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Wer voll arbeitet, muss von seinem Lohn auch leben können. Alles andere ist unsozial.
Meine Lieblingsaussage. Warum soll das so sein? Warum soll ein AG dafür verantwortlich sein, dass sein gering bis gar nicht qualifiziertes Personal, vom Vollzeitlohn leben kann? Leistungsgerechte Bezahlung kann eben auch dazu führen, dass bestimmte Arbeitnehmer weniger verdienen, als es zum Leben braucht. Deswegen gibt es das Institut der ergänzenden Beihilfen. Das ist nicht unsozial, sondern sozial.
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 30.11.07, 08:29 Titel:
J_Denver hat folgendes geschrieben::
da passte doch auch die Mahnung von horst köhler , bzgl. der manager gehälter.
Wobei Herr Köhler den Mindestlohn auch so rein gar nicht aus eigener Anschauung kennt. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 11363 Wohnort: This world is not my home - I'm only passing through!
Verfasst am: 30.11.07, 15:39 Titel:
Agent Provocateur hat folgendes geschrieben::
Das ist nicht unsozial, sondern sozial.
Was ist daran sozial, wenn irgendwelche Unternehmen ihre Mitarbeiter so schlecht bezahlen, daß die Allgemeinheit (= der Steuerzahler = ich von meinem schmalen Gehalt) diese Menschen unterstützen muß, damit sie wenigstens halbwegs über die Runden kommen? Mit anderen Worten: warum sollte die Allgemeinheit (weiter wie oben) die Gewinne eines Unternehmens finanzieren? _________________ Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart. Sapere Aude!(Kant)
Wer voll arbeitet, muss von seinem Lohn auch leben können. Alles andere ist unsozial.
Warum soll das so sein? Warum soll ein AG dafür verantwortlich sein, dass sein gering bis gar nicht qualifiziertes Personal, vom Vollzeitlohn leben kann?
Der Denkfehler kommt glaube ich daher, dass die Marktwirtschaft in Augen vieler nur geduldet ist, aber keine Existenzrecht an sich hat.
Die Duldung besteht nur solange, wie der Markt seinen Zweck, naemlich ausreichend gut bezahlte Arbeitsplaetze zur Verfuegung stellen, erfuellt. Erfuellt er diesen nicht mehr, muss der Staat eingreifen und dem Markt das erwuenschte Verhalten aufzwingen.
Arbeitgeber, die zu wenig Zahlen kommen also ihrer Pflicht nicht nach und duerfen deswegen eingeschraenkt und/oder enteignet werden(bei Bestehenden Arbeitsverhaeltnissen ist eine Kombination aus gesetzlich erzwungenen Kuendigungsschutz und gesetzlich erzwungenen hoeheren Lohn eine Art Enteignung).
Seltsamerweise uebersehen viele, dass man keinen Arbeitgeber auf Dauer zwingen kann ueberhaupt Leute zu beschaeftigen, da das Arbeitgebersein kein gentisch bedingter Zustand ist, sondern auf Freiwilligkeit beruht, die irgendwann halt dahin ist, wenn der Staat zu sehr nervt.
Was ist daran sozial, wenn irgendwelche Unternehmen ihre Mitarbeiter so schlecht bezahlen, daß die Allgemeinheit (= der Steuerzahler = ich von meinem schmalen Gehalt) diese Menschen unterstützen muß, damit sie wenigstens halbwegs über die Runden kommen? Mit anderen Worten: warum sollte die Allgemeinheit (weiter wie oben) die Gewinne eines Unternehmens finanzieren?
Weil die Unternehmer keine Mitarbeiter mehr beschaeftigen wollen, wenn sie nicht genug Gewinne machen.
Wer amerikanische Verhältnisse möchte (2-3 Jobs, arbeiten bis zum Tod, etc.) der kann doch gerne dahin auswandern?!
Darf man, wenn man das will, nicht auch entsprechende Parteien waehlen, die, falls sie eine Mehrheit erringen, die grausamen amerikanischen Verhaeltnisse bei uns einfuehren?
Zuletzt bearbeitet von carn am 30.11.07, 16:20, insgesamt 1-mal bearbeitet
Was ist daran sozial, wenn irgendwelche Unternehmen ihre Mitarbeiter so schlecht bezahlen, daß die Allgemeinheit (= der Steuerzahler = ich von meinem schmalen Gehalt) diese Menschen unterstützen muß, damit sie wenigstens halbwegs über die Runden kommen? Mit anderen Worten: warum sollte die Allgemeinheit (weiter wie oben) die Gewinne eines Unternehmens finanzieren?
