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Kündigungsschutz...
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 20:13    Titel: Kündigungsschutz... Antworten mit Zitat

... endlich in die Tonne treten...

http://www.n-tv.de/800654.html

Finde ich ist endlich mal eine gute Idee. Klar ist, dass dies mit einer großen Koalition leider nicht zu machen ist.

Was haltet ihr davon?
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Smiler
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Anmeldungsdatum: 08.03.2005
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Das kommt davon wenn Politiker von etwas reden wovon sie offensichtlich keine Ahnung haben.
Dafür gibt es schon längst das TzbfG.
Zitat:
§ 14 Zulässigkeit der Befristung
(1) Die Befristung eines Arbeitsvertrages ist zulässig, wenn sie durch einen sachlichen Grund gerechtfertigt ist.Ein sachlicher Grund liegt insbesondere vor, wenn

1.der betriebliche Bedarf an der Arbeitsleistung nur vorübergehend besteht,
2.die Befristung im Anschluss an eine Ausbildung oder ein Studium erfolgt, um den Übergang des Arbeitnehmers in eine Anschlussbeschäftigung zu erleichtern,
3.der Arbeitnehmer zur Vertretung eines anderen Arbeitnehmers beschäftigt wird,
4.die Eigenart der Arbeitsleistung die Befristung rechtfertigt,
5.die Befristung zur Erprobung erfolgt,
6.in der Person des Arbeitnehmers liegende Gründe die Befristung rechtfertigen,
7.der Arbeitnehmer aus Haushaltsmitteln vergütet wird, die haushaltsrechtlich für eine befristete Beschäftigung bestimmt sind, und er entsprechend beschäftigt wird oder
8.die Befristung auf einem gerichtlichen Vergleich beruht.
(2) Die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrages [color=green]ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes ist bis zur Dauer von zwei Jahren zulässig;[/color] bis zu dieser Gesamtdauer von zwei Jahren ist auch die höchstens dreimalige Verlängerung eines kalendermäßig befristeten Arbeitsvertrages zulässig.Eine Befristung nach Satz 1 ist nicht zulässig, wenn mit demselben Arbeitgeber bereits zuvor ein befristetes oder unbefristetes Arbeitsverhältnis bestanden hat.Durch Tarifvertrag kann die Anzahl der Verlängerungen oder die Höchstdauer der Befristung abweichend von Satz 1 festgelegt werden.
Im Geltungsbereich eines solchen Tarifvertrages können nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Anwendung der tariflichen Regelungen vereinbaren.

(2a)In den ersten vier Jahren nach der Gründung eines Unternehmens ist die kalendermäßige Befristung eines Arbeitsvertrages ohne Vorliegen eines sachlichen Grundes bis zur Dauer von vier Jahren zulässig; bis zu dieser Gesamtdauer von vier Jahren ist auch die mehrfache Verlängerung eines kalendermäßig befristeten Arbeitsvertrages zulässig.
Dies gilt nicht für Neugründungen im Zusammenhang mit der rechtlichen Umstrukturierung von Unternehmen und Konzernen. Maßgebend für den Zeitpunkt der Gründung des Unternehmens ist die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit, die nach § 138 der Abgabenordnung der Gemeinde oder dem Finanzamt mitzuteilen ist. Auf die Befristung eines Arbeitsvertrages nach Satz 1 findet Absatz 2 Satz 2 bis 4 entsprechende Anwendung.

(3) Die Befristung eines Arbeitsvertrages bedarf keines sachlichen Grundes, wenn der Arbeitnehmer bei Beginn des befristeten Arbeitsverhältnisses das 58. Lebensjahr vollendet hat.
Die Befristung ist nicht zulässig, wenn zu einem vorhergehenden unbefristeten Arbeitsvertrag mit demselben Arbeitgeber ein enger sachlicher Zusammenhang besteht. Ein solcher enger sachlicher Zusammenhang ist insbesondere anzunehmen, wenn zwischen den Arbeitsverträgen ein Zeitraum von weniger als sechs Monaten liegt. Bis zum 31. Dezember 2006 ist Satz 1 mit der Maßgabe anzuwenden, dass an die Stelle des 58. Lebensjahres das 52. Lebensjahr tritt.

