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Luftraumverletzung

 
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Wiesbadener
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Anmeldungsdatum: 04.07.2007
Beiträge: 376

BeitragVerfasst am: 26.07.07, 17:11    Titel: Luftraumverletzung Antworten mit Zitat

Hallo,

wenn ich als Hobbypipilot aus Versehen einen Luftraum verletze und 2 Tornados steigen zu Aufklärungszwecken auf, muß ich dann € 40.000,-- Flugkosten für die Tornados bezahlen?

Gruß
Wiesbadener
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Gruß
Der Hessenhauptstädtler
Wer die Macht hat, hat das Recht und wer das Recht hat, beugt es auch
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ATCler
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 333
Wohnort: Berg

BeitragVerfasst am: 27.07.07, 14:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

das kommt drauf an, ob und wie sehr "versehendlich" das war.
Es ist aber sicherlich so, das man im Bundesverteidigungsministerium prüfen wird, ob man eine Rechnung stellt oder nicht. Früher, als die Alliierten noch das Sagen über die Lufthoheit hatten, gab es schon den einen oder anderen Einsatz, der dann bezahlt werden mußte, aber auch genügend, bei denen man davon absah.

Meist wurde nach dem eigentlichen Einsatz der sogenannte Alpha-Scramble (= echter Alarmstart) in einen Tango-Scramble (Trainings-Start) umgehandelt.

Ich würde es aber nicht darauf ankommen lassen, zu hoffen, dass es schon ohne Kosten abgehen wird. Gerade bei Großübungen wie letztens ELITE 2007, sind die Bekanntmachungen derart umfangreich gewesen, dass man sich nicht rausreden konnte.

Es müssen aber auch alle anderen verfügbaren Möglichkeiten (Telefonische Nachforschung / Koordination mit DFS etc., Flugplandaten usw.) ausgeschöpft sein, bevor man die QRA-I (=Quick-Reaction-Aircraft Interception) in die Luft schickt.

Im Übrigen steigen zu Abfangeinsatzen keine Tornados auf sondern Phantom-Jets (später mal die neuen Eurofighter) auf.
Tornados werden als Jagdbomber zur Bodentruppenunterstützung und als Aufklärungsflugzeuge bzw. zur elektronischen Kampfführung eingesetzt.
Phantoms F-4F sind Jagdflugzeuge, also für den Abfangeinsatz und werden im Rahmen des NATO-Air-Policing eingesetzt.

Die Verbände mit den sogenannten Abfangrotten befinden sich in Süddeutschland in Neuburg a.d. Donau (JG74) und im Norden in Wittmund (JG71). Die MAschinen stehen dabei auf 5min-Bereitschaft, d.h. von der Alarmierung bis zum Abheben, dürfen nicht mehr als 5min vergehen.

Um genau zu erfahren, wann man zahlen muss, würde ich mal die Luftwaffe anschreiben!
_________________
Grüße,
Thomas

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pOtH
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 3729
Wohnort: Ober-Ramstadt | Das Tor zum Odenwald

BeitragVerfasst am: 27.07.07, 17:07    Titel: Antworten mit Zitat

ist es nicht so das man zum "abdrehen" aufggefordert wird u. erst dann die flieger hochgehen?
_________________
LAIENMEINUNG! <---> Lese hier nur öfters!
Ab jetzt nurnoch Ringelpitz ohne anfassen!
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ATCler
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 333
Wohnort: Berg

BeitragVerfasst am: 27.07.07, 18:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

Zitat:
ist es nicht so das man zum "abdrehen" aufggefordert wird u. erst dann die flieger hochgehen?

Das würde voraussetzen, dass zum betreffenden Flugzeug Funkkontakt besteht.
Fliegt aber eine Maschine nach Sichflugregeln (=VFR), so muss sich der Pilot bei der Flugsicherung, oder genauer gesagt beim Fluginformationsdienst nicht melden, er kann, muss aber nicht - es ist ein reiner Informationsdienst, der auch in die Bewegungslenkung (im Gegensatz zum durch Lotsen geleiteten instrumentenflugverkehr = IFR) nicht eingreift.

Um es noch klarer zu sagen:
Man könnte in Freiburg starten und nach Flensburg fliegen ohne mit irgendjemanden sprechen zu müssen (ausgenommen am Start- bzw. Landeort mit der Flugleitung bei unkontrollierten Plätzen bzw. mit dem Lotsen an kontrollierten Flugplätzen)! Dies wäre zwar dann nicht der direkte Weg, da sämtliche durch Lotsen kontrollierte Lufträume dann gemieden werden müssten, weil man dort per Funk eine Freigabe bräuchte!

Beim Sichtflug ist allein der verantwortliche Pilot für die Durchführung des Fluges zuständig. Natürlich nutzt ein gewissenhafter Pilot dabei alle zur Verfügung stehenden Informationsquellen und damit normalerweise auch den Fluginformationsdienst, aber wie gesagt: Er muss es nicht!
_________________
Grüße,
Thomas

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Nisbo
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Anmeldungsdatum: 19.05.2005
Beiträge: 24
Wohnort: Winterlingen

BeitragVerfasst am: 26.12.07, 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Also 5 min Dauerbereitschaft ist das nicht, das ist ein erhöhter Status der eingenommen wird wenn was zu erwarten ist. die normale Zeit beträgt 15 min bis die QRA in Friedenszeiten in der Luft sein muß was eine sehr lange zeit ist wenn man bedenkt das Flugzeuge in der Luft ja nicht anhalten (zumindest meistens nicht)

ELITE ist auch immer wieder gut zu sehen wie wenige sich dabei die Veröffentlichungen ansehen, da kommt ein ganzen Haufen Reportings zusammen, gibt sogar welche die durch den normalerweise immer aktivierten Heuberg durchfliegen und somit eine ganze COMAO aufhalten da aus Sicherheitsgrunden für Violater dann nicht eingeflogen werden darf

Das mit dem A-SCR zum T-SCR wird auch heute noch so gemacht wenn ein A-SCR nicht mehr am Boden gehalten werden kann und es nicht gerade Wochenende ist

Um nochmal auf den Luftraum zu kommen da kommt es wie schon gesagt wurde überhaupt drauf an wie und wo denn wenn jemand nur mal kurz in die TRA reinsticht wird da keine die QRA rausjagen was aber nicht heißt das das ganze nicht verfolgt werden kann, da hilft dann auch nicht den Transponder auszumachen (Stichwort: Primary)

Viel wahrscheinlicher abgefangen zu werden ist in Zeiten der 7000er wenn man statt 7000 auf 7500, 7600 bzw 7700 hängenbleibt und das für längere Zeit, das sind dann immer ganz verdutzte Piloten die sich auf einmal wundern warum da 2 F4 langsam vorbeischleichen und dabei fast aus dem Himmel fallen Sehr glücklich

PS: ETSN, ab nächstes Jahr ist der EuFi auch dabei Smilie
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ATCler
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 333
Wohnort: Berg

BeitragVerfasst am: 28.12.07, 06:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Nisbo,

also zu meiner Zeit bei der LV waren die USAF im süddeutschen Raum für Air-Policing zuständig und die QRA(I) standen in Bitburg auf 5min-Bereitschaft. Auch damals waren die deutschen F-4 auf 15min.

Erstaunlich für mich, dass man diesen Status noch dem Erlangen der Lufthoheit nach der Wiedervereinigung so belassen hat...

15min ist m.E viel zu lange... Beispiel: ein "Premier I"-Biz-Jet braucht von Hof bis Salzburg gerade mal 23min. Von Nürnberg nach Hof (ca. 100km) gut 8min. Was will man da mit 15min-Scramble-Time?
_________________
Grüße,
Thomas

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Nisbo
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Anmeldungsdatum: 19.05.2005
Beiträge: 24
Wohnort: Winterlingen

BeitragVerfasst am: 28.12.07, 16:31    Titel: Antworten mit Zitat

15 min ist auch m.E. zu lange aber anders kann man das aus Kostengründen der steuerzahlenden Bevölkerung gegenüber nicht mehr verantworten denn 5 min bedeutet mehr kosten und mehr wartung / verschleiß usw

15 min ist ja auch nur die zeit bis der sie max draußen sein müssen, nach ca 8 min sind sie aber meistens draußen wenn nicht noch etwas schneller

man könnte die auch auf 2 min nehmen, startklar neben der rwy Sehr glücklich Sehr glücklich Sehr glücklich
oder airborne im cap das wäre zum handeln das beste nur würde milliarden verschlingen und man bräuchte dauernd neue flieger Sehr glücklich

neben der NATO Osterweiterung stehen jetzt ja auch QRAs in der Tschechei und Polen zur Verfügung die man nennen wir es mal "mitnutzen" kann
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d-harry
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 09.04.2007
Beiträge: 191

BeitragVerfasst am: 29.12.07, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
Ich bin zwar nicht vom Fach, allerdings auf See mal mitten in eine Amerikanischen Flottenverband gefahren. Meine Erfahrung ist, das die erst schießen und dann Fragen. Denen ist es sogar egal, wenn dabei jemand draufgeht Traurig
Dafür waren die aber so nett, uns einen Tag später zu helfen, als wir von Piraten belästigt wurden. Die Flugzeuge sind ja sowieso in der Luft. Ein tiefer Überflug reichte vollkommen.
Auf den Arm nehmen

gruß

Harald
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