Navigationspfad: Home » Foren
Foren
recht.de :: Thema anzeigen - Zumutbarkeit
Forum Deutsches Recht
Foren-Archiv von www.recht.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Zumutbarkeit
Gehen Sie zu Seite Zurück  1, 2, 3
 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    recht.de Foren-Übersicht -> Recht und Politik
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Biber
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 21.11.2005
Beiträge: 11363
Wohnort: This world is not my home - I'm only passing through!

BeitragVerfasst am: 15.07.08, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::
Biber, ich kann mich ganz ehrlich nicht daran erinnern, in Köln jemals Bilder von knüppelnden Polizisten gesehen zu haben
Ich meinte auch nicht die Kölner Polizei speziell, sondern einzelne Polizisten bzw. Einheiten allgemein.
_________________
Das Denken ist zwar allen Menschen erlaubt, aber vielen bleibt es erspart.
Sapere Aude! (Kant)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 15.07.08, 20:37    Titel: Antworten mit Zitat

Natürlich kann es einzelne Einsätze geben - sogar täglich - wo die Polizei Gewalt anwenden muss (ob dazu nun gerade der Knüppel das geeignete Instrument ist, lassen wir mal außen vor; hier verlässt man sich auch gerne mal auf den Hundezahn - "Entweder Sie kommen 'raus, oder Herr Müller kommt rein!"). Wenn z.B. ein Kokainist gerade seinen Tobsuchtsanfall hat oder einer mit besoffenem Kopp randaliert, kriegste den nich anders aus dem Verkehr gezogen. Weiß jeder, moniert auch keiner (na gut, nehmen wir mal den unbedarften Teil des Jungvolkes aus, der immer noch danach trachtet, die Machtergreifung Hitlers von 1933 zu verhindern). Von Banküberfällen mit Geiselnahme und ähnlichen Schweinereien mal ganz abgesehen. Derlei Grundgesetzkonflikte löst Bürger mit dem gesunden Menschenverstand.

Ich hab ja schon mal erwähnt, dass wir hier auch mal eine verlotterte Wache hatten - hatten, die ist längst aufgelöst - wo ein eher unangenehmer Zeitgenosse infolge der Behandlung verstarb. Doch auch das konnte das Grundvertrauen in die Polizei nicht sonderlich erschüttern, denn - angezeigt hatten das die eigenen Kollegen. Und zwar zu Recht: das gab dann ein ordentliches Strafverfahren.

Man muss als Bürger seiner Polizei vertrauen können. Das halte ich für das A und O einer anständigen Polizeiarbeit.
_________________
Grüße,
Abrazo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
0Klaus
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.12.2004
Beiträge: 2595

BeitragVerfasst am: 15.07.08, 21:06    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

zum Thema zurück:

Da eine Diskussion zur formaljuristischen Seite nicht unbedingt gewollt war:

Ich bin der Meinung, dass jeder seine Persönlichkeit so weit wie möglich frei entfalten können muss, solange er die Rechte anderer nicht verletzt.

Wenn also jemand in irgend einer Weise bei irgend einer Veranstaltung nackt herumrennt oder sexuelle Handlungen vornimmt, soll er das tun dürfen.

Ob das unethisch ist ist egal. Ethik / Sitte hat im Rechtsleben nur etwas zu suchen, wenn eine Drittschädigung geprüft werden soll. Beispiel: Diese Handlungen werden vor einer Kirche vorgenommen, um die Gläubigen zu beleidigen oder vor einer Gaststätte, um die Leute abzuschrecken. Moral schränkt die Handlungsfreiheit oft in einer Weise ein, die mit dem freien und selbstbestimmten Menschen nicht zu vereinbaren ist.

Ich finde es traurig, wenn der menschliche Körper als unethisch empfunden wird (siehe auch Nacktläuferurteil. wo meines Erachtens nicht nachvollziehbar eine Geldbuße verhängt wurde, weil jemand nackt Fahrrad gefahren ist).

Wenn sich jemand ekelt, muss das hingemommen werden, zumal es sich um eine unerhebliche Sichtbeeinträchtigung handelt (dh anders als bei Lärm beschränkt sich die Störung auf einen bestimmten Ort braucht man ja nur nicht hinzuschauen).

Lediglich aus Gründen der Sicherheit und Ordnung sollen Einschränkungen notwendig sein (Sondernutzung Gehweg / Bildung von Menschenansammlungen).

Menschenwürde: Die Menschenwürdebestimmung ist nicht so gemeint, dass sich jemand selbst erniedrigen darf, sondern so, dass der Staat eine Schutzpflicht dort hat, wo es notwendig ist (dh bei Zwang).

