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Gedankenexperiment: Eigenen Staat Gründen?
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::
Zitat:
Nein, z.b. hat die Hisbollah im letzten Krieg mit Israel eine relativ neue Antischiffsrakete aus dem Iran gegen ein israelische Fregatte eingesetzt, diese wurde dabei zwar schwer beschaedigt, war aber weit vom versenkt werden entfernt.

Und woraus schließen sie, das der Rumpf getroffen wurde? Die Berichte die ich gelesen habe, sprechen zwar von einem Treffer, aber wo der genau war, wurde nirgendwo erwähnt. Wie ein Schiff mit großem Leck über Wasser bleiben soll, können sie mir ja mal versuchen zu erklären.


Knappe Erklaerung ist, dass ein Schiff durch die Schotts in verschiedene wasserdicht verschliessbare Segmente unterteilt ist und bei rechtzeitiger Schliessung der Schotten, dadaurch nur ein Teil des Schiffes mit Wasser volllaeuft und somit das Schiff nicht sinkt.
Diese Technik wurde zum erstenmal in der Titanic eingesetzt, weswegen sie auch als unsinkbar galt. Gesunken ist sie dann doch an einem so ca. 90 m langen Loch in der Seite - waeren es nur 70 m gewesen, waere das Schiff nicht gesunken.

Diese Technik wird in jedem Kriegsschiff eingesetzt. Als Beispiel was es braucht ein solches Schiff dann zu versenken:
http://de.wikipedia.org/wiki/Yamato_(1941)

"Im Juni 1943 wurde sie nach Truk, einem Atoll in der Südsee, verlegt. Dem US-amerikanischen U-Boot Skate (SS-305) gelang am 25. Dezember 1943 ein Torpedotreffer, durch den 3.000 t Wasser eindrangen.

„Am 25. Dezember 1943 180 Seemeilen nördlich von Truk (10°5 N 150°32 O) bekamen wir einen Torpedotreffer von einem US-U-Boot. Das Loch war 5 Meter tief und 25 Meter lang zwischen Spant 151 und 173. Weiter drang das Wasser durch ein kleines Loch in das obere Gefechtsturmmagazin 3 ein.“ "

"In dem Gefecht erhielt die Yamato – trotz ihrer heftigen Verteidigung – 13 Torpedotreffer sowie acht schwere Bombentreffer und wurde durch zahlreiche Nahtreffer beschädigt. Sie sank um 14.23 Uhr Ortszeit"

Also ein einfaches Loch im Rumpf wird ein Kriegsschiff nie versenken, es braucht entweder sehr grosse oder viele.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::

Zitat:
Grosse Schiffe zu versenken braucht viel Feuerkraft, im allgemeinen Waffen die sich nicht handlich im Rucksack transportieren kann und die sich nur schwer auf dem Schwarzmarkt besorgen lassen - die Hisbollah wurde ja beinahe direkt vom iranischen Militaer ausgeruestet und trainiert.

Viel Feuerkraft im Vergleich wozu? Wer hat was vom Schwarzmarkt gesagt? Eine Fregatte wie in dem Beispiel ist 260Mio$ wert...da kann man ne ganze Menge Feuerkraft für kaufen... (zur Not auch ne zweite oder dritte Anti-Schiffs-Rakete ;D und wieviele TORPEDOS sich davon kaufen ließen...).


Im Vergleich zu einem dutzend Panzer, da braucht es grade mal ein dutzend handliche Panzerfaeuste mit entsprechender Munition.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::



Zitat:
ihre einzige Chance waere es fuer die Angreifer so teuer zu machen, dass die keine Lust mehr haben.

Nein. Man kann sich auch unwichtig genug machen um nicht angegriffen zu werden. Mitten im Amazonas (Drogenbosse, Milizen, Guerillas u.ä.) ist man das vermutlich nicht. Auf dem Himalaya schon eher. Gegen den Himalaya spricht dann aber doch eher wieder der Kostenfaktor...und das er zu großen Teilen in Chinas Gebiet liegt und die nur ungern "fremde Staaten" bei sich haben.


Ich dachte an Nepal, die haben grade andere Sorgen als irgendeinen 7000 zurueckzuerobern.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::

Zitat:
Aber wenn sowieso eine Kriegsmarine vorhanden ist, ist eine Insel sehr billig und einfach anzugreifen.

1. Nein, 260Mio$ oder mehr sind bestimmt nicht billig zu riskieren.


20 Panzer kosten 60 Millionen und sind leichter zu zerstoeren als eine Fregatte.

Und im Gegensatz zu Infanteriegefechten gibt es weniger Tote, was fuer einige Regierungen wichtiger sein kann.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::

2. Wenn...
Was wenn nicht? Während mir im Amazonas das Drogenkartell von nebenan mit Guerillas zu Fuß auf die Pelle rücken kann, werden die sich von ner Insel 100km von der Küste entfernt wohl eher fern halten (müssen).


