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Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 13.02.08, 09:47 Titel:
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Wir könnten ja mal sammeln (und uns gerade deswegen nicht einigen).
Goethe, ....
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Moscheen und Synagogen sind kein Problem, da Toleranz zur Leitkultur gehört.
Old Piper hat folgendes geschrieben::
Die Leitkultur, in der wir leben, ist nach meinem Verständnis geprägt von Toleranz und christlichen Wertevorstellungen - sie sollte es zumindest sein.
Redfox hat folgendes geschrieben::
Frage: Was ist Toleranz?
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Toleranz bedeutet die Duldung von Minderheiten und deren Kultur, aber deswegen auch dass es eine (wenn man so will "leitende") Mehrheit gibt.
Johann Wolfgang von Goethe in Maximen und Reflexionen hat folgendes geschrieben::
"Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen."
_________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Sehr schön, aber da werden der Geheimrat und ich uns nicht einig werden. Müssen wir uns in einer freiheitlichen Gesellschaft ja auch nicht.
Ich (schon weil ich Agnostiker bin) vermag Religionen mit all ihren Lächerlichkeiten zwar zu dulden, Anerkennung (wofür auch? für die Aussage, dass jemand als Jungfrau Kinder bekommt oder Leute übers Wasser gehen, oder dass man als Nasenbär wiedergeboren wird, oder gar Menschen ihren Kindern Bluttransfusionen verweigern?) kann ich ihnen indes nicht bieten, dem heiligen Spaghetti-Monster sei dank.
Duldung ist der Wortkern der Toleranz und der läßt sich auch nicht mit Hilfe eines genialen Poeten ins idealistische Steigern. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 13.02.08, 10:11 Titel:
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Keine Ahnung.
Zustimmung.
SpecialAgentCooper hat folgendes geschrieben::
Sehr schön, aber da werden der Geheimrat und ich uns nicht einig werden. Müssen wir uns in einer freiheitlichen Gesellschaft ja auch nicht.
Darum ging es mir auch nicht.
Mir ging es darum, daß durchaus Leute auf die Frage nach der deutschen Leitkultur Goethe in's Spiel bringen. Und wenn dann die Toleranz dazukommt, wird es schwierig. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Zuletzt bearbeitet von Redfox am 13.02.08, 10:30, insgesamt 1-mal bearbeitet
Mir ging es darum, daß durchaus Leute auf die Frage nach der deutschen Leitkultur Goethe in's Spiel bringen. Und wenn dann die Toleranz dazukommt, wird es schwierig.
Nö, wird's nicht. Weder Goethe noch Toleranz sind unsere Leitkultur. Es sind beides - na ja, sagen wir mal Prudukte davon. Dem steht nicht im Wege, dass Goethe Toleranz anders bewertet als SAC.
Dass auch vordergründig Widersprüchliches nebeneinander existieren kann und darf, ist ebenso ein Produkt unserer Leitkultur. _________________ MfG
Old Piper
_____________________
Behörden- und Gerichtsentscheidungen sind zwar oft recht mäßig, aber meistens rechtmäßig.
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 13.02.08, 11:24 Titel:
Old Piper hat folgendes geschrieben::
Weder Goethe noch Toleranz sind unsere Leitkultur. Es sind beides - na ja, sagen wir mal Prudukte davon. Dem steht nicht im Wege, dass Goethe Toleranz anders bewertet als SAC.
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Leitkultur ist m. E. keine spezifische Vorgabe sondern nur ein Leitfaden an dem man sich orientieren kann/soll um sich in einem anderen Land besser, schneller und einfacher integrieren zu können.
Ja, und darum habe ich ja verschiedene Beispiele genannt, und gefragt, ob sich Migranten daran (oder an etwas anderem) orientieren sollen.
Also, um nochmal darauf zurückzukommen, ist einem Türken anzuempfehlen, einem Kleingartenverein beizutreten und wenn ja, wie soll er sich da verhalten? Und verlangt die deutsche Leitkultur überhaupt dort ein bestimmtes Verhalten.