(4) Die Befristung eines Arbeitsvertrages bedarf zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform.

Auf deutsch mit Sachgrund geht schon jetzt eine Befristung über XY Jahre, ohne Kündigungsschutz.
Oder will man wirklich amerikanische hire&fire Verhältnisse?
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windalf
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

@Smiler
Das wird aber bei den jetzigen Verträgen nicht klappen. Wenn man das auch noch gesetzliche regelt, dass absofort auch für alle abschlossenen Verträge der Kündigungschutz nicht mehr gilt könnte man erstmal gleich alle unproduktiven Faulenzer rausschmeißen...

Zum anderen besteht doch immer das Problem, dass wenn man gerade so nicht unter das Kündigungsschutz gesetzt fällt als AG aber dann einstellt, fallen auf einmal alle darunter sowie ich eine Schwelle überschreite. Das ist ein richtiges Problem....

Auch wenn der von dir zitierte Paragraph eine längere Befristung zulässt, bekommt man es in der Praxis nie hin bei nem nur halbwegs großen Betrieb "Hire 'n' Fire" einzuführen
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Smiler
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::
@Smiler
Das wird aber bei den jetzigen Verträgen nicht klappen. Wenn man das auch noch gesetzliche regelt, dass absofort auch für alle abschlossenen Verträge der Kündigungschutz nicht mehr gilt könnte man erstmal gleich alle unproduktiven Faulenzer rausschmeißen...

Genau vor allem alle Gewerkschaftler Betriebsräte Behinderte Mütter Ältere etc. etc.

Zitat:
Zum anderen besteht doch immer das Problem, dass wenn man gerade so nicht unter das Kündigungsschutz gesetzt fällt als AG aber dann einstellt, fallen auf einmal alle darunter sowie ich eine Schwelle überschreite. Das ist ein richtiges Problem...
.
Stimmt in der Form nicht, es geht um die regelmäßige Arbeitnehmerzahl.

Zitat:
Auch wenn der von dir zitierte Paragraph eine längere Befristung zulässt, bekommt man es in der Praxis nie hin bei nem nur halbwegs großen Betrieb "Hire 'n' Fire" einzuführen

So was sind denn die ganzen ZAF?
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windalf
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 20:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Genau vor allem alle Gewerkschaftler Betriebsräte Behinderte Mütter Ältere etc. etc.

Jupp, sozial sein ist Aufgabe des Staates nicht der Unternehmen. Damit Mütter, Behinderte usw eine Chance am Arbeitsmarkt konkurieren zu können, wäre aus meiner Sicht Aufgabe des Staates dafür zu sorgen dass die eine echte Chance. Im Moment ist es doch genau umgekehrt. Mit der tollen Regelung überlegt sich jeder Arbeitgeber 10 mal ob er ne Frau einstellt...

Zitat:

So was sind denn die ganzen ZAF?

Genaugenommen eine Verarschung der AN. Gäbe es diesen Schwachsinnigen Kündigungsschutz nicht, müsste der AN von seinem Lohn nicht erst noch was an eine ZAF abgeben...

Mich wundert es auch nicht, dass es z.B. für Unternehmensberatungen in Deutschland so gut läuft. Die können sich für den Kündigungsschutz eigentlich nur bedanken...
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Smiler
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 21:12    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::

Genaugenommen eine Verarschung der AN. Gäbe es diesen Schwachsinnigen Kündigungsschutz nicht, müsste der AN von seinem Lohn nicht erst noch was an eine ZAF abgeben...
..

