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Sharia historisch positiv?
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Code Civil
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Anmeldungsdatum: 07.04.2008
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::


Und genauso glauben Christen/Juden, dass Gott sich gewisse Regeln auferlegt hat, die er befolgen will.

Der einzige moralische Anspruch der in diesem Sinne ueber Gott steht ist, dass er nicht nach Lust und Laune sein Wort brechen sollte.

Wenn sie wollen ist damit Judentum und Christentum kein Monotheismus, da es ein Prinzip gibt, an das Gott sich nach Ansicht der Glaeubigen doch bitte halten soll.

Im Islam wird dieses Prinzip meines Wissens nicht von Gott eingefordert, wenn er nach Lust und Laune sein Wort bricht oder haelt, tut er nach islamischer Theologie das was ihm zu steht und keiner darf sich aus moralischer Sicht deswegen beschweren.
Bei Christen/Juden hingegen darf der Glaeubige von Gott die Einhaltung seiner Versprechen einfordern(sofern der Glaeubige seinen Teil der Abmachung auch eingehalten hat).

Also von mir aus, sie haben strang genommen recht, Judentum und Christentum sind keine echten monotheistischen Religionen, da es Prinzipien gibt, die auch Gott moralisch binden, waehrend hingegen der Islam echt monotheistisch ist, da es dort nichts gibt, was Gott auch nur moralisch bindet.


Das zwischen Christentum und Islam ein Unterschied im Gottesbild besteht, ist mir nicht bekannt. Wer nicht sündigt, bzw. wem von Gott die Sünden vergeben werden, kommt doch bei beiden in den Himmel.
http://de.wikipedia.org/wiki/Himmel_%28Religion%29#Christentum

In den Niederlanden schlug der katholische Bischof von Breda, Tiny Muskens, im August 2007 vor, alle Gläubigen sollten Gott künftig Allah nennen. Dies fördere das wechselseitige Verständnis zwischen den Religionen: «Warum sollen wir nicht alle gemeinsam sagen: Wir nennen Gott fortan Allah?
http://eins.scm-digital.net/show.sxp/2354_niederl_ndischer_bischof_empfiehlt__gott_k_nftig_all.html

Die Römisch-Katholische Kirche beispielsweise verabschiedete am 28. Oktober 1965 im Zuge des Zweiten Vatikanums die für alle römischen Katholiken verbindliche Schrift Nostra Aetate, in der es in Teil 3 heißt:

„Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime, die den alleinigen Gott anbeten, den lebendigen und in sich seienden, barmherzigen und allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, der zu den Menschen gesprochen hat. Sie mühen sich, auch seinen verborgenen Ratschlüssen sich mit ganzer Seele zu unterwerfen, so wie Abraham sich Gott unterworfen hat, auf den der islamische Glaube sich gerne beruft. Jesus, den sie allerdings nicht als Gott anerkennen, verehren sie doch als Propheten, und sie ehren seine jungfräuliche Mutter Maria, die sie bisweilen auch in Frömmigkeit anrufen. Überdies erwarten sie den Tag des Gerichtes, an dem Gott alle Menschen auferweckt und ihnen vergilt. Deshalb legen sie Wert auf sittliche Lebenshaltung und verehren Gott besonders durch Gebet, Almosen und Fasten.“
http://www.vatican.va/archive/hist_councils/ii_vatican_council/documents/vat-ii_decl_19651028_nostra-aetate_ge.html

Wenn könnte man einen Unterschied zwischen dem Gott des Alten und des Neuen Testaments sehen. Das Alte Testament zählt zur Heiligen Schriften des Christentums, Islams und des Judentums.

"Die Juden (haben aber) weder in historischer noch vorhistorischer Zeit jemals solche Untaten begangen, wie sie im Namen des angeblich barmherzigen Gottes des Neuen Testaments begangen wurden, von der Hexenverfolgung über die spanische Inquisition, die Pogrome gegen Juden und die Massaker der europäischen Glaubenskriege bis hin zum Klerikalfaschismus und zur Verherrlichung des Nationalsozialismus durch die „Deutschen Christen“. Nichts ist dümmer als die Entgegensetzung einer jüdischen Moral des „Aug’ um Auge“ und einer christlichen Moral des „die andere Wange hinhalten“. In der Geschichte jedenfalls haben sich die Juden in der Regel „christlicher“ verhalten als die Christen. Denn die Gelehrsamkeit der Rabbiner (hat sich) von alters her darauf konzentriert, die Unbarmherzigkeit Gottes durch immer neue Interpretationen des Gesetzes abzumildern. So wurde Rabbi Jesus aus Nazareth von einem Pharisäer gefragt, was das wichtigste Gesetz sei. Er antwortete: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Ebenso wichtig sei: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.“ Der Pharisäer bemerkte: „Sehr richtig, Meister!“ Diese Interpretation entsprach ganz der rabbinischen Tradition."
http://www.welt.de/meinung/article1464529/Warum_Gott_kein_moralisches_Vorbild_ist.html


Zuletzt bearbeitet von Code Civil am 17.04.08, 12:11, insgesamt 2-mal bearbeitet
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::
Hi Carn,

seit dem frühen Mittelalter anerkennen Theologen, und zwar jüdische, christliche und muslimische, dass theologische Aussagen nicht den Denkgesetzen (Logik) widersprechen dürfen.

Deine Aussagen widersprechen vielfach diesen Denkgesetzen. Erwarte nicht, dass ich einmal dagegen gesetzte Argumente beständig wiederhole, nur, weil Du sie nicht verstehst.

Wenn Du glaubst, man könne den Inhalt eines Kreises dadurch berechnen, dass man seinen Umfang durch vier teilt und dann quadriert, dann wird Dir ein Mathematiker auch nur einmal sagen, dass das falsch ist und Dich dann stehen lassen.


Und welche Logik hindert Gott daran zu sagen, daran verpflichte ich mich zu halten ihr Glaeubige duerft es von mir einfordern?
Welche Logik hindert Gott daran Massstaebe zu setzen, die sein Handeln einer Wertung unterwerfen?
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Code Civil
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Anmeldungsdatum: 07.04.2008
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::

Und welche Logik hindert Gott daran zu sagen, daran verpflichte ich mich zu halten ihr Glaeubige duerft es von mir einfordern?


Weder Christentum noch Judentum verpflichten meines Wissen Gott.

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele. Ebenso wichtig sei: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. „An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.“
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und welche Logik hindert Gott daran zu sagen, daran verpflichte ich mich zu halten ihr Glaeubige duerft es von mir einfordern?
Welche Logik hindert Gott daran Massstaebe zu setzen, die sein Handeln einer Wertung unterwerfen?

Du verbindest hier zwei verschiedene Sachen.
Die Juden glauben, mit Gott einen Bund geschlossen zu haben, eben den - aus christlicher Sicht (denn als solcher ist er hier bekannt) - Alten Bund.
Das kann man glauben oder nicht. Wenn man es jedoch glaubt, so ist darauf auch Verlass, denn würde Gott diesen Bund brechen, dann wäre er wandelbar in der Zeit, und das widerspricht dem Ewigen, Überzeitlichen und Absoluten.
Allerdings war Gott nicht verpflichtet, einen solchen Bund zu schließen; von wem denn? Somit sind wir auch hier wieder bei der Aussage, Gott tut, was er will.
Dass das keine Wertung durch den Menschen impliziert, erkennst Du dann, wenn Du fragst, wonach denn werten. Denn gewertet werden kann sein Verhalten nur dann, wenn ein Wert unabhängig von ihm existiert, und das geht im Monotheismus nicht.
Und gerade im Judentum hat Gott ja Gesetze erlassen, die die Juden einzuhalten verpflichtet sind, widrigenfalls ist Gott dem Juden nicht verpflichtet. Diese Gesetze aber sind willkürlich. Juden haben im Prinzip nicht danach zu fragen, ob sie ihnen passen oder nicht, ob sie sie für vernünftig halten oder nicht, sie haben sie zu halten.
_________________
Grüße,
Abrazo
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Das zwischen Christentum und Islam ein Unterschied im Gottesbild besteht, ist mir nicht bekannt.

Da besteht ein gewaltiger Unterschied.
Sure 112:
Zitat:
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen.
1. Sprich: «Er ist Gott, der Einzige;
2. Gott, der fest ist.
3. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt;
4. Und keiner ist ihm gleich.»

Vergleich das mal mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist!

Zitat:
In den Niederlanden schlug der katholische Bischof von Breda, Tiny Muskens, im August 2007 vor, alle Gläubigen sollten Gott künftig Allah nennen. Dies fördere das wechselseitige Verständnis zwischen den Religionen:

Blödsinn.
Allah heißt, übersetzt, "der Gott". Wenn Muslime in Deutsch von Gott sprechen, dann übersetzen sie das sehr häufig auch so: "der Gott". Der einzige Unterschied besteht also darin, dass sie den Artikel hinzu setzen.
Warum aber soll man ein fremdsprachiges Wort gebrauchen, wenn man ein deutsches hat, das auch eine Bedeutung im historischen und kulturellen Kontext hat? Die - muss man bedenken - ginge ja dann verloren.
Umgekehrt bleibt einem Christen gar nichts anderes übrig, als im arabisch sprachigen Raum "Allah" zu sagen, denn ein anderes Wort gibt es dafür dort nicht.
_________________
Grüße,
Abrazo
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mitternacht
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Anmeldungsdatum: 22.05.2005
Beiträge: 6331
Wohnort: Franken

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 14:46    Titel: Antworten mit Zitat

Dipl.-Sozialarbeiter hat folgendes geschrieben::

@ all

Worum geht es aber in dieser Diskussion?
  1. Zunächst wohl erstmal um die Frage, gibt es (einen) Gott?
Eine Diskussion hierüber erübrigt sich, diese Frage ist unentscheidbar.
Zitat:
  • Was heißt Glaube?

  • Wie, wo und wann 'lernen' wir Glauben?

  • Wer lehrt und definiert 'richtigen' Glauben?

  • Warum braucht der Menschen einen Glauben? - (Wenn er ihn braucht)
Sorry für den Rotstift, das ist Berufs"krankheit" Winken. Nein, dies alles ist nicht Thema der Diskussion, und diese Fragen möge ein jeder für sich selbst beantworten. Die hier gestellte Frage "Sharia historisch positiv?" zieht vielmehr folgende Fragen nach sich:
  • In welchem historischen Zusammenhang ist die Scharia entstanden?
  • Welche(s) Rechtssystem(e) gab es damals?
  • War die Scharia "besser" als die bestehenden Gesetze?
  • Und was soll "positiv" in dem Zusammenhang bedeuten?


Zitat:
  • die für mich wichtigste Frage ist: "Wer hat wann die Bibel oder den Koren geschrieben?
Ich habe die Bibel nicht ganz ausgelesen. Selbst wenn dem so wäre, wüßte ich nicht, was in jeder Zeile der Bibel steht. Ähnlich geht es mir in der deutschen Übersetzung des Korans.[/list]
Was den Koran angeht: Keine Ahnung. Was die Bibel betrifft: Entstehungszeiten einige Jahrhunderte vor und nach Christus - und mit jeder Übersetzung wird die Bibel "neu" geschrieben, weil durch andere Wortwahl auch andere Wortbedeutungen mit hinzukommen. Bedeutungsverschiebungen im Laufe der Zeit (Beispiel: "Weib" war früher eine ganz normale Bezeichnung; heute ein Schimpfwort) müssten ebenfalls berücksichtigt werden.

Zitat:
Was bringt eine gegenseitige Schlacht mit "Bibel- und Koranversen"?
Nichts. Oder: Erkenntnis. Fehlerhafte Übersetzungen (und die Einheizübersetzung reiht Fehler an Fehler) führen zu objektiv falschen Interpretationen; werden diese Irrtümer ausgeräumt, kann das Verständnis sich grundlegend ändern. Der Koran hat dieses Problem nicht, da die Gläubigen ihn im arabischen Original lesen (sollen). Hebräisch, Altgriechisch und Latein sind den meisten "Durchschnittschristen" hingegen ein Buch mit sieben Siegeln.

Zitat:
Etwa, wer den "richtigen" Glauben hat?
Diese Frage wird (fast) jeder Glaubende Dir subjektiv und korrekt mit "ich" beantworten. Und mehr braucht's in einem juristischen Forum nicht.

Zitat:
Wird nicht so der jahrtausend anhaltende Konflikt zwischen Religionen nur weiter aufrechterhalten?
Nicht, wenn Theologen diskutieren (siehe Abrazo).
_________________
mitternächtliche Grüße.


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mitternacht
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Anmeldungsdatum: 22.05.2005
Beiträge: 6331
Wohnort: Franken

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 15:25    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::

Zitat:
Nein, das wäre unlogisch. Dann wäre "Übermensch" zwar gut, aber über "Untermensch" oder über "um die Ecke bringen" ist damit noch keine Aussage getroffen. Stringenter wäre doch wohl: "dann ist es gut, aus einem Nicht-Übermenschen einen Übermenschen zu machen." Außerdem vernachlässigt eine solche "Folgerung", dass es auch noch "Durchschnittsmenschen" und verschieden starke Ausprägungen von "über" und "unter" gibt.

HInsichtlich der Frage, ob es gut sei, aus einem Nicht-Übermenschen einen Übermenschen zu machen, muss zunächst beantwortet werden, ob das überhaupt möglich ist.
Beachtet man dabei weiterhin, dass "gut" in der Bedeutung, wie wir das Wort hier gebrauchen, ein absoluter und kein relativer Wert ist, so ergibt sich zwangsläufig, dass alles, was diesem absoluten Wert nicht entspricht, nicht gut ist, also weder der Untermensch noch der Durchschnittsmensch.
Falls Du es nicht gemerkt haben solltest, wir diskutieren hier die Grundthese der Nationalsozialisten. Die ist mit dem Hinweis auf Förderung des Untermenschen oder des Durchschnittsmenschen nicht auszuhebeln.

Nein, "wir" diskutieren hier nicht über NS-Ideologie, dem braunen Begriff "Übermensch" habe ich bewusst den "bunten" Nicht-Übermenschen entgegengesetzt. Anders als ideologisch Verblendete sehe ich nämlich nicht nur schwarz-weiß; und "gut" als absoluten Begriff akzeptiere ich nicht im Hinblick auf (zwangsläufig) unvollkommene Menschen. Und in dieser Diskussion geht es m. E. eben nicht um's 20. Jhdt. (auch wenn Dipl.-Soz. Klaus gern über's Grundgesetz reden möchte), sondern um die Entstehung der Scharia und die Auswirkungen; also um grob gesprochen, umd die 2. Hälfte des 1. Jahrtausends.

Zitat:
Zitat:
Richtig. Das ist das alte Problem mit dem Fixpunkt außerhalb des Universums, den man benötigt, um die Welt aus den Angeln zu heben. Aber wir sitzen mittendrin.

Dass wir mittendrin sitzen, ist Heidegger, der bekanntlich den Nazis nichts entgegenzusetzen hatte (bzw. wollte).
Da ich allerdings den Nazis eine Menge entgegenzusetzen habe (und nicht nur ich), haut das mit dem mittendrin sitzen und keinen Fixpunkt haben offenkundig nicht so recht hin.
Weder Nazis, noch Heidegger, ich habe Archimedes zitiert, das war ein "paar" Jahrhunderte früher.
_________________
mitternächtliche Grüße.


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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
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BeitragVerfasst am: 17.04.08, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Der Koran hat dieses Problem nicht, da die Gläubigen ihn im arabischen Original lesen (sollen). Hebräisch, Altgriechisch und Latein sind den meisten "Durchschnittschristen" hingegen ein Buch mit sieben Siegeln.

So, wie das klassische Arabisch den meisten "Durchschnittsmuslimen".
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
und "gut" als absoluten Begriff akzeptiere ich nicht im Hinblick auf (zwangsläufig) unvollkommene Menschen.

Dat es mr ejal, ob Dir dat passt oder nich, es gibt einen Bedeutungsunterschied zwischen einem guten Handwerker und einem guten Menschen. Und es geht dabei nicht darum, ob der Mensch absolut gut sein kann, sondern um die Wortbedeutung, um das, was bei diesem Gebrauch ("gute Tat", "guter Mensch", "das Gute") gemeint ist.

Zitat:
dem braunen Begriff "Übermensch" habe ich bewusst den "bunten" Nicht-Übermenschen entgegengesetzt.

Meinste, mit Deiner Entgegensetzung kommst Du gegen Nietzsche an?

Zitat:
Und in dieser Diskussion geht es m. E. eben nicht um's 20. Jhdt. (auch wenn Dipl.-Soz. Klaus gern über's Grundgesetz reden möchte), sondern um die Entstehung der Scharia und die Auswirkungen; also um grob gesprochen, umd die 2. Hälfte des 1. Jahrtausends.

Kann man aber auch anders sehen.
In dieser Diskussion geht es nämlich auch um Ideen. Und die haben die Eigenschaft, manchmal Zeiten zu überdauern - und manchmal weiß man gar nicht, wessen Idee man da gerade hat, weil die längst zum allgemeinen Kulturgut geworden ist.
_________________
Grüße,
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Code Civil
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Anmeldungsdatum: 07.04.2008
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 15:52    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Zitat:
Das zwischen Christentum und Islam ein Unterschied im Gottesbild besteht, ist mir nicht bekannt.

Da besteht ein gewaltiger Unterschied.
Sure 112:
Zitat:
Im Namen Gottes, des Gnädigen, des Barmherzigen.
1. Sprich: «Er ist Gott, der Einzige;
2. Gott, der fest ist.
3. Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt;
4. Und keiner ist ihm gleich.»

Vergleich das mal mit Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist!:


Der Trinitätsbegriff der Christen soll vielfach missverstanden werden. Im Islam wird unter Trinität verstanden, dass Christen Gott etwas beigesellen, wodurch seine Einzigartigkeit und Allmacht geschmälert würde.

Die Trinität fasst der Koran auf als Dreiheit von Gott, Jesus und Maria. Maria sei demnach Teil der Trinität und werde von den Christen als Gott verehrt.[4]

„Und als Gott sprach: ‚O Jesus, Sohn Marias, warst du es, der zu den Menschen sagte: ‚Nehmt euch neben Gott mich und meine Mutter zu Göttern‘?“

– Koran 5:116, Übersetzung von Khoury

Maria wird in keiner christlichen Kirche oder Sondergemeinschaft zur Dreifaltigkeit gezählt. Grund für das abweichende Verständnis des Islam könnte ein Missverständnis christlicher Marienverehrung oder die Bekanntschaft Mohammeds mit triadischen Vorstellungen östlicher Nachbarvölker gewesen sein. Wahrscheinlicher erscheint die Erklärung, dass das semitische Wort für „Geist“ feminin ist (hebräisch/aramäisch: רוח, ruach). Daraus könnte sich die falsche Vorstellung entwickelt haben, dass es sich um Gott Vater, Gott Mutter und Gott Sohn handele.

Die so verstandene Dreieinigkeit wird im Koran unter anderem an folgenden Stellen abgelehnt:

„Christus Jesus, der Sohn Marias, ist doch nur der Gesandte Gottes und sein Wort, das Er zu Maria hinüberbrachte, und ein Geist von ihm. So glaubt an Gott und seine Gesandten. Und sagt nicht: Drei.“

– Koran 4:171, Übersetzung von Khoury

„Er [Gott] hat nicht gezeugt, und Er ist nicht gezeugt worden.“

– Koran 112:3, Übersetzung von Khoury

Dem entgegnen christliche Theologen, dass diese „sehr körperliche“ Vorstellung der Trinität nicht der Trinität entspreche, wie sie das Christentum versteht, das die absolute Geistigkeit Gottes betont: Der Sohn wird vom Vater gezeugt nicht auf körperliche, sondern auf geistige Weise. Ebenso geht der Heilige Geist – nach westkirchlicher Ansicht aus der Liebe von Vater und Sohn, nach ostkirchlicher Ansicht aus dem Vater – auf geistige Weise hervor.
http://de.wikipedia.org/wiki/Trinit%C3%A4t#Islamische_Sichtweise


Zuletzt bearbeitet von Code Civil am 17.04.08, 16:27, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 15:58    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, das war wohl kein Islamkenner, der den Artikel geschrieben hat.
Man kann mit der Trinität herumgeistern so viel man will, übrig bleibt immer der gottgleiche geopferte Menschensohn, und das ist nun einmal für den Islam nicht akzeptabel, weder die Notwendigkeit einer Opferung, noch die Opferung selbst.
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Code Civil
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Anmeldungsdatum: 07.04.2008
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 16:22    Titel: Antworten mit Zitat

Meines Erachtens setzt die christliche Kirche Jesus mit Gott gleich um seine Bedeutung zu steigern. Das Jesus Gott war steht z.B. im Widerspruch zu seiner Taufe:

Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Matthäus 3, 16 (EU)

Warum sollte der Geist Gottes auf ihn herabgekommen sein, wenn er Gott selbst war?

Persönlich hat sich Jesus meines Wissens nicht als Gott sondern als Sohn Gottes gesehen, wobei nach ihm auch andere zu Söhnen oder Töchtern Gottes werden können, also nicht durch Zeugung. Deshalb reden sich Christen doch mit Bruder und Schwester an.

Im Koran erhielt nur Isa (d.h. Jesus von Nazaret) den Titel Mahdi bzw. Messias. (z. B. Sure 3:44-49, 4:170-174) Die Mehrheit der Sunniten setzt ihn daher auch mit dem erwarteten Mahdi gleich, andere lehnen dies ab. Der Mahdi (arabisch Partizip Passiv mit der Bedeutung „geführt“, „geleitet“ bzw. „der Rechtgeleitete“) ist im Islam der von Gott gesandte Messias, der in der Endzeit das Unrecht auf der Welt beseitigen wird. Im Koran finden sich keine klaren Aussagen bezüglich eines Messias, der zum jüngsten Tag auftritt. Der Glaube an die Wiederkunft des Mahdi ist aber im Islam weit verbreitet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mahdi
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Dipl.-Sozialarbeiter
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Anmeldungsdatum: 09.12.2006
Beiträge: 11996

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

mitternacht hat folgendes geschrieben::
Dipl.-Sozialarbeiter hat folgendes geschrieben::

@ all

Worum geht es aber in dieser Diskussion?
  1. Zunächst wohl erstmal um die Frage, gibt es (einen) Gott?
Eine Diskussion hierüber erübrigt sich, diese Frage ist unentscheidbar.
Zitat:
  • Was heißt Glaube?

  • Wie, wo und wann 'lernen' wir Glauben?

  • Wer lehrt und definiert 'richtigen' Glauben?

  • Warum braucht der Menschen einen Glauben? - (Wenn er ihn braucht)
Sorry für den Rotstift, das ist Berufs"krankheit" Winken. Nein, dies alles ist nicht Thema der Diskussion, und diese Fragen möge ein jeder für sich selbst beantworten. Die hier gestellte Frage "Sharia historisch positiv?" zieht vielmehr folgende Fragen nach sich:
  • In welchem historischen Zusammenhang ist die Scharia entstanden?
  • Welche(s) Rechtssystem(e) gab es damals?
  • War die Scharia "besser" als die bestehenden Gesetze?
  • Und was soll "positiv" in dem Zusammenhang bedeuten?
...

Hallo mitternacht,

Du wirst es nicht glauben, aber ich bewußt "Glaube" geschrieben. Winken

Statt (der) Glaube hätte ich auch (die) Religion schreiben können. Mit "Glaube" (im Sinne von Religion) meine ich nicht "glauben" (die Tätigkeit).

Der Glaube ist männlich. Hingegen wäre die Religion weiblich. Aber es waren (überwiegend) Männer die den Glauben verbreitet haben (u.a. mit Feuer und Schwert). Dies spielt in der Frage der Rolle der Frau in der Religion m.E. eine wichtige Rolle. Männer neig(t)en zur Macht. Zur Macht über Frau und Kind.

Zum (der) Glaube steht als Gegensatz das "nicht Wissen". Ich finde es immer wieder irgendwie faszinierend, wenn Erwachsene über "Glauben" (Religion) streiten, aber u.U. in dem erlernten "Kinderglaube" stecken geblieben sind.

Selbstverständlich dienten meine Fragen zur "Selbstprüfung". Deine Fragen wollte ich - da sie richtig sind - ursprünglich stellen. Aber ich war mir sicher, daß irgendwer über meine Fragen stolpert und dann die richtigen Fragen stellt. Winken

Liebe Grüße

Klaus
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Code Civil
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Anmeldungsdatum: 07.04.2008
Beiträge: 68

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 18:12    Titel: Antworten mit Zitat

Dipl.-Sozialarbeiter hat folgendes geschrieben::
mitternacht hat folgendes geschrieben::

In welchem historischen Zusammenhang ist die Scharia entstanden?


Der Glaube ist männlich. Hingegen wäre die Religion weiblich. Aber es waren (überwiegend) Männer die den Glauben verbreitet haben (u.a. mit Feuer und Schwert). Dies spielt in der Frage der Rolle der Frau in der Religion m.E. eine wichtige Rolle. Männer neig(t)en zur Macht. Zur Macht über Frau und Kind.

Sowohl Christentum als auch Islam spiegeln die weltlichen Moralvorstellungen von Herrschaftslegitimation in ihrer Zeit. Zur Entstehung des Christentums wurden Frauen unterdrückt, und hatten folglich nur wenig bis keine Möglichkeit in relevante Positionen, etwa in die eines Propheten zu gelangen. Historisch eindeutig nachweisbar ist eine Frauenordination jedenfalls nur in der christliche prophetische Bewegung der Montanisten. Ihr Gründer, Montanus fand eine große Anhängerschaft. Unter ihnen waren die beiden Frauen Priska (auch: Priscilla, Priskilla) und Maximilla, die ebenfalls als Prophetinnen wirkten. Dieses Faktum wurde auch in der zeitgenössischen Auseinandersetzung für die Verurteilung der christlichen Sekte maßgeblich herangezogen. Ein Frau, die es zu Jesus Zeiten gewagt hätte als Prophetin aufzutreten, wäre wahrscheinlich gesteinigt worden. So findet sich in der Bibel wenig Modernes. Als Mudschaddid („Erneuerer“) wird eine Person bezeichnet, die gemäß eines angeblichen Prophetenspruch zu Beginn eines jeden muslimischen Jahrhunderts die Religion des Islams erneuert. Zeitgemäß wäre nun sicher eine Frau. Im islamischen Glauben wird die Bezeichnung Mourchida für Frauen als Imam verwandt. Im jüdischen Glauben wird die Bezeichnung für die Zulassung zum Rabbiner Semicha genannt. Abgesehen von den alt-katholischen Kirchen und den mit ihr in voller Kommunion stehenden anglikanischen haben bisher nur christliche Religionsgemeinschaften der reformatorischen Tradition (z. B. Evangelische Kirche in Deutschland) – und auch von diesen keineswegs alle – und die Christengemeinschaft eine Frauenordination zugelassen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mudschaddid
http://de.wikipedia.org/wiki/Frauenordination_%28Christentum%29


Zuletzt bearbeitet von Code Civil am 17.04.08, 19:15, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wer lehrt und definiert 'richtigen' Glauben?

Warum braucht der Menschen einen Glauben?

Glauben hin, Glaube her, "Glaube" ist hier grammatikalisch falsch.

Code civil, das WESENTLICHE am Christentum, womit es steht und fällt, ist die Kreuzigung und anschließend die Auferstehung, und zwar verstanden als Erlösung des Menschen.
Dies setzt den Glauben voraus, dass Mensch überhaupt einer Erlösung bedarf, und damit den Glauben an die Erbsünde.
Dies setzt auch voraus, dass Gott nur durch eine solche Tat den Menschen erlösen konnte, also mangelnde Allmacht, undenkbar für die Muslime.
Dem folgt, dass es eine weitere Macht geben muss, wenn man das glaubt, die Gegenspieler Gottes ist: der Teufel. Kein Christentum ohne mächtigen Teufel.
Dem folgt auch, dass Gott seine eigenen Gesetze bricht, nämlich das an Abraham gerichtete strikte Verbot eines Menschenopfers, undenkbar für die Juden.
Da braucht man sich über Trinität schon gar nicht mehr auszulassen.
Also, bei aller vergleichsweise friedlichen Diskussionsbereitschaft und -fähigkeit, es gibt da schon unüberbrückbare Differenzen. Dass die tatsächlich unüberbrückbar sind, zeigt die Geschichte der Juden,, die, mit ganz wenigen Ausnahmen, allgemein als nicht missionierbar gelten, und das nach 2000 Jahren Koexistenz mit dem Christentum - bei den Muslimen dürfte man das gleiche annehmen können.
Die christliche Welt möge sich da keine Illusionen machen: das Christentum mag der Renner sein bei der "Heidenmission", aber gegen die großen monotheistischen Religionen hat es keine Chance.
Und deswegen muss man in der christlichen Welt mit Moscheen und Synagogen leben.
_________________
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