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Wahlrecht für Kinder?!
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Holzschuher
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Anmeldungsdatum: 18.02.2006
Beiträge: 6354
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 11:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

"hitzige" Diskussion hier!? Mit den Augen rollen

Die Befürworter sagen z.B:

Zitat:
Eine Regelung, die mehrere Experten und auch Politiker ablehnen, sie fordern eine Abschaffung dieser Altersgrenze. "Politiker würden durch ein Wahlrecht von Geburt an gezwungen, Politik auch für Kinder verständlich zu erklären", glaubt die frühere Bundesfamilienministerin Renate Schmidt. "Millionen zusätzliche Wähler werden Politik verändern", sagt Schmidt gegenüber tagesschau.de.

Für Schmidt geht es darum, "eine Wahlungleichheit zu beseitigen" und die Altersgrenze 18 aus dem Grundgesetz zu streichen. Hinter der Initiative steht die Idee, dass Kinder und Jugendliche als Wählergruppe ein Gegengewicht zum immer weiter steigenden Durchschnittsalter der Wähler bilden sollen. So könnten die Interessen der jungen Generation gewahrt bleiben, während es immer mehr Ältere in Deutschland gibt. "Das ist ein Beitrag zur Generationengerechtigkeit", so Schmidt.

Zu den Befürwortern eines Wahlrechts für Kinder gehört auch Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt. Stellvertretend für die Kinder sollten die Eltern zunächst das Wahlrecht ausüben: "Wenn auf einen Schlag über 13 Millionen Stimmen mehr für Kinder da sind, dann würden die Parteien ganz andere Programme schreiben", glaubt Milbradt.

Der Münchner Jurist und Sozialwissenschaftler Kurt-Peter Merk meint, dass die Eltern am ehesten im Interesse ihrer Kinder handeln würden. Merk gehört zu den aktivsten Kämpfern für ein Wahlrecht von Geburt an. "Es geht darum, die Diskriminierung eines Teils der Bevölkerung zu beenden", erklärt der Wissenschaftler. Das im Grundgesetz festgelegte Wahlalter von 18 Jahren verstoße gegen die Menschenwürde und das allgemeine Wahlrecht, so Merk, der deswegen Verfassungsklage eingereicht hat.


Quelle, allerdings schon aus dem April 2007

Auch Herbert G. ist dafür: Kinder and die Macht... Winken

Ganz im Ernst: So dumm ist die Idee doch nicht. Geht man davon aus, dass die Eltern "für die Kinder" sowieso das wählen, was sie selbst wählen, natürlich auch davon geprägt, dass sie Eltern sind, dann verschiebt sich ja veilleicht gar nicht so viel.

Aber was ich zugeben muss ist, dass duch die Einführung eine Kinderwahlrechtes die Ausrichtung von Politik und Gesellschaft wieder mehr in Richtung unserer Kinder stattfindet und ggf. auch tatsächlich in die Tat umgesetzt wird.

Wenn es denn Herren Politikern beliebt, führen sie ja immer, gerade bei der Verschuldensfrage, gerne an, dass wir unseren Kindern nicht so einen Saustall - ok,ok Schuldenberg - hinterlassen können, etc.pp. Aber ist das tatsächlich ernst gemeint? Nimmt das denen einer ab?
_________________
Gruß
Peter H.
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SpecialAgentCooper
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Anmeldungsdatum: 07.09.2006
Beiträge: 3296

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Und was machen wir mit der Stimme des nasciturus? Und was sagt die katholische Kirche? Every sperm is sacred?
Ich finde aber immer noch, der Klimawandel wäre ein viel wichtigeres Thema - wieso bekommen Ökos nicht auch mehr Stimmen im Vergleich zu Leuten, die 20-Liter-Autos fahren?
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„Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
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Hafish
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Anmeldungsdatum: 26.04.2006
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Befürworter hat folgendes geschrieben::
"Politiker würden durch ein Wahlrecht von Geburt an gezwungen, Politik auch für Kinder verständlich zu erklären"