Man sollte einfach einmal testen, wie sich die Freigabe der Bestimmungen im StGB zu öfftl. Ärgernis praktisch auswirken würde
_________________
mfg
Klaus
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 15.07.08, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ethik / Sitte hat im Rechtsleben nur etwas zu suchen, wenn eine Drittschädigung geprüft werden soll.

Stimmt nicht.
(Außerdem hat Ethik nichts mit Sitte zu tun)
Ethik ist die Basis des Rechtes. Ohne Ethik brauchste kein Recht, da reicht das Naturrecht des Stärkeren.
Zitat:
Ich finde es traurig, wenn der menschliche Körper als unethisch empfunden wird

Quatsch.
Der menschliche Körper wird nicht als unethisch empfunden. Als unethisch wird das Verwerfen der Menschenwürde empfunden, und das ist der Fall, wenn sich jemand als anderer Leute Sexualobjekt präsentiert und anbietet.

Mit der Nacktheit ist es schon schwieriger.

Tatsache ist, dass es - außer vielleicht im allerhintersten, unberührten Dschungel, und auch da bin ich mir nicht sicher, denn auch Körperbemalung, Penisschäfte usw. sind Kleidung - keine Kultur gibt, in der Menschen vollkommen nackt herum laufen. Sich zu bekleiden ist etwas zutiefst Menschliches, ebenso, wie es kein Viech gibt, das sich zum Kopulieren vor seinem Rudel zurück zieht (es sei denn, ein rangniederes Tier klaut dem Boss heimlich den Sexualpartner), das ist eine spezifische Eigenart des Menschen. Hier ist zu fragen, warum Mensch das tut, und die Antwort ist nicht, weil das so Sitte ist, weil dies nicht die Frage beantwortet, warum das denn jemals Sitte geworden ist.

Es entspricht dem Wesen des Menschen, seine innere Freiheit dadurch zu hüten, dass er sich anderen gegenüber nicht vollständig entblättert, weder körperlich, noch psychisch. Der Mensch darf nur als Subjekt angesehen werden, weil er sein Subjektsein behauptet und verteidigt.

Menschen identifizieren sich aber in gewisser Weise mit ihresgleichen. Was darin begründet ist, dass Menschsein nicht etwas Angeborenes ist, sondern etwas von der von anderen Menschen getragenen und vermittelten Kultur Erworbenes. Von daher wird er - die meisten wohl eher unbewusst, die wissen im Zweifel nicht, warum sie so wütend darauf reagieren - solchen Exhibiitionismus oder Darstellungen als Sexualobjekt als persönliche Beleidigung auffassen, nämlich als Beleidigung seines Menschseins. Damit hat er die Wahl zwischen zwei gleichermaßen unannehmbaren Alternativen: entweder, er wird irgend wann so sauer, dass er gegen die Exhibitionisten usw. die Fäuste ausfährt, oder er wehrt die Beleidigung dadurch ab, dass er solche Leute nicht mehr als richtige, vollwertige Menschen betrachtet; ich bevorzuge bei dieser Alternative die Prügelei.

Angesichts dieser Alternativen hat der, der exhibitionistische Neigungen verspürt (oder einfach nur an einer Profilneurose leidet) auf seinen praktisch demonstrierten Vorschlag zur Änderung der Menschheit zu verzichten und sich was überzuziehen bzw. Ketten und Hundehalsbänder auf der Straße auszuziehen. Weil nachweisbar die Menschheit das nicht will und nicht wollen kann, und Meinungsfreiheit bedeutet ja nicht die Freiheit, anderen Leuten in der Lebenspraxis seinen Willen aufzuzwingen.
_________________
Grüße,
Abrazo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 16.07.08, 07:44    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::
Sich zu bekleiden ist etwas zutiefst Menschliches, ....


Soso. Woraus ergibt sich das?

Und warum hat Königin Victoriaschon nackte Tischbeine als anstößig empfunden und warum war sie so ganz anders angezogen als Königinnen heute ( Geschockt Beine!)

Und warum hatten DDR-Bürger offenbar den Wunsch, sich zumindest an den Stränden nackt auszuziehen? Mangel an Badebekleidung im Sozialismus oder Niedergang der Ethik in diesem System?

