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Verfasst am: 01.01.09, 17:40 Titel: KV-Pflicht für Menschen ohne Einkommen?
Guten Tag
Seit 1.1.09 gibt es offensichtlich eine PFLICHT für jeden zur Krankenversicherung.
Da ich aber Zwänge und Pflichten aufs Gröbste verabscheue,möchte ich gerne wissen ,ob das wirklich für jeden gilt,vor allem für Leute, die KEIN oder zumindest kein offizielles Einkommen haben.Oder gilt das nur für Menschen,die irgendeine Art von Einkommen haben?Wie ist das mit Leuten,die nur von Zinseinkünften leben?
Die Frage,ob eine KV sinnvoll ist,soll hier bitte völlig ausser Acht gelassen werden.
Leider findet man keine fundierte Aussage über dieses Thema.Es läuft immer darauf hinaus,dass einem gesagt wird,es wäre zu riskant ohne KV,man kann nicht ohne KV leben(kann man sehr wohl),also immer an der Frage vorbei argumentiert.
Alle Fälle haben einen realen Hintergrund,alle haben kein oder kein offizielles Einkommen,und wollen keine Zwangsversicherung.
Fall 1: In einem Forum der Schenkerbewegung(diese Leute leben ohne Geld und Personalausweis,haben Ihren Austritt aus dem Staats-und Geldsystem erklärt ) tauchte die Frage auf,ob ein Schenker KV-pflichtig ist und ob er ,wenn er sich nicht versichert(da er ja kein Einkommen hat),unwissend verschuldet und entsprechende Probleme bekommt,falls er später wieder in ein bürgerliches Leben (Arbeit,Wohnung etc) zurückfindet?
Fall2: Ein Obdachloser,der KEIN HARZ etc bekommt , vom betteln lebt,nirgendwo gemeldet ist,kehrt ebenfalls nach 10 Jahren ins bürgerliche Lager zurück?Verschuldet?
Fall3: Ein Profizocker(Kein Student ) ohne offizielles Einkommen,der im Wohnmobil lebt und bei seinen Eltern in Deutschland gemeldet ist?Was passiert, wenn er sich nicht der Zwangsversicherung unterwirft?
Fall4: Ein Freigeist,der etwas Geld gespart hat,in Polen bei seiner Freundin(nicht Ehefrau) gemeldet ist ,und offiziell von deren Einkommen lebt,aber in Deutschland noch (Neben-)Wohnsitz hat?
Fall5: Ein weiterer Freigeist,der im Auto lebt,etwas Strassenmusik macht ,ebenfalls irgenwo bei Bekannten in Deutschland gemeldet.
Fall6: Ein älteres Ehepaar,im Wohnwagen lebend von Ersparnissen,in Deutschland gemeldet aber zu 95% im Ausland,auch die Ersparnisse sind nicht in Deutschland (also für jemand nachvollziehbar).
Zusammengefasst also lautet die Frage: Wie will/kann man Leute zu etwas zwingen,die dies nicht wollen bzw nicht bezahlen können?Man kann Nackten schließlich nicht in die Tasche greifen.Häufen diese Leute "Zwangs"schulden an?
Ich treffe häufig Aussteiger,es gibt mehr von dieser Spezies, als man gemeinhin glauben mag.Das hat der Gesetzgeber offensichtlich nicht berücksichtigt,ein Lebensentwurf dieser Art ist bei uns offensichtlich nicht vorgesehen.
Ich bin selber freiwillig in der gesetzlichen KV,die Frage betrifft mich also nicht persönlich.
Vielen Dank
Alfredi
Zuletzt bearbeitet von Alfredi am 01.01.09, 19:01, insgesamt 1-mal bearbeitet
Im übrigen wenn jemand als letztes in einer gesetzlichen Versicherung war, häuft er bereits seit dem 1.4.2007 Schulden an, nicht erst seit Heute.
Selbst ein Herr (Wortsperre: Firma) der sicher nie in Verlegenheit käme seine Rechnung bei Arzt oder Krankenhaus zu zahlen, muss eine KV haben seit Heute.
