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Verfasst am: 13.01.09, 18:58 Titel: Internetprojekt vor Ideenklau schützen
Guten Abend allerseits,
zunächst ein freundliches Hallo an alle hier im Forum.
Das ist mein erster Beitrag, deshalb hoffe ich, trotzdem einige Fachbeiträge zu erhalten.
Nun zu meinem Anliegen:
Ich habe seit circa 6 Monaten eine geniale Internetidee.
Es dereht sich um eine Art Plattform oder Community, die es bisher noch nicht gab.
Ein Konzept hab ich schon erstellt. Da ich aber keine Ahnung vom Programmieren habe, muss ich - um die Idee zu realisieren - an Leute herantreten, die sich damit auskennen.
Meine Bedenken betreffen unehrliche Leute, die zunächst behaupten, sie hätten kein Interesse sich zu beteiligen um dann die Idee selbst realisieren.
Ich habe mich auch schon über geistiges Eigentum informiert. Im Internet stößt man dabei jedoch immer wieder auf das Unternehmen [Unternehmensnamen sind nicht erlaubt. Metzing], die eine Idee zu einem gewissen Zeitpunkt als Beweis der Urheberschaft hinterlegen.
Im Autorenforum hieß es dazu, dass man die Finger davon lassen sollte. Aber bei Autorentexte liegen auch andere Vorraussetzungen vor als in meinem Fall.
Meine Fragen bezüglich der Sicherung einer reinen Idee sind deshalb folgende:
Wie ist die Rechtslage bei folgenden Fragen:
1. Kann man eine reine Idee bzw. ein Konzept sichern?
2. Geht das, wenn es zwar bisher ähnliche, verwirklichte Internetseiten gibt, die eigene Idee aber dennoch eine weitergedachte und so noch nie dagewesene Erneuerung wäre?
3. Welche ist die richtige Sicherungsmethode, um in dem Fall, dass ein anderer die Idee umsetzt, rechtliche Ansprüche geltend machen zu können?
Ich bin für jede Antwort dankbar und stehe für weitere Fragen selbstverständlich gerne zur Verfügung.
Eine reine Idee kann man nicht schützen. _________________ Auf die besten Motive trifft man, wenn man keine Kamera dabei hat. (Murphys Foto-Gesetz)
Ich habe meine feste Meinung - bitte verwirren Sie mich nicht durch Tatsachenfeststellungen.
Einen effektiven Schutz vor Plagiatoren gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich.
Man kann ein normales Patent anmelden, daß auch für ganz Europa gilt.
(Kostenpunkt ca. 20.000 Euro, wenn ich richtig informiert bin)
Da Deine Idee sich auf das INTERNET bezieht, bräuchtest Du ein weltweites Patent ! Das dürfte sehr sehr teuer werden.
Da muß Oma lange für stricken, um allein das Geld wieder hereinzuholen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, bei Ver- und Gebrauchsgütern zum Beispiel :
Wenn nur eine Schraube, eine Teilchen anders aussieht, versetzt montiert wurde vom Nachbauer, vom Plagiator, das Gehäuse ein anderes Material aufweist (statt Weissblech nun Kunststoff) als das patentierte Original,, spricht man schon nicht mehr von einer "Baugleiche...." und das gesamte Patent kann damit ausgehebelt werden im schlimmsten Falle und nicht nur in Teilen und ist damit wertlos geworden für den ursprünglichen Erfinder.
Bei einer "Idee" also einem rein geistigen Produkt erst mal, stelle ich mir das noch viel schwieriger vor, sich hier zu schützen.
Auch hier kann ein Dritter ein paar Abweichungen bringen und schon darf er "das gleiche machen in Grün". Wohlgemerkt, nicht genau dasselbe, aber das gleiche !
Ich persönlich kann Dir nur raten, um Nerven und Geld zu sparen:
Überlege Dir alles vorher sehr genau. Rechne alle Eventualitäten mit ein.
Mach "Brainstorming" mit Deinen besten Vertrauten.
Mehr Augen sehen mehr, mehr Ohren hören mehr und mehr Gehirne denken mehr.....
Und dann setze Deine Idee sofort bzw. zeitnah um !
Die Zeit ist entscheidend, um sich gleich Anteile am Markt zu sichern.
Danach die Sintflut, soll doch nachmachen, wer will .........so haben es schon viele erfolgreich gemacht.
Denn es hat sich erwiesen....wenn einer eine Idee hat, hat sofort ein zweiter eine ähnliche Idee, räumlich völlig unabhängig voneinander !
Zeitgleiche Erfindungen, wie etwa die Glühbirne usw. hängen vermutlich mit der "Morphogenese" zusammen.
(siehe auch engl. Physiker Rupert Sheldrake, der dieses Phänomen sehr eindrücklich geschildert und versucht hat, zu erklären)
Es ist als könne Person A die Gedanken von Person B förmlich über einen unsichtbaren Kanal erfassen und lesen.
Das ist wirklich manchmal unheimlich, aber so ist das nun mal.
Alles ist mit Allem verbunden, ob wir das nun wollen, wissen oder nicht.
Es gibt vieles, von dem wir nicht einmal im Ansatz begreifen können, wie das überhaupt funktioniert. (Strom kennt jeder, klar, ganz einfach....na, erklär mal, was das eigentlich ist und wieso dieses Etwas ausgerechnet mit ca. 33.000 km/sek. fliesst. Wieso fliesst das eigentlich ?)
Also sei schnell, sei gut, sei der Beste !
Das ist meines Erachtens nach die EINZIGE wirkliche Sicherheit, daß Dir niemand etwas stehlen kann und du keinen Schaden davonträgst (Fehlinvestiertes Geld, Zeit usw.).
