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Verfasst am: 07.07.08, 11:04 Titel: Wem gehören die Fotos?
Hallo,
ich hoffe ich bin hier richtig, ansonsten bitte ich um Verschiebung in das richtige Forum.
Ich hätte mal eine Frage zu folgendem Problem:
Ich habe einen Fotografen beauftragt, Hochzeitfotos zu machen. Das war sehr teuer und ich soll jetzt für jedes weitere Foto, das ich haben möchte Geld bezahlen. Ich habe aber keine Negative oder sonstiges bekommen, nur eine CD mit Kopierschutz mit den ganzen Bildern damit ich die aussuchen kann, die ich dann kaufe. Die Abzüge, die ich von den Bildern dann dochmal bestellt habe (schließlich will ich ja was in den Bilderrahmen stecken), sind hinten mit einem Aufkleber versehen der besagt, der Fotograf hätte die Urheberreche an den Bildern und sie dürften ohne seine Zustimmung nicht vervielfältigt werden. Als ich Ihn darauf angesprochen habe, das ich ja auf den Bildern abgebildet bin und somit doch auch ein Recht auf die Fotos hätte, meinte er, ich hätte nur für eine Dienstleistung bezahlt und die Fotos stünden mir nicht zu. Ich kann jetzt also über meine eigenen Fotos nicht verfügen und sie z.B. beim Fotografen meiner Wahl entwickeln lassen, sondern bin dazu gezwungen, diese Bilder immer bei diesem Fotografen entwickeln zu lassen, wenn ich mich laut ihm nicht strafbar machen will wegen unerlaubter Vervielfältigung. Wie ist dazu die Rechtslage?
Es kommt darauf an, was vertraglich zu den Nutzungsrechten vereinbart wurde.
Das Urheberrecht an den Bildern hat der Fotograf. Es ist durchaus branchenüblich, dass weitere Abzüge gesondert bezahlt werden müssen. Auch eine Vervielfältigung bei einem anderen Fotografen ist ohne Zustimmung des Urhebers nicht erlaubt.
Zum Thema "die Bilder gehören mir" ein weiteres Beispiel: in der Regel ist es so, dass wenn man z. B. Paßbilder machen läßt, man diese nicht ohne Zustimmung des Urhebers, sprich des Fotografen, verbreiten/veröffentlichen darf (beispielsweise auf der eigenen Homepage) _________________ Auf die besten Motive trifft man, wenn man keine Kamera dabei hat. (Murphys Foto-Gesetz)
Ich habe meine feste Meinung - bitte verwirren Sie mich nicht durch Tatsachenfeststellungen.
Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 07.07.08, 11:50 Titel: Re: Wem gehören die Fotos?
thekla77 hat folgendes geschrieben::
das ich ja auf den Bildern abgebildet bin und somit doch auch ein Recht auf die Fotos hätte
Ja, das gilt natürlich auch in der umgekehrten Richtung: der Fotograf, obwohl Urheber, darf die Fotos nicht ohne Zustimmung der abgebildeten Personen verbreiten (außer sie sind nur Beiwerk) - wobei die Weitergabe an den Auftraggeber eine Ausnahme insofern darstellt, also daß man hierzu eine Zustimmung der Abgebildeten unterstellen kann. _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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Wie sieht es denn aus, wenn der Kunde 9 Jahre später weitere Abzüge haben möchte, der Fotograf aber die Negative bereits vernichtet hat? Hat der Kunde Anspruch darauf, dass er in einem bestimmten Zeitraum weitere Abzüge bestellen kann (wenn er schon nicht selbst in der Lage ist, Abzüge hrstellen zu lassen, da er die Negative nicht hat)? Wenn ja, wie lang wäre dieser Zeitraum?
Um einen Fotografen zu finden, der Negative oder digitale Originaldateien vernichtet, müssen Sie mit Sicherheit lange suchen, m. E. werden Sie den nicht finden. _________________ Auf die besten Motive trifft man, wenn man keine Kamera dabei hat. (Murphys Foto-Gesetz)
Ich habe meine feste Meinung - bitte verwirren Sie mich nicht durch Tatsachenfeststellungen.
Error. Gibt es tatsächlich. Auflösung des Ladens und schon deutlich vorher angefangen, die Negative zu vernichten. Ich war nicht besonders begeistert...
