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Zolldokumente bei FCA Versendungen

 
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cu200
Interessierter


Anmeldungsdatum: 05.05.2006
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 22.10.07, 11:51    Titel: Zolldokumente bei FCA Versendungen Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

wenn ich Ware mit LKW FCA (Incoterms 2000) verschicken möchte. zB. FCA mein Produktionsort zum Kunde nach Russland.
Wer muss dann die Zolldokumente machen bzw bezahlen?
Folgender Hintergrund. Zum Versand nach Russland müssen wir zur Zeit immer ein Carnet TIR ausstellen lassen (bei der Zollspedition). Das kostet immer um die 50Eur. Eigentlich bedeutet aber FCA Frei Frachtführer. Sprich nach dem Beladen geht uns das ganze nichts mehr an. Kunde verlangt aber das wir die Papiere machen/bezahlen. Mich würde aber wirklich interessieren was für diese Lieferbedingung richtig wäre.

Danke der Mühen im voraus
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Günni
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 1232

BeitragVerfasst am: 22.10.07, 13:27    Titel: Re: Zolldokumente bei FCA Versendungen Antworten mit Zitat

cu200 hat folgendes geschrieben::
Hallo zusammen,

wenn ich Ware mit LKW FCA (Incoterms 2000) verschicken möchte. zB. FCA mein Produktionsort zum Kunde nach Russland.
Wer muss dann die Zolldokumente machen bzw bezahlen?
Folgender Hintergrund. Zum Versand nach Russland müssen wir zur Zeit immer ein Carnet TIR ausstellen lassen (bei der Zollspedition). Das kostet immer um die 50Eur. Eigentlich bedeutet aber FCA Frei Frachtführer. Sprich nach dem Beladen geht uns das ganze nichts mehr an. Kunde verlangt aber das wir die Papiere machen/bezahlen. Mich würde aber wirklich interessieren was für diese Lieferbedingung richtig wäre.

Danke der Mühen im voraus


Imho gehört das Carnet TIR zur Exportfreimachung. Wer für die Exportfreimachzung Zuständig ist, kannst du bei Google herausbekommen. Gibt dort mal "Incoterms 2000" ein.

mfg


Günni
_________________
mfg


Günni
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cu200
Interessierter


Anmeldungsdatum: 05.05.2006
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 22.10.07, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

@Günni

danke für die prompte Antwort. Bleiben wir also wieder auf den Kosten sitzen. Na ja, Kunde ist ja bekanntlich eh König.

Holdrio
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Günni
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 1232

BeitragVerfasst am: 23.10.07, 12:15    Titel: Antworten mit Zitat

cu200 hat folgendes geschrieben::
@Günni

danke für die prompte Antwort. Bleiben wir also wieder auf den Kosten sitzen. Na ja, Kunde ist ja bekanntlich eh König.

Holdrio


Warum lieferst du nicht exw?
_________________
mfg


Günni
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cu200
Interessierter


Anmeldungsdatum: 05.05.2006
Beiträge: 9

BeitragVerfasst am: 23.10.07, 14:51    Titel: Antworten mit Zitat

leider lässt da der Kunde nicht mit sich reden (nur FCA und DDU werden akzeptiert). Und dummerweise hängen massiv andere Aufträge daran. Wir müssen halt den einen Artikel komplett für fast ganz Europa liefern. Da mach Russland leider keine Ausnahme. Schande über das Haupt welches damals die Verträge ausgekaspert hat.
Das einzigste was die Sache beruhigt ist die Tatsache das es mengenmäßig nicht so oft vorkommt (nur alle 1-2Wochen 1 LKW).
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Zollkodex-Ritter
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FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 03.06.2007
Beiträge: 446

BeitragVerfasst am: 24.10.07, 19:26    Titel: Antworten mit Zitat

cu200 hat folgendes geschrieben::
leider lässt da der Kunde nicht mit sich reden (nur FCA und DDU werden akzeptiert). Und dummerweise hängen massiv andere Aufträge daran. Wir müssen halt den einen Artikel komplett für fast ganz Europa liefern. Da mach Russland leider keine Ausnahme. Schande über das Haupt welches damals die Verträge ausgekaspert hat.
Das einzigste was die Sache beruhigt ist die Tatsache das es mengenmäßig nicht so oft vorkommt (nur alle 1-2Wochen 1 LKW).

Ich würde diese Kosten dem Kunden natürlich aufbürden. Ist doch sowieso so üblich.
Jede Firma, die regelmäßig Ware exportiert, liefert EXW und wenn der Kunde eine andere Lieferbedingung will, dann bekommt er diese und die Exportrechnung weist eben die zusätzlichen Versandkosten/-nebenkosten aus.

Ein Carnet TIR ist meiner Meinung nach auch keine "Ausfuhrfreimachung". Die Ausfuhr- formalitäten in der EU sind durch eine Ausfuhranmeldung und zugehörige Unterlagen erledigt. Das Carnet TIR ist ein Versandverfahren, dass dem Empfänger ermöglicht, die Waren bei seinem Vorort-Zollamt abzufertigen und dies nicht von der Spedition an der Grenze erledigt werden muss. Auch erleichtert ein Carnet TIR die Durchfuhr durch andere Staaten (Weißrussland, Ukraine in diesem Fall).

Die 50€ Carnet-TIR-Gebühr der Spedition ist in erster Linie die Bürgschaft für evtl. entstehende Einfuhrabgaben eines Transit- oder der Bestimmungslandes. Dies sollte man nicht mit einer Warentransportversicherung verwechseln (sonst wäre es CIP). Mir ist nicht bekannt, ob die bürgenden Verbände die Einfuhrabgabenschuldner im Falle eines Falles den Ausführer in Regress nehmen. Da die Einfuhrabgabenschuldung auch ein Risiko des Transportes ist, gehört die Ausstellung eines Carnet TIRs nicht zu den FCA-Kosten.

Was ich an ihrer Stelle machen würde, ich würde DDU liefern, wenn der Kunde partout die Übernahme der 50€ ablehnt.

Da der Kunde ja dann die DDU-Kosten über die Exportrechnung zahlen muss, dürfte der LKW-Transport teurer werden, wenn eine dt. Spedition beauftragt wird, nur so als Argumentationshilfe Winken

Nachtrag:
Mich würde interessieren, wie die Spedition das Feld 20 (Lieferbedingung) der Ausfuhranmeldung ausfüllt. Eigentlich müsste dort XXX stehen, da kein Incoterm passt.
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