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Kriegsdienstverweigerung! Brauche Hilfe!

 
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Lowcroft
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 21.12.2008
Beiträge: 1

BeitragVerfasst am: 21.12.08, 17:44    Titel: Kriegsdienstverweigerung! Brauche Hilfe! Antworten mit Zitat

Ich habe mich heute an die Arbeit gemacht und angefangen meine Begründung für den KDV-Antrag zu schreiben. Nun bin ich mehr oder weniger am verzweifeln und frage mich, ob das, was ich bisher hab, ganz gut ist oder ob mir noch das doppelte fehlt. Deswegen poste ich hier nun meinen Text und würde gerne wissen, was ich da noch verbessern bzw. hinzufügen kann. Wäre echt nett, wenn mir jemand helfen würde, denn ich möchte nicht zum Bund. Würde dort keinen Tag überleben.

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund meiner pazifistischen Lebenseinstellung, meiner christlichen Erziehung und meiner Ablehnung von Gewalt und Krieg verweigere ich den Kriegsdienst. Dazu bin ich laut Artikel 4, Absatz 3 des Grundgesetzbuches berechtigt. Meine Beweggründe dafür möchte ich im folgenden näher erläutern.

Meine Eltern haben mir immer zu verstehen gegeben, dass Gewalt etwas Abstoßendes ist und keine Probleme lösen, sondern sie nur vergrößern kann. Das menschliche Leben soll man immer schätzen und achten. Konflikte gilt es deshalb immer auf friedliche Art und Weise zu lösen. Das haben mich meine Eltern gelehrt und ich denke heute ganz genau so.
Krieg ist eine schreckliche Sache, die wohl grausamste „Erfindung“ der Menschheit. Er löst keine Probleme, er schürt sie nur noch weiter. Wer etwas Positives in alledem sieht, ist in meinen Augen jemand, mit dem man sich nicht abgeben sollte. Wenn ich in den Nachrichten im Fernsehen Bilder von Familien sehe, die in Kriegsgebieten leben und unter den grausamen Umständen leiden müssen, weil sie keine Möglichkeit haben zu fliehen oder etwas dagegen zu tun, erschreckt es mich einfach nur. Wie kann man nur so etwas zulassen? Wie können es die Politiker verantworten, dass unschuldige Zivilisten durch die, salopp gesagt, Streitereien verschiedener Staaten Leid erfahren müssen?
Schon wenn ich Kriegsfilme, wie „Platoon“, „Der Soldat James Ryan“ oder die Mini-Serie „Band of Brothers“ sehe, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Dabei ist dieser Schrecken des Krieges, der in diesen Filmen dargestellt wird, noch nicht einmal annähernd so grausam wie in der Realität. Das ist aber auch klar, schließlich handelt es sich dabei um Hollywood-Produktionen. Aber schon allein diese schockieren mich zutiefst und ich will mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass es in Wirklichkeit noch viel schlimmer sein muss.
Mein Großvater hat im Zweiten Weltkrieg gedient und geriet sogar in französische Kriegsgefangenschaft. Dass er von alldem nichts Positives zu berichten hat, dürfte wohl selbstverständlich sein. Wenn ich von ihm erzählt bekomme, wie schrecklich die Zeit damals war, stelle ich mir die Frage, wieso die Menschheit daraus nichts gelernt hat und auch noch weiterhin immer wieder Kriege geführt hat. Niemand kann mir erzählen, dass es für keinen Krieg der vergangenen 60 Jahre nicht auch Alternativen gegeben hätte, andere Möglichkeiten, die Konflikte friedlich zu lösen. Aber wahrscheinlich hat niemand an solche gedacht und Waffengewalt sofort als einzige Chance gesehen, die Streitigkeiten zu bereinigen.
Doch nicht nur mein Großvater hatte unter dem Krieg zu leiden, auch meine Groß- und Urgroßmutter. Diese lebten damals in Düsseldorf und mussten miterleben, wie ihre Wohnung ausgebombt wurde. Daraufhin wurden beide voneinander getrennt. Meine Großmutter wurde zu Verwandten nach Iserlohn und später nach Bernburg gebracht, meine Urgroßmutter blieb in Düsseldorf und ihre neues Heim bei Verwandten wurde sogar noch ein zweites Mal ausgebombt. Meine Großmutter kam erst Anfang der 50er Jahre in ihre Heimat zurück und sah erst dann ihre Mutter wieder. Das alles sind schreckliche Erlebnisse, die es streng zu verhindern gilt. Nur nimmt natürlich niemand, der bereit dazu ist, Krieg zu führen, Rücksicht darauf. Und nun soll ich eben genau darauf trainiert werden, in einer Schlacht kämpfen zu können.