Warum soll man für etwas mehr bezahlen, als es wert ist? Die Arbeitskraft gering qualifizierter Personen ist eben nicht viel wert. Wird nun diese Arbeitskraft durch Eingriffe der Politik in die Marktwirtschaft künstlich aufgewertet, wird dies entsprechende Folgen nach sich ziehen. Sicher nicht ad hoc, aber mittelfristig wird sich der ein oder andere Unternehmer überlegen, ob er seinen Standort verlagert oder alternativ die Preise erhöht, was dann, nachdem die Spirale sich einmal quer durch alle Wirtschaftsbereiche hochgedreht hat, dazu führt, dass der Mindestlohnempfänger wieder da ist, wo er vorher war, in einem Einkommensbereich der nicht ausreicht um davon sein Dasein fristen zu können.
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Wer amerikanische Verhältnisse möchte (2-3 Jobs, arbeiten bis zum Tod, etc.) der kann doch gerne dahin auswandern?!
Auch in den USA können sich gut qualifizierte Menschen mit einem Job über Wasser halten. Arbeiten bis zum Tod kann man auch in Deutschland, da muss nicht für auswandern, man muss je nach Beruf nur etwas früher sterben. Spaß beseite, ich plädiere ja gar nicht für us-amerikanische Verhältnisse, ich denke nur, dass der Weg über Transferleistungen im Endeffekt der sozialere Weg ist.
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ich denke nur, dass der Weg über Transferleistungen im Endeffekt der sozialere Weg ist.
Richtig, wenn er ausschließlich von den Steuern bezahlt wird, die das Unternehmen durch die schamlose Ausbeutung seiner Angestellten zahlen muß.
Dann stimme ich absolut zu.
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Warum soll man für etwas mehr bezahlen, als es wert ist? Die Arbeitskraft gering qualifizierter Personen ist eben nicht viel wert. ...
Wie sieht es denn dann mit der "Würde des Menschen" aus? - Deine Ansicht zu Ende gedacht hieße, daß der Mensch nichts wert ist, sondern nur seine Qualifikation. Können daher Menschen mit geringer Qualifikation ruhig auch verrecken? - Wie sieht es mit den Rentnern aus? - Diese leisten doch auch nichts mehr. Was meinst du zu Kindern?
Irgendwie gefällt mir Deine Einstellung nicht und ich mag mir die Konsequenzen nicht weiter ausmalen.
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Warum soll man für etwas mehr bezahlen, als es wert ist? Die Arbeitskraft gering qualifizierter Personen ist eben nicht viel wert. ...
Wie sieht es denn dann mit der "Würde des Menschen" aus? - Deine Ansicht zu Ende gedacht hieße, daß der Mensch nichts wert ist, sondern nur seine Qualifikation. Können daher Menschen mit geringer Qualifikation ruhig auch verrecken? - Wie sieht es mit den Rentnern aus? - Diese leisten doch auch nichts mehr. Was meinst du zu Kindern?
Es geht um den Wert der Arbeitskraft. Diese wird vom AN geschuldet und vom AG entlohnt. Im Übrigen habe ich von Transferleistungen für diejenigen gesprochen, die nicht genug verdienen. Insofern verstehe ich die künstliche Aufregung nicht. Welcher AG zahlt Kindern oder Rentnern (von Betriebsrenten abgesehen) Geld?
Dipl.-Sozialarbeiter hat folgendes geschrieben::
Irgendwie gefällt mir Deine Einstellung nicht und ich mag mir die Konsequenzen nicht weiter ausmalen.
Damit muss ich wohl leben, wobei ich doch stark vermute, dass Du mich missverstehst.
Es geht um den Wert der Arbeitskraft, Diese wird vom AN geschuldet und vom AG entlohnt.
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Warum soll man für etwas mehr bezahlen, als es wert ist? Die Arbeitskraft gering qualifizierter Personen ist eben nicht viel wert. ...
Wie sieht es denn dann mit der "Würde des Menschen" aus? - Deine Ansicht zu Ende gedacht hieße, daß der Mensch nichts wert ist, sondern nur seine Qualifikation. Können daher Menschen mit geringer Qualifikation ruhig auch verrecken? - Wie sieht es mit den Rentnern aus? - Diese leisten doch auch nichts mehr. Was meinst du zu Kindern?
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