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Der Axel-Springer-Verlag übertreibt m. E. mit der Inszenierung (ganzseitige Anzeigen im Vorfeld, viele Artikel in der verschiedensten Rubriken zum Thema, nun dies ...).
Ja, übertrieben wird ja gerne mal.
Zitat:
Ökonomisch begründet wird diese Entscheidung aber schon sein.
Davon gehe ich auch aus. Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, wie die privaten Dienste bei gleichen Löhnen gegen diesen Riesen ankommen sollten.
Zitat:
Hinzu kommt, dass sich Klaus Zumwinkel dieser Tage wie ein Trottel verhielt, indem er ausgerechnet jetzt 2,24 Mio. € realisiert.
Immerhin hat damit zumindest einer einen Vorteil aus der Mindestlohnentscheidung.
mal ganz global betrachtet: Macht es überhaupt Sinn, im Zustellerbereich Wettbewerb zuzulassen? Mittlerweile kommen drei verschiedene Briefdienste. Der eine Morgens / dann Mittags und dann später nochmal irgend einer. Überall wird über Klimakatastrophe usw. gesprochen. Aber dass mittlerweile eine Menge verschiedener Zusteller genau die gleiche Strecke anfahren, interessiert überhaupt niemanden. Ist es diese Ressourcenverschwendung noch vertretbar? Dadurch wird nur künstliche Arbeit produziert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Wettbewerb zu einer Kostensenkung führt.
Zu Mindestlöhnen: Sobald der Marktpreis für Arbeit auf ein bestimmtes Mindestmaß festgesetzt wird, fallen Arbeitsplätze weg. Wer wird denn noch einen Drittanbieter verwenden, wenn dieser nun genauso teuer (oder teurer) ist wie die Post? Die angekündigte Insolvenz der PIN AG ist da fast schon selbstverständlich.
Im Übrigen ist die Arbeitsleistung einiger Personen, eben nicht so hoch, dass sie eine Familie finanzieren können. Wie soll man einem angestellten Taxifahrer 9 € pro Stunde bezahlen, wenn seine einzige Aufgabe darin besteht zu warten, dass ein Fahrgast kommt (wie soll der Unternehmer den Lohn bezahlen), oder eine Person, die an einem Infostand steht, wo in der Stunde mal ein Kunde eine Frage hat.
Ungeachtet dessen besteht bereits bisher der Mindestlohn im Rahmen des verbotenen Lohnwuchers (§ 138 BGB). Ich denke diese (sehr unbestimmte) Bestimmung ist zunächst ausreichend.
Managergehälter: Zunächst wäre es mir als Aktionär egal, wie viel ein Manager verdient, wenn sich der Aktienkurs ganz erheblich erhöht hat (siehe zB Solarworld 500 %).
Im Übigen bildet sich der Preis durch Angebot und Nachfrage und wenn es wenige Menschen gibt, die so gut sind, steigt der Lohn. (wie bei Film- und Fußballstars und Autorennprofis). Das ist ein ganz selbstverständlicher Vorgang. Zu schützen ist mE nur der Aktionär, der dieses Gehalt nur über die Wahl des Aufsichtsrates beeinflussen kann: ich würde daher ein Zustimmungserfordernis der Hauptvers. fordern.
Zur Problematik Einfluss Hedgefonds in diesem Fall:
Hedgefonds können auch über den Aufsichtsrat Einfluss geltend machen. Im Übrigen ist es unerheblich, ob Hedgefonds einen Konzern beeinflussen, da sie nach Treu und Glauben die anderen Aktionäre nicht schädigen dürfen (bzw. Schadenersatz leisten müssen). Beispielsweise hat ein Fond die Deutsche Börse AG "ausgeplündert". Dies führte zu einer Ausschüttung auch für die übrigen Aktionäre. Im Ergebnis ist also das Argument Einflussnahme nicht sinnvoll im übrigen auch unlogisch, da man damit einem Eigentümer (Fond) den Einfluss auf sein Unternehmen entziehen würde.
