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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 12:36    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Konsequent durchgeführt würde das bedeuten: Kindergeld, Erziehungsgeld, subventionierten Erziehungsurlaub, steuerliche Freibeträge, Kindererziehungszeiten in der RV, subventionierte Kindergärten + Schulen wird alles abgeschafft. Dafür entstehen Betreuungs- und Erziehungszentren, in denen jeder direkt nach dem Mutterschutz seine Blagen abgeben kann.

Bis auf das Schulen abschaffen genau das... Insgesamt eine gute Sache... Ich suche noch nach der Partei die ich wählen kann...
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Old Piper
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Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 2538

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 12:44    Titel: Antworten mit Zitat

Geschockt und ich hatte gedacht, ich übertreibe der besseren Anschaulichkeit wegen... Geschockt
_________________
MfG
Old Piper
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Behörden- und Gerichtsentscheidungen sind zwar oft recht mäßig, aber meistens rechtmäßig.
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windalf
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 17.04.08, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

und ich hatte gedacht, ich übertreibe der besseren Anschaulichkeit wegen...


Die Betonung liegt immer auf "kann" und nicht auf "muss"

Daher sehe ich da auch kein Problem. Niemand macht irgend jemanden Vorschriften. Es werden nur "Möglichkeiten zu verbesserten Chancengleichheit" geschaffen...

Es gilt der einfache zusammenhang. Wenn es sich jemand nicht leisten kann die Kinder vollständig bzw teilweise selbst groß zu ziehen, ist es in vielen Fällen besser wenn er es auch nicht tut. Das verbessert die Startpositionen des Kindes automatisch. Es wird nicht mehr belohnt sein Kind dumm zu Hause zu halten. Im Gegenteil es wird belohnt sein Kind "abzugeben", da dann weniger Kosten auflaufen. Wer sein Kind sonst zu Hause verwahrlosen lässt wird sich dafür entscheiden es lieber abzugeben...
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Raspy
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Anmeldungsdatum: 10.06.2005
Beiträge: 148

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 08:05    Titel: Antworten mit Zitat

Zum Glück ist windalfs Meinung nicht mehrheitsfähig.

Denn Erziehung ist das eine, aber Geborgenheit und Liebe und familiäre Beziehungen können "Erziehungseinrichtungen", wo man Kinder einfach nur "betreut und erzieht" meistens nicht bieten wie es die eigene Familie kann. Nicht umsonst leben in Kinderdörfern die Kinder in einer Art Familienverbund mit einer "Mutter", das hat sich nämlich bewährt. Daran sieht man z. B. dass das Modell "Familie" schon ganz gut ist um Kinder aufzuziehen. Und wie soll man sich ein Zusammenleben zwischen Eltern und Kindern vorstellen, in dem die Eltern nicht mehr "erziehen"? Die Eltern prägen einen doch immer. Oder sollen die Kinder nicht Mal mehr bei Ihren Eltern leben?

Und zu windalfs Meinung über die Entscheidungsfreiheit kann ich nur sagen:
Du kannst ja nicht einerseits sagen "jeder entscheidet selbst" und andererseits "selber erziehen darf nur wer es sich auch leisten kann". Das ist meines Erachtens unter diesen gesellschaftlichen Umständen alles andere als eine freie Entscheidung, ob man es sich leisten kann.

Eine freie Entscheidung wäre es für mich, wenn Du sagst es soll allen angeboten werden als "Kann", ohne dass Ihnen dadurch Kosten entstehen. Wobei ich bei richtig Wohlhabenden eigentlich nicht sehe, dass die Steuerzahler denen das finanzieren, die können's sich ja leisten dafür zu bezahlen. Aber die werden ihre Kinder vermutlich auch sowieso nicht mit den anderen "gewöhnlichen" Kindern dahin schicken. Tun sie ja jetzt schon nicht.
Von einer "Herdprämie" halte ich übrigens auch überhaupt nichts.

Es gibt sehr viele Menschen, die fleißig und anspruchsvoll arbeiten (und das nicht zu knapp) und davon nicht leben können und das ist nicht deren "Schuld".
Es ist nämlich eben nicht "jeder seines eigenen Schicksals Schmied", dieses Schicksal haben sie sich nicht selbst geschmiedet.

Du schriebst:
Zitat:
Für Kinder und Chancengleichheit bin ich gerne bereit zu zahlen. Nur nicht für Erwachsene.

Genau diese Erwachsenen waren aber Mal Kinder, die keine Chance hatten. Das finde ich ziemlich zynisch von Dir.

Und übrigens: Auch ein Schmied braucht für ein gutes Ergebnis gute Bedingungen. Und die Bedingungen kann man sich nur begrenzt selber schaffen.

Die Garantie, dass man ein gutes Auskommen hat ist inzwischen ja nicht Mal bei Akademikern gegeben. Also ich kann mir ja nicht einfach aussuchen, dass ich ein gutes Einkommen habe, ich muss erst Mal jemanden finden, der mir für meine Arbeit die Gegenleistung gibt, die ich gerne hätte und das ist meistens nicht der Fall, denn die anderen sitzen am längeren Hebel.
Und in die Selbständigkeit zu gehen ist wenig erfolgversprechend. Damit einen guten Ertrag zu erzielen unterliegt zu vielen Risiken. Alle die ich kenne schaffen es gerade Mal so sich über Wasser zu halten, damit sie kein Alg2 beziehen müssen.

