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Frage zu Jagdrecht

 
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PeterG
Interessierter


Anmeldungsdatum: 16.06.2008
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 24.11.08, 22:19    Titel: Frage zu Jagdrecht Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich konnte kein passendes Forum finden, also bitte ich um Entschuldigung, falls es hier ganz verkehrt ist.

Folgendes Szenario: in einem Wildgehege mit Rehen und Wildschweinen in einem Erholungsgebiet in BW werden am helligsten Tage, bei regem Publikumsverkehr, Tiere abgeschossen und auf einen Transporter geschleift. Im Gehege bleiben Blutspuren zurück und die abgeschossenen Tiere zucken auf der Ladefläche des Wagens. Das Ganze findet etwa um 10 Uhr Vormittags statt.

Meine Frage: Dürfen die Tiere zu dieser Uhrzeit und bei Publikumsverkehr abgeschossen werden? Gibt es gesetzliche Regelungen diesbezüglich?

Ich würde mich sehr über Antworten freuen. Vielen Dank im Voraus.

Peter
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 08:36    Titel: Antworten mit Zitat

das ist zwar unsensibel aber wohl legal.


http://www.lrz-muenchen.de/~lmhyg.vetmed/V%206.Sem%20Fleisch%20TierSchlV.pdf
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.........geschmeidig wie zwei Flachmänner®

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pOtH
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 3729
Wohnort: Ober-Ramstadt | Das Tor zum Odenwald

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 12:16    Titel: Antworten mit Zitat

vielleicht mal beim zuständigen landesjagdverband nachfragen u. den fall schildern!
http://www.landesjagdverband.de/


im landesjagdgesetz BW steht unter §3 absatz 2
Zitat:

§ 3
Befriedete Bezirke; Ruhen der Jagd

.....

(2)Öffentliche Anlagen und Grundflächen, die
durch Einzäunung oder auf andere Weise
gegen den Zutritt von Menschen abge-
schlossen und deren Eingänge und Ein-
sprünge absperrbar sind, sowie Gehege oder
ähnliche Einrichtungen nach § 34 des Lan-
deswaldgesetzes und Gehegen nach § 32
des Naturschutzgesetzes können durch An-
ordnungen der unteren Jagdbehörde ganz
oder teilweise befriedet werden

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LAIENMEINUNG! <---> Lese hier nur öfters!
Ab jetzt nurnoch Ringelpitz ohne anfassen!
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Chub
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
Beiträge: 1556

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 17:22    Titel: Re: Frage zu Jagdrecht Antworten mit Zitat

PeterG hat folgendes geschrieben::

Meine Frage: Dürfen die Tiere zu dieser Uhrzeit und bei Publikumsverkehr abgeschossen werden? Gibt es gesetzliche Regelungen diesbezüglich?


Die Uhrzeit ist wohl egal. Interessant ist eventuell ein Schonzeitverstoß (Datums- & Tierart abhängig) und eventuell ein Verstoß gegen die UVV Jagd (Gefährdung von Publikumsverkehr, je nach dem wie geschossen wurde....).
Könnte aber auch sein, dass das Wild aus Tierschutzgründen ( Krankheit) erlöst wurde....?

Das Tiere getötet werden, bluten und kurz danach noch zucken ist aber normal....

Fragen Sie mal Ihr Schnitzel.

Das Leben ist kein Streichelzoo.
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Er war ein Jurist und auch sonst von mäßigem Verstand.
Ludwig Thoma

Nur eine tote Katze ist eine gute Katze.
Jerry Maus
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Schonzeit in einem Tiergehege? Geschockt
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Chub
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
Beiträge: 1556

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Darf man Bambis Mama schießen, wenn Bambi noch an die Milch will?

Darf man Bambi schießen, wenn Bambis Mama noch die Milch schießt?


Ich gehe in einem gehege mal von einem weitgehend natürlichem Familienverbund aus....
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Chub hat folgendes geschrieben::
Darf man Bambis Mama schießen, wenn Bambi noch an die Milch will?