Insgesamt bin ich jedoch der Meinung, dass das was ein Vorstand kann, auch von anderen guten Mitarbeitern erreicht werden kann. Oder gibt es konkrete Beispiele wo das Handeln eines Vor.-Mitglieds als außergewöhnlich anzusehen ist. _________________ mfg
Klaus
Ich kann mir sowieso nicht vorstellen, wie die privaten Dienste bei gleichen Löhnen gegen diesen Riesen ankommen sollten.
Dieser privilegierte Riese muss die Grundversicherung garantieren. Ich halte die Privatisierungsbemühungen bezüglich der DB in der vorliegenden Form für völlig verfehlt. Bei der Post bin ich noch unschlüssig.
Zitat:
Immerhin hat damit zumindest einer einen Vorteil aus der Mindestlohnentscheidung.
Die anderen Postmindestlöhner auch. Wenn ein Briefträger schon 1.600 €/Monat bekommt führt das zum Verrutschen der Maßstäbe. Zum Beispiel zu der These, dass sich Bildung nicht auszahlt.
Ist es diese Ressourcenverschwendung noch vertretbar? Dadurch wird nur künstliche Arbeit produziert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dieser Wettbewerb zu einer Kostensenkung führt.
Zu einer Kostensenkung (für den Verbraucher) führt das sicherlich, weil kein privater Anbieter zu gleichen oder gar teureren Preisen als die Post ins Rennen gehen kann.
Bei sonst gleichen Kosten geht das nur über die Löhne, da ein privater Anbieter wegen des vergleichsweise geringen Aufkommens an Briefen lange nicht so effektiv arbeiten kann.
Ich bin auch der Meinung, dass hier mehr oder weniger künstliche Arbeit produziert wird.
Es bleibt aber die Frage, ob die (schlecht) bezahlte, künstlich geschaffene Arbeit für die Betroffenen nicht besser ist als ALG I und Hartz IV?
Naja, richtig effizient ist es ja nicht, das Briefaufkommen von mehreren Firmen austeilen zu lassen. Immerhin müssen dazu ganze Straßenzüge, von der Post, den grünen Briefträgern, jenen mit dem Flügelhelm und dergleichen mehr parallel abgegrast werden.
Die Privatisierung schafft durch diese Mehrfachbelieferung schon unnötige (was wir künstlich geschaffen genannt haben) Arbeitsplätze.
Ein unnötiger Arbeitsplatz kann aber dennoch sinnvoll sein, zumindest für den, der diesen Arbeitsplatz inne hat.
Anmeldungsdatum: 17.09.2007 Beiträge: 1177 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 10.12.07, 20:20 Titel:
Ich frage mich, warum so viel über die verloren gehenden Arbeitsplätze gejammert wird. Da ist nicht ein einziger Arbeitsplatz dabei, über den man trauern muss, im Gegenteil: Die bekommen jetzt so viel wie bisher, müssen dafür aber nicht auch noch arbeiten.
Für die paar Cent, die ich bei der PIN hätte sparen können, waren die auch zu langsam und längst nicht so zuverlässig wie die Deutsche Post. Wenn Springer nicht willens ist, hier ein bisschen zu investieren (Beispiel Telekommunikation, hier sind Mitbewerber gegen T-Com konkurrenzfähig), muss zwangsläufig die Pleite erfolgen.
Allerdings kann auch der Staat einiges für mehr Wettbewerb tun, wie die Abschaffung des Briefmonopols und den Wegfall der Steuerbefreiung für Postdienste. _________________ Ich habe zu diesem Thema vor 15 Jahren eine Langzeitstudie anfertigen lassen, die ist allerdings noch in Arbeit.
Ausserdem deckend fuer einen 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 Personenhaushalt?
Pro Person für einen 1 Personenhaushalt.
Also ein Mindestlohn von brutto ca. 5,5 euro/stunde.
Das sind dann ca. 4 euro/stunde netto, somit 600-700 euro/monat netto, das langt fuer eine Person laut Gesetzgeber und meiner Meinung nach auch, sofern Einzel- oder WG-Zimmer in der Gegend vermietet werden.
Anmeldungsdatum: 27.01.2005 Beiträge: 7499 Wohnort: PC
Verfasst am: 10.12.07, 23:43 Titel:
Bin prinzipiell der Meinung von dem Agenten...