Genau das ist doch der Punkt:
1) Sollten Kinder sich nicht mit sowas belasten.
2) Man kann Kindern das nicht erklären, weil sie geistig einfach nicht reif genug sind. Ich nehme niemanden ernst, der ersthaft die Ansicht vertritt, dass 8-Jährige z.B. komplexe wirtschaftliche Zusammenhänge verstehen. Kinder sind aufgrund ihrer Lebenserfahrung und aufgrund ihrer naiven Denkweise faktisch nicht in der Lage, gewisse Prozesse zu verstehen. Unser gesamtes Rechtssystem, unser gesamter Jugendschutz ist auf eins ausgerichtet: Kinder sind unmündig. Ich darf nur mal an die beschränkte Geschäftsfähigkeit erinnern. Wir erlauben Kindern nicht, eigenverantwortlich ein Fahrrad zu kaufen, aber wollen Ihnen erlauben unseren Staat zu lenken? All unsere Gesetze zeigen, dass Kinder nicht in der Lage sind für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Wie sollen sie dann für die Gesellschaft Verantwortung übernehmen?

Dann mach ich morgen eine Partei auf, die verspricht jedem Kind jeden Morgen in der Schule ein Schokoladenei und 10 EUR staatliches Taschengeld pro Woche. Und natürlich 1 EUR für mich pro Kind pro Woche. Die Kinderstimmen wären mir sicher und schon wäre ich ein steinreicher Bundeskanzler oder was? Der Bundestag soll Gesetze erlassen. Kinder lernen in ihrer Kindheit gerade mal (und auch nicht immer bzw immer weniger) die Verhaltensregeln der Gesellschaft. Sie lernen was richtig ist und was falsch, sie wissen dass man andere nicht hauen darf (oder sollten sie zumindest wissen), sie wissen dass man nichts klauen darf. Aber wie soll ein Kind denn komplexe Zusammenhänge z.B. aus dem Arbeitsrecht verstehen? Das spielt erst viel später eine Rolle für die kleinen. Außerdem sind Kinder äußerst leicht zu steuern, z.B. mit Ängsten und seien sie auch noch so irrational. Wers nicht glaubt, der lässt mal ein 6-Jähriges Kind einen Horrorfilm gucken und sagt ihm danach "war doch alles nur ein Film, das ist nicht real" Mit den Augen rollen

Kinder sind naiv (daher kommt das Wort), Kinder sind mehr als nur anfällig für Manipulationen und Kinder sind nicht in der Lage und auch nicht Willens über den Tellerrand zu schauen. Mancher Erwachsene vielleicht auch nicht, aber bei Kindern ist das von Natur aus. Deshalb dürfen sie nicht alleine Kaufverträge abschließen. Deshalb brauchen sie die Zustimmung der Eltern zum Ausbildungsvertrag. Zum Bankvertrag, zu jeder Willenserklärung. Und deshalb dürfen sie kein Wahlrecht haben. Und die Eltern erst Recht nicht anstelle ihrer Kinder.
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Tastenspitz
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Anmeldungsdatum: 05.07.2007
Beiträge: 4335
Wohnort: Memmingen

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein SINK Cool
Was hat denn Arbeitsrecht mit dem ganzen hier zu tun? Die beschriebenen naiven Eigenschaften treffen durchaus auf einige Prozent der über 18 Jahrigen zu. Zustimmung dazu.

Nur nochmal zu Info. Nicht die Kinder sollen wählen gehen, sonder das Wahlrecht (Stimme) soll den Erziehungsberechtigten zustehen.
Also nix mit Schokoei und Taschengeld. Winken

Und zu guter Letzt: Was daran ist falsch, Politik verständlich zu erklären?
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Gesetze sind eine mißlungene Kreuzung aus dem Alphabet und einem Labyrinth.
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Biber
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Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 11363
Wohnort: This world is not my home - I'm only passing through!