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 11363 Wohnort: This world is not my home - I'm only passing through!
Verfasst am: 01.01.09, 18:18 Titel: Re: KF-Pflicht für Menschen ohne Einkommen?
Alfredi hat folgendes geschrieben::
man kann nicht ohne KV leben(kann man sehr wohl)
Klar kann man. Aber wie verhindern die von Ihnen beschriebenen, in Deutschland lebenden Menschen eigentlich, daß sie der Solidargemeinschaft zur Last fallen? _________________ Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart. Sapere Aude!(Kant)
Indem sie die Leistungen der Solidargemeinschaft nicht in Anspruch nehmen!
So einfach ist das nicht im Bereich der Krankheitskosten, da die Ärzte im Notfall verpflichtet sind zu helfen! _________________ Liebe Grüße
Mary-Anne
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 11363 Wohnort: This world is not my home - I'm only passing through!
Verfasst am: 01.01.09, 20:34 Titel: Re: KV-Pflicht für Menschen ohne Einkommen?
Alfredi hat folgendes geschrieben::
Indem sie die Leistungen der Solidargemeinschaft nicht in Anspruch nehmen!
In Ergänzung zu Mary-Anne's Antwort: wie verhindern die betreffenden Personen denn die Behandlung z.B. eines akuten Blinddarmdurchbruches, infolge dessen sie bereits bewußtlos sind? _________________ Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart. Sapere Aude!(Kant)
Verfasst am: 02.01.09, 02:58 Titel: KV-Pflicht für Menschen ohne Einkommen?
Offensichtlich herrscht hier eine gewisse Ahnungslosigkeit,was im Bereich der Selbstversorgung hinsichtlich Nahrung ,Wohnen,(Miteinander-)Leben und Gesundheit möglich ist.Dazu sollte man aber,und ich befüchrchte das ist hier nicht der Fall,offen sein für Neues und Unbekanntes,
Wer von euch hat sich mal ernsthaft überlegt,was er eigentlich wirklich zum leben braucht?Handy?Fernseher?Auto?Fleisch?Uhr?
Ich selbst lebe relativ "normal"(wobei die Deffinition von normal unklar ist),finde aber ,dass diese Menschen sehr interessante Ideen und Ansätze haben.
Sie hatten ja im Eingangspost ausdrücklich gewünscht, nicht den Sinn und Zweck der Solidargemeinschaft zu diskutieren.
Aber da Sie nun mal mit Ihrem Ausspruch "Wer von euch hat sich mal ernsthaft überlegt,was er eigentlich wirklich zum leben braucht?Handy?Fernseher?Auto?Fleisch?Uhr? " den Reigen eröffnet haben, steige ich mal gerne ein.
In einer Solidargemeinschaft kommt es nicht nur darauf an, was ich benötige, zum Leben, sondern auch, was der andere und alle anderen benötigen.
Ich bin zz. ein kerngesunder Angestellter in den Mittdreißigern. Meine Gesundheitsversorgung seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit hat der Allgemeinheit nicht einmal zwei Prozent dessen gekostet, was ich im Gegenzug an KV-Abgaben zusammen mit meinem Arbeitgeber geleistet habe. Ohne KV und auf eigene Rechnung könnte ich sehr gut leben.
Das kann die Familie von schräg gegenüber nicht behaupten, deren zweitjüngste Tochter an einer angeborenen Krankheit leidet, deren Behandlung und Betreuung monatlich das dreifache des Bruttoeinkommens des Familienvaters kostet.
Ohne die Solidargemeinschaft wäre diese Familie hoch verschuldet oder das Kind in einer desaströsen gesundheitlichen Verfassung. Die Behandlung, die dem Mädchen angediehen wird, wäre ohne diese Solidargemeinschaft oder in einer Schenkerbewegung gar nicht möglich.
Meine solidarische Pflicht ist es, meinen Beitrag dazu zu leisten, dass eben dies möglich ist: Einheitliche Gesundheitsbetreuung unabhängig vom Einkommen.
Das ist sozial (= der Gemeinschaft dienend). Der Gemeinschaft nicht dienen zu wollen, ist das Gegenteil..