Abrazo hat folgendes geschrieben::
ebenso, wie es kein Viech gibt, das sich zum Kopulieren vor seinem Rudel zurück zieht


Was u.U. daran liegt, das die jüngeren Tiere des Rudels sonst auch gar nicht wissen, wie Fortpflanzung funktioniert --> www.pressetext.de/pte.mc?pte=040617035

Abrazo hat folgendes geschrieben::
das ist eine spezifische Eigenart des Menschen. .


Spezifische Eigenart oder spezifische Verklemmung? Bitte Behauptung belegen.

Abrazo hat folgendes geschrieben::
Es entspricht dem Wesen des Menschen, seine innere Freiheit dadurch zu hüten, dass er sich anderen gegenüber nicht vollständig entblättert, weder körperlich, noch psychisch.


Bitte Behauptung belegen.

Abrazo hat folgendes geschrieben::
er wird irgend wann so sauer, dass er gegen die Exhibitionisten usw. die Fäuste ausfährt, oder er wehrt die Beleidigung dadurch ab, dass er solche Leute nicht mehr als richtige, vollwertige Menschen betrachtet; ich bevorzuge bei dieser Alternative die Prügelei.


Hier ist es nicht notwendig, von "Leuten" zu sprechen. Exhibitionistische Handlungen können nur Männer begehen (weil es normal ist, daß Frauen sich ausziehen?)

Abrazo hat folgendes geschrieben::
ich kann mich ganz ehrlich nicht daran erinnern, in Köln jemals Bilder von knüppelnden Polizisten gesehen zu haben; vielleicht in den 68-ern, aber da war ich nicht hier.


Ich kann mich an so etwas auch nicht erinnern, aber ich war auch noch nie auf einer Demo in Köln.

Daher muß ich mich auf Berichte anderer beziehen, die richtig sein mögen oder auch nicht: "Mit einem massiven Aufgebot von 1.000 Polizisten wurde der Stadtteil Ehrenfeld in einem Belagerungszustand versetzt, um mit unseren Steuergeldern den Aufmarsch der rechtsextremen "ProKöln" und ihren Nazi-Freunden mit aller Gewalt durchzusetzen. Dabei wurde Schülern und Bürgern aus Ehrenfeld, die sich den Nazis friedlich in den Weg stellen wollten, mit Räumpanzern und Wasserwerfern gedroht. Es kam auch zum Einsatz von Knüppeln und sogar zur Festnahme von ca. zehn "ProKöln"-Gegnern. Menschen, die Zivilcourage gegen Intoleranz gezeigt haben, hat sich eine Armee von Polizisten in voller Kampfmontur in den Weg gestellt." --> www.slp.at/index.php/artikel+M5a8703084e2/ (Bezhieht sich auf eine Demo 2007).
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为


Zuletzt bearbeitet von Redfox am 16.07.08, 08:14, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 16.07.08, 08:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Wenn dann andere Menschen meinen, sie könnten diese Demo nur verhindern indem sie OWis oder Straftaten begehen, dann müssen diese sich nicht wundern, wenn die Polizei durchgreift.


Nun, das mag so sein. Aber wenn ich Abrazo richtig verstanden habe, ist das jedenfalls in Köln nicht so.
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 16.07.08, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

Die Demonstration vom 17.06.07 - ich nehme an, die ist gemeint - war von der rechtsradikalen Pro Köln organisiert; von ihrer Seite gab es lt. FAZ 150 bis 200 Demonstranten.

Hinzu kamen rechtsextremistische 'Autonome', die die 'gute' Gelegenheit ergriffen, ihrerseits einen unangemeldeten Protestzug 'gegen Muslime' durchzuziehen.

Demgegenüber 600 Gegendemonstranten, u.a. Gewerkschafter, und Gewerkschafter sind bekannlich keine Straßenkämpfer.

Dazu ein Haufen linksextremistischer 'Autonomer', die ebenfalls die gute Gelegenheit wahrnehmen wollten, sich zu prügeln.

Ob rechts oder links, diese äußerst prügelfreudigen 'Autonomen' greift die Polizei aus jeder Demonstration heraus, ob diese 20.000 oder 500 Leute umfasst.

Auf jeden Fall waren die 1.000 anwesenden Polizisten der größte Block der 'Demonstrationsteilnehmer'.

