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verschwundene Geldeinzahlung

 
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klara_fall
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2007
Beiträge: 51
Wohnort: Nürnberg

BeitragVerfasst am: 20.01.09, 13:16    Titel: verschwundene Geldeinzahlung Antworten mit Zitat

Hallo ,
folgender fiktiver Fall könnte sich so oder ähnlich ereignet haben:

Susi Sorglos geht mitte Dezember nachts, nach der Arbeit, sagen wir um 23.00 Uhr,an den Geldautomaten ihrer Bank um Geld einzuzahlen.
Susi S. will 450.-€ einzahlen.Sie hat verschiedene Banknoten (10er,20er und 50er).
Susi S. legt das abgezählte Geld in das Fach.
Der Geldautomat rattert und zählt und dann erscheint auf dem Bildschirm "Bitte entfernen Sie alle Banknoten und Fremdkörper aus dem Fach. Klappe geht auf Susi S. entnimmt ihre Scheine und startet einen neuen Versuch.
Wieder rattert das Gerät und Susi S. wird abermals mit der selben Meldung aufgefordert das Geld zu entnehmen.
Susi S. überlegt kurz und kommt auf die Idee das Geld in sortenreinen Scheinen einzulegen.
Zuerst legt sie die 10er ein ,nach dem das Geld gezählt wurde und auf dem Bildschirm die Frage erschien :Möchten Sie weitere Geldnoten hinzufügen? bejaht Susi S. und legt die 20er ein.Klappt auch .Susi legt zu letzt 3x 50.-€ ein.Der Automat rattert wieder und es erscheint am Bildschirm :"Bitte bestättigen Sie die Einzahlung über 350.-€."
Susi Sorglos denkt sich :"wie 350.-???2 und drückt auf Abbruch.
Das Geldfach geht auf und Susi S. entnimmt das Geld dabei sieht sie das zwischen den Lamellen 2 50.-€ Scheine klemmen.Susi S. zögert kurz ,ob sie daran reissen soll und wie nicht anders zu erwarten schliesst sich die Klappe.
Susi S. ist verzweifelt.Zählt ihr Geld das sie rausbekommen hat und es sind nur 350.-€.in ihrer Verzweiflung ruft Susi S. die Infonummer welche sich am Geldautomaten befindet an und schildert ihr Problem.Die nette Dame verlangt die Telefonbanking Pin.Hat Susi natürlich nicht dabei.Die Dame rät Susi nach Hause zu fahren und von daheim anzurufen und das Problem zu schildern.
Macht Susi auch.
Die Dame vom Telefonbanking nimmt den Vorfall auf und sagt Susi daß die Filialmitarbeiter eine Info bekommen und der Geldautomat gleich morgen früh aufgemacht wird und überprüft wird.Susi S. bekommt dann das Geld gutgeschrieben und eine schriftliche Nachricht.Susi S. ist beruhigt .
Sie wartet ab, aber auf ihrem Konto tut sich nix und es erfolgt auch keine schriftliche Meldung.Susi ruft abermals an und es wird ihr gesagt,dass nochmals eine Meldung an die Filiale geht,diese sollen sich mit ihr in Verbindung setzten.
Susi S. wartet ab.Am 10.01.09 bekommt sie einen Brief von der Bank,dass bei Überprüfung der Transaktion am Geldautomaten ,festgestellt wurde,daß Susi S. die Einzahlung über 350.-€ abgebrochen hätte (das wieß sie selbst) und das ferner kein überschuss über 100.-€ festgestellt werden konnte.
So , jetzt hat Susi S. den Salat.
Susi weiss nicht weiter.Das Geld kann ja theoretisch nicht verschwunden sein.Sie kann es aber nicht beweisen ,dass es tatsächlich so war wie von ihr geschildert.
Was kann Susi S. jetzt noch machen?
Kann sie verlangen dass ihr Einblick in die Dateien gewährt wird,als dieser Vorfall sich ereignet hat? Kann sie das Überwachungsvideo einsehen? eventl. kann man da was erkennen.
Oder muss Susi S. hinnehemen ,daß ihr Geld im Nirvanna das Geldautomaten verschwunden ist?
_________________
Neun von Zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht schizophren,die Zehnte summt...
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Methew
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.05.2007
Beiträge: 542
Wohnort: NRW

BeitragVerfasst am: 20.01.09, 18:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sofern es sich dabei um eine Filiale mit Personal handelt, würde ich an Susis stelle erst einmal das Gespräch mit dem Personal vor Ort suchen.
_________________
Alle meinen Beiträge sind nur meine Meinung, die ich nach bestem Wissen und Gewissen abgebe. Man beachte besonders, dass ich nur Geldvernichter (Bänker) bin...
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Karsten11
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 17.06.2005
Beiträge: 3169

BeitragVerfasst am: 21.01.09, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Geldautomaten sind Maschinen und diese können versagen (das passiert nicht so oft wie bei menschlichen Kassen, kommt aber in seltenen Fällen vor).