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 19:22    Titel: Antworten mit Zitat

Holzschuher hat folgendes geschrieben::
Das im Grundgesetz festgelegte Wahlalter von 18 Jahren verstoße gegen die Menschenwürde und das allgemeine Wahlrecht, so Merk, der deswegen Verfassungsklage eingereicht hat.
Booh, geht es auch eine Nummer kleiner? Und welches Alter würde Herr Merk denn wohl als nicht-verstoßend ansehen?

Holzschuher hat folgendes geschrieben::
Ganz im Ernst: So dumm ist die Idee doch nicht.
Zustimmung. Ich sehe allerdings in der Ausgestaltung erhebliche Schwierigkeiten - m.E. wäre tatsächlich nur eine Mehrfachstimmberechtigung von Eltern sinnvoll.


Holzschuher hat folgendes geschrieben::
Auch Herbert G. ist dafür: Kinder and die Macht... Winken
Man kann das auch anders sehen:
Missfits hat folgendes geschrieben::
Nehmt den Kindern das Kommando
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0Klaus
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Anmeldungsdatum: 30.12.2004
Beiträge: 2595

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 19:43    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nein, auf keinen Fall. Entweder macht man ein festes Alter aus, z.B. 18 Jahre, oder wir kommen in Teufels Küche: Wenn wir jemandem das Wahlrecht dann zusprechen, wenn er die "nötige Einsicht" hat, dann muss es konsequenterweise auch Leuten abgesprochen werden, die nicht diese Einsicht besitzen. Und wer soll das dann entscheiden?! Im Hinblick auf den braunen Dreck vielleicht eine gute Idee, aber allgemein führt sie geradewegs von der Demokratie weg.

Ich meinte eine objektive Altersgrenze bei der im Durchschnitt die notwendige Einsicht vorliegt.

Wenn man danach geht, wer welche Vorgänge durchblicken kann, wird man zu dem Ergebnis kommen, dass das vielleicht 10 % der Bevölkerung wirklich können. Die meisten wählen immer ihre Partei, die sie immer schon gewählt haben. Ich gehe davon aus, dass die meisten nur ein paar Schlagworte aus dem Wahlprogramm ihrer Partei kennen. Viele kennen die Zuständigkeitsgrenzen Land/Bund nicht.

In einigen Kommunalverfassungen ist ein Wahlrecht ab 16 Jahren vorgesehen. Ich denke schon, dass man mit 14 in der Lage ist zu beurteilen, ob man zB eher ökologisch eingestellt ist und eine Ökosteuer will oder ob man lieber Kündigungsschutz will oder eher christlich ist oder eher an Freiheit interessiert ist oder keine Ausländer will oder Tierschutz als wichtig empfindet, oder ein Einheitsschulsystem oder ein Gymnasium usw.

Ganz deutlich wird das Problme im Falle Wehrpflicht. Die meisten würden diese Pflicht sicherlich abschaffen und hier auch eine hohe Priorität legen, so lange sie selbst betroffen sein können; Eltern würden dem sicherlich nicht so eine hohe Priorität beimessen, da sie wiederum nicht selbst betroffen sind und mglw. sogar froh sind, wenn die Kinder mal nicht da sind.

Interessant wäre mal eine (statistische) Testwahl zu machen, wie sich Jüngere entscheiden. Man könnte zB mit 14 anfangen und die Wahlen altersdifferenziert auswerten. Weiter könnte man eine statistische Testwahl machen, wie die Eltern ihre halbe Stimme abgeben würden. Wenn das Ergebnis vorliegt, könnte man besser diskutieren.
_________________
mfg
Klaus
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Jim Panse
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Anmeldungsdatum: 28.12.2005
Beiträge: 211

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 20:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke, die Idee eines Kinderwahlrechts ist reiner Populismus. Man kann sich ohne großen Aufwand bei kinderreichen Familien beliebt machen, ohne Gefahr zu laufen, dass die propagierte Folge eintritt.