Ok, wenn die die sich geaergert fuehlen keine grosse Kriegsmarine haben, dann ist natuerlich eine Insel besser.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::



Zitat:
Ein hohes Gebierge ist immer noch der sicherste Ort vor Bombardierungen, wenn sie denn keine guten Bunker haben.
Desweiteren sind sie da vor Panzern, Hubschraubern und Artiellerie sicher.

Das ist man wie gesagt auf einer Insel auch...


Nein, die Artellerie und Hubschrauber befinden sich in der einen oder anderen Form auf den Schiffen. Und Schiffe sind erheblich wiederstandsfaehiger als Panzer und koennen im Falle von Treffern viel leichter fliehen.

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::

Im Endeffekt ist es von der Verteidigbarkeit wohl egal, ob man eine Insel oder ein Gebirge (fällt für mich unter "oder so") nimmt...aber die Kosten und die Import/Exportmöglichkeiten, sowie die Lebensbedingungen sind auf einer Insel definitiv besser.


Beim Inselstaat koennte es sich vielleicht anbieten, einen Teil der Insel den Amis als Militaerbasis anzubieten, dann koennte man sowohl politische Anerkennung als auch militaerischen Schutz bekommen, was die Unabhaengigkeit leichter macht.

Wenn ichs mir recht ueberlege ist das aber auch nicht sehr zuverlaessig, Taiwan probiert genau das seit 50 Jahren und kommt nur schlepend mit der Unabhaengigkeit voran.
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Andreas Hüttig
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 10.10.07, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::
Also ein einfaches Loch im Rumpf wird ein Kriegsschiff nie versenken, es braucht entweder sehr grosse oder viele.

Wer genau sprach von einem "einfachen Loch"? Soweit mich meine Augen nicht täuschen sprach ich von einem "dicken Loch"...

Zitat:
Im Vergleich zu einem dutzend Panzer, da braucht es grade mal ein dutzend handliche Panzerfaeuste mit entsprechender Munition.

Wie sie weiter unten als Rechenbeispiel genommen haben kostet ein Panzer ca 3Mio. Das heißt um im gleichen Maßstab zu reden, bräuchte man 83 Panzer...da braucht man schon etwas mehr als "ein dutzend handliche Panzerfäuste mit entsprechender Munition". Und was würde wohl ein Kriegsschiff machen, wenn "Kampfschwimmer" mit hundert Panzerfäusten Löcher in seinen Rumpf schießen?

Zitat:
Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::

Zitat:
Aber wenn sowieso eine Kriegsmarine vorhanden ist, ist eine Insel sehr billig und einfach anzugreifen.

1. Nein, 260Mio$ oder mehr sind bestimmt nicht billig zu riskieren.


20 Panzer kosten 60 Millionen und sind leichter zu zerstoeren als eine Fregatte.

Und im Gegensatz zu Infanteriegefechten gibt es weniger Tote, was fuer einige Regierungen wichtiger sein kann.

Richtig und ein Soldat kostet mit Gewehr gradmal ein paar hunderter und ist auch einfacher zu zerstören als 20 Panzer...also wenn sollten sie in gleichen Dimensionen argumentieren. 83 Panzer kriegt man definitiv nicht mit ein paar Panzerfäusten platt, denn wenn die ersten abgeschossen wurden fangen die an zurückzuschießen.

Zitat:
Ok, wenn die die sich geaergert fuehlen keine grosse Kriegsmarine haben, dann ist natuerlich eine Insel besser.

Und die die eine große Kriegsmarine haben sollte man definitiv besser nicht verärgern...

Zitat:
Nein, die Artellerie und Hubschrauber befinden sich in der einen oder anderen Form auf den Schiffen. Und Schiffe sind erheblich wiederstandsfaehiger als Panzer und koennen im Falle von Treffern viel leichter fliehen.

Aber wie gesagt WESENTLICH teurer. Abgesehen davon, das Kriegsschiffe mit richtiger Artiellerie (die "mal grade" eine Insel komplett platt bombardiert) heutzutage extrem selten sind (außer wenn sie sich natürlich unbedingt mit USA, Rußland oder ähnlichen Kalibern anlegen wollen...).

Zitat:
Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::

Im Endeffekt ist es von der Verteidigbarkeit wohl egal, ob man eine Insel oder ein Gebirge (fällt für mich unter "oder so") nimmt...aber die Kosten und die Import/Exportmöglichkeiten, sowie die Lebensbedingungen sind auf einer Insel definitiv besser.


Beim Inselstaat koennte es sich vielleicht anbieten, einen Teil der Insel den Amis als Militaerbasis anzubieten, dann koennte man sowohl politische Anerkennung als auch militaerischen Schutz bekommen, was die Unabhaengigkeit leichter macht.

