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Anmeldungsdatum: 20.06.2007 Beiträge: 550 Wohnort: München
Verfasst am: 04.12.07, 01:08 Titel: Handyverbot im Linienbus - was nun?
Ich habe doch ganz schön gestaunt, als sich heute im Nahverkehrs-Linienbus neben dem Rauchverbot- auch ein Handyverbotszeichen entdeckt habe.
Ich habe kurz in den einschlägigen §§ geblättert und frage mich nun: Ist der Betrieb von Handys in Linienbussen verboten? So 'n oller Linienbus ist doch kein Flugzeug?
Hier handelt es sich um öffentlichen Personenverkehr, da ist doch die Vertragsfreiheit eingeschränkt - der Betreiber kann nicht einfach nach Gutdünken Bedingungen erlassen.
Was passiert wenn ich das Verbot ignoriere? Kann ich von der Beförderung ausgeschlossen werden, sprich aus dem Bus herausbefördert werden?
Es ist durchaus möglich, daß anderen Fahrgästen das Klingeln der Handy stört oder sie sich von den Gesprächen belästigt fühlen. Vielleicht liegen den Verkehrsunternehmen auch nur zahlreiche Beschwerden vor. Möglich auch, daß ein Busfahrer die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleisten kann, wenn im Bus bis zu 50 Handys mit verschiedenen Handymelodien und unterschiedlicher Lautstärke klingeln.
Dies Verkehrsbetriebe üben in ihren Fahrzeugen das Hausrecht aus und können daher Regelungen treffen. Es besteht nur eine Beförderungspflicht. In einigen Bussen ist auch das Eis- oder Pommesessen im Bus verboten. Ich habe mir sagen lassen, daß auch im Kino und in der Kirche ein Handyverbot besteht (Hier gibt es Zusatzinformationen) .
Hier klebt mittlerweile sogar an der Eingangstür eines Supermarktes ein Handyverbotsschild. Muss ich jetzt verhungern!?
Dipl.-Sozialarbeiter hat folgendes geschrieben::
Es ist durchaus möglich, daß anderen Fahrgästen das Klingeln der Handy stört oder sie sich von den Gesprächen belästigt fühlen.
Darum geht es wohl. Die Freiheit des einzelnen hört immer da auf, wo durch das eigene Handeln die Rechte anderer beschnitten werden. In den Zügen der Bahn gibt es mittlerweile Ruheabteile, in denen der Betrieb von Handys untersagt ist, und Abteile für die gaaanz Wichtigen, die mit Mobilfunkinnenantenne im Wagen, Internet WLAN und Stromsteckdose für das Notebook am Sitzplatz ausgestattet sind.
Anmeldungsdatum: 20.06.2007 Beiträge: 550 Wohnort: München
Verfasst am: 04.12.07, 03:41 Titel:
Dipl.-Sozialarbeiter hat folgendes geschrieben::
Es ist durchaus möglich, daß anderen Fahrgästen das Klingeln der Handy stört oder sie sich von den Gesprächen belästigt fühlen.
Normales Handyklingeln ist leiser als der Lautstärkepegel in einem durchnittlich besetzten Bus. Netzbedingt können in einem Bus nur eine sehr begrenzte Anzahl von Handys gleichzeitig Klingeln.
Unterhaltung zwischen Fahrgästen ist ja erlaubt. Diese Unterhaltung hat im Schnitt den doppelten Lautstärkepegel eines Handy-Gespräches da ja beide Gesprächspartner im Bus zu hören sind - beim Handy nur einer.
Ich glaube die meisten fühlen sich durch ein Handy-Gesprech gestört weil sie der belauschten Unterhaltung nur schlecht folgen können da nur ein Gesprächspartner zu hören ist.
Bei uns hängt neben diesen beiden Verbotsschildern auch noch das "Musik-Verbots" Schild. Also man darf kein mp3 Player, Walkman oder sonst wat hören. Fand das auch bisschen komisch und hab dann den Busfahrer gefragt warum das so ist. Der sagte mir, dass es ja sein könnte, dass er eine wichtige Nachricht durch sagt! Sowas wie "achtung.. hinten im Bus brennt es" und dann muss ich das ja hören damit ich aussteige
Nummer 1: der gewöhnliche Handyklingelton der heutigen Ich-bin-schon-mit-Handy-geboren Jugend ist deutlich lauter, als die normale Geräuschkulisse im Bus.
Zumal sich bei uns in der Gegend jetzt das amerikanische Telefonverhalten am durchsetzen ist.
Lautsprecher an.