Welche Meinung soll er zur Homosexualität haben?
" 79 Prozent sehen Homosexualität nicht als Hindernis für das Kanzleramt, wie eine Umfrage des Emnid-Instituts für die "Bild am Sonntag" ergab. 18 Prozent hätten demnach Schwierigkeiten mit einem schwulen Regierungschef. In den neuen Bundesländern sehen 87 Prozent kein Hindernis, dass ein Homosexueller Kanzler wird, in der alten Bundesrepublik 77 Prozent. Bei den Frauen können sich 83 Prozent einen homosexuellen Kanzler oder eine homosexuelle Kanzlerin vorstellen, 15 Prozent hätten damit Probleme. Bei den Männern zeigen sich 75 Prozent offen, 23 Prozent skeptisch." --> www.tagesspiegel.de/politik/deutschland/Homosexualitaet-Umfragen;art122,2385480
Ist ein Türke nun unintegriert, wenn er Schwierigkeiten mit einem schwulen Kanzler hat? Offensichtlich sind auch nicht alle Deutschen damit vorbehaltlos einverstanden.
Aber einem Deutschen würde man dann allenfalls Intoleranz vorwerfen. Mit der deutschen Leitkultur agumentiert man da nicht, jedenfalls habe ich so etwas noch nicht gehört.
Und welche Meinung zur Toleranz soll er vertreten? Die von Goethe oder die von SAC? Oder eine andere oder gar keine?
Und was ist mit türkischen Schulen in Deutschland? Schulen nur deutschsprachig oder in den Sprachen der Nachbarländer?
Oder ist der Begriff der deutschen Leitkultur wirklich "inhaltsleer", "überflüssig", "diffus und unklar" und besteht aus "lauter Selbstverständlichkeiten", wie Kritiker sagen? --> www.goethe.de/uun/prj/rec/ogf/de18977.htm
Dann bliebe eben nur unser Rechtssystem, an dem sich der Migrant orientieren kann. ("Amtssprache ist deutsch")
Aber da steht durchaus nicht alles das, was unter "deutsche Leitkultur" verstanden werden könnte. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Natürlich ist das ein schwammiger Begriff, der m. E. vor allem dem Fischen in trüben Wählergewässern dient.
Der sich hier intergieren wollende Törke ist doch auf dem besten Weg alles richtig zu machen, wenn er nicht nur um gesellschaftlichen Anschluß und Kultur bemüht ist, sondern sogar versucht selbst nachzudenken.
Meinungen sollte er sich wie ich finde weiterhin schön selbst bilden. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Wenn Ihr türkischer Freund sich derartige Gedanken macht und Ihnen solche Fragen stellt, scheint er bereits in der deutschen Leitkultur angekommen zu sein. _________________ MfG
Old Piper
_____________________
Behörden- und Gerichtsentscheidungen sind zwar oft recht mäßig, aber meistens rechtmäßig.
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 13.02.08, 13:39 Titel:
Old Piper hat folgendes geschrieben::
Wenn Ihr türkischer Freund sich derartige Gedanken macht und Ihnen solche Fragen stellt, scheint er bereits in der deutschen Leitkultur angekommen zu sein.
Tja, schade, daß er nur fiktiv ist (wie alles in dieser virtuellen Umwelt).
Also total unangepaßt. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
wir sollten uns noch einmal den Kontext anschauen, indem der Begriff der Leitkultur in Deutschland diskutiert wird: Dieser Kontext ist die Frage, was die Mindesanforderung an Einwanderer ist, damit sie Deutsche werden können.
Man könnte nun fordern, dass diese die deutsche Kultur annehmen sollten (Herr Erdogan würde von Assimilierung sprechen). Dies ist offenkundig nicht die Mehrheitsmeinung. Also speckt man die Anforderungen ab.
Die radikalste Abspeckung ist die Idee vom "Verfassungspatriotismus". Bösartig formuliert lautet dies: Wenn ich nicht morgen gegen die FDGO putsche, kann ich Deutscher werden.
Die klassische Anforderung lautet: Wenn es morgen zu einem Krieg zwischen dem bisherigen Heimatland und Deutschland käme: Auf welcher Seite würde der Einwanderer kämpfen?
Da diese Frage dankenswerterweise an Relevanz kräftig verloren hat, brauchen wir ein Surrogat. Und da kommt die Leitkultur ins Spiel: Ein Deutscher kann werden, wer sich dieser unterwirft. Die Leitkultur ist also nicht:
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Die Leitkultur ist die vorherrschende Kultur. Neben dieser können sehr wohl noch ander Kulturen präsent sein!
Sondern es ist sozusagen die Deutsche Kultur light. Abgespeckt um die Dinge, denen sich der Einwanderer eben nicht unterwerfen muss. So gehört die Bratwurst zur deutschen Kultur. Die Forderung ein muslimischer Einwanderer müsse Bratwurst essen, um Deutscher zu werden, ist offenkundig unangemessen.
Um die Eingangsfrage, was Leitkultur sei, zu beantworten, müssen wir also zunächst beschreiben, was Kultur ist, dann, wass deutsche Kultur ausmacht und als letztes, was davon wieder rausgenommen werden soll, damit wir zur Leitkultur kommen.
Jeder einzelne dieser drei Schritte wird zwangsläufig zum Ergebnis haben, dass wir uns nicht einig sind. Eine scharfe Definition kann es imho daher nicht geben.
Vielleicht ging es bei der Frage der deutschen Leitkultur nicht um Schaffung eines Begriffes, den man nachher mit Leben füllen sollte, sondern es war eine Werbe Idee irgendwelcher Agentur oder Politikberater. Es geht ja im Grunde um die deutschen Interessen.
Bei der deutschen Sprache ist dazu ein starker Antsieg Nutzung englischer Begriffe festzustellen.
Was die Karikaturen betrifft - interessant ist es vor allem, dass Leute die x Tausend km von Dänemark entfernt leben und kaum lesen können, sich mit solchen Fragen beschäftigen. Haben die etwa die entsprechende dänische Zeitung abonniert?
Was die Karikaturen betrifft - interessant ist es vor allem, dass Leute die x Tausend km von Dänemark entfernt leben und kaum lesen können, sich mit solchen Fragen beschäftigen. Haben die etwa die entsprechende dänische Zeitung abonniert?
nein, aber einen Internetzugang, oder sie lesen die (selektiv berichtende entsprechende) Presse. (oder lassen sich beim Frisör informieren ...)
Die Merkelsche Abendrobe z. B. hat ja auch in der Türkei den Blätterwald rauschen lassen ... _________________ mitternächtliche Grüße.
Gott weiß alles - Lehrer wissen alles besser.
Bin kein Jurist: Wer mir glaubt, ist selber schuld.
Meine Damen und Herren, heute Abend sinkt für Sie: das Niveau!
...
Um die Eingangsfrage, was Leitkultur sei, zu beantworten, müssen wir also zunächst beschreiben, was Kultur ist, dann, wass deutsche Kultur ausmacht und als letztes, was davon wieder rausgenommen werden soll, damit wir zur Leitkultur kommen.
Jeder einzelne dieser drei Schritte wird zwangsläufig zum Ergebnis haben, dass wir uns nicht einig sind. Eine scharfe Definition kann es imho daher nicht geben.
Ich würde. Aber alle Antworten wusste ich auch nicht und um ehrlich zu sein: ich kenne eine Menge Leute, die das Glück haben auf Grund ihrer Geburt Deutsche zu sein. Bei diesem Test würden sie nämlich mit Pauken und Trompeten durchfallen. Bei einigen Fragen habe ich auch überlegt, wieso man das wissen muss, um die Staatsbürgerschaft zu erlangen.
Meint,
die Fleetmaus _________________ Nothing for Ungood
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