Wem soll das Stimmberecht zustehen? Dem Erziehungsberechtigten? Den Erziehungsberechtigten? Wenn beiden Elternteilen: wer gibt den Ausschlag, wenn beide im jeweils verstandenen Kinderinteresse unterschiedlichen Parteien den Vorzug geben wollen? Ist es mit dem Wahlgeheimnis vereinbar, wenn der eine Elternteil den anderen bei der Stimmabgabe kontrolliert, ob er auch sein Kreuz an der richtigen Stelle macht?
Wird man zukünftig auch den Sorgerechtsstreit und den Stimmrechtsstreit im Scheidungsverfahren abtrennen können? Und ab wann wird der Kleine das Stimmrecht von den Eltern wegen Eigenbedarf herausklagen können?

Gruß
JP
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in dubio pro leo!
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Hafish
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Anmeldungsdatum: 26.04.2006
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 22:45    Titel: Antworten mit Zitat

Tastenspitz hat folgendes geschrieben::
Noch ein SINK Cool
Nur nochmal zu Info. Nicht die Kinder sollen wählen gehen, sonder das Wahlrecht (Stimme) soll den Erziehungsberechtigten zustehen.
Ja eben, das ist ja das Problem! Die Kinder sollen ja Wahlrecht haben, die Eltern sollen es nur für sie "ausüben". Aber das ist wie gesagt bestenfalls Utopie. Denn faktisch werden die Eltern wohl kaum mit ihrer Stimme die Linkspartei wählen und mit der "Kinderstimme" meine Überraschungsei-Partei. Etwas anderes zu glauben wäre realitätsfern. Aber genau das ist ein Mehrklassenwahlrecht, in dem die Stimme von Eltern mehr zählt. Dieses System wäre das Gegenteil von dem, was wir heute unter gleichen Wahlen verstehen. Können wir gerne so machen, aber dann will ich, dass jeder Jurist +1 Stimme kriegt, und um es mal krass darzustellen: jeder mit Migrationshintergrund eine Stimme weniger. So. Was halten die Verfechter des Eltern-Mehrstimmen-Wahlrechts von meinem Vorschlag? Wahrscheinlich das gleiche wie ich: Skandal. Diese Idee ist für Eltern vielleicht toll, aber zutiefst undemoktratisch. Es wäre keine Herrschaft des Volkes mehr, sondern eine Herrschaft des Patriarchats bzw des Matriarchats.
Alternative, und zwar die einzige Alternative, die mir einfällt wäre, jeder kann wählen wann er will, auch Kinder, nur halt höchstpersönlich. Aber genau da ist das Problem mit Kindern: "Hör zu, wenn du nachher nicht da und da das Kreuz machst haben wir nichts mehr zu essen und müssen Hungern. Willst du das?" Und diese krasse Art von Einflussnahme wird nicht enden, bis die Minderjährigen eigenverantwortlich entscheiden können. Einzige Möglichkeit um sowas zu vermeiden ist ein festes Alter, wie gesagt, meiner Meinung nach sogar mehr als 18. Aber mit 18 ist man hierzulande nunmal Erwachsen und kann nicht mehr gehindert werden. Aber darunter sollte es auf keinen Fall sein.

Zitat:
Und zu guter Letzt: Was daran ist falsch, Politik verständlich zu erklären?
Gar nichts, im Gegenteil, ich begrüße das sehr. Nur bringt das erst was in einem angemessenen Alter. Nur ist Politik ja nicht sowas wie z.B. Bruchrechnung, was man nach 2 Monaten beherrscht. Politik ist ja -abgesehen von den festgelegten Sachen der Verfassung- ein komplexes Thema, was jeden Lebensbereich betrifft. Wir machen hier keine Volksabstimmung zu einem bestimmten Thema, sondern zu einem riesigen Wahlprogramm einer Partei. Und um nur ansatzweise die Auswirkungen verstehen zu können braucht es schon etwas mehr als 10 Jahre Lebenserfahrung. Sonst passiert genau das was ich in meinem Schokoladenei-Beispiel gesagt habe: Die sehen den einen direkten Vorteil für sie und können die tatsächlichen Konsequenzen nicht begreifen.

