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Verfasst am: 21.06.08, 06:27 Titel: Oma wurde ein Telefonvertrag untergejubelt
Hallo.
Bei Oma, 84 Jahre, lebt allein, klingelte ein Vertreter von einem Stromanbieter Y an der Wohnungstür, er biete günstige Stomtarife und gleich dazu eine neuen Telefontarif YT- Preselection.
Alles gut und richtig. Die Oma unterschreibt den Stromvertrag für Y und auch den Telefonvertrag YT.
Sie gibt 3 Unterschriften: Eine jeweils zur Vertragsunterzeichnung (2), eine zur Einzugsermächtigung für die Preselectionumstellung.
Das war am 04.06.2008
Am 11.06.2008 kommt eine Bestätigungskarte für diese beiden Sachen.
Am 12.06.2008 besuche ich die Oma und sie zeigt mir diese Unterlagen.
Die Stromunterlagen sind ok. Laut der Beratung zahle sie künftig bei diesem Telefonanbieter YT nur noch die Gesprächsgebühren.
Das kommt mir ein wenig spanisch vor, ich mache mich im Internet schlau und erlese, dass sie weiterhin die Grundgebühr bei ihrem jetzigen Telefonanbieter T zahlt.
Das wusste meine Oma nicht, sie war der Meinung sie spare diese Grundgebühr ein. So ist sie beraten worden. Da sie so nichts einspart storniert sie das wieder.
Ein Anruf von mir bei diesem Anbeiter Y bestätigt die Falschinformation. Der Preselectionvertrag wird sofort storniert, ohne Probleme.
Am 18.06.2008 erreicht meine Oma von einem anderen Telefonanbieter V ein Schreiben, indem steht, dass sie von nun an Kunde sei und alles auf diesen Anbieter umgestellt würde.
Sie denkt dieser Anbieter hänge mit dem Y/YT zusammen, wo sie ja storniert hat. Ein nochmaliger Anruf bei der Strom/Telefongesellschaft Y/YT ergibt: Sie haben mit dem anderen Telefonanbieter V nichts zu tun.
Von dem anderen Telefonanbieter V hat meine Oma aber keinerlei Unterlagen. An diesem Tag ruft der Vertreter bei meiner Oma an und sagt er müsse noch ein Kästchen installieren, sie erklärt, sie habe alles storniert und das sei nicht mehr nötig.
Am 20.06.2008 kommt bei meiner Oma doch ein schwarzes Kästchen per Post an, welches sie in ihre Telefondose stecken soll, der Absender ist die Frau des Vertreters.
Ich telefoniere mit diesem Vertreter und stelle ihn zur Rede. Er behauptet meine Oma müsse alle Unterlagen daheim haben, scheinbar hat sie die 4(!) Seiten verbummelt. Die Oma schwört sie habe keine Unterlagen von V, was ich ihr auch glaube, weil 4 Seiten verschwinden ja nicht einfach so. Außerdem hatte sie die anderen Unterlagen von Y/YT komplett zusammen.
Auch das erzähle ich dem Vertreter, er bleibt stur und faxt mir am 20.06.2008 die besagten 4 Seiten zu.
Auf diesen Unterlagen sind insgesamt 7 Unterschriften von meiner Oma und sie kann sich nicht erklären wie diese dahin gekommen sind. Sie schwört nur dreimal unterschrieben zu haben.
Weiterhin hatte sie bis dahin nie den Namen des Anbieters V gehört.
In diesen dubiosen 4 Seiten sind allerhand unmögliche Sachen, Beantragung einer Flatrate - die eine alte Frau nicht braucht, dann hat sie dem Verzicht auf ihr Widerrufsrecht zugestimmt, sondern ausdrücklich um schnelle Bearbeitung gebeten - das macht kein Mensch.
Wunderlich finde ich auch, dass am 18.06. dieses Bestätigungsschreiben von der Firma V im Briefkasten ist - der Vertrag ist am 04.06. unterzeichnet, somit war die Widerrufsfrist ja sowieso um.
Ich weiß nicht welche Fristen bei Haustürgeschäften gültig sind.
Weiterhin bin ich der Meinung, dass es bei den Unterschriften Abweichungen gibt. Ob sie nun im Nachgang auf den Antrag 'gezaubert' worden sind kann man natürlich nicht beweisen. Aber ich denke auf den Originalen, die aber keiner kennt, werden diese Unterschriften nicht zu finden sein. Unter den Originalen findet sich Thermopapier und es ist doch möglich, dass er die Unterschriften von Y/YT darauf nachgeschrieben hat.
Dieser Vertreter hat ja demzufolge meiner Oma gleich 2 Telefontarife 'verkauft', ist das denn seriös?
Wie kommt sie nun aus dieser Sache wieder raus?
Mit dem Anbieter Y/YT ist alles in Ordnung.
Mit ihrem bisherigen Telefonanbieter T habe ich auch alles klären können und sie bleibt dort.
Dem Anbieter V habe ich ebenfalls ein Fax geschickt, aber erst am 20.06., und die Sache erklärt, ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Gesellschaft ihre Leute dahingehend ausbildet, alte Leute übern Tisch zu ziehen.
Mit dem Anbieter V könnte es ja nun Schwierigkeiten geben, die Frist, die sie ja lt. Unterlagen gar nicht hatte, ist schon abgelaufen und auch auf diesen 4 Seiten findet sich die Zustimmung zur Einzugsermächtigung - wobei diese Unterschrift der meiner Oma am wenigsten ähnelt.
Komme ich auf irgend einem Weg an diese Originalunterlagen? Kann man diese Unterschriften prüfen lassen?
Ich würde sehr gern diesen Vertreter zur Rechenschaft ziehen, weil es einfach unmöglich ist alte Leute so über den Tisch zu ziehen.
Logisch ist es von der Oma fahrlässig, wenn sie einfach fremden Leuten vertraut - aber das wird es bei den älteren Herrschaften immer wieder geben.
Eine individuelle Rechtsberatung ist aufgrund der Forenregeln leider nicht möglich, also nur allgemein:
Denn Verbraucher steht bei einem Haustürgeschäft ein Widerrufsrecht zu. Die Frist beginnt frühestens mit Erhalt einer Belehrung in Textform.
Auf einen Verzicht des Widerrufsrechts von Seiten des Verbrauchers, aufgrund einer ausdrücklich gewünschten schnellen Bearbeitung, kann sich der Unternehmer nicht berufen. Dies gilt - wenn überhaupt - nur bei Fernabsatzverträgen nicht aber bei Haustürgeschäften. _________________ Helpdesk: "Und was sehen Sie auf Ihrem Bildschirm?"
Kundin: "Einen kleinen Teddy, den mir mein Freund geschenkt hat"
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