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Rufschädigung?

 
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blunt
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 18.04.2008
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 10:08    Titel: Rufschädigung? Antworten mit Zitat

Hallo!Ich wende mich hier an euch mit einem Problem welches mich seit heute morgen beschäftigt.Vorab gesagt ich bin weder rechtsradikel oder einer anderen Gesinniung hörig oder anhänglich.Ich bin 29 Jahre alt und wohne in Dresden.Heute morgen telefonierte ich mit einer Auszubildenten von mir,welche mir offenbarte das mein Auftreten in ihrer Berufsschule für Aufsehen im Lehrerkollegium gesorgt hätte.
Hier zu den Fakten.Am Dienstag besuchte ich die jährlichen Projekttage im Berufsschulzentrum fürs Gastgewerbe in Dresden.Zu diesem Anlass,bei welchem ein Festessen von den Schülern präsentiert und serviert wird trug ich einen Anzug auf desen Ärmel ein Schriftzug des Modelabels Thor Steinar gestickt ist.Keinerlei verbotene Symbole oder verfassungswidrigen Aussagen,einfach nur der Name des Labels Thor Steinar.Ich trage diese Sachen schon seit Jahren weil sie eine echt hammergute Qualität ist in Farbe,Form und Schnitt haben.Ob andere damit ein Problem haben hat mich bis jetzt nicht gestört, weil ich damit nur ein wenig provozieren möchte aber wie schon erwähnt damit keinerlei politische Richtung präsentieren will.Leider "provozierte " ich bei einigen Lehrern wohl mit meinem Auftreten etwas zu sehr und diese haben sich nun entschlossen ein Fax an meinen Arbeitgeber zu schicken,in welchem sie auch ihn auf meine Kleiderordnung hinweisen möchten.Mein Arbeitgeber kennt mich zum Glück persönlich nur mit Thor Steinar Sachen.Ist sowas aber rechtens?Ich meine , ich bin kein Teenei mehr und verdiene seit 12 Jahren meine Brötchen als Ausbilder im Gastgewerbe.Wie mein Arbeitgeber letztendlich darauf reagiert weiß ich noch nicht , werde es aber Dienstag erfahren.Bitte sagt mir wie ich mich in diesem Fall verhalten soll.Vielen Dank und Grüße aus Dresden
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Michael A. Schaffrath
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 25.09.2004
Beiträge: 15339
Wohnort: Rom

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

blunt hat folgendes geschrieben::
Ist sowas aber rechtens?


Ohne sagen zu können, was da überhaupt an Ihren AG geschrieben werden soll, ist das nicht zu entscheiden.
_________________
DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.

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blunt
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 18.04.2008
Beiträge: 2

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 11:41    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Auszubildende meinte das die Schulleitung meinen Arbeitgeber informieren möchte, das ich meine politische Meinung durch das Tragen dieser Kleidung in der Schule unterlassen sollte...Ich hab mal in der Hausordnung geschaut,da steht nichts drin von thor Steinar und eine Kleidervorschrift gibts nicht für solche Tage.
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Michael A. Schaffrath
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 25.09.2004
Beiträge: 15339
Wohnort: Rom

BeitragVerfasst am: 18.04.08, 17:09    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich "darf" die Schule Ihrem Arbeitgeber schreiben, was sie möchte, solange sie keine Unwahrheiten, Beleidigungen etc. verbreitet.

In der Hausordnung muß auch nichts Explizites bzgl. einer bestimmten Kleidermarke oder -ordnung stehen. Die Frage ist, ob es andere Regelungen gibt, auf die die Schule sich bei einem Verbot berufen könnte (etwa "Wahrung des Unterrichtsfriedens", wenn Sie durch Kleidung und ggfs. noch sonstiges äußeres Erscheinungsbild als Archetyp eines Rechtsradikalen erscheinen würden); das wäre im Einzelfall zu prüfen.

Unabhängig davon kann natürlich die Schule auch dann, wenn sie keine (rechtlichen) Möglichkeiten hat, das Tragen dieser Marke zu unterbinden, den AG zumindest bitten, dahingehend auf den Träger einzuwirken, dieses Tragen zu unterlassen.

Ich kann meine Sekretärin auch bitten, das schreckliche violett-rosa Shirt nicht mehr zu tragen, das sie so liebt, auch wenn ich keine arbeitsrechtliche Handhabe habe, ihr das Tragen zu untersagen. Ebenso könnte ich die Eltern einer Azubine bitten, wenn mir deren Punkerfrisur gegen den Strich geht.
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Sorgenskin
Interessierter


Anmeldungsdatum: 30.03.2008
Beiträge: 18
Wohnort: Thüringen

BeitragVerfasst am: 19.11.08, 16:08    Titel: Antworten mit Zitat

Leider ist der Thread jetzt schon etwas älter; hoffentlich ist es jetzt keine vergebene Liebesmüh.

In dem Zusammenhang mit Thor Steinar interessiert mich persönlich immer wieder, wo die Träger diese Kleidung erworben haben (Szeneläden, normale Märkte, Internet, gebraucht...) und ob sie dementsprechend den politischen Hintergrund der Marke kennen.

Tatsache ist, dass die Marke von Nazis für Nazis hergestellt wird und zur Finanzierung der rechtsextremen Szene genutzt wird.

Im Falle der Schule würde ich als Schulleiter erörtern, inwieweit bewusst der Träger die Marke trägt und dann entschlossen handeln. Das reichte sicher von der Bitte auf Verzicht bis hin zur Kündigung.
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Metzing
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 29.01.2006
Beiträge: 8913
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 19.11.08, 16:42    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
In dem Zusammenhang mit Thor Steinar interessiert mich persönlich immer wieder, wo die Träger diese Kleidung erworben haben (Szeneläden, normale Märkte, Internet, gebraucht...) und ob sie dementsprechend den politischen Hintergrund der Marke kennen.

Nun, da gibt es ja wohl offenbar ganz normale Läden, in denen die Sachen verkauft werden, und es sollen ja auch Zivilpolizisten diese Kleidung tragen.
Zitat:
Im Falle der Schule würde ich als Schulleiter erörtern, inwieweit bewusst der Träger die Marke trägt und dann entschlossen handeln. Das reichte sicher von der Bitte auf Verzicht bis hin zur Kündigung.

Ich bezweifle ganz stark, daß das durchsetzbar wäre. Allein die Tatsache, daß die Marke die rechtsextreme Szene mitfinanziert, dürfte hierfür kaum ausreichen. Ich darf in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam machen, daß die DEGUSSA, die DEGESCH etc. pp. auch bis heute weiter Geschäfte machen dürfen - und über die könnte man sogar sagen, daß die sogar an Morden beteiligt waren. Cool

Beste Grüße

Metzing
_________________
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Sorgenskin
Interessierter


Anmeldungsdatum: 30.03.2008
Beiträge: 18
Wohnort: Thüringen

BeitragVerfasst am: 19.11.08, 16:52    Titel: Antworten mit Zitat

Gute Links, danke. Die Artikel erschrecken mich teilweise sehr. Ich sehe schon, wie schwer die Debatte ist. Mit "Moral" kann da wohl nicht argumentieren. In diesem konkreten Fall würde ich schon dafür sorgen, dass die Marke mir nicht ins Haus kommt. Spätestens das Argument, dass Mitarbeiter sich anstoßen oder Gäste des Hauses reagieren, dürfte schwergewichtig sein.

Darf den bspw. ein Wachmann einem offensichtlich rechten Gast (Tattoos/Aufnäher) mit TS-Kleidung eigentlich den Zutritt zu einem Wohnhaus verwehren?
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