Letzter Punkt, den habe ich aber auch schon erwähnt: Wenn die Kleinen die gleichen Rechte haben sollen wie Erwachsene, dann bitte auch die gleichen Pflichten. Insbesondere muss man dann zuallererst die §§ 104 - 113 BGB rausnehmen. Aber das will dann andererseits wieder keiner. Es ist geistlos und widersprüchlich, auf der einen Seite Kinder unter den besondern Schutz der Gesellschaft zu stellen mit dem Argument, dass sie noch nicht mündig seien und dass sie noch nicht selbst entscheiden könnten - ihnen auf der anderen Seite aber Rechte einzuräumen, die man erst ausüben kann, wenn man mündig ist, eigenverantwortlich handeln kann und keines besondern Schutzes mehr Bedarf.


Zuletzt bearbeitet von Hafish am 26.11.08, 22:52, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Rena Hermann
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Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 2886

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

Also wenn Kinderwahlrecht, dann sollen auch die Kinder selbst wählen. Persönlich, geheim, und dann in die Wahlkabine tabbseln und Kreuzchen machen, wie jeder andere auch. Nicht jedoch die Eltern mehrfach.
Denn dann wäre es ja kein Kinderwahlrecht sondern ein Eltern-mit-Kindern-haben-mehr-Stimmen-Wahlrecht.
In letzterem Fall hätt ich dann gerne auch noch ein Ehrenamtlichenwahlrecht oder ein Viel-Steuern-zahl-Wahlrecht oder ein Ich-sau-die-Umwelt-nicht-ein-Wahlrecht oder oder oder. Lachen

Gruß
Rena

PS: @Hafish
Nicht dass ich jetzt unbedingt für ein Kinderwahlrecht wäre - bin da durchaus zwiegespalten. Beinflussung von anderen seh ich jedoch auch bei Erwachsenen, genau wie die Nichtkenntnis.
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Hafish
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Anmeldungsdatum: 26.04.2006
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Rena Hermann hat folgendes geschrieben::
Ehrenamtlichenwahlrecht oder ein Viel-Steuern-zahl-Wahlrecht oder ein Ich-sau-die-Umwelt-nicht-ein-Wahlrecht oder oder oder.
Richtig, wir nähern uns der Gefahr die dieser ach so harmloser Kinderwahlrechtsvorschlag birgt. Wir könnten ja auf die Idee kommen, einem Andersfarbigen weniger stimmen zu geben als einem Weißen. Oder wir machen es direkt an der Religion fest. Jedem Nicht-Extremisten fällt sofort auf, dass es also so nicht gehen kann.
Naja, die Alternative habe ich ausführlich beschrieben.

Zitat:
PS: @Hafish
Nicht dass ich jetzt unbedingt für ein Kinderwahlrecht wäre - bin da durchaus zwiegespalten. Beinflussung von anderen seh ich jedoch auch bei Erwachsenen, genau wie die Nichtkenntnis.
Ich weiß, auch das sehe ich als Problem an. Aber ab dem Erwachsenenalter kann man es nunmal niemandem mehr nehmen, oder wir haben wieder die gefährliche Situation, dass der Staat entscheiden kann, wer wählen darf("kann") und wer nicht. Aber Kinder sind ja schon von Natur aus in Ihrer Kindheit für jede Beeiflussung offen.
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Rena Hermann
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Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 2886

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Nun, die Gefahr seh ich jetzt nur bedingt, solange man eben beim "One-man-one-vote" bleibt. Aber eben nur dann, wenn das Kind der "man" ist, also selbst wählt, und nicht z.B. bei einer fünfköpfigen Familie, bei der vielleicht sogar noch ein Elternteil "entscheidet" (soll's ja geben) es plötzlich zum "One-man-five-votes" mutiert.

Gruß
Rena

PS:
Zitat:
Aber Kinder sind ja schon von Natur aus in Ihrer Kindheit für jede Beeiflussung offen.