Um die Wirkung von Fehlern zu minimieren separiert der Automat die laufende Ein/Auszahlung. Tritt eine Störung auf, so kommt das Geld in ein gesondertes Fach im Geldautomaten (dem sog. Reject-Fach). Gleichzeitig erfolgt eine Protokollierung aller Entnahmen/ Auszahlungen aus den einzelnen Fächern des Automaten.

Damit ist nach einer Reklamation in der weitaus überwiegenden Zahl der Fälle eine Klärung möglich: Hier: Der Kunde hat zuwenig Geld, der Automat zu viel (und zwar im Reject-Fach) und im Protokoll ist eine Störung vermerkt.

In seltenen Ausnahmefällen gelingt die Klärung jedoch nicht. Wenn also ein Kunde z.B. 100 € zu viel und ein anderer 100 € zu wenig bekommen hat, stimmt der Geldautomat wieder. Wenn dann der Kunde, der zuviel bekommen hat, sich nicht meldet (ja! das soll vorkommen), ist die Reklamation des anderen Kunden von der Bank nicht nachvollziehbar.

Das gleiche gilt auch bei der Ein/Auszahlung am Schalter (nur dass es da viel öfter vorkommt).

Im konkreten Beispiel ist es denkbar, dass die klemmenden Scheine vom Automaten nicht bemerkt wurden und bei der nächsten Auszahlung zusätzlich mit ausgegeben wurden. Kann ich mir zwar bei den bei uns im Haus verwendeten Automaten nicht vorstellen, aber es gibt ja unterschiedlichste Modelle.

Wenn die Bank den Automaten überprüft hat und keine Differenzen oder Protokolleinträge gefunden hat, kann die Bank nicht mehr machen.

Die Protokolle einzusehen wird dem Kunden nicht viel helfen. Wenn die Fachleute, die die Protokolle kennen und zu interpretieren wissen, nichts finden, wird der Kunde wahrscheinlich auch nichts finden.

Was sich aus den Protokollen ergibt, ist der Kunde, der direkt nach der Panne den Automaten benutzt hat. Der könnte das Geld jetzt haben. Hier wäre es sinnvoll, die Bank zu bitten, diesen Kunden anzusprechen (wenn es sich um einen Kunden der gleichen Bank handelt) und ihn zu fragen, ob er zufällig 100 € zu viel hat. Ich verrate kein Geheimnis: Auch hier soll es Kunden geben, die dies entgegen besseren Wissens leugnen... Aber versuchen kann man es mal.

Das Video (wenn es eine Videoüberwachung gibt) leidet darunter, dass Menschen keine Nummernschilder tragen. Auch hier ist eine Auswertung nur durch die Bankmitarbeiter sinnvoll (die ihre Kunden kennen). Hier ist die Auswertung aber wenig zielführend. Der nächste Nutzer des Automaten ist über das Protokoll besser zu finden.

Rechtlich ist der Kunde in der Beweispflicht die Einzahlung des höheren Betrages zu beweisen. Das ist in der Praxis schwer bis unmöglich.
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Doc_Schnaggls
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.03.2007
Beiträge: 475
Wohnort: Großraum Stuttgart

BeitragVerfasst am: 21.01.09, 09:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zudem würde ich auch die Möglichkeit in Betracht ziehen, dass die beiden € 50,00 Scheine beim nächsten Öffnen der Klappe immer noch in den Lamellen hingen und der nächste Automatennutzer sich "darüber gefreut" hat... Traurig

Dies wäre dann eventuell auf dem Überwachungsvideo zu erkennen.

Ich würde, wie Methew bereits geschrieben hat, schnellstmöglich das Gespräch mit dem Leiter der Filiale suchen, da diese Überwachungsvideos auch nicht unbedingt ewig aufbewahrt werden.

Grüße,

Doc Schnaggls Winken
_________________
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