Wenn ichs mir recht ueberlege ist das aber auch nicht sehr zuverlaessig, Taiwan probiert genau das seit 50 Jahren und kommt nur schlepend mit der Unabhaengigkeit voran.

Taiwan ist auch definitiv zu "attraktiv" Winken
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Kormoran
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 01.06.2006
Beiträge: 2572

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 08:47    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::
Knappe Erklaerung ist, dass ein Schiff durch die Schotts in verschiedene wasserdicht verschliessbare Segmente unterteilt ist und bei rechtzeitiger Schliessung der Schotten, dadaurch nur ein Teil des Schiffes mit Wasser volllaeuft und somit das Schiff nicht sinkt.
Stimmt.

carn hat folgendes geschrieben::
Diese Technik wurde zum erstenmal in der Titanic eingesetzt, weswegen sie auch als unsinkbar galt.
Eben nicht.
Bei der Titanic waren es gerade keine wasserdichten Abteilungen, da die Schotten nicht bis oben reichten und vor allem nicht nach oben abgeschlossen waren. Genau das führte dazu, dass ab einer gewissen Schräglage das Wasser über die oberen Schottenränder von einer Abteilung in die nächste lief. Sonst wäre das Schiff wohl auch bei der erfolgten Beschädigung schwimmfähig geblieben.

Zu Rechenbeispielen mit Tonnenangaben von Wassereinbrüchen, die ein Schiff vom Kaliber einer Yamato verträgt, wäre natürlich anzumerken:
Bis auf die wenigen großen Flugzeugträger und einige Veteranen gibt es derartige Schiffe nicht mehr. Es gibt sie deshalb nicht mehr, weil mit Ende des zweiten Weltkrieges bereits klar war, dass man diese Schiffe besonders gegen Angriffe aus der Luft nicht mehr sinnvoll schützen kann.
Natürlich kann ein Schiff mit 50000 und mehr BRT einiges an Wassereinbruch aushalten. Heutige Geschosse machen in der Regel aber größere Löcher und heutige Schiffe sind bei solchen Wassermengen längst von der Oberfläche verschwunden.

Ich entnehme der Diskussion aber, dass gleichgültig, ob ich für 2 €/qm nun Insel, Wüste oder Gebirge kaufen würde, ein angemessener Verteidigungshaushalt jedenfalls sinnvoll erscheint.
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Kormoran
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Andreas Hüttig
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Anmeldungsdatum: 11.07.2007
Beiträge: 899

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 09:17    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich entnehme der Diskussion aber, dass gleichgültig, ob ich für 2 €/qm nun Insel, Wüste oder Gebirge kaufen würde, ein angemessener Verteidigungshaushalt jedenfalls sinnvoll erscheint.

Jein. Das kommt darauf an wie sie "Verteidigungshaushalt" definieren. Gegen Gegner mit großer Kriegsmarine sind die Aussichten eines "neuen Staates" extrem gering. Die haben ja schließlich nicht nur die Kriegsmarine, sondern auch Bomber, Raketen u.ä.
Und selbst wenn man nicht USA oder Russland o.ä. als Gegner nimmt, selbst Staaten wie Argentinien oder Südafrika dürften die finanziellen Mittel haben um einen Staat, der sich auf einer "uninteressanten kleinen Insel" gründen will letztendlich in die Knie zu zwingen.
Dementsprechend ist eine Staatsgründung mit dem Hintergedanken "wir pissen jedem ans Bein und verteidigen uns einfach gegen alles was da kommt" mMn definitiv zum scheitern verurteilt. Andererseits ist, wenn man diplomatisch vorgeht und sich mit "allen" gut stellt (was mMn Ziel sein sollte) das anlegen von Bunkern und Verteidigungsanlagen dann doch eher Geldverschwendung.

Man sollte sich aber auf jeden Fall Verteidigen können. Ob das Piraten oder Wüstenräuber oder sonst was ist. Allerdings würde ich da eher von "Polizeietat" sprechen als von Verteidigungshaushalt, da zweiteres doch sehr militärisch (also Staat vs Staat) klingt.
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Kormoran
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Anmeldungsdatum: 01.06.2006
Beiträge: 2572

BeitragVerfasst am: 12.10.07, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas Hüttig hat folgendes geschrieben::
Allerdings würde ich da eher von "Polizeietat" sprechen als von Verteidigungshaushalt, da zweiteres doch sehr militärisch (also Staat vs Staat) klingt.

Na schön, das lass’ ich gelten. Ich kam auch eher drauf, weil’s im Vorfeld um Schlachtschiffe, Fregatten, Panzer, Raketen und Bunkeranlagen ging. Da erschien mir nun wieder Polizeietat nicht so ganz treffend. Aber vielleicht sollten wir da mal den Schäu… fragen. Auf den Arm nehmen
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