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2,1 Mrd. Steuerschulden
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 25.07.07, 18:12    Titel: 2,1 Mrd. Steuerschulden Antworten mit Zitat

Eine deftige Steuernachzahlung über zwei Milliarden Euro wollte das Finanzamt von einer Münchner Kioskbesitzerin. Mit Anwaltshilfe konnte sie die auf realistische 100 Euro drücken - doch jetzt verklagt sie den Freistaat Bayern auf das happige Anwaltshonorar.

Als der Steuerbescheid vom Finanzamt kam, glaubte eine Münchner Kioskbesitzerin ihren Augen nicht: Insgesamt 2,1 Milliarden Euro sollte sie allein für den Oktober 2006 zahlen. Auf ihren Protest hin sagte das Finanzamt zwar telefonisch eine Korrektur zu - die blieb bis zum Zahltag aber aus. Die Geschäftsfrau schaltete ihren Steuerberater ein, und der berechnete die korrekte Summe von 108,82 Euro. Doch nun steht dem Berater für seine Arbeit angesichts des Milliardenstreitwerts eine Gebühr von mehr als 2,5 Millionen Euro zu. Seit Mittwoch beschäftigt der schier unglaubliche Steuerbescheid das Münchner Landgericht - der Freistaat Bayern ist auf Schadenersatz verklagt. Klägerin ist aber nicht die Frau, sie hat ihren Anspruch an zwei Anwälte abgetreten.

Vergleichsangebot des Gerichts: 15.000 Euro
Das Gericht schlug zum Prozessauftakt als Vergleich eine Zahlung von 15.000 Euro vor. Die Vorsitzende Richterin Helga Marek warf dem Fiskus zugleich Amtspflichtverletzung vor. Der Steuerbescheid sei erstens vor Erlass "nicht auf Plausibilität überprüft worden". Und zweitens habe das Finanzamt nach dem Telefonat nicht mitgeteilt, wie es die Forderung aus der Welt zu schaffen gedenke. Der Fehler war doch allzu offensichtlich: Der Bayerische Rundfunk rechnete vor, dass die Frau zehn Milliarden Wurstsemmeln hätte verkaufen müssen, um auf die entsprechende Umsatzsteuer zu kommen.

quelle stern.de

Es ist schon erstaunlich dass einem sorgfältig arbeitenden Finanzamt so etwas passiert denn immerhin zahlen wir Bürger ja die nicht gerade niedrigen Gehälter der Finanzbeamten mit einem Teil unseres sehr hart verdienten Geldes. Wer heute 1,00 Euro verdient der muss davon 0,53 Euro an den Staat zahlen und zeigt wie erdrückend hoch die Steuer-, und Abgabenlast in Wirklichkeit ist.

Schadensersatzforderung beläuft sich übrigens auf 600.000 Euro
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Rena Hermann
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Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 2886

BeitragVerfasst am: 25.07.07, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ist mir auch mal passiert.
Bei einer Anlage zu Kapitaleinkünften war das Formular der Bank beim Ausdrucken wohl etwas verrutscht und der Guthabenbetrag stand zwischen den Feldern für Guthaben und Zinsen.
Das FA dachte wohl, das Guthaben wären die Zinsen (wäre schön, wenn's so gewesen wäre Lachen ) und der Steuerbescheid sah entsprechend aus.

Jedoch mußte ich keinen Anwalt bemühen und auch keinen Steuerberater. Wieso auch? Ein kurzer Anruf beim Finanzamt reichte aus. Winken
Der neue Steuerbescheid dauerte zwar bei mir auch etwas aber es hat auch keiner den hohen Betrag eingefordert. Das ganze war ja abgesprochen, wie hier anscheinend auch. Wer noch sicherer gehen will, macht's eben schriftlich. So einfach kann es sein.

Aber schicke Summen (Anwälte, Steuerberater, Schadenersatz?) ... mal meinen Anteil ausrechnen, den mich das als Steuerzahler kosten würde.
J_Denver hat folgendes geschrieben::
Klägerin ist aber nicht die Frau, sie hat ihren Anspruch an zwei Anwälte abgetreten.

Hhmm ... warum gibt mir das jetzt zu denken? Mit den Augen rollen

Gruß
Rena
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Zuletzt bearbeitet von Rena Hermann am 25.07.07, 19:15, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Bob Loblaw
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Anmeldungsdatum: 18.06.2007
Beiträge: 1258

BeitragVerfasst am: 25.07.07, 19:11    Titel: Antworten mit Zitat

Kam mir doch bekannt vor:

http://www.jurablogs.com/blog/archiv/2004/09/24/23-millionen-fr-4-stunden-arbeit/

http://www.express.de/servlet/Satellite?pagename=XP/index&pageid=1004979498952&rubrik=220&artikelid=1099763338759
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Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 3613

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 07:07    Titel: Re: 2,1 Mrd. Steuerschulden Antworten mit Zitat

J_Denver hat folgendes geschrieben::
die nicht gerade niedrigen Gehälter der Finanzbeamten

Woher kommt denn diese Erkenntnis ?

Schon mal in die Tabellen geguckt ?

Vermutlich nicht.
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

das einkommen ist sicher relativ. aber egal wie hoch das gehalt ist, es wird von jedem arbeitnehmer erwartet das er seinen job korrekt erledigt. einkommen von über 2000,-€ finde ich nicht gerade gering.
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Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 3613

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 09:19    Titel: Antworten mit Zitat

Aha, Fehler werden also Beamten nicht zugestanden ?

Und ein Gehalt von 2.000 € bei Abitur und Studium als angemessen zu bezeichnen, finde ich, gelinde gesagt, vermessen.

Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt's übrigens in den meisten Bundesländern auch nicht (mehr).

Wobei der Mittlere Dienst von 2.000 € sogar nur träumen kann.
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Petz hat folgendes geschrieben::
Aha, Fehler werden also Beamten nicht zugestanden ?

Und ein Gehalt von 2.000 € bei Abitur und Studium als angemessen zu bezeichnen, finde ich, gelinde gesagt, vermessen.

Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt's übrigens in den meisten Bundesländern auch nicht (mehr).

Wobei der Mittlere Dienst von 2.000 € sogar nur träumen kann.


zwischen "nicht gering" und "angemessen" ist schon ein qualitativer unterschied. letzteres habe ich nicht behauptet.

http://cdl.niedersachsen.de/blob/images/C3112654_L20.pdf

hier sind wohl die zulagen noch nicht drin.

ps
eine freundin von mir,Dipl. Biologin, verdient als laborleiterin im Gartenbau 2000,- brutto
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Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 3613

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Die Tabelle kenne ich zur Genüge, bin ja selber Leidtragender......

Ein Bekannter von mir ist gelernter Bäcker und verdient bei einem großen deutschen Autohersteller 48.000 € Jahresbrutto am Band.

Es ist also müßig, sich einen Fall herauszusuchen, wo jemand noch weniger verdient.

Wobei allgemein bekannt ist, dass Biologen in D nicht gerade gesucht sind und dieser Studiengang daher brotlose Kunst darstellt.
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 10:33    Titel: Antworten mit Zitat

spass beiseite..........ich denke es gibt in unserem land mittlerweile genügend menschen, die wirklich grund zu klagen haben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Working_Poor
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manschi
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BeitragVerfasst am: 02.09.07, 19:19    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
spass beiseite..........ich denke es gibt in unserem land mittlerweile genügend menschen, die wirklich grund zu klagen haben.



Dicker Knutsch von mir. Alleine könnte ich mir keine Wohnung mehr leisten....

Gruß Manuela
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towel day
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Anmeldungsdatum: 25.05.2006
Beiträge: 1162

BeitragVerfasst am: 02.09.07, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ist zwar off topic, aber gemessen an dem, was sie arbeiten, verdienen Deutschlands Finanzbeamte durchaus angemessen.

Witzigerweise scheuen viele Finanzbeamte den Schritt in eine höhere Verdienstklasse (der ihnen ja durchaus frei stünde) auch mit dem Argument, dann müssten sie ja mehr arbeiten.
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Gruß

towel day

zerfrettelter Grundwanzling
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Anmeldungsdatum: 20.03.2006
Beiträge: 3613

BeitragVerfasst am: 03.09.07, 08:43    Titel: Antworten mit Zitat

Auch wenn ich mich wiederhole:

Eine andere Antwort hätte ich jetzt von Ihnen nicht erwartet.

Woher haben Sie die Erkenntnis, dass viele den Aufstieg in eine andere Gehaltsklasse scheuen ?

Vielleicht sind die Möglichkeiten heutzutage einfach sehr eingeschränkt......
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manschi
Gast





BeitragVerfasst am: 03.09.07, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Woher kommt vor allem die Weisheit, Finanzbeamte arbeiten nix? Unser Sachbearbeiter bem FA hat Tausende von Leuten alleine zu betreuen. Ich nenne das nicht unbedingt Stressfrei. Und trotzdem bleibt er freundlich, wenn man was wissen möchte und ich kann mich nicht beklagen. Hier eine ganze Berufsgruppe als faul hin zu stellen, finde ich auch nicht gerade die feine Art. Da könnte man dann wieder überlegen, welcher Berufsgruppe solche Leute angehören und ein thema draus machen..... Mit den Augen rollen


Gruß Manuela
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 03.09.07, 09:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Und ein Gehalt von 2.000 € bei Abitur und Studium als angemessen zu bezeichnen, finde ich, gelinde gesagt, vermessen.

Lassen Sie mich raten. 3-jähriges Pseudostudium an einer Fachhochschule. Lachen

Tut mir leid aber das ist mit einem "echten Universitätsstudium" in keinster Weise zu vergleichen...
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...fleißig wie zwei Weißbrote
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towel day
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Anmeldungsdatum: 25.05.2006
Beiträge: 1162

BeitragVerfasst am: 03.09.07, 09:56    Titel: Antworten mit Zitat

Petz hat folgendes geschrieben::
Woher haben Sie die Erkenntnis, dass viele den Aufstieg in eine andere Gehaltsklasse scheuen ?
Vielleicht, weil ich viele persönlich kenne?

Zitat:
Vielleicht sind die Möglichkeiten heutzutage einfach sehr eingeschränkt......
Nö. Dem ist nicht so. Z.B. Finanzbeamte des gehobenen Dienstes werden noch immer mit Handkuss genommen. Aber natürlich nicht mehr, wenn sie sich 20 Jahre in der Bewertungsstelle versteckt haben.

BTW: Sie sollten mal Ihre Mimosenhaftigkeit ablegen. In Ihrem Beruf führt das irgendwann unweigerlich zum Herzinfarkt Winken
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Gruß

towel day

zerfrettelter Grundwanzling


Zuletzt bearbeitet von towel day am 03.09.07, 10:04, insgesamt 1-mal bearbeitet
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