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recht.de :: Thema anzeigen - Frage zu Verkehrsunfall - wie sieht die Rechtslage aus?
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Frage zu Verkehrsunfall - wie sieht die Rechtslage aus?

 
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ayki79
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.10.2006
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 19:49    Titel: Frage zu Verkehrsunfall - wie sieht die Rechtslage aus? Antworten mit Zitat

Das Auto A fährt auf eine Ampel zu und bremst spontan und knapp vor der Ampel. Das dahinterfahrende Auto B kann nicht mehr rechtzeitig bremsen und fährt dem anderen Auto auf die Anhängerkupplung.

Eine Zeugin konnte den Unfall sehr genau beobachten, da sie auf der 2. Spur direkt neben den Unfall-Autos fuhr! Laut Zeugin hat der Fahrer des Wagens A erst sehr spät vor der Ampel gebremst (im letzten Moment). Sie stellte sich aus eigenen Stücken zur Verfügung, weil ihr die Sache auch etwas seltsam vor kam und hatte auch das Empfinden, dass das alles zu schnell ging und der Fahrer B keine Schuld hatte, weil er durch das aprupte Abbremsen einfach nicht mehr rechtzeitig reagieren konnte.

Der Fahrer A geht davon aus, dass er klar im Recht ist.
Lohnt es sich für den Fahrer B, sich einen Anwalt zu nehmen und dagegen anzugehen? Oder hat der Hintermann eigentlich immer die Schuld, so wie viele Leute behaupten?
_________________
LG, AYKI79.
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Jens L
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 10.11.2005
Beiträge: 2419
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 20:36    Titel: Antworten mit Zitat

Welche Farbe hatte die Ampel als A bremste?
_________________
Cicero hat folgendes geschrieben::
Zutreffende Rechtsmeinungen erkennt man daran, dass sie von Cicero geteilt werden.
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ayki79
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.10.2006
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ampel schlug auf gelb.
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LG, AYKI79.
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Jens L
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Anmeldungsdatum: 10.11.2005
Beiträge: 2419
Wohnort: Kiel

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 20:53    Titel: Antworten mit Zitat

Gelb ordnet an, daß man vor der Kreuzung auf das nächste Zeichen warten muß. Somit sieht es prinzipiell gut vür A und schlecht für B aus.
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Cicero hat folgendes geschrieben::
Zutreffende Rechtsmeinungen erkennt man daran, dass sie von Cicero geteilt werden.
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ayki79
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.10.2006
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 20:59    Titel: Antworten mit Zitat

Aber ist es nicht auch so, dass man nicht einfach so spontan bremsen, sondern bei gelb dann eher noch fahren sollte, wenn es so knapp ist und eine Unfallgefahr durch den Hintermann besteht?

Anscheinend sah die Zeugin das auch so, sonst wäre sie nicht von selbst auf B zugekommen und hätte von sich aus ihre Hilfe angeboten! Sie hatte bei der Sache auch ein ungutes Gefühl, es war wirklich eine sehr seltsame Situation!
_________________
LG, AYKI79.
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Oberlehrer Lempel
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Anmeldungsdatum: 22.09.2004
Beiträge: 1454

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 21:05    Titel: Re: Frage zu Verkehrsunfall - wie sieht die Rechtslage aus? Antworten mit Zitat

Hallo,
ayki79 hat folgendes geschrieben::
Oder hat der Hintermann eigentlich immer die Schuld, so wie viele Leute behaupten?
Nun, der Hintermann hat bei einem Auffahrunfall in der Regel deshalb allein Schuld, weil er offenbar gegen folgende Vorschrift der StVO verstoßen hat:
Zitat:
§4 Abstand
(1) Der Abstand von einem vorausfahrenden Fahrzeug muß in der Regel so groß sein, daß auch dann hinter ihm gehalten werden kann, wenn es plötzlich gebremst wird.

Das bedeutet: wenn man nicht mehr rechtzeitig anhalten kann, dann war der Abstand zu gering. Die Verantwortung für einen ausreichenden Abstand zweier hintereinander fahrender Fahrzeuge aber trägt allein der Hinterherfahrende.

Allerdings geht der Absatz 1 noch etwas weiter:
Zitat:
Der Vorausfahrende darf nicht ohne zwingenden Grund stark bremsen.

Die Frage ist also: Ist eine auf Gelb umschaltende Ampel ein zwingender Grund für ein starkes Bremsen?
Diese Frage dürfte zu bejahen sein, da, wie "Jens L" schon schrieb, Gelb anordnet, vor der Kreuzung (bzw. Einmündung, Fußgängerfurt usw.) auf das nächste Zeichen zu warten. Gerade wenn man sich einer Ampel nähert, die schon längere Zeit Grün zeigt, muss man damit rechnen, dass sie demnächst auf Gelb umschalten und der Vorausfahrende deshalb bremsen wird, ggf. auch stark.

Meines Erachtens eine klare Sache: "Wenn's hinten kracht, gibt's vorne Geld."

gez. Lempel
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ayki79
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 17.10.2006
Beiträge: 33

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 21:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Frage ist also: Ist eine auf Gelb umschaltende Ampel ein zwingender Grund für ein starkes Bremsen?

Im Grunde genommen schon, man sollte allerdings schon den Verkehr dafür ein wenig im Blick haben, oder? Wofür gibt es gelb, wenn man nicht auch mal drüberfahren dürfte. Dann wäre es doch auch nicht mehr notwendig und grün und rot würden ausreichen...
_________________
LG, AYKI79.
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Gammaflyer
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 06.10.2004
Beiträge: 8793

BeitragVerfasst am: 06.01.09, 21:20    Titel: Antworten mit Zitat

ayki79 hat folgendes geschrieben::
Im Grunde genommen schon, man sollte allerdings schon den Verkehr dafür ein wenig im Blick haben, oder?

Natürlich sollte man nicht rücksichtslos drauflos bremsen.
Aber es ist ja nicht grundlos. Und wenn ich jetzt für mich das Bedürfnis habe, lieber rechtzeitig zum Stehen zu kommen und nicht ggf. sogar über ein Rotlicht zu rauschen, dann ist das eben auch ok.
Ich sollte mich darauf verlassen dürfen, dass mein Hintermann die Grundregeln des Straßenverkehrs draufhat und gerade im Bereich einer gelben Ampel besonders aufmerksam und vorsichtig ist, wo man jedes Mal, wenn man hinter jemandem fährt, vor der Frage steht: "Hält der noch oder fährt der durch?".
Und deshalb dürfte der mehr als überwiegende Teil der Schuld wohl beim Auffahrer liegen.
_________________
Dass Laien am Rechtsverkehr teilnehmen ist zwar ärgerlich aber eben unvermeidbar. spraadhans (cave: Ironie)
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