Nun ist in Köln jede rechtsradikale Demonstration eine kritische Angelegenheit. Mehr als 200 Leute bringen die eh nie auf die Straße, dafür aber ein vielfaches an Gegendemonstranten. 600 war da schon extrem wenig, waren auch schon mal 10.000 oder 20.000. Und der Kölner an sich ist kein Pazifist, wenn die losgelassen werden, dann kann das ohne weiteres Tote geben - unter den Rechtsradikalen. Und ich meine damit nicht die 'autonomen' Linksextremisten als potentiell gewaltbereite Täter, sondern die Masse der braven, seriösen, wohlanständigen Leute, die da qua Massendynamik ohne weiteres zu besinnungsloser Gewalt fähig sind, die wollen zwar nur verhauen, aber dabei würde es nicht bleiben. Ich hab die Stimmung unter diesen braven Bürgern selber einmal miterlebt und mir gedacht, au Backe, wehe, wenn sie losgelassen. Deswegen werden hier rechte Demonstration und Gegendemonstration rigoros getrennt - schickt man die Rechtsradikalen halt durch leere, friedliche Wohnstraßen, und selbst da werden sie von den oberen Stockwerken und Dächern aus noch mit Gemüse bedacht.

Das ist die eine Sache, die ist beherrschbar.

Wenn nun aber, getrennt davon - denn die regulären Gegendemonstranten wollen die nicht in ihren Reihen haben - an irgend einer Ecke sich auch noch ein Haufen linke Autonome sammelt, der ebenso wie die rechten Autonomen nach nichts anderem strebt als nach einer Straßenschlacht, dann muss die Polizei da selbstverständlich eingreifen, kann man ja nicht aufeinander los lassen, die beiden, allerdings hat das nach meinem Verständnis - und nicht nur nach meinem - mit den Demonstrationen selbst nichts zu tun.

Zitat:
um mit unseren Steuergeldern den Aufmarsch der rechtsextremen "ProKöln" und ihren Nazi-Freunden mit aller Gewalt durchzusetzen.

Wat heißt hier, die Polizei wollte den Aufmarsch mit aller Gewalt durchsetzen? Das erste, was die stets versucht, ist dabei mitzuwirken, den mit aller - juristischer - Gewalt zu verhindern, aber wenn das nicht geht, dann haben die ihren Job zu tun, welcher da lautet, Schaden zu verhüten. Weiß auch jeder, und wenn das erwähnte Jungvolk dagegen tönt, nimmt man das nicht ernst.

Zitat:
Dabei wurde Schülern und Bürgern aus Ehrenfeld, die sich den Nazis friedlich in den Weg stellen wollten, mit Räumpanzern und Wasserwerfern gedroht.

Nun ja, wat man so darstellt, muss nich so stimmen.

Zitat:
Es kam auch zum Einsatz von Knüppeln und sogar zur Festnahme von ca. zehn "ProKöln"-Gegnern.

Lt. FAZ wurden zusätzlich auch noch knapp 100 Rechtsextremisten festgenommen Lachen

Zitat:
Menschen, die Zivilcourage gegen Intoleranz gezeigt haben, hat sich eine Armee von Polizisten in voller Kampfmontur in den Weg gestellt."

Blödsinn.

Zitat:
um mit unseren Steuergeldern den Aufmarsch der rechtsextremen "ProKöln" und ihren Nazi-Freunden mit aller Gewalt durchzusetzen.

In dem Punkt allerdings besteht Konsens: im September plant Pro Köln mit wohl so ziemlich allem, was in Europa als Rechtsradikal Rang und Namen hat - Flaams Belang darf z.B. nich fehlen - einen 'Kongress' mit Demonstration, ausgerechnet in Köln. Die Gerichte sind längst schon damit befasst, wie man das unterbinden könnte. Und über die Kosten, die das verursacht, denn selbstverständlich ist es nicht denkbar, dass da keine Gegendemonstration stattfindet, jammern alle. Aber - auch die paar Männekens im Rat, die gewählt wurden, weil viele nicht wussten, was Pro Köln tatsächlich ist (die haben sogar einen Bezirksvorsitzenden von der SPD reingelegt, der war total von den Socken) haben sich noch nie um die von ihnen verursachten Kosten geschert und regelmäßig alle Ratsmitglieder für eine fünfminütige Sondersitzung aus diversen Urlaubsorten im Sommer einfliegen lassen - auf Kosten Steuergelder natürlich. Sowas nimmt Bürger übel.
_________________
Grüße,
Abrazo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
0Klaus
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.12.2004
Beiträge: 2595

BeitragVerfasst am: 16.07.08, 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

@ Abrazo

Wir leben in einer pluralistischen Gesellschaft.

Ich finde es daher unpassend, wenn Juristen meinen, sie müssten die Menschenwürde von Leuten schützen, die sie gar nicht geschützt haben wollen. Im Übrigen ist der subjektive Eindruck was Menschenwürde ist, nicht Maßstab der Verfassung.

Die Menschenwürde soll den Einzