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Computer beschlagnahmt - dringend f. Firma u.privat benötigt

 
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Carsten7
Interessierter


Anmeldungsdatum: 11.09.2006
Beiträge: 8
Wohnort: Düsseldorf

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 22:28    Titel: Computer beschlagnahmt - dringend f. Firma u.privat benötigt Antworten mit Zitat

Hallo,

Herr X wurde vor 3 Wochen morgens mit den Worten "Sie müssen sonst die Kosten für das Aufbrechen der Tür zahlen" gehindert die Wohnung zu verlassen. In der Hand hielten die 2 Herren einen Durchsuchungsbeschluss. Herr X soll vor 3 Jahren auf fremde Namen und Kontonummern Tickets bestellt haben und diese dann an präparierte Briefkästen liefern lassen. In dem Schreiben zur Anhörung (findet in knapp einer Woche statt) wurde von "Leistungskreditbetrug" geschrieben.

Bei der Durchsuchung bei Herrn X wurde natürlich nichts gefunden - allerdings wurde der PC (auf dem in dem Moment eine Fernverbindung zur Firma bestand) trotz Hinweis von Herrn X einfach vom Strom getrennt und wurde mitgenommen. Einen Tag später - der Chef von Herrn X hat dem Sachbearbeiter bestätigt, dass das System dringend für die Firma benötigt wird (es wird sowohl privat als auch beruflich genutzt) - sicherte man Herrn X zu, dass die Staatsanwaltschaft nur eine Kopie der Daten möchte, und der PC noch innerhalb der Woche zurück kommen sollte. Am Ende der Woche rief der Chef von Herrn X bei dem Sachbearbeiter an, wie denn die aktuelle Lage wäre. Der Sachbearbeiter sagte, dass der PC in der entsprechenden Abteilung ist, man aber von denen noch nichts gehört hat. Eine weitere Woche vergeht - die Firma kann mehrere Aufträge nicht bearbeiten - und Herr X ruft bei der Staatsanwaltschaft an. Diese sagen, dass Herr X sich an den Sachbearbeiter wenden soll, da sie selber da nichts beeinflussen können. Der Sachbearbeiter leitet Herrn X an den Kripo-beamten, der für den PC zuständig ist, weiter. Dort erfährt Herr X, dass der eigentliche "Bearbeiter" 3 Wochen Urlaub hat und die noch Aufträge von vor einem halben Jahr haben und es noch sehr lange dauern kann.

Der Chef von Herrn X war an dem Tag zufällig bei einem Kunden, der ebenfalls bei der Kripo arbeitet und in der Abteilung jemanden kennt. Dem schilderte der Chef von Herrn X den Sachverhalt und nach 2 telefongesprächen hieß es, dass der PC noch in der gleichen Woche fertig sein sollte.

Am Ende der Woche wurde Herrn X dann gesagt, dass er eine externe Festplatte stellen könne und genau angeben sollte, welche Daten gesichert werden sollten, da der PC zuviele Festplatten (4) hat, um diese zu kopieren.

Das Problem von Herrn X hierbei ist:
1. fehlt das Geld für eine externe Festplatte
2. hat das System 1500 GB (~1,5 TB) Festplattenkapazität
3. Das System ist nicht in einem geordneten Zustand (es können also die Verzeichnisse nicht angegeben werden, die gesichert werden müssen), da es zu dem Zeitpunkt der Beschlagnahmung umgestellt werden sollte.

Außerdem wurde das System von Herrn X grade in dem Moment mit einer neuen Fesplatte ausgestattet, die (wie das ganze System) einen Wertverlust erleidet, wenn das System noch mehrere Monate dort bleibt.


Daten von dem Zeitraum, in dem Herr X die Tat begangen haben soll, können nicht mehr vorhanden sein, da 1. das E-Mailprogramm geändert worden ist, 2. die Festplatten von damals längst getauscht (defekt) wurden und 3. das System von [Wortsperre: Produktname] 2000 auf [Wortsperre: Produktname] XP auf Linux umgestellt wurde.


Die Firma, in der Herr X angestellt ist (3 Mann Unternehmen) kann einen großteil der Arbeiten nicht mehr ausführen und Herr X hat mehrere Rechnungen in Mailform (privat) erhalten, die er im moment nicht bearbeiten kann.
Desweiteren hat Herr X eine große Musiksammlung (~130 GB) auf dem PC, die zu 70% aus gekauften CDs besteht und zu 30% im Internet "schwarz" geladen wurde.


Fragen von Herrn X:
1. Wie sollte er sich verhalten (auch in Bezug auf die MP3s)? Anwalt nehmen? Gibt es da spezielle (Fachgebiet) oder einen x-beliebigen?
2. Gibt es rechtlich eine Chance, das System schnell wieder zu sehen, um den Schaden in der Firma gering zu halten und den Wertverlust von dem System einzudämmen?
3. Anhand der "Label" und "Timestamps" der Daten kann die Kripo doch theoretisch alle Daten aus dem Zeitraum von Herrn X sichern - dann ist die Datenmenge um ein vielfaches geringer. Kann man das durchsetzen?
4. Was hat Herr X gezüglich der MP3s zu erwarten? Ist es für ihn hier ratsam besser abzuwarten, als bei dem PC zu drängen?

Herr X ist in der EDV Branche tätig und sowohl privat als auch beruflich ist er auf das System dringend angewiesen.

Danke für die Hilfe
Carsten
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flüstertüte
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 19.10.2006
Beiträge: 807
Wohnort: Stuttgart

BeitragVerfasst am: 08.03.07, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Von solchen Mißlichkeiten hört man öfters.
Die Frage wäre eigentlich im Strafrechtforum besser aufgehoben, wo man hypothetische Lösungsansätze mit Sicherheit kompetenter darstellen kann Smilie

Mal fragen ob jemand verschieben kann. Edit Holzschuher: Erledigt.
_________________
Das Leben ist ungerecht, aber denke daran: nicht immer zu deinen Ungunsten. John F. Kennedy
War die Antwort nützlich? Ein kurzes Klick oder "Danke" wäre schön.
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Gast






BeitragVerfasst am: 09.03.07, 08:01    Titel: Antworten mit Zitat

Die Spezialisten der Kriminalpolizeistellen sind im normalfall hoffnungslos überlastet, so dass das halbe Jahr Wartezeit durchaus reel wäre, schneller wird nur gehandelt (was die Dauer für den rest wieder verlängert) in Haft- und Kapitalsachen. auch wenn die ursprünglichen Dateien nicht mehr gesichtert werden können sind doch anhaltspunkte für strafbare urheberrechtsverletzungen vorhanden, so dass der rechner mit größerer Wahrscheinlichkeit auch noch geraume Zeit bei der Polizei bleibt. Ersatz zu besorgen erschient in diesen Fällen immer ratsam... Ein Anwalt ist iÜ immer gut.
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