi-Arabien, Türkei und Iran in eine Gruppe zu stecken. Eine Mannschaft die dann nicht teilnimmt wird automatisch auf alle Zeit von der internationalen Bühne des Fussballs gestrichen. Fertig aus...


Und ich bin für Europa Meisterschaften mit Ländern in Europa und Asien Meisterschaften mit Ländern in Asien.....
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