Genau änder noch das GG ab dann hast das was du willst, AG zahlen sicherlich freiwillig den AN mehr Geld Lachen , du verkennst die Realität.
Die Abschlüsse der CGM zeigen wohin der Weg gehen würde Mit den Augen rollen
Leider ist der amerikanische Kapitalismus nicht mit dem Ende des kalten Krieges friedlich vereint mit dem Kommunismus der Sowjetunion ins Grab getragen worden.
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windalf
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BeitragVerfasst am: 09.05.07, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Genau änder noch das GG ab dann hast das was du willst, AG zahlen sicherlich freiwillig den AN mehr Geld

Ohne Witz meine letzte Gehaltsverhandlung lief so. Ich habe nicht eine Forderung gestellt und mein Chef hat mir erklärt was er mir mehr zahlt. Das war mehr als ich fordern wollte und war leider so verdattert, dass ich vergessen habe zu feilschen...

Zitat:

du verkennst die Realität.

Ich glaube kaum. Zufälliger Weise bin ich AN und ich lebe in der Realität...
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BeitragVerfasst am: 10.05.07, 05:54    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::
Zitat:

Genau änder noch das GG ab dann hast das was du willst, AG zahlen sicherlich freiwillig den AN mehr Geld

Ohne Witz meine letzte Gehaltsverhandlung lief so. Ich habe nicht eine Forderung gestellt und mein Chef hat mir erklärt was er mir mehr zahlt. Das war mehr als ich fordern wollte und war leider so verdattert, dass ich vergessen habe zu feilschen...

Zitat:

du verkennst die Realität.

Ich glaube kaum. Zufälliger Weise bin ich AN und ich lebe in der Realität...

Prima reduzieren wir es auf persl. Lebenserfahrungen und blenden die Realität des Outsourcing und der Verlagerung in immer noch billigere Länder, unabhängig von der Tätigkeit, aus.

EoD.
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windalf
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BeitragVerfasst am: 10.05.07, 08:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Wissen Sie wie man sich fühlt, wenn der befristete Arbeitsvertrag von Jahr zu Jahr verlängert wird? Wenn jemand jedes Jahr um die selbe Zeit nicht weiß, ob er/sie im nächsten Jahr noch einen Job hat?

Klar ich hab zu Unizeiten halbtags gearbeitet und mir teilweise vierteljährilich neue Jobs gesucht. Ich behaupte mal zu wissen wie das ist.

Zitat:

Wenn jemand jedes Jahr um die selbe Zeit nicht weiß, ob er/sie im nächsten Jahr noch einen Job hat?

Ich habe jetzt zwar einen unbefristeten Arbeitsvertrag ich weiß aber nicht ob es meine Firma nächstes Jahr noch gibt. Das kann ganz schnell gehen ich gebe mich da keine Illusion hin. Aber auch wenn es knallt dann such ich mir halt nen anderen Job...

Zitat:

Haben Sie schon einmal probiert mit einem befristeten Vertrag auch nur den kleinsten Kredit zu bekommen?

Nein ich habe noch nie einen Kredit aufgenommen.

Zitat:

Also, Hände weg vom Kündigungsschutz.

Das ist wie mit den Gewerkschaften. Die sorgen dafür das die die Arbeit haben die behalten aber genauso sorgen die auch dafür, dass die die keine haben auch keine Bekommen. Über die 4.x Prozent in der Metallerbranche hätte ich mich mal wieder aufregen können. Wenn die Gewerkschaften wirklich der Freund des kleinen Mannes wären, hätten die lieber 4.x Prozent neue Jobs verhandelt. Dann haben auch alle was davon, da dann die Sozialabgaben sinken...
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OliverH
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BeitragVerfasst am: 15.05.07, 07:00    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::
Zitat:

Also, Hände weg vom Kündigungsschutz.

Das ist wie mit den Gewerkschaften. Die sorgen dafür das die die Arbeit haben die behalten aber genauso sorgen die auch dafür, dass die die keine haben auch keine Bekommen. Über die 4.x Prozent in der Metallerbranche hätte ich mich mal wieder aufregen können. Wenn die Gewerkschaften wirklich der Freund des kleinen Mannes wären, hätten die lieber 4.x Prozent neue Jobs verhandelt. Dann haben auch alle was davon, da dann die Sozialabgaben sinken...


