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Zusatzstoffe im Hundefutter

 
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Volker Kles
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Anmeldungsdatum: 10.09.2008
Beiträge: 580

BeitragVerfasst am: 13.02.09, 18:36    Titel: Zusatzstoffe im Hundefutter Antworten mit Zitat

Hallo,

der Hersteller von Hundefutter kann "ohne Konservierungsstoffe" auf die Packung schreiben, wenn er sie nicht selbst hinzugibt, sondern in den Vorprodukten bezogen hat. Trifft es zu, dass auch der Bezug in Vorprodukten nicht erlaubt ist, wenn es heißt "frei von Konservierungsstoffen"?
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Gruß
V.K.
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Jeder hat in seinem Leben auf sich selber achtzugeben
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Waschbärin
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 28.02.2005
Beiträge: 792

BeitragVerfasst am: 14.02.09, 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn der Hersteller damit wirbt daß keine Konservierungsmittel enthalten sind, dann dürfen sie auch nicht enthalten sein. Er muß sie allerdings nicht deklarieren wenn er sich nicht selbst dem Futter zufügt.

Was viele Leute nicht wissen: "Ohne Konservierungsmittel" bedeutet nicht, daß keine chemischen Stoffe enthalten sind die eine längere Lagerfähigkeit des Futters erzeugen. Z.B. müssen die im Futter enthaltenen Fettbestandteile gegen Oxidation geschützt werden. Das geschieht durch sog. Antioxidationsmittel, die lt. Lebens- und Futtermittelrecht nicht zur Gruppe der "Konservierungsmittel" gehören, sondern zur Gruppe der "Antioxidationsmittel". D.h. ein Hersteller kann z.B. damit werben, daß sein Hundefutter "keine künstlichen Konservierungsmittel" enthölt, daß umstrittene und in der Lebensmittelherstellung schon lange nicht mehr verwendete Ethoxiquin, lt. wissenschaftlicher Studien krebserregend, kann trotzdem enthalten sei.

Zudem hören und lesen manche Menschen nicht richtig. Eine Kollegin hat mal bei einem in Europa renomierten Futtermittelhersteller angerufen, auf deren Produkte sie schwört, um zu erfahren ob Ethoxiquin im Futter enthalten ist. Ihre direkte Frage an die Dame der Serviceabteilung mit der netten Telefonstimme war: "Ist in ihrem Futter Ethoxiquin enthalten?". Die nette Dame der Serviceabteilung säuselte dann ins Telefon "Wir fügen unseren Produkten kein Ethoxiquin zu.". Damit war meine Kollegin beruhigt, allerdings nur so lange bis ich ihr klar gemacht habe daß die nette Dame ihre Frage gar nicht beantwortet hatte. Denn die Antwort darauf hätte "Ja" oder "Nein" lauten müssen bzw. vielleicht noch "Das weiß ich nicht, da müßte ich nachfragen bzw. sie weiter verbinden".

Wenn man mal mit logischer Konsequenz die Fertigfutterherstellung überdenkt wird man zu der Erkenntnis gelangen daß es ohne Antioxidationsmittel und Konservierungsmittel kaum geht bei den üblichen Produktionsabläufen. In den meisten Produkten wird als tierische Proteinquelle (hoffentlich) Fleischmehl eingesetzt, welches bereits ein Handelsprodukt ist und deswegen eine gewisse Lagerfähigkeit aufweisen muß, sowohl beim Hersteller als auch beim Kunden (= dem Hundefutterhersteller). Ich gehe mal davon aus daß dieses Produkt mind. ein Jahr lagerfähig sein muß, vielleicht sogar länger. Nun produziert der Futtermittelhersteller damit sein Hundefutter und das hat i.d.R. auch noch mal ein MHD von einem Jahr. Daß die Fettbestandteile der tierischen Proteinquelle vor dem Ranzigwerden geschützt werden müssen sollte eigentlich jedem klar werden der darüber nachdenkt.

Es gibt einige wenige Hersteller, die statt Fleischmehl Frischfleisch verarbeiten. Diese Futtermittel besitzen meist ein kürzeres MHD als die konventionell mit Fleischmehl hergestellten Sorten und wenn in diesen Futtermitteln Antioxidationsmittel und/oder Konservierungsmittel enthalten sind hat der Hersteller sie selbst zugegen und muß sie somit deklarieren. Eine andere Alternative, um ganz sicher zu gehen daß keine diesbezüglichen chemischen Substanzen irgendwelcher Art zugefügt wurden, ist es die Futterrationen seines Hundes selbst zuzubereiten.

LG die Waschbärin
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