Die ganze Diskussion zeigt eigentlich mal wieder, wie dringend ein Bürgergeld benötigt wird. _________________ ...fleißig wie zwei Weißbrote
0x2B | ~0x2B
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 11.12.07, 08:27 Titel:
Inkognito hat folgendes geschrieben::
Wäre es unter diesen Umständen nicht besser gewesen, auf die Einführung des Mindestlohnes zu verzichten?
Nein, denn es liegt an der Struktur der Lohngestaltung und der staatlichen Transferleistungen.
Wenn ein Unternehmen Löhne zahlt, mit denen ein Arbeitnehmer auch bei einer Vollzeitstelle unter den Regelsätzen vom ALG II liegt, bedeutet die ergänzende Zahlung von ALG II eine versteckte Subvention.
Erhält der Arbeitnehmer nur aus dem Grund kein ALG II, weil in seiner Bedarfsgemeinschaft ein zu hohes Einkommen erzielt wird, subventioniert die Bedarfsgemeinschaft dieses Unternehmen.
Daraus folgt m.E., daß der Staat entweder einen Mindestlohn einführen muß, damit diese versteckten Subventionen beendet werden (auch auf die Gefahr hin, daß diese eigentlich nicht wettbewerbsfähigen Unternehmen vom Markt verschwinden) oder die ALG II- Sätze bei einer Aufnahme einer Tätigkeit, bei der auch bei einer Vollzeitstelle die Regelsätze des ALG II nicht erreicht werden, dementsprechend kürzt.
In dem Fall werden die betreffenden Unternehmen Schwierigkeiten haben, überhaupt AN zu finden.
Das Problem der Bedarfsgemeinschaft bekäme man bei der zweiten Alternative allerdings nicht in den Griff. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Das sind dann ca. 4 euro/stunde netto, somit 600-700 euro/monat netto, das langt fuer eine Person laut Gesetzgeber und meiner Meinung nach auch, sofern Einzel- oder WG-Zimmer in der Gegend vermietet werden.
Sponsored by Daddy oder wie?
Es gibt auch Leute die haben FAMILIE!!!
Andreas Huettig meinte, dass der Mindestlohn fuer einen 1-Personen Haushalt reichen muesse, da fuer die Kinder eh der Staat zahlt. Ich wollte ihm nur aufzeigen, welchen Mindestlohn seine Bedingungen bewirken, damit er versteht, dass "der Lohn muss so hoch sein, damit man davon leben kann" sehr verschiedenes bedeuten kann.
Wenn ich ihrer Forderung Folge(Mindestlohn langt fuer 2 Erwachsene und 2 Kinder), dann braucht es ca. 1200-1700 euro Netto(man bekommt auch ca. 300 Euro Kindergeld).
Brutto sind das dann in etwa 1600-2500 Euro. Somit ein Nettomindestlohn von 8-11, brutto von 10-15.
Durch die Aenderung der Bedingung ergibt sich also eine Verdoppelung des Mindestlohnes, deswegen sollte man bei Diskussionen ueber Mindestlohn immer sagen, fuer wen dieser reichen soll.
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Und wie sie von 700 € eine Familie ernähren wollen, das müssen sie mir einmal zeigen!
Geht nicht, sofern man Miete und Moebel zahlen muss und selbst ohne Miete und Moebel koennte das zu wenig sein.
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Und vor allem kommt es auch auf die Gegend an!
In München ein Einzelzimmer? Da wirds dann mit dem Restgeld aber eng für den Rest des Monats!
Deswegen habe ich meinen Zusatz ueber die Wohnungen gemacht.
Bei immoscout24 habe ich so eben ca. 30 Wohnungen fuer 190-300 Euro kalt gefunden, teilweise provisionsfrei, mit 700 Euro kann man in Muenchen deshalb zurechtkommen.
Deswegen habe ich meinen Zusatz ueber die Wohnungen gemacht.
Bei immoscout24 habe ich so eben ca. 30 Wohnungen fuer 190-300 Euro kalt gefunden, teilweise provisionsfrei, mit 700 Euro kann man in Muenchen deshalb zurechtkommen.