Ich kenn mich zwar nicht aus aber machen wir mal eine kleine Rechnung:
Ein Profifotograf macht bestimmt mehr als 20000 Bilder pro Jahr. Seine Kamera(s) hat wahrscheinlich 10 MPixel oder mehr. Ein Profi speichert das im RAW-Format ab, also ungepackt. Das macht dann pro Jahr mehr als 6 TByte Daten. Die muessen erstmal gesichert werden. Fuer ein Jahr kein Problem, fuer mehrere Jahre ist das aber ein groesseres Problem. Festplatten kann man nicht ausgeschaltet lagern (gehen kaputt, IBM sagt hoechstens 6 Monate), Baender muessen auch regelmaessig umkopiert werden, damit die Daten erhalten bleiben. Man braeuchte alles mind. zweimal. Das die Datenmenge pro Jahr wahrwscheinlich groesser werden kann sich durch die verbesserten Speichertechniken ausgleichen. Aber ich befuerchte dass nach 10 Jahren bei einem Fotografen es anfaengt sehr schwierig zu werden digitale Daten wieder herzustellen.
PS: Fuer analoge Negative braucht man nur Platz und ein gesundes Klima, dann halten die lange genug.
Für digitale Daten brauchen Sie auch nur Platz - Platz für CDs bzw. DVDs.
Es gibt sogar einen namhaften Hersteller, der Foto-CDs bzw -DVDs mit 200 Jahren (CD) bzw. 100 Jahren (DVD) garantierter Haltbarkeit der Daten anbietet
20000 Bilder/Jahr - fauler Hund
Pixelzahl: ja nach Aufgabenbereich. Ich kenne etliche Kollegen im Pressebereich, auch von großen Agenturen, die den "Pixelwahn" nicht mehr mitmachen. Ich übrigens auch nicht (jedenfalls im Moment nicht ). Gute 8 MP reichen dort völlig aus. Und die Archivierung kann durchaus auch im jpg bzw. tiff-Format vorgenommen werden.
Anders wird es mit Sicherheit in anderen Sparten, z.B. im Bereich Werbefotografie, aussehen, wobei dort aber auch noch viel mit analoger Technik gearbeitet wird. _________________ Auf die besten Motive trifft man, wenn man keine Kamera dabei hat. (Murphys Foto-Gesetz)
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Anmeldungsdatum: 10.04.2007 Beiträge: 2919 Wohnort: Stadt mit Abtei an einem Fluss
Verfasst am: 07.07.08, 12:40 Titel:
nordlicht02 hat folgendes geschrieben::
Zum Thema "die Bilder gehören mir" ein weiteres Beispiel: in der Regel ist es so, dass wenn man z. B. Paßbilder machen läßt, man diese nicht ohne Zustimmung des Urhebers, sprich des Fotografen, verbreiten/veröffentlichen darf (beispielsweise auf der eigenen Homepage)
Wie sieht es denn aus bei Fotos aus einem Passbildautomaten? Wer hat hier die Urheberrechte? (habe ich schonmal mit einem befreundeten RA diskutiert, sind aber zu keinem wirklichen Ergebnis gelangt) _________________ Ich kann länger nicht rauchen als ein Nichtraucher rauchen. Ich bin somit der mental Stärkere. (Horst Evers)
M. E. derjenige, der auf den Knopf drückt - i. d. R. der, der vor dem Automaten sitzt und meist (wenn ich mir die Bilder ansehe) ein recht dummes Gesicht macht
Er bestimmt schließlich, auch wenn er am Automaten nicht allzu viele Möglichkeiten hat, Bildaufbau und -gestaltung und er bedient "die Kamera". _________________ Auf die besten Motive trifft man, wenn man keine Kamera dabei hat. (Murphys Foto-Gesetz)
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Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 07.07.08, 16:51 Titel:
Werden wir ausnahmsweise mal unjuristisch.
Richard Gecko hat folgendes geschrieben::
Ein Profifotograf macht bestimmt mehr als 20000 Bilder pro Jahr. Seine Kamera(s) hat wahrscheinlich 10 MPixel oder mehr. Ein Profi speichert das im RAW-Format ab, also ungepackt. Das macht dann pro Jahr mehr als 6 TByte Daten.
6 TB = 6000 GB für 20,000 Bilder würde bedeuten, daß ein Bild 300 MB (!) hätte. Soviel hat nicht mal die digitale Hasselblad eines befreundeten Fotografen mit 39 MPixel (da sind es maximal 78 MB bei unkomprimiertem 16-bit-TIFF).
Eine semiprofessionelle Kamera macht mit 10 MPixel "nur" ca. 10 MB pro RAW-Bild. Davon passen dann 50,000 auf eine handelsübliche 500-MB-Platte.
Ein "großer" Profi (Modebranche, nicht der typische Hochzeitsknipser) kriegt locker 100,000 Fotos im Jahr hin, der bräuchte also mit der Hasselblad wirklich um die 7.5 TB pro Jahr. _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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