Kommt aufs Kind an. Und die Beeinflussung (btw - jeder Mensch ist ständig beeinflusst von irgendwas) findet ja nicht nur durch Eltern statt. Sagen zumindest die meisten Eltern (manchmal leidvoll), wenn das Kind mal 'ne Weile im Kindergarten, in der Schule, im Verein ist. Winken
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Zuletzt bearbeitet von Rena Hermann am 26.11.08, 23:11, insgesamt 1-mal bearbeitet
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Hafish
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Anmeldungsdatum: 26.04.2006
Beiträge: 1168

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Kommt aufs Kind an. Und die Beeinflussung (btw - jeder Mensch ist ständig beeinflusst von irgendwas) findet ja nicht nur durch Eltern statt
Sie wissen wie ich das meine.

Ansonsten im Prinzip richtig, nur was sage ich dann am Wahlmorgen am Frühstückstisch?

"Hört mal Kinder, Ihr müsste alle die X-Partei wählen, sonst werden die Gesetze ganz schlimm geändert und dann haben wir kein Geld mehr um Essen zu kaufen. *Schluchz* Und zur Oma können wir dann auch nicht mehr fahren weil der Sprit zu teuer ist."
Oder auch die knallharte Variante: Entweder du wählst wie ich will/entweder Partei X gewinnt die Wahl, oder es gibt kein Taschengeld mehr bis zur nächsten Wahl.


Dann haben wir

Ein Mann eine Stimme. Ein Vater vier Stimmen.

PS: wir sollten mit dem editieren aufhören, ich Blick nicht mehr durch^^
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Rena Hermann
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Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 2886

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 23:18    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist dann eine Frage der Aufklärung.
Wenn, dann müssten Nachrichten/Medien/Politik eben auch für Kinder verständlich gemacht werden.
Dann könnten sie auch entscheiden

Und ich glaub man unterschätzt Kindergedanken. Denn sowas wie "Wenn du nicht aufräumst, fahren wir nicht zur Oma" oder "Wenn du weiter so bockig bist, gibt's kein Abendessen" funktioniert ja auch nur in den seltensten Fällen. Winken

Ich seh die Problematik eher darin, dass der Wahlkampf bzw. die Erklärungen von "Was, wenn, dann..." dann "kinderleicht" gemacht werden müssten (was im Übrigen vermutlich auch vielen Erwachsenen helfen würde). Und damit sind unsere Politker glaub überfordert. Auf den Arm nehmen
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Tastenspitz
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Anmeldungsdatum: 05.07.2007
Beiträge: 4335
Wohnort: Memmingen

BeitragVerfasst am: 27.11.08, 09:03    Titel: Antworten mit Zitat

@Hafish - Wovor hast du nur soviel Angst? Winken Das die Politik familienfreundlicher wird? Das man als Single benachteiligt werden könnte? Oder nur, dass die bösen Eltern dann die Kinder bevormunden und diese Stimmen mißbrauchen?
Zugegeben, Einzelfälle wirds hier immer geben, das ist überall so. Demokratie heißt, dass das Volk regiert (zumindestens in der Theorie Mit den Augen rollen ) Warum werden dann per Gesetz rund 15% der Bevölkerung willkürlich ausgesperrt.
Lass uns eine Kompromiss machen weg vom Alter - eine Wahlprüfung vor der Urne. Jeder muß ein paar Fragen zu den Parteien und deren Grundsätzen beantworten um wahlberechtigt zu sein. Kann er das, darf er wählen. Kann er das nicht, darf er in 4 Jahren nochmal wiederkommen. Winken
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Klein-Fritzchen
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Anmeldungsdatum: 25.05.2005
Beiträge: 2262

BeitragVerfasst am: 27.11.08, 09:26    Titel: Antworten mit Zitat

Warum führen wir eigentlich nicht ein "Haustierwahlrecht" ein?

Jeder Wähler hat soviel Stimmen, wie er Haustiere hat. Das würde den Interessen der Tiere sicherlich entgegen kommen.

Mit Demokratie hat das zwar nichts zu tun; aber wen interessiert das.
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