OK. 300€ kalt! Ohne Nebenkosten, ohne Strom. Was bleibt dann noch von den 700€?
250-350 Euro, je nachdem wieviele Nebenkosten, da teilweise moebiliert langt das sofern man ohne Auto auskommt - auch so eine Defintionssache, was muss alles finanzierbar sein?
Auto, Tiefkuehlnahrung, Bier, Zigaretten, urlaub, Kneipenbesuche, Kino, DVD-Player, 1 hose/3Monate, 1 paar schuhe/3 monate?
Naja, richtig effizient ist es ja nicht, das Briefaufkommen von mehreren Firmen austeilen zu lassen. Immerhin müssen dazu ganze Straßenzüge, von der Post, den grünen Briefträgern, jenen mit dem Flügelhelm und dergleichen mehr parallel abgegrast werden.
Das Argument des "natürlichen Monopols". Dieses Monopol wird durch Mindestlöhne zementiert, weil dadurch die Skalierbarkeit der Ressource "Arbeit" wegfällt, der Markteintritt neuer Anbieter erheblich erschwert wird.
Sicher gibt können Monopole Wohlfahrtswirkungen entfalten. Ob es diese gibt und wie hoch sie ausfallen hängt jedoch erheblich von der Qualität des Monopolisten ab.
Zur Beschäftigungswirkung von Mindestlöhnen die Literaturempfehlung:
Alan Manning, The Real Thin Theory: Monopsony in Modern Labour Markets
Alan Manning, Monopsony in Motion: Imperfect Competition in Labour Markets
@carn und ivanhoe:
Merken sie was passiert? Sie haben keine Ahnung, posten wild irgendwelche Zahlen und diskutieren über eine Sache vollkommen in der Luft. Macht das Sinn? Ich denke nicht.
Was könnten sie verbessern? Diskutieren sie über Grundsätzliches.
Soll ein Mindestlohn wirklich für 2 Personen+2 Kinder reichen? Also wenn jemand Solo ist und keine Kinder hat lebt der vom MINDESTlohn "wie ein Fürst" und die Familie schaut mal wieder in die Röhre, weil die am Minimum rumkrebst? Das macht doch hinten und vorne keinen Sinn.
Kindergeld reicht nicht für die Kinder also den Mindestlohn erhöhen...packt das das Problem an der Wurzel an oder bekämpft das Symptome? Das bekämpft Symptome. Die Wurzel ist doch, das das Kindergeld nicht reicht. Also muß man was an der staatlichen Unterstützung der Kinder verändern.
Und da das ganze etwas grober wird in der Diskussion mal hier mein Vorschlag wie "man es machen sollte":
-Sozialhilfe ermöglicht "überleben" für 1 Person
-Jede (erwachsene) Person kriegt (nach Harzt4) Sozialhilfe, wenn sie nicht arbeitet (bzw wenn sie Teilzeit arbeitet halt anteilig, solange das monatliche Einkommen unter Mindestlohn ist).
-Mindestlohn ermöglicht "leben" für 1 Person (überleben+30-50% um ne Hausnummer zu nennen)
-Menschen die Kinder erziehen und deswegen nicht arbeiten gehen erhalten Geld vom Staat und werden stichprobenartig kontrolliert. Je mehr Kinder um so mehr Geld vom Staat, zusätzlicher Bonus wenn es das eigene Kind ist. Und ja, man kann auch anderen das Kind zur Erziehung geben, Tagesmütter gibts ja heute auch schon. Es wird auch bei besserer Ausbildung mehr gezahlt. Zudem werden Lehrgänge zur Weiterbildung für Erziehende angeboten.
-Kinder werden staatlich stark gefördert. Es muß nichts gezahlt werden, das zur Schule gegangen wird, das in der Schule gegessen wird, Lernmaterialien werden zur Verfügung gestellt, etc... Kindergeld wird auf Bekleidung, Spielzeug, Möbel fürs Kinderzimmer, Teil der Miete und Essen ausgerichtet. Möglich, das ich noch was vergessen habe, aber das sind Details, die hier nicht zur Diskussion stehen sollen. Die Aufzählung soll die grobe Richtung vermitteln.
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