"Wassss? VERSTEHHHHH NIX RED MAL LAUTER!!!!"
"Knacks kruschel ALDA WO BISSN?"
" IM BUSSSSSSSS"
Nummer 2: Schonmal in einem Bus gesessen wo die Handyjugend den Lautsprecher Knopf gefunden hat? Musik ist ja bekanntlicherweise Geschmackssache, aber was meint ihr wie es sich anhört in der Nähe von einem miserablen Handylautsprecher zu sitzen, wo dann die aktuellen Charts der Türkei rauf und runter gespielt werden? Da können 15 Min. Bus verdammt laaaaaannnnnnnnngggg werden.
Übrigens einem Busfahrer war das mal zu bunt, der hat die betreffenden Personen dann vor die Wahl gestellt. Entweder die Top100 oder Bus fahren
Bis etwa 1998 - 1999 wusste die Menschheit noch gar nicht, dass es Handies geben wird... (oder vielleicht ein ganz kleiner priviligierter Teil...). Da musste man eine Telefonzelle suchen, um gegen harte Münze oder Wertkarte was vermelden zu können. Da hat man sich es überlegt, ob man zu Hause anruft, dass man schon bei der Haltestelle steht und in 10 Min daheim sein wird (obwohl, es hat auch schon damals solche Leut' gegeben).
Und heute meinen manche, die Welt ginge unter, wenn sie mal einige Zeit nicht erreichbar wären...
Daher finde ich Handy-freie Zonen gut, sinnvoll und überlebbar.
Rechtlich gesehen meine ich, gibt es ebenfalls keine Einwände gegen Ver- oder Gebote. Denn jeder Unternehmer kann selbst festlegen, welche Transportbedingungen er haben möchte (solange sie nicht gegen bestehende Gesetze verstoßen: "Einstieg nur in Unterhose erlaubt ).
Auch ich habe ein Handy, von und für die Firma. Wenn ich da in der Woche zwei Anrufe bekomme, hab ich schon Streß. Und selbst ruf ich fast ebenso häufig damit jemanden an. Mein Handy kann sinnvoller Weise nur Telefonieren, hat kein Bild-Anschau-Etwas, ich kann damit nicht fotografieren, denn dazu habe ich eine gute Fotoausrüstung. Musikspielen geht mit meinem auch nicht, denn im Auto habe ich einen CD-Spieler und daheim auch. SMS schreiben lass ich lieber, weil es Geld kostet - bisher habe ich das Leben eigentlich trotzdem gut überstanden und keine Freunde verloren...
Anmeldungsdatum: 20.06.2007 Beiträge: 550 Wohnort: München
Verfasst am: 04.12.07, 09:57 Titel:
mosaik hat folgendes geschrieben::
Daher finde ich Handy-freie Zonen gut, sinnvoll und überlebbar.
Ist dies ein Grund anderen Menschen durch ein Handyverbot diese Meinung "aufzuzwingen"?
mosaik hat folgendes geschrieben::
Rechtlich gesehen meine ich, gibt es ebenfalls keine Einwände gegen Ver- oder Gebote. Denn jeder Unternehmer kann selbst festlegen, welche Transportbedingungen er haben möchte...
Ich meine doch, dass im öffentlichen Personennahverkehr die Vertragsfreiheit eingeschränkt ist - leider habe ich noch keine §§-Stelle . Stellen Sie sich aber vor: Der Busunternehmer mit einem Auftrag im öNV bestimmt, dass seine Busse nur in, beim Fahrer käuflich zu erwerbenden, Spezialpantoffeln zu betreten sind da herkömmliches Schuhwerk den Bodenbelag seines Busses zerkratzen würde. Wäre diese Transportbedingung im öNV zulässig?
@flokon - ich habe ein 6310i als Handy - hat kein Freisprechen, keine MP3-Funktion, keine Mehrstimmigen Klingeltöne, keinen "Laut"-sprecher - nur einen Hörer. Darf mir der Betrieb des Handys untersagt werden, nur weil andere mit ihren Multimediageräten mit integrierter Handyfunktion regelmäßig andere Fahrgäste stören? Ich kann, rein technisch, mit meinem Gerät die anderen Fahrgäste ja nicht so stören wie Sie es beschrieben haben
Ich meine doch, dass im öffentlichen Personennahverkehr die Vertragsfreiheit eingeschränkt ist - leider habe ich noch keine §§-Stelle
Der Sogenannte "Kontrahierungszwang" für ÖPNV (z.B. für die Bahn aufgrund von §10 AEG) sagt im Prinzip nur, daß der Betrieb den Vertrag zu dem veröffentlichten Tarif mit jedem schließen muss. Die Ausgestaltung des Tarifs liegt aber in Händen des Betriebes.
Um diesen Punkt gleich vorweg zu nehmen: Ein Tarif muss nicht zwangsläufig nur Preis und Leistung beinhalten, sondern darunter sind sämtliche Bedingungen zusammengefasst, wenn sie einseitig vielen möglichen Vertragspartnern angeboten werden. _________________ Geist ist Geil!
Während Musical-Vorstellungen ist das Fotographieren verboten.
Obwohl man (viel) Eintrittsgeld bezahlt hat.
Beim Fliegen ist (meist) Rauchverbot.
Obwohl man (viel) für das Flugticket bezahlt hat.
Beim Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln ist das Verwenden von Handies verboten.
Obwohl man den Fahrpreis bezahlt hat.
Wer sich bei einem der drei Dinge in seinen persönlichen Freiheiten eingeschränkt sieht, darf eben kein Musical besuchen, nicht Fliegen oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel fahren.
So einfach ist das.
Leider werden wir aber das Thema nicht aufarbeiten können:
Zwingt uns ein Handybenützer seine Meinung - Handyfunktionen in öffentlichen Verkehrsmitteln nutzen - auf
oder
Zwingt uns ein Betreiber einer Buslinie seine Meinung - Handyverbot -auf
Man kann eben alles von mehreren Seiten aus betrachten
meint
Peter
hätte auch mal ne Frage zu Verboten in Bus und Bahn.
Bei uns wird jetzt auch das Essen und Trinken komplett verboten. Bei Pommes und Eis kann ich es auch noch verstehen... und nen offenen becher Kaffee...
Aber wenn man z.B. mal nen Schluck aus der Cola-Flasche nimmt, schadet man ja niemanden damit... Aber naja, auf kurzen Wegen lässt sich auch das überstehen.
Aber wie ist das z.B. in Regionalzügen oder Fernverkehr? Könnte die Bahn ein ähnliches Verbot aufstellen? Das wird dann schon mal unangenehm, wenn man längere Zeit nichts trinken darf.
Und wo wird da die Grenze gezogen?
Und zum Musikhören: Finde es auch nervig, wenn man von anderen Reisenden die Bässe oder mehr mit hören muss... Aber können die Busfahrer auch den Normalhörenden das Musikhören verbieten, wenn man keinen Piep nach draußen hört?
Die Bahn könnte sogar verbieten, in ihren Zügen selbst mitgebrachte Speisen und Getränke zu verzehren und nur die von der Bahn bzw. beauftragten Firmen verkauften Speisen und Getränke zulassen (Hausrecht). Dann kostet die Flasche Wasser eben nicht mehr 30 ct sondern 2,50 Euro.
Bis etwa 1998 - 1999 wusste die Menschheit noch gar nicht, dass es Handies geben wird... (oder vielleicht ein ganz kleiner priviligierter Teil...).
Sie meinten wohl eher 1988 - 1989? 1992 hatte ich bereits mein erstes D-Netz-Handy (Motorola International 3200), davor ein C-Netz-Telefon (zuletzt das Nokia C6). "Privilegierte Mobilfunknutzer" (im Sinne der "oberen 10.000") gab es ein paar Jahrzehnte davor (im B-Netz in den 50er und 60er Jahren), wo das Autotelefon noch mehr gekostet hat, als der Xyz, in den es eingebaut war ...
Daher finde ich Handy-freie Zonen gut, sinnvoll und überlebbar.
Ist dies ein Grund anderen Menschen durch ein Handyverbot diese Meinung "aufzuzwingen"?
Ist es erforderlich, anderen seine "tollen" Klingeltöne und "wahnsinnig interessanten" Gespräche aufzuzwingen? Leider ist das mittlerweile schon die Mehrzahl (ich bin Bahnpendler und weiß, wovon ich rede), sodaß die zivilisierte Minderheit es wieder ausbaden muß.
Daher finde ich Handy-freie Zonen gut, sinnvoll und überlebbar.
Ist dies ein Grund anderen Menschen durch ein Handyverbot diese Meinung "aufzuzwingen"?
...
siehe
nebelhoernchen hat folgendes geschrieben::
... Die Freiheit des einzelnen hört immer da auf, wo durch das eigene Handeln die Rechte anderer beschnitten werden. ...
@ PurpleRain,
woher leitest Du möglicherweise ein Recht ab, andere Menschen im Bus mit Klingeltönen oder durch ungewollte Anhörung von Telefonaten in ihren Rechten einzuengen?
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