Da ich aber Zwänge und Pflichten aufs Gröbste verabscheue,möchte ich gerne wissen ,ob das wirklich für jeden gilt,vor allem für Leute, die KEIN oder zumindest kein offizielles Einkommen haben.
NIEMAND kann gänzlich ohne EInkommen überleben. Selbst der Bettler, der nur vom erbettelten Brot lebt, erhält eine Art "Naturalunterhalt". Aber irgendjemand muss ja vorher für den Erwerb bzw die Erstellung des Brotes finanzielle Mittel eingesetzt haben. _________________ Liebe Grüße
Mary-Anne
Verfasst am: 02.01.09, 10:59 Titel: Re: KV-Pflicht für Menschen ohne Einkommen?
Alfredi hat folgendes geschrieben::
Offensichtlich herrscht hier eine gewisse Ahnungslosigkeit,was im Bereich der Selbstversorgung hinsichtlich Nahrung ,Wohnen,(Miteinander-)Leben und Gesundheit möglich ist
Sicher das Ganze mag recht lange funktionieren aber auch solche Menschen können pflegebedürftig oder schwer krank werden. Ich bezweifel dann dass diese Menschen freiwillig ohne Hilfe in Anspruch zu nehmen aus dem Leben scheiden, zumal wie auch schon gesagt wurde Ärzte zur (Not-)hilfe verpflichtet sind.
Und die Kosten für Kranken und Pflegeversicherung treten ja zum grossen Teil dann an, wenn die Menschen hilflos werden. Bis dahin hat aber der normal Krankenversicherte zehn - hundertausende € eingezahlt und davon wird dann die Pflege und die teuren Operationen gezahlt, der Selbstversorger hat nie was eingezahlt will aber sicher letztlich auch am Herzen operiert werden oder sind diese Menschen so konsequent darauf zu verzichten? Wenn ja nehme ich alles zurück.
Weil viele glaubten, ich brauche keine Krankenversicherung (und dann irgendwann aus welchen Gründen auch immer der Solidargemeinschaft auf der Tasche lagen, und das teilweise mit sehr hohen Kosten), wurde die Pflichtversicherung eingeführt. Wenn dieses Problem (und es ist ein nicht gerade kleines Problem) nicht existiert hätte, wäre keiner auf diese Idee gekommen.
Ob die Art der Umsetzung die Optimale war, sei dahingestellt, aber das war nicht das Thema.
Na ja, und wer sich darüber keine Gedanken macht, sollte nicht das Wort Ahnungslosigkeit ins Spiel bringen... für mich ist eine fehlende Krankenversicherung mehr als nur ein gewisses Maß an Blauäugigkeit...
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 11363 Wohnort: This world is not my home - I'm only passing through!
Verfasst am: 02.01.09, 12:04 Titel: Re: KV-Pflicht für Menschen ohne Einkommen?
Alfredi hat folgendes geschrieben::
Offensichtlich herrscht hier eine gewisse Ahnungslosigkeit,was im Bereich der Selbstversorgung hinsichtlich (...) Gesundheit möglich ist.
Stimmt. Deshalb habe ich ja auch gefragt. Wie wäre es denn nun mit einer Antwort? _________________ Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart. Sapere Aude!(Kant)
Weil viele glaubten, ich brauche keine Krankenversicherung (und dann irgendwann aus welchen Gründen auch immer der Solidargemeinschaft auf der Tasche lagen, und das teilweise mit sehr hohen Kosten), wurde die Pflichtversicherung eingeführt. Wenn dieses Problem (und es ist ein nicht gerade kleines Problem) nicht existiert hätte, wäre keiner auf diese Idee gekommen.
Sehr richtig, ins selbe Horn möchte ich auch gerne stoßen.
In der Tat wäre es so, dass ohne Pflicht und Zwang sich viele gesunde, junge Menschen nur zu gern aus dem Solidarpakt ausklinken wollten. Allein der gesetzliche Zwang macht das KV-System überhaupt nur halbwegs lebensfähig.
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