Eine Ausbildung, in welcher ich lernen würde, wie man Krieg führt, wie man Menschen tötet, widerspräche meiner pazifistischen Lebenseinstellung. Niemals könnte ich einen anderen Menschen absichtlich verletzen oder gar töten. Das menschliche Leben ist das Kostbarste, was es auf der Welt gibt und niemand hat das Recht zu entscheiden, wann dieses beendet wird.
Ich bin christlich erzogen worden und in der Bibel steht geschrieben: „Viertes Gebot: Du sollst nicht töten.“ Daran halte ich mich, und aus diesem Grund widerstrebt es mir zu lernen, wie ich einen Menschen töte. Des weiteren steht im Grundgesetzbuch, Artikel 2, Absatz 2, Satz 1, dass jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit hat. Im Krieg wird dieses Recht jedoch mit Füßen getreten. Ich hingegen will mich an unsere Verfassung halten und deshalb nicht für den Krieg ausgebildet werden, da ich auch niemals freiwillig in einen ziehen würde. Eher noch würde ich mich einsperren lassen, als andere Menschen zu töten und dabei zu wissen, dass das alles nicht so hätte kommen müssen. Aus diesem Grund lehne ich auch reine Verteidigungskriege ab. Denn auch diese könnte man eigentlich verhindern.
Auch ein waffenloser Dienst in der Bundeswehr kommt für mich nicht in Frage, da die Grundausbildung immer die gleiche ist und eben auch darauf hinzielt, dass man bereit für den Kriegsfall ist.

Ich bin bereit dazu, anstelle des Wehrdienstes den Zivildienst zu leisten. So kann ich meinen sozialen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Zudem arbeite ich bereits, neben der Schule, mit viel Freunde bei der Diakonie Düsseldorf als Betreuer für Kinder der fünften und sechsten Klasse und helfe ihnen bei den Hausaufgaben oder spiele mit ihnen. So konnte ich schon meine Erfahrungen in diesem Bereich sammeln. Ich bin davon überzeugt, so einen Friedensdienst leisten zu können, bei dem ich auch keinen moralisch bedenklichen Entscheidungen ausgesetzt bin, die ich niemals würde treffen können und wollen.
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Volker13
Gast





BeitragVerfasst am: 22.12.08, 04:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lowcroft,

bitte nehmen Sie es mir nicht übel. Ob Ihr Text noch erweitert oder ggf. gekürzt werden muss, wird Ihnen hier niemand sagen können oder gar dürfen.

Ich denke, dass es sich von selbst versteht, dass die User hier keine Tipps zur Texterstellung geben können und Schriftsätze weder korrigieren, noch Ergänzungen hinzufügen.
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Potsie
Interessierter


Anmeldungsdatum: 23.12.2008
Beiträge: 14

BeitragVerfasst am: 23.12.08, 14:13    Titel: Also ich finde den Text ganz gut Antworten mit Zitat

Hab aber keine Ahnung wie die Rechtslage ist.
Das mit den Hollywoodfilmen würde ich weglassen erscheint mir doch etwas zu dick aufgetragen. Ansonsten schau dir doch einfach mal im Internet ein paar KDV an.
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Kleinalrik
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 23.12.08, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

Volker13 hat folgendes geschrieben::
Hallo Lowcroft,
Ich denke, dass es sich von selbst versteht, dass die User hier keine Tipps zur Texterstellung geben können und Schriftsätze weder korrigieren, noch Ergänzungen hinzufügen.


Aber unsere persönliche Meinung, wie uns dieser Text beeindruckt hat, dürfen wir doch abgeben?

Lieber Lowcroft,
mich hat Ihr Text schwer beeindruckt und überzeugt, dass Sie wirklich den Dienst an der Waffe verabscheuen. Die Stelle mit den genannten Hollywoodfilmen befremdete mich ein wenig, denn wie kommt ein überzeugter Pazifist dazu, sich solche Filme überhaupt anzuschauen?
Die Passage mit der Begründung eines Zivildienstes gefiel mir sehr gut und zeigte mir ein weiteres Mal, dass Sie für den Dienst an der Waffe ungeeignet sind.
Auch Ihre Begründung für die Verweigerung eines waffenlosen Dienstes bei der Bundeswehr klingt schlüssig für mich.
Die Ablehnung eines Verteidigungskrieges wirkt auf mich ziemlich naiv, aber passt zur pazifistischen Grundeinstellung.

Liest sich alles ganz gut.

Ich drück Ihnen die Daumen!
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