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Verfasst am: 18.01.08, 15:48 Titel: Persönlichkeitsgespaltener Staat
Der Staat informiert die Bürger mittels Fernsehwerbung darüber, dass auch Passivrauchen schädlich ist, gleichzeitig verhindern die Gerichte als Träger staatlicher Gewalt, dass die Vernünftigen die Gesundheit ihrer Kinder schützen.
Ob goldene Henne, Arbeitsplatzverlust etc. , diese Argumente zählen nicht. Der Schutz der Gesundheit ist wichtiger. Passivraucher atmen über 4000 Chemikalien ein. Darunter lassen sich viele krebserregende, z.T. erbgutschädigende Substanzen finden. Kinder, die regelmässig Tabakrauch ausgesetzt werden, leiden dreimal häufiger an chronischen Lungen- oder Mittelohrentzündungen, die mit grossen Schmerzen verbunden sind. Hinzu kommen Atemwegserkrankungen, erhöhtes Lungenkrebsrisiko im Erwachsenenalter sowie ein dreimal höheres Risiko später selbst Raucher zu werden. Säuglinge, die regelmässig Tabakrauch ausgesetz werden haben ein höheres Risiko am Plötzlichen Kindstod zu sterben (SIDS). Jedes Jahr sterben Neugeborene, weil Erwachsene in ihrer Gegewart geraucht haben. Selbst wenn man die Raucher auf die Gefahren hinweist, sogar wenn die Eltern wissen, dass ihr Kind die schmerzhafte Lungenentzündung wahrscheinlich aufgrund des Einatmens von Tabakrauch durchmachen musste, schützen sie ihre Kinder nicht. Eltern töten ihre Kinder oder setzen sie grossen Schmerzen aus. Alleine deshalb weil man den direkten Kausalzusammenhang im Einzelfall unmöglich nachweisen kann, wird nichts gegen dieses Verhalten unternommen. Nur aufgrund der Statistiken kann eine Wahrscheinlichkeit dieses Kausalzusammenhangs vermutet werden. Könnte man jeweils direkt nachweisen, dass ein Säugling durch das Einatmen des von seinen Eltern verursachten Tabakrauches am SID-Sydrom gestorben ist, wäre mindestens der Tatbestand der eventualvorsätzlichen Tötung erfüllt.
In einer Gesellschaft, in welcher man sich bereits strafbar macht, wenn man Ohrfeigen austeilt, die keine gesundheitlichen Schädigungen mit sich bringen, ist es lächerlich, dass Gerichte die Naturwissenschaftliche Seite des Tabakkonsums vollständig ignorieren.
Wenn in einer Wohnung geraucht wird, dann kann man die krebserregenden und die erbgutschädigenden Chemikalien auch dann mit speziellen Messmethoden nachweisen, wenn man den Tabakrauch nicht riecht. Das Erbgut wird aber auch geschädigt, wenn man die Luft für Tabakrauchfrei hält. Gemäss Bericht des Schweizerischen Bundesrates zum Gesetz betreffend den Nichtraucherschutz gibt es keine untere Schwelle der Exposition unterhalb derer Tabakrauch unschädlich ist. Kinder entwickeln alleine durch die bereits bestehende Umweltverschmutzung Atemwegserkrankungen, Leukämien usw. Durch die zusätzliche Belastung steigt das Risiko.
Rechtsgüterabwägung: Gesundheit - Suchtverhalten?
Ist es denn wirklich sozialadäquates Verhalten, wenn man täglich krebserregende und erbgutschädigende Chemikalien in die benachbarte Wohnung ziehen lässt?
Verfasst am: 18.01.08, 16:06 Titel: Re: Persönlichkeitsgespaltener Staat
Nach langem intro eine kurze prägnante Frage
cnge hat folgendes geschrieben::
Ist es denn wirklich sozialadäquates Verhalten, wenn man täglich krebserregende und erbgutschädigende Chemikalien in die benachbarte Wohnung ziehen lässt?
Sie könnte aber auch "Nein." lauten. In einer anderen Sozialgesellschaft zumindest. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Jetzt bin ich gespannt - beschreibe diese (und bitte unter Berücksichtigung des Unstands, dass die Frage allgemein und nicht auf Rauchschwaden beschränkt gestellt wurde!)
Weia. Das ufert natürlich aus und wird evtl. der halbwegs vernünftigen Ausgangsfrage nicht gerecht.
(Naja. Alle Menschen könnten rücksichtvoll und richtig lieb sein zum Beispiel. Und Fabriken und Autos sind verboten, weil das giftig war und zu viele Leute starben. Und Krieg. Der ist natürlich auch verboten. Und alle hören Phil Collins.)
Andere, bessere Gesellschaften inclu besserem Sozialverhalten sind natürlich trotzdem denkbar und erstrebenswert, auch wenn sie momentan nicht umsetzbar sein mögen. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Verfasst am: 18.01.08, 16:31 Titel: Jede Gesellschaft
In jeder Gesellschaft, in der die körperliche Integrität als höchstes Rechtsgut gilt, muss diese Frage mit einem "Nein" beantwortet werden.
Das Problem, das ich aufzeigen wollte, ist, dass Tabakrauch an sich als sozialadäquat beurteilt wird. Alleine deshalb, weil man sich daran gewönt hat. Bezieht man die Fragestellung auf die spezifischen Inhaltsstoffe des Tabakrauches, so muss die Antwort eine andere sein.
Man könnte auch fragen: "Ist es sozialadäquat, das Erbgut kleiner Kinder in der Nachbarschaft zu schädigen?". Oder: "Ist es sozialadäquat, bei kleinen Kindern schmerzhafte Lungenentzündungen zu verursachen".
Die Tätigkeit - das Rauchen - ist immer dieselbe, ab er der Blickwinkel wird geändert.
Des weiteren sind diese Fragestellungen als Rhetorische Fragen formuliert.
Hierzulande ist nicht die körperliche Unversehrtheit höchstes Rechtsgut. Sondern die Würde. Das kann auch die eines Rauchers sein. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Man muss auch beachten, dass alle Autos, Flugzeuge, Fabriken, etc. zusammen nicht eine derart verschmutzte Luft zur Folge haben, wie Nachbarn von Rauchern einatmen müssen. Denn man atmet den "normalen Dreck" und zusätzlich den Dreck der Raucher ein. Und es haldelt sich dabei nicht um vernachlässigbare Schadstoffmengen, denn 80 Prozent des Rauches, der aus einem Fenster hinausströmt, gelangt über das darüberlliegende Fenster in die Wohnung der Nachbarn. Das ist ziemlich viel. Dabei macht es keinen Unterschied, ob in der Wohnung oder auf dem Balkon geraucht wird.
Defintiv. Nicht unbedingt in meinen Stiefeln. Gevatter Tod gehört eben zum Spiel. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Anmeldungsdatum: 12.11.2004 Beiträge: 9688 Wohnort: München
Verfasst am: 18.01.08, 16:52 Titel:
Für mich ist der Gedankengang schlichtweg faschistoid.
Wäre es angesichts der vielen Gefahren des Lebens in einer so gedachten Gesellschaft nicht besser, man würde alle, zum Wohle der Volksgesundheit, erstmal einfrieren?
Wäre es angesichts der vielen Gefahren des Lebens in einer so gedachten Gesellschaft nicht besser, man würde alle, zum Wohle der Volksgesundheit, erstmal einfrieren?
Manchmal glaube ich an Gedankenübertragung. _________________ Shit happens
Gehe ich richtig in der Annahme, dass ihr die Gesundheit der betroffenen Kinder nicht als schützenswert erachtet? Bloss weil man nicht alle Gefahren beseitigen kann, muss man nicht zulassen, dass einzelne Personen, bloss um ihre Sucht zu befriedigen, die Gesundheit kleiner Kinder beeinträchtigen. Jeder hat die Möglichkeit so zu rauchen, dass niemand mitrauchen muss.
Es gab Zeiten, lieber Karsten, da durfte der pater familias seine eigenen Kinder umbringen. Als sich gewisse Kreise dagegen gewehrt haben, fand dies der römische Karsten wahrscheinlich auch faschistoid. Heute findest du es faschistoid, dass ich fordere, dass Eltern ihre Kinder nicht töten dürfen. Ein Teil der Kinder, die an SIDS gestorben sind, würden noch leben, wenn ihre Eltern sie nicht vollgequalmt hätten. Ja, meine Haltung ist bestimmt faschistoid.
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