...


sehr spekulativ Sehr böse
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Chub
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
Beiträge: 1556

BeitragVerfasst am: 25.11.08, 22:16    Titel: Antworten mit Zitat

aus tierschutzrechtlicher Sicht würde ich mit Nö antworten...(Schonzeiten sind ja nicht vom Himmel gefallen).
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PeterG
Interessierter


Anmeldungsdatum: 16.06.2008
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 17:26    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank für alle hilfreichen Antworten. Mein Schnitzel kann ich nicht fragen, bin Vegetarier. Mir ging es auch weniger darum, dass dort Tiere getötet werden, als vielmehr, wie das geschah, inmitten von Publikumsverkehr und in der Nähe zweier Spielplätze. Hätte ja sein können, dass es Vorschriften gibt, dass die Tiere z.B. erst betäubt und dann abtransportiert werden müssen.
Nochmals danke.
Peter
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Waschbärin
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Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 792

BeitragVerfasst am: 26.11.08, 20:41    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Peter,

so lange niemand durch den Abschuß des Gatterwildes gefährdet wird sehe ich keinen Grund, warum dieses Vorgehen verboten sein sollte, sollten die tierschutzrechtlichen Belange alle beachtet worden sein.

Es ist normal daß geschossene/geschlachtete Tiere bluten. Es ist auch normal daß die Körper geschossener oder geschlachteter Tiere zucken. Das hängt mit dem Nervensystem zusammen.

Gatterwild wird nicht zum reinen Vergnügen gehalten. Es gehört i.d.R. zu einem gewerblichen Betrieb. Die Kälber müssen regelmäßig geschossen werden, ebenso auch einzelne Alttiere, damit das Gehege nicht überfüllt wird und die Tiere nicht durch einen zu hohen Tierbestand krank werden. Da auch diese Schlachtkörper tierärztlich beschaut werden müssen ist man an die Terminvorgaben des jeweiligen Tierarztes gebunden.

Das was Du gesehen hast ist lediglich die Realität. In dem Fall eine sehr tierschonende Realität, im Gegensatz zu der ansonsten üblichen Massentierhaltung und den Tiertransporten.

Du als Vegetarier bist in Bezug auf den Fleischkonsum auch nicht wirklich außen vor, denn Vegetarier verzehren im Gegensatz zu Veganern häufig Milchprodukte und/oder Eier. Aber damit eine Kuh Milch gibt muß sie in jedem Jahr ein Kälbchen bringen. Die Hälfte der Kälbchen ist männlich und gibt später selbst keine Milch. So ein Bulle kann bei guter Pflege 30 Jahre alt werden. Macht bei 1,5 Mio. Milchkühen in Deutschland x 30 Jahre .... (rechne selber). Gut daß es doch da ein paar böse Fleischesser gibt die die Welt vor den Bullen retten die diese Welt nicht wirklich braucht... Sehr böse Aber noch besser wenn das Fleisch von Gatterwild gegessen wird anstelle von Tieren aus Massentierhaltung.

Ich finde es gar nicht so verkehrt daß der Mensch den Akt des Tötens von Tieren, die der Erzeugung von Lebensmitteln dienen, mal live miterlebt. Damit der Bezug zwischen dem niedlichen Bambi im Wildpark oder dem netten Zicklein aus dem Streichelzoo zu dem Stück Fleisch auf dem Teller, der früher fast jedem Menschen gegeben war, wieder hergestellt wird. Dann schauen die Leute vielleicht nicht mehr auf den billigsten Preis beim Fleisch.

LG die Waschbärin
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Chub
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Anmeldungsdatum: 20.10.2005
Beiträge: 1556

BeitragVerfasst am: 27.11.08, 09:10    Titel: Antworten mit Zitat

Gut gesprochen, Applaus!
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Ludwig Thoma

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PeterG
Interessierter


Anmeldungsdatum: 16.06.2008
Beiträge: 18

BeitragVerfasst am: 30.11.08, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte hier eigentlich keine riesige Diskussion drum entwickeln, aber antworten möchte ich trotzdem noch.

Ich bin kein Vegetarier aus Tierschutzgründen, sondern einfach deswegen, weil ich mich seit der Kindheit davor ekle, tote Tiere zu essen. Das ist eher eine psychische Sache und eigentlich mein privates Problem, ich habe es auch nur als Reaktion auf den Kommentar mit dem Schnitzel erwähnt. Dass ich Vegetarier bin hat nichts mit der Schlachtung der Tiere zu tun.

