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Frankensteins Erben

 
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ZetPeO
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Anmeldungsdatum: 14.07.2006
Beiträge: 2166

BeitragVerfasst am: 20.05.08, 10:00    Titel: Frankensteins Erben Antworten mit Zitat

Frankensteins Erben

http://www.welt.de/wissenschaft/article1863011/Mischwesen_aus_Mensch_und_Tier_erschaffen.html

Verlieren wir langsam das Gespür für jegliche ethischen und moralischen
Errungenschaften des menschlichen Denkens?
Unter dem Wissenschaftsdeckmantel ist alles erlaubt.
Genfressen, Schönheitswahn, perfekte Kinder aus dem Labor,
Intelligenz bald per Spritze, - Geister seid willkommen,
doch beginnt bei den Idioten die euch gerufen haben.

Gr.
ZetPeO
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Manche Menschen haben einen Gesichtskreis vom Radius Null und nennen ihn ihren Standpunkt
David Hilbert

Wenn die Sonne der Weisheit tief steht, werfen auch geistige Zwerge lange Schatten.
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 20.05.08, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

ZetPeO hat folgendes geschrieben::
Verlieren wir langsam das Gespür für jegliche ethischen und moralischen Errungenschaften des menschlichen Denkens?


Wieso langsam? Das was möglich ist wurde über kurz oder lang auch tatsächlich gemacht.

Aber die Frage ist nicht, wird sich der Mensch mit dem Tier vermischen, sondern wird der Mensch nicht sowieso über kurz oder lang vom Computer verdrängt oder mit diesem gentechnisch verschmolzen.

Siehe z.B. hier --> www.bertramkoehler.de/Zukunft.htm oder auch hier oder hier --> http://images.zeit.de/text/1999/46/199946.gr._gesch._filme.xml
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Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 20.05.08, 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

Questor hat folgendes geschrieben::

ob ich selbständig einparke ....hängt nur von mir ab.


Dies z.B. nicht mehr, wenn es nur noch Fahrzeuge gibt, die ausschließlich selbständig einparken.

Dann müßte ich mir schon selber einen Wagen zusammenbauen, der nicht selbständig einparkt.

Questor hat folgendes geschrieben::
..vergißt dabei aber, dass wir dafür andere Fähigkeiten und Fertigkeiten erlangen.


Beispiel?
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Old Piper
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Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 2538

BeitragVerfasst am: 20.05.08, 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Im Prinzip ist daran nichts falsch, wenn der Mensch Dinge verlernt, die er nicht mehr benötigt. Wer kann denn noch Werkzeuge selber herstellen oder seine Nahrung selbst sammeln oder jagen? Und was ist so falsch daran, dass das kaum jemand mehr kann?

Andererseits muss aber die Frage nach Ethik und Moral dabei durchaus erlaubt sein. Ist alles was möglich ist, auch erstrebenswert? Beispiel Atombombe...

Oder, etwas alltagstauglicher, ist es wirklich eine Errungenschaft, dass heute kaum jemand unter 40 die Grundrechenarten wirklich beherrscht (macht ja der Taschenrechner oder die Scannerkasse) oder in der Lage ist, mehr als drei Wörter am Stück fehlerlos zu schreiben (macht ja die Rechtschreibprüfung am PC)?

Bei der Genforschung schlummern dann doch - ach - zwei Seelen in meiner Brust. Dient es wirklich der Forschung zur Heilung chronischer Krankheiten, wenn man einer Kuh menschliches Erbgut einpflanzt? Oder ist es zweckfreier Forscherdrang? Pfuschen wir der Natur ins Handwerk? Und wenn ja - ist das erstrebenswert?
_________________
MfG
Old Piper
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Behörden- und Gerichtsentscheidungen sind zwar oft recht mäßig, aber meistens rechtmäßig.
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ZetPeO
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Anmeldungsdatum: 14.07.2006
Beiträge: 2166

BeitragVerfasst am: 20.05.08, 12:12    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm, hat ja jetzt nur noch bedingt etwas mit dem Thema des
TE zu tun, aber was soll’s.

Nun wir verlieren auch die Fähigkeiten uns mit den Mitteln der Natur zu behelfen.
Der uralte Spruch“ gegen jedes Zipperlein ist ein Kräutlein gewachsen
trifft nämlich durchaus zu.
Nicht umsonst durchforsten mittlerweile Forscher aller Pharmabetriebe
Tropenwälder und Wüsten nach hochwirksamen Pflanzenmitteln.
Problem hierbei ist nur, dass der unbedachte Raubbau an der Natur diese
Pflanzen verschwinden lässt, und somit wertvolles Wissen unwiederbringlich
verloren geht.
Wenn ich höre jemand backt sein Brot selber, und auf Nachfrage
die Antwort kommt, mit einer Brotbackmaschine und einer Brotmischung,
kann ich nur noch den Kopf schütteln.
Diese neue Mode mit den Kochsendungen hat durch nur Erfolg, weil
die meisten Kochen verlernt haben und daraus resultiert auch der BIO – Hype.
Erst wurden wir jahrelang mit chemischen Mist zugestopft und jetzt heißt
es zurück zur Natur.
Kann sich nun aber kein Mensch mehr leisten.
Ich behaupte, würde tatsächlich bewusst gekocht werden, hätten wir keine
Probleme mit dem weit verbreiteten Übergewicht, uns wären die Gammelfleischskandale
erspart gebliebe, weil man so einen Dreck keinem verkaufen kann, der auch
nur grundlegende Kenntnisse vom Kochen hat, man hätte keine Apotheke
im Kühlschrank, und, und, und..... und wir alle wären gesünder und leistungsfähiger,
was wiederum gesellschaftliche Auswirkungen haben würde.
Nur einige Beispiele wie elementares Wissen verloren geht.

Und die Meinung das hätte jeder selber in der Hand, ist zu einfach.
Aber gut dass wir einen Computer bedienen können, so können wir hier
unterschiedliche Ansichten vertreten und über Suchmaschinen
sogar finden, welches Wissen verloren ging.

Gr.
ZetPeO
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 22.05.08, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ich empfehle, zu solchen Themen die zu fragen, die sich damit auskennen: die Philosophen.

Es empfiehlt sich - wg der durchaus auch dort konträren Diskussion - zunächst auf das recht dauerhafte Provisorium (als solches bezeichnete er selbst seine Ethik) Kant auszuweichen.

Kant erklärte, dass der Mensch den Menschen niemals als Mittel gebrauchen dürfe, der Mensch dürfte stets nur als Zweck (Selbstzweck) menschlichen Handelns angesehen werden.

Wendet man diese Maxime an (die selbstverständlich mit Art. 1 unseres Grundgesetzes korrespondiert, kommt ja beides aus der gleichen Quelle), so ist klar, dass der Soldat mit der Krokodilshaut ethisch nicht vertretbar ist, da in dem Falle der Mensch als Mittel angesehen wird, oder, der Ausdruck ist Juristen meines Wissens geläufiger, als Objekt und nicht als Subjekt.

Man könnte nun - theoretisch, immerhin ist Art. 1 nicht abänderbar - darüber diskutieren, ob und warum der Mensch überhaupt eine Würde hat. Akzeptiert man jedoch das Grundprinzip, dass dem Menschen als Gattungswesen die Menschenwürde zukommt, so ist es auf jeden Fall verfassungswidrig, wenn mit einem Mensch als Mittel oder als Objekt agiert wird.

Woraus folgt, Philosophen dürfen darüber diskutieren, ob man soll oder nicht, Juristen nicht; die haben hier Verstöße zu sanktionieren.

Entsprechend ist auch die Frage, ob Genmanipulationen ethisch zulässig sind oder nicht, zu beantworten. Tatsächlich hängt dies nämlich nicht von der Handlung Genmanipulation ab, die Ethik ist nicht von außermenschlichen Umständen abhängig, sondern vom damit verfolgten Zweck. Sofern Genmanipulation den Zweck hat, dem Subjekt Mensch ein besseres Leben zu verschaffen, ist sie ethisch zulässig. Sobald sie dazu dient, den Menschen als Mittel für etwas anderes zu formen (das kann durchaus schon bei diversen 'Züchtungsversuchen' qua künstlicher Befruchtung oder 'Klonbemühungen', wobei der Nachwuchs als Mittel zur Befriedigung der Wünsche und Träume der Eltern dienen soll, der Fall sein), ist dies ethisch nicht zulässig.
_________________
Grüße,
Abrazo
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ZetPeO
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Anmeldungsdatum: 14.07.2006
Beiträge: 2166

BeitragVerfasst am: 22.05.08, 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Woraus folgt, Philosophen dürfen darüber diskutieren, ob man soll oder nicht, Juristen nicht; die haben hier Verstöße zu sanktionieren.

Weinen
Was für ein Dilemma, einerseits bin ich kein Jurist, darf also darüber
diskutieren, andererseits bin ich kein Philosoph, sollte daher nicht
darüber diskutieren.
Muss ich jetzt in den Keller gehen und der mit Spinnenweben übersäte
Wand die Frage stellen?
Ich wollte doch eigentlich nur Meinungen, natürlich mit ein bisschen Empörung
gepaart hören.
Ich hoffe trotzdem dass noch eine rege Diskussion entsteht.
Wenn’s hilft sollen die Juristen halt draußen bleiben. Mr. Green

Gr.
ZetPeO
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Abrazo
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Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 22.05.08, 23:36    Titel: Antworten mit Zitat

Na, ZetPeO, denn frag mal, wie die Berufschancen eines Juristen sind, der öffentlich darüber diskutiert, ob Art. 1 GG berechtigt ist!

Also, paar Privilegien wirste unsereins schon lassen müssen.
_________________
Grüße,
Abrazo
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