Und was die anderen betrifft: Sollen sie doch Mitbewerber sein ! Na und ?
Verdrängungswettbewerb hat noch nie zu etwas Gutem geführt.
"Ko-Existenz" und einfach gute Produkte oder Leistungen liefern, sichert Dein Einkommen. Mehr muß man nicht wissen.
Der Markt reicht für alle (eigentlich), wenn es nicht immer wieder die Raffgierigen gäbe, die Ellenbogengepanzerten und Egomanen, die alles an sich reissen müssen.
Daher meine ich salopp:
Mach Dein Ding, mache es gut, setz' es schnell um, dann wirds auch gut. Und wenn es eines Tages "ausgeblutet" ist Dein Projekt oder nicht mehr aktuell oder nicht mehr trägt, dann mach' was Neues.
Einem kreativen Menschen können die Ideen gar nicht ausgehen.
Für jede erloschene Idee, wachsen zwei neue nach
Vielen dank für eure Antworten.
Sehr ausführlich und interessant.
Mein Problem ist aber, dass ich mit der Idee an Fremde/Bekannte herantreten muss, da ich selbst das nötige Know-How nicht habe, das zum programmieren notwendig ist.
Auch würde eine europaweite Sicherung zunächst auf jeden fall ausreichen.
Ich sehe das Problem bei der Sicherung auch hauptsächlich in der exakten Beschreibung des Kozeptes. Wenn ein anderer kommt und nur eine Kleinigkeit verändert ist es schon wieder ok!
Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 14.01.09, 17:25 Titel:
Phönix3 hat folgendes geschrieben::
Einen effektiven Schutz vor Plagiatoren gibt es meiner Meinung nach nicht wirklich.
Genau so wenig wie vor Mördern, Beleidigern oder Sachbeschädigern. Es ist halt immer nur eine Frage, mit welchem Aufwand man den Täter dran kriegen kann und will.
Phönix3 hat folgendes geschrieben::
Wenn nur eine Schraube, eine Teilchen anders aussieht, versetzt montiert wurde vom Nachbauer, vom Plagiator, das Gehäuse ein anderes Material aufweist (statt Weissblech nun Kunststoff) als das patentierte Original,, spricht man schon nicht mehr von einer "Baugleiche...." und das gesamte Patent kann damit ausgehebelt werden im schlimmsten Falle und nicht nur in Teilen und ist damit wertlos geworden für den ursprünglichen Erfinder.
Das ist so pauschal nicht korrekt. Natürlich kann man ein Patent so formulieren, daß "triviale Änderungen" mit umfaßt sind. Wenn Sie an ein patentiertes ABS ein Schräubchen drankleben oder ein Aluteil durch Plastik ersetzen, verletzen Sie damit immer noch das Patent.
Phönix3 hat folgendes geschrieben::
Bei einer "Idee" also einem rein geistigen Produkt erst mal, stelle ich mir das noch viel schwieriger vor, sich hier zu schützen.
Bzw. geht das so gut wie gar nicht, da Patente z.B. auf Geschäftsmethoden in Europa sehr schwer und auch in den USA nicht ohne weiteres durchzubekommen sind.
Hans1224 hat folgendes geschrieben::
Ich sehe das Problem bei der Sicherung auch hauptsächlich in der exakten Beschreibung des Kozeptes. Wenn ein anderer kommt und nur eine Kleinigkeit verändert ist es schon wieder ok!
Nicht ganz, s.o. Aber genau deswegen beschäftigen sich spezialisierte Anwälte mit diesem Thema. Sie würden ja auch keine Revisionsschrift für den BGH in einer komplexen Baurechtsangelegenheit formulieren wollen.
Hans1224 hat folgendes geschrieben::
Mein Problem ist aber, dass ich mit der Idee an Fremde/Bekannte herantreten muss, da ich selbst das nötige Know-How nicht habe
Ich möchte nicht wissen, wie viele tolle Erfindungen in irgendwelchen stillen Kellern versauern, nur wegen der Erfinderparanoia, jemand könnte die Idee stehlen, wenn er davon erfährt.
Da gehört eben eine passende Mischung aus Menschenkenntnis und unternehmerischem Risiko (positiv ausgedrückt: Vertrauen) dazu. You can't have the cake and eat it. Etwas geheimhalten und gleichzeitig mit anderen teilen geht nun mal nicht. _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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Ich möchte nicht wissen, wie viele tolle Erfindungen in irgendwelchen stillen Kellern versauern, nur wegen der Erfinderparanoia, jemand könnte die Idee stehlen, wenn er davon erfährt..
Hier stimme ich Dir voll und ganz zu. Klug zu handeln ist schon wichtig, aber gar nichts mehr in die Wege zu leiten, aus Verlustangst, wäre absolut irrational und dumm.
Anders natürlich bei Erfindungen, die besser in den Schubladen verbleiben sollten aus bestimmten Gründen.
In der Regel werden die aber auch sehr gut bezahlt, DAMIT sie dort auch weiterhin verbleiben.
Vielen dank für eure Antworten.
Sehr ausführlich und interessant.
Mein Problem ist aber, dass ich mit der Idee an Fremde/Bekannte herantreten muss, da ich selbst das nötige Know-How nicht habe, das zum programmieren notwendig ist.!
Weitere Meinungen?
Um sowas programmieren zu lassen, geht man nicht an irgend eine Klitsche oder zu "Freunden" und / oder Verwandten, sondern tritt an ein renomiertes, also seriöses Unternehmen heran. Dort macht ihr einen Vertrag über die Programmierung, der auch eine Verschwiegenheits- und Schadenersatzklausel beinhaltet. Sinnvoll wäre es, so einen Vertrag von einem Anwalt für Medien- / Urheberrecht noch einmal prüfen zu lassen.
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