Und nochmal: mir ist klar, dass das "die Realität" war und mir ist klar, dass tote Tiere zucken und bluten. Ich bin nicht blöd und aus der Kindheit auch schon eine Weile raus. Wie oben bereits geschrieben ging es mir lediglich darum, ob es Vorschriften z.B. bzgl. des Publikumsverkehrs oder der Durchführung gibt, das ist alles. Meinen Kindern würde ich den Anblick abgeschlachteter Tiere ganz gerne vorenthalten.
Ich möchte nochmals denen danken, die diese Frage beantwortet haben, würde mich aber freuen, wenn jetzt nicht noch zig Kommentare kommen, die mich darauf hinweisen, dass solche Schlachtungen ganz normal und üblich sind. Das weiß ich selber.
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Snowflake
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Anmeldungsdatum: 04.10.2004
Beiträge: 840
Wohnort: Frankfurt a.M.

BeitragVerfasst am: 30.11.08, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Da liegt aber doch genau der Knackpunkt..

Es gibt einfach kein Recht auf Schutz - auch nicht den Schutz von Kindern - vor Dingen, die als "normal und üblich" gelten weil ich persönlich die nicht sehen möchte oder nicht möchte, dass meine Kinder sie sehen... Da kann ich eben nur a) selbst nicht hingucken und b) meinen Kindern das Hingucken untersagen
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Nichts macht die Menschen so unverträglich wie das Bewußtsein, genug Geld für einen guten Rechtsanwalt zu haben.
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Waschbärin
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Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 792

BeitragVerfasst am: 30.11.08, 18:23    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Peter,

Snowflake hat bereits geschrieben wo genau Dein Problem liegt: Du selbst möchtest diesen Teil der Lebensmittelbeschaffung nicht sehen und Deine Kinder sollen ihn Deiner Meinung nach ebenfalls nicht sehen dürfen.

Rechtlich schützt Dich niemand vor solch einem Anblick. Du selbst bist als erwachsener Mensch in der Lage bei Situationen, die Du nicht sehen möchtest, wegzublicken. Und für die Kinder hilft da der altbewährte Spruch "Schaut da nicht hin!" und ein Weggehen bzw. Ablenken der Kinder, wenn man sich als Erwachsener vor Fragen der Kinder zu diesem Thema fürchtet.

Ich für meinen Teil behaupte aber: Deine Kinder müssen auch mal so etwas sehen! Um die Realität zu begreifen, z.B. daß die Milch nicht aus dem Tetra-Pack kommt und Chicken McKotz nicht aus dem Drive In.

Meiner einer ist auf dem platten Land aufgewachsen, als Hausschlachtungen noch üblich waren und das sonntägliche Brathähnchen nicht aus der Tiefkühltheke des Supermarktes stammte, sondern am Samstag Mittag durch die Hand der Oma des Hofes sein Leben ausgehaucht hat. Jedes der Kinder bei uns im Ort, ich selbst ebenfalls, hatte eine Phase in der es begriffen hat was da eigentlich passiert zwischen Tier und Mensch. Jedes der Kinder hat den Erwachsenen eine Zeit lang Löcher in den Bauch gefragt und sich mit dem Anblick des Schlachtens beschäftigt, auch mal um ein Tier geweint. Jedes der Kinder hat deswegen eine Zeit lang kein Fleisch gegessen und ist irgendwann wieder zum Fleischessen übergegangen oder hat es in einigen Fällen auch ganz bleiben lassen. Aber die anderen, die wissen heute noch genau was da abläuft bevor ein Schnitzel auf dem Teller liegt! Und das Konsumverhalten in Bezug auf Fleisch und andere Lebensmittel tierischer Herkunft ist ein ganz anderes als bei Menschen die diese Zusammenhänge nie mit eigenen Augen gesehen haben. In dem Umfeld, in dem ich aufgewachsen bin, wird das Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung bevorzugt, vom örtlichen Metzger, der die Tiere beim sehr kurzen Transport möglichst schonend behandelt. Ich für meinen Teil war schockiert als ich eine Zeit lang in einem großstädtischen Ballungsgebiet gelebt habe und dort miterlebt habe, wie stark die Menschen beim Konsum dem SB-verpackten Supermarktfleisch zugesprochen haben, welches in erster Linie möglichst billig sein mußte.

Du solltest Dir als Erziehungsberechtigter wirklich überlegen, ob Deine Kinder nicht auch das Verarbeiten solcher Eindrücke für ihre Persönlichkeitsbildung brauchen.

LG die Waschbärin
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