Wo wollen Sie leben? In der Realität? In der Realität gibt es keinerlei Belege, dass der Kündigungsschutz irgendwelche Effekte auf die Arbeitslosigkeit hat. Aber manche Leute glauben ja jeden Bockmist, den ihnen ein Lobbyist verzapft.
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windalf
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BeitragVerfasst am: 15.05.07, 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

In der Realität gibt es keinerlei Belege, dass der Kündigungsschutz irgendwelche Effekte auf die Arbeitslosigkeit hat

Doch erlebe ich fast tagtäglich, dass lieber ein teurer Berater gekauft wird, statt jemanden einzustellen...

Zitat:

Aber manche Leute glauben ja jeden Bockmist, den ihnen ein Lobbyist verzapft.

Nein ich glaube nicht einfach so was mir andere erzählen, sondern bilde mir meine eigene Meinung.
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OliverH
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Anmeldungsdatum: 13.02.2007
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BeitragVerfasst am: 15.05.07, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::

Doch erlebe ich fast tagtäglich, dass lieber ein teurer Berater gekauft wird, statt jemanden einzustellen...


Kleiner Hinweis: Auch der Job des Beraters ist ein Arbeitsplatz. Das einzige, was das Beispiel zeigt, ist, dass Unternehmer bei uns bereits die Möglichkeit haben, flexibel auf kurzfristige Bedürfnisse zu reagieren. Es zeigt also eher, dass eine Lockerung des Kündigungsschutzes eben NICHT benötigt wird. Was wäre denn der Alternativfall? Einen Experten, der alle halbe Jahre gefeuert wird und dann (hoffentlich) bei einer anderen Firma neu angestellt wird. Mehr Leute in Arbeit sind davon nicht, nur von einer halbwegs festen Stelle (der Beraterstelle) transferiert man die Tätigkeit zu einer Hire&Fire-Stelle, die eben anstatt ständig als Dienstleister für verschiedene Betriebe zu arbeiten mal heute hier und morgen dort direkt angestellt ist. Effekt auf die Arbeitslosigkeit: vernachlässigbar. Wenn überhaupt steigt sie, da der Experte immer mal wieder periodisch vorübergehend als arbeitslos geführt wird, so er sich denn meldet.

Zitat:

Nein ich glaube nicht einfach so was mir andere erzählen, sondern bilde mir meine eigene Meinung.


Kleiner Hinweis: Zur Bildung einer eigenen Meinung ist es ganz sinnvoll, a)gründlich zu recherchieren und b)gründlich drüber nachzudenken.

Kleine Lektüreempfehlung: http://www.mpg.de/bilderBerichteDokumente/multimedial/mpForschung/2004/heft03/3_04MPF_54_57.pdf
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windalf
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Beiträge: 7499
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BeitragVerfasst am: 15.05.07, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Kleiner Hinweis: Auch der Job des Beraters ist ein Arbeitsplatz

Mit dem klaren Unterschied, dass der bis zu 10 mal soviel kostet....

Zitat:

Das einzige, was das Beispiel zeigt, ist, dass Unternehmer bei uns bereits die Möglichkeit haben, flexibel auf kurzfristige Bedürfnisse zu reagieren

Es zeigt so einiges mehr. Es passt nur nicht in Ihre Argumentation und daher versuchen Sie es sich zurecht zu biegen Winken


Ich behaupte a)es kommt nicht gerade selten vor, dass Berater Linenarbeit machen, b) das Berater oft jahrelang für die gleiche Abteilung/Bereich arbeiten und c) das weil der Berater so teuer ist entsprechend auch mind. 3-4 mal soviel Arbeitsleistung abgeben muss wie ein LInienarbeiter. Es wird ja gerade nicht eingestellt, weil man dann nicht wenn derjenige erstmal im gemachten Nest sitzt nicht wieder los wird. Auch kann man auf Angestellte oft nich den gewünschten Druck ausüben ein Arbeitsergebnis mal bis zum Zeitpunkt X zu produzieren....

Zitat:

Einen Experten, der alle halbe Jahre gefeuert wird und dann (hoffentlich) bei einer anderen Firma neu angestellt wird.

Jupp genau das wäre aus meiner Sicht das Optimum. Warum sollte man denn auch irgendwo anwesend sein, wenn man gar nicht gebraucht wird. Sinnvoller ist es dann doch eher wenn man für die Tätigkeit besser bezahlt wird und dann wenn man nicht mehr gebraucht wird sich was anderes sucht. Das verlangt allerdings eine gewisses Flexibilität zu der viele Arbeitnehmer nicht bereit sind.

Zitat:

Mehr Leute in Arbeit sind davon nicht, nur von einer halbwegs festen Stelle (der Beraterstelle) transferiert man die Tätigkeit zu einer Hire&Fire-Stelle, die eben anstatt ständig als Dienstleister für verschiedene Betriebe zu arbeiten mal heute hier und morgen dort direkt angestellt ist.

Naja ob die Leute nun angestellt sind oder nur als Dienstleister fungieren ist ja prinzipiell egal....


Aber um mal von dem Thema Berater wegzukommen. Die Sache ist eigentlich ganz einfach. Ein Mensch ist nich so flexibel wie eine Maschine und vor allen Dingen kann er nicht rund um die Uhr arbeiten ohne krank zu werden.

Den Angestellten ist es mal sowas von Scheiss egal was die Brutto verdienen, die interessiert was Netto bleibt. Hohe Lohnkosten führen dazu, dass stärker automatisiert wird, weil der Anreiz für Automatisierungen dann halt höher ist. Einmal so verlorene Arbeitsplätze kommen auch nicht wieder. Im Gegensatz zu überhöhten Löhnen hätten Arbeitnehmer viel mehr davon, wenn die Sozialabgaben sinken würden. Für AG hingegen wäre es viel attraktiver wenn die für das gleiche oder wenig mehr Geld mehr Leistung bekommen könnten (oder zumindest nicht weniger) Das schließt sich nicht unbedingt aus... Die Gewerkschaften hingegen tuen alles um Arbeitsplätze zu vernichten...

Was spricht denn dagagen, wenn jeder das am Arbeitsmarkt bezahlt bekommt, was er wert ist? Wer damit nicht überleben kann, muss halt vom Staat unterstützt werdern...
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OliverH
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Anmeldungsdatum: 13.02.2007
Beiträge: 12

BeitragVerfasst am: 16.05.07, 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

windalf hat folgendes geschrieben::
Zitat:

Kleiner Hinweis: Auch der Job des Beraters ist ein Arbeitsplatz

Mit dem klaren Unterschied, dass der bis zu 10 mal soviel kostet....


Als wer? Fachwissen hat nunmal seinen Preis. Aber das ist ja genau das Problem: Sie hätten alles gerne umsonst, kassieren dürfen nur Sie, alle anderen sind zum zahlen da.

Zitat:
Ich behaupte a)es kommt nicht gerade selten vor, dass Berater Linenarbeit machen, b) das Berater oft jahrelang für die gleiche Abteilung/Bereich arbeiten und c) das weil der Berater so teuer ist entsprechend auch mind. 3-4 mal soviel Arbeitsleistung abgeben muss wie ein LInienarbeiter. Es wird ja gerade nicht eingestellt, weil man dann nicht wenn derjenige erstmal im gemachten Nest sitzt nicht wieder los wird. Auch kann man auf Angestellte oft nich den gewünschten Druck ausüben ein Arbeitsergebnis mal bis zum Zeitpunkt X zu produzieren....


Behaupten lässt sich viel, wenn der Tag lang ist. Nur sind derartige Behauptungen schlichte Verschwendung von Serverplatz und Bandbreite. Der Berater bearbeitet gewöhnlicherweise ein konkretes Projekt. Im Übrigen zeigt ihr Gerede von "Druck ausüben" etc recht deutlich, dass sie mental in der Unternehmenskultur ca. 100 Jahre hinterherhinken. Wenn Sie diesen Druck ausüben müssen, haben SIE bereits versagt -nicht der Angestellte. Im Übrigen gibt es etliche Möglichkeiten, Angestellte dazu zu bekommen. Wer natürlich keine Meilensteine definiert kann dem Angestellten auch keinen Anreiz geben, den Meilenstein einzuhalten.

Zitat:

Jupp genau das wäre aus meiner Sicht das Optimum. Warum sollte man denn auch irgendwo anwesend sein, wenn man gar nicht gebraucht wird. Sinnvoller ist es dann doch eher wenn man für die Tätigkeit besser bezahlt wird und dann wenn man nicht mehr gebraucht wird sich was anderes sucht. Das verlangt allerdings eine gewisses Flexibilität zu der viele Arbeitnehmer nicht bereit sind.


Doch. Diese Flexibilität heisst "externer Berater"

Zitat:

Naja ob die Leute nun angestellt sind oder nur als Dienstleister fungieren ist ja prinzipiell egal....


Eben.

Zitat:
Den Angestellten ist es mal sowas von Scheiss egal was die Brutto verdienen, die interessiert was Netto bleibt. Hohe Lohnkosten führen dazu, dass stärker automatisiert wird, weil der Anreiz für Automatisierungen dann halt höher ist. Einmal so verlorene Arbeitsplätze kommen auch nicht wieder. Im Gegensatz zu überhöhten Löhnen hätten Arbeitnehmer viel mehr davon, wenn die Sozialabgaben sinken würden. Für AG hingegen wäre es viel attraktiver wenn die für das gleiche oder wenig mehr Geld mehr Leistung bekommen könnten (oder zumindest nicht weniger) Das schließt sich nicht unbedingt aus... Die Gewerkschaften hingegen tuen alles um Arbeitsplätze zu vernichten...


Sicher wäre es schön, wenn die Sozialabgaben geringer wären. Es wäre auch schön, wenn die ganze Arbeit von den Heinzelmännchen gemacht werden würde und alle Leute sich nur dem widmen könnten, was sie wirklich machen wollen. Das wäre dann das Ideal: Mehr Leistung für gar kein Geld. Nur: Von nichts kommt nichts. Das Gerede über hohe Sozialabgaben ist wie das Gerede über hohe Steuern: Profitieren will im Zweifelsfall jeder davon, nur zahlen will keiner. Bitteschön, die Polizei soll gefälligst für Sicherheit sorgen, aber mein Vermögen verschiebe ich auf die Bahamas, damit ICH nur ja nichts dafür zahlen muss. Und wenn die Hütte brennt, weil ich zu dumm bin, meinen offenen Kamin anzufeuern, so möge die Feuerwehr so schnell wie möglich auf der Matte stehen und das Problem beheben -aber möglichst ohne den teuren Teppich zu beschädigen, und zahlen sollen bitteschön andere... Und auch ein Mittelständler schaut ziemlich dumm aus der Wäsche, wenn seine Mutter plötzlich ins Pflegeheim muss und der Unterhalt zu einem Schwarzen Loch für das wohlverdiente Geld wird. Das mit der Automatisierung ist da ein schönes Beispiel. Herr Schäuble und Co möchten ja gerne mehr Kameras aufhängen. Warum? Eine Kamera ist sehr viel billiger als ein Polizist. Nur: Wenn zu Hause die Alarmanlage ausgelöst wird, kommt die Kamera nicht vorbei und verhaftet den Einbrecher in flagranti. "Einsparung durch Automatisierung" ist in der Regel eine Milchmädchenrechnung. Roboter sind bisher nicht innovativ, sie machen sich auch keine Gedanken darüber, ob das, was sie da tun, so wirklich sinnvoll und zielführend ist. Und wenn ein externer dann feststellt, dass dem nicht so ist, wird's richtig teuer -denn Roboter sind auch nur bedingt flexibel und durch ihre Konstruktion in ihrem Tätigkeitsspektrum eingeschränkt. Alles Probleme, die man mit einem Mitarbeiter aus Fleisch und Blut eher seltener hat.

Es wird in letzter Zeit von Gegnern des Kündigungsschutzes immer wieder das Beispiel Dänemark propagiert. Das ist wieder das übliche tumbe "ich kupfere mir nur den Teil ab, der mir passt, das System zu verstehen ist mir zuviel Arbeit". Zum einen ist ein Kündigungsschutz dort in aller Regel im Tarifvertrag vorgesehen. Zum anderen erhält ein Arbeitsloser dort wesentlich großzügigere Leistungen als bei uns. Mithin wird die Arbeitslosigkeit auch nicht derart als Bedrohung der Existenz empfunden wie bei uns.

Zitat:
Was spricht denn dagagen, wenn jeder das am Arbeitsmarkt bezahlt bekommt, was er wert ist? Wer damit nicht überleben kann, muss halt vom Staat unterstützt werdern...


Hat nur leider mit dem Thema nichts zu tun. Im Übrigen säße da manch ein Manager bei Wasser und Brot zu Hause. Abgesehen von der Frage, wo der Staat das Geld herbekommen soll und der Frage, ob diese Einstellung sich grundgesetzlich rechtfertigen lässt, ist die Frage, inwieweit hier wirklich ein freier Markt vorherrschen kann und unwieweit er für die Unternehmen tatsächlich wünschenswert ist.

Aber über Qualität schwingt man in Deutschland mittlerweile ja nur noch große Reden, man zeigt auf "Made in Germany" und definiert schlicht, dass da qua Amt Qualität drinsteckt. So neumodisches Zeug wie TQM kommt nicht in die Tüte... wo käme man da hin, wenn sich der Mitarbeiter mit dem Unternehmen identifiziert und gute Arbeit nicht nur deswegen abliefert, weil er sonst rausfliegt, sondern weil es ihm ein echtes Bedürfnis ist, dass der Kunde sich auf Waren mit dem Firmenlogo verlassen kann.
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RATom
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Anmeldungsdatum: 15.11.2006
Beiträge: 124

BeitragVerfasst am: 16.05.07, 08:59    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="windalf"][quote]
Was spricht denn dagagen, wenn jeder das am Arbeitsmarkt bezahlt bekommt, was er wert ist? Wer damit nicht überleben kann, muss halt vom Staat unterstützt werdern...[/quote]
Na ganz klasse Idee! Mal schaun was passiert:

Jeder bekommt was er wert ist. Was ist jemand wert? Hmmmm, fragen wir mal Obelix: "Die Preise fliegen über den Markt." ?!?! Ach ja, da war ja was von Angebot und Nachfrage...
Also, je nachgefragter Dein Können ist, desto mehr bist Du wert. Also zahlt Dir dein AG, genau das.
Hm, und Du machst das auch mit, weil: Alles, was Dir zum Leben fehlen sollte, zahlt ja "der Staat"....

Sorry, wahrscheinlich bin ich doof, denn mir kommen da sofort einige Fragen in den Sinn:

a. Wer ist "der Staat"?
b. Woher bekommt er das Geld?
c. Wer hindert AG daran, sich auf diese Weise vom Staat AN subventionieren zu lassen (Du erinnerst Dich: Angebot und Nachfrage - wenn man aber per Staat in dieses Gleichgewicht eingreift, wer will verhidnern, daß die Nachfrage künstlich niedriger geschraubt wiurd?)

O.k., ich merke, das klingt noch unvertändlich. Also ein Beispiel:

Holzmonteure kosten in Niedriglonistan 3,- €. In BRD braucht ein Mensch 7,- € zum Leben. Wenn der Holzmogul also in Deutschland fertigen lassen will, stellt er fest: Ein Holzmonteur ist 3,-€ wert. Kein Problem, die restlichen 4,-.€ zahlt ja "der Staat" - SUPER, können wir wieder viele Deutsche in Brot bringen!!!!!! DU HAST RECHT.

Ups, sch**** habe ich doch glatt die Fragen a. und b. aus den Augen verloren vor lauter Begeisterung über Deine Utopie Sehr böse
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