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Annuitätendarlehen und Hyperinflation

 
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emrahx99
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 19.05.2005
Beiträge: 71

BeitragVerfasst am: 02.03.09, 12:29    Titel: Annuitätendarlehen und Hyperinflation Antworten mit Zitat

HAllo !

Ich habe da eine etwas komplizierte Frage... Die Frage ist sicherlich zu komplex, aber vielleicht doch interessant in der jetzigen Zeit.

Eine Person kauft sich eine Immobilie und finanziert einen Teil über eine Bank. Es wird eine Grundschuld eingetragen und die Finanzierung läuft z.B. auf 10Jahre mit einem festen Zinssatz und einer festen Tilgungsrate (Annuitätendarlehen).

Was passiert mit den Schulden bei einer Hyperinflation? Angenommen die Inflationsrate beträgt in den nächsten Jahren 30% pro Jahr?

Theoretisch würden die Schulden abgewertet werden und man wäre nach einer Zeit schuldenfrei?!

Im Internet habe ich gelesen, dass die Bank dann die Schulden oder die Zinsen anpasst in so einem Fall.

Das kann ich mir wiederum nicht vorstellen, weil die Bank sich über eine Laufzeit vertraglich mit einem festen Zinssatz verpflichtet. Schließlich hatten wir bisher immer Inflation um 1,5 - 3,0% pro Jahr. Mir ist in keinem Fall bekannt, dass eine Bank die Zinsen in der Vertragslaufzeit angepasst hast.

Oder gibt es irgendwelche üblichen Klauseln oder eine Rechtsnorm, wo dann doch die Zinsen angepasst werden kann/darf/muss ?

Die Frage ist sicherlich etwas für Wirtschaftsjuristen, vielleicht kann mir jemand die Frage beantworten. Vielen Dank!!
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derblacky
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: Sachsen

BeitragVerfasst am: 02.03.09, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Auch die Banken müssen Verträge einhalten, daher keine Anpassung. Da sich die Banken allerdings zum Zeitpunkt der Kreditvergabe bereits refinanzieren, sollte es aus deren Sicht kein Risiko geben. Einfacher Schilderung... auf der Gegenseite hat die Bank auch Sparverträge mit Kunden abgeschlossen, woraus sie verpflichtet ist, "nur" kleine Zinssätze zu zahlen.

Tschau
Majo
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Karsten11
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 17.06.2005
Beiträge: 3169

BeitragVerfasst am: 02.03.09, 13:19    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

erst einmal off topic:

in der Tat gehört es zu den Wirkungen einer Inflation, dass Eigentümer von Sachvermögen stabil bleiben, Schulder profitieren und Eigentümer von Geldvermögen draufzahlen.

Aber Politiker sind ja erfinderisch. Und daher werden sie sich sicher an die gute alte Hauszinssteuer errinnern, um den Gewinn der Schuldner wegzusteuern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Hauszinssteuer

Nun aber zur Frage:

Vertrag ist Vertrag. Allein die Inflation ist kein (Rechts-)grund für eine einseitige Kündigung. Aber:

Natürlich haben Banken bei einer Hyperinflation massive Probleme. Die Hyperinflation fürt zu einer Flucht in Sachwerte. Kein Mensch, der bei Verstand ist, würde das Geld auf sein Sparbuch einzahlen. Damit fehlen den Banken die Einlagen und damit wird das Kreditgeschäft entsprechend reduziert. Richtig übel wird es, wenn die Banken sich nicht fristgerecht refinanziert haben.

In solch einer Situation greift der Staat gerne in die Vertragsfreiheit ein (um die Anleger oder die Banken) zu schützen.
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nebelhoernchen
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 02.01.2005
Beiträge: 6900

BeitragVerfasst am: 02.03.09, 19:59    Titel: Antworten mit Zitat

Karsten11 hat folgendes geschrieben::
Natürlich haben Banken bei einer Hyperinflation massive Probleme.

Keine Angst, kommt.
In den letzten 7 Monaten ist die Geldmenge (Euro) um 270 % gestiegen.

Karsten11 hat folgendes geschrieben::
Die Hyperinflation fürt zu einer Flucht in Sachwerte. Kein Mensch, der bei Verstand ist, würde das Geld auf sein Sparbuch einzahlen.

Es gibt bereits Lieferschwierigkeiten bei Gold und Tresoren.
Die Schliessfachkapazitäten bei den Banken sind ausgebucht.

Karsten11 hat folgendes geschrieben::
Damit fehlen den Banken die Einlagen und damit wird das Kreditgeschäft entsprechend reduziert.

Das Problem haben wir bereits.

Karsten11 hat folgendes geschrieben::
Richtig übel wird es, wenn die Banken sich nicht fristgerecht refinanziert haben.

Auch das haben wir bereits, über genau dieses Problem ist zum Beispiel die HRE gestolpert.

Karsten11 hat folgendes geschrieben::
In solch einer Situation greift der Staat gerne in die Vertragsfreiheit ein (um die Anleger oder die Banken) zu schützen.

Auch das macht der Staat bereits. Was aktuell abläuft, ist eine gigantische Umverteilung von Vermögen von unten nach oben; Summen- und Wert-mässig übrigens der grösste Beutezug in der Geschichte der Menschheit. Der Spiegel bezeichnete es auch bereits als "Robin Hood einmal anders herum - wir berauben die Armen und geben alles den Reichen".
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derblacky
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 1243
Wohnort: Sachsen

BeitragVerfasst am: 02.03.09, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

nebelhoernchen hat folgendes geschrieben::


Karsten11 hat folgendes geschrieben::
Damit fehlen den Banken die Einlagen und damit wird das Kreditgeschäft entsprechend reduziert.

Das Problem haben wir bereits.

Nicht bei allen Instituten. Einige wenige werden als "sichere Häfen" angesehen und können sich aktuell vor Liquidität kaum retten, während andere um Einlagen kämpfen. Sehr schön an den großen Unterschieden bei den kfr. Zinssätzen einzelner Häuser zu erkennen.

Tschau
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