Meinst Du die alle - Hunderttausende, vielleicht Millionen Lohnabhängige und "kleine" Selbständige, Tendenz zunehmend - die kaum genug zum Leben haben oder gerade so ihr Auskommen haben (d. h. am Ende des Monats bleibt nix übrig, aber sie konnten sich ihre Lebensmittel und noch ein bisschen mehr (private Vorsorge oder Kleinigkeiten zum Wünsche erfüllen, aber keine großen Sprünge) leisten), haben sich nur nicht genug angestrengt? Es nicht genug gewollt? Waren zu faul oder zu doof?

Wohl kaum!

Und es ist ja nicht so, dass man die, die keine Arbeit abbekommen haben, nur Mal ein bisschen (ver)hungern lassen muss als "Leistungsanreiz" und schon klappt's mit dem Erfolg und alle werden reich. Das ist auch purer Zynismus!
Das einzige was dann passiert, ist, dass alle noch besser ausgebeutet werden können, weil dann jeder gezwungen ist zu den allerschlimmsten Konditionen Arbeit anzunehmen, das hätte auch auf die fatale Auswirkungen, die jetzt noch ein "humanes" Arbeitsverhältnis haben.

Viele Grüße,
Raspy
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windalf
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 7499
Wohnort: PC

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 09:35    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Du kannst ja nicht einerseits sagen "jeder entscheidet selbst" und andererseits "selber erziehen darf nur wer es sich auch leisten kann".

ich habe nicht von darf sondern von kann gesprochen. Das ist ein gewaltiger Unterschied...

Zitat:

Das ist meines Erachtens unter diesen gesellschaftlichen Umständen alles andere als eine freie Entscheidung, ob man es sich leisten kann.

Die Argumentation greift meines Erachtens nicht denn dann könnte ich genauso argumentieren:
Die "böse Gesellschaft" verhindert auch das ich mir keine 5 Luxusschlitten, 3 Jachten usw halten kann. Ich werde in meinem Möglichkeiten und meiner freien Entscheidung beschränkt. Schuld daran ist nur der Staat weil der mir das nicht bezahlen willl...


Zitat:

Genau diese Erwachsenen waren aber Mal Kinder, die keine Chance hatten. Das finde ich ziemlich zynisch von Dir.

Das sehe ich anders. In Deutschland hat jeder die Chance fortwärts zu kommen. Es ist für den einen schwieriger und für den anderen leichter aber jeder kann soweit kommen, das er seinen Lebensunterhalt selbst bestreiten kann (von behinderungen und ähnlichem mal abgesehen)... Ich bin auch aus ner Sozialhilfefamilie gestartet und konnte mit 6 schon besser Rechnen als meine Eltern... Der Staat hat mir aber alles geboten um aus meiner Armut heraus zu kommen, nämlich Bildung mehr oder weniger zum Nulltarif...

Zitat:

s ist nämlich eben nicht "jeder seines eigenen Schicksals Schmied", dieses Schicksal haben sie sich nicht selbst geschmiedet.

Wenn es nicht reicht aus welchen Gründen auch immer muss man sich was anderes suchen oder auswandern oder was weiß ich. Es gibt immer zig Lösungen und Möglichkeiten nur sind die nicht immer bequem. Warum sollen aber für die eigenen Bequemlichkeit andere zahlen?

Zitat:

Und übrigens: Auch ein Schmied braucht für ein gutes Ergebnis gute Bedingungen. Und die Bedingungen kann man sich nur begrenzt selber schaffen.

Da sind wir zusammen. ich finde auch, dass sich die Bedingungen für "Chancengleichheit" verschlechtern. Da sollte dringends dran gearbeitet werden. Studiengebühren sind z.B so etwas was mir ganz und gar nicht gefällt. Genauso die zuzahlungen für Lehrmaterial an Schulen usw...

Zitat:

Die Garantie, dass man ein gutes Auskommen hat ist inzwischen ja nicht Mal bei Akademikern gegeben. Also ich kann mir ja nicht einfach aussuchen, dass ich ein gutes Einkommen habe, ich muss erst Mal jemanden finden, der mir für meine Arbeit die Gegenleistung gibt, die ich gerne hätte und das ist meistens nicht der Fall, denn die anderen sitzen am längeren Hebel.

Es gibt halt "brotlose" Studiengänge. Wer so einen studiert weiss doch schon vorher auf was er sich einlässt...

Zitat:

Und in die Selbständigkeit zu gehen ist wenig erfolgversprechend. Damit einen guten Ertrag zu erzielen unterliegt zu vielen Risiken. Alle die ich kenne schaffen es gerade Mal so sich über Wasser zu halten, damit sie kein Alg2 beziehen müssen.

Ich kenne viele die sich damit dumm und dusslig verdienen. Ab und zu Mal mache ich auch was nebenbei. Was ist daran so schwer?

Zitat:

Waren zu faul oder zu doof?

Es wird vermutlich ein Kombination von beidem gepaart mit Unflexibilität sein...

Zitat:

Und es ist ja nicht so, dass man die, die keine Arbeit abbekommen haben, nur Mal ein bisschen (ver)hungern lassen muss als "Leistungsanreiz" und schon klappt's mit dem Erfolg und alle werden reich.

Diese Behauptung habe ich nie augestellt. Es gibt dann definitiv einige die es nicht gebacken bekommen. Da ist auch nichts unnatürliches dran. Man erinnere sich an Darwin...

Zitat:

Das einzige was dann passiert, ist, dass alle noch besser ausgebeutet werden können, weil dann jeder gezwungen ist zu den allerschlimmsten Konditionen Arbeit anzunehmen, das hätte auch auf die fatale Auswirkungen, die jetzt noch ein "humanes" Arbeitsverhältnis haben.

Ausgebeutet werden kann nur der, der leicht ersetzbar ist. Man muss halt daran arbeiten schwerer ersetzbarer zu sein bzw etwas zu können was nicht so viele können.

Das kostet halt auch viel Zeit und Energie aber zahlt sich aus. Kann jeder selbst entscheiden ob er lieber den ganzen Tag Party macht oder sich fortbildet...
_________________
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John Robie
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Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 1786
Wohnort: Baden-Württemberg

BeitragVerfasst am: 19.04.08, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo talla!

Zitat:
Würde man heute eine attraktive Familienpolitik installieren, die das Kinderkriegen und -erziehen lukrativ und einfach macht, und würden in Folge dessen wieder genügend Kinder geboren, so würde man die größten Probleme abwenden können.


Was Sie dabei unterstellen ist, dass die Arbeitskraft dieser zusätzlichen Kinder tatsächlich gebraucht wird.

Zitat:
Nachdem das aber nicht gemacht wird, warum finanziert man die Renten dann nicht zumindest teilweise und Schritt für Schritt kapitalgedeckt?
Eine Rentenpflicht kann ja bestehen bleiben, nur wird die aufgeteilt in eine staatliche und in eine private Vorsorge.


Über die Tatsache, dass Geld sich nicht von alleine vermehrt und ein positiver Realzins sich am Markt nicht automatisch bildet habe ich hier schon geschrieben. Und obwohl mir die Organisation nicht sympathisch ist und mich der antikapitalistische Grundton stört: Diesen Ausführungen stimme ich grundsätzlich zu: http://www.attac.de/archiv/0011werner_rente.php

Frage: Was soll in dem von Ihnen genannten System die staatliche Rente abdecken, was die private Vorsorge?

Zitat:
Der Beamte zahlt keine Beiträge zur Rentenversicherung, bekommt aber volle Pensionen, mehr als der normale Angestellte/Arbeitnehmer und ist dabei von diversen Kürzungen nichtmal betroffen.


Nun ja, immerhin soll auch der Beamte bald erst mit 67 Jahren die Pensionsgrenze erreichen. Dass momentan nur ein Drittel bis 65 arbeitet, na ja.

Was ich aber nicht sehe ist, wie die Aufnahme der Beamten in die GRV das System entlasten soll. Die Beamten haben sicher nicht zu hohe Einkommen. (Manche schon, ich verzichte darauf Beispiele zu nennen. Solche Beispiele finden sich aber auch in der Privatwirtschaft.)

Freundliche Grüße
-John
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John Robie
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 1786
Wohnort: Baden-Württemberg

BeitragVerfasst am: 19.04.08, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Raspy!

Zitat:
Und in die Selbständigkeit zu gehen ist wenig erfolgversprechend. Damit einen guten Ertrag zu erzielen unterliegt zu vielen Risiken.


Ich habe mich im September 2007 selbständig gemacht. Einen gut bezahlten Job selbst gekündigt, also ohne Herumeiern mit "bitte kündigt mir doch, damit ich keine Sperre bekomme". Zugegeben: Sechs Monate lang habe ich den Gründungszuschuss erhalten.

Mein Monatseinkommen liegt inzwischen in etwa auf dem Niveau des statistischen Durchschnittsverdieners, u. a. auch dadurch, dass ich (noch) Nebenjobs mache (wie z. B. heute von 7 bis 13 Uhr), die mit meiner eigentlichen unternehmerischen Tätigkeit nicht viel zu tun haben.

Die Selbständigen, die Sie beschreiben, kenne ich auch. Es sind meist die, die sich nicht freiwillig selbständig gemacht haben. Die ewig an einem Job festhingen in einem Laden, der im Niedergang begriffen war und den Absprung nicht schafften, besser, nicht schaffen wollten. Dann wurden sie gesprungen ...

Das sind Leute, denen ich nicht zur Selbständigkeit raten würde. Im Gegensatz zu windalf bin ich nicht der Ansicht, dass die Welt nur von Schmieden bevölkert wird. Es gibt Unternehmer und Nehmer (keine Wertung beabsichtigt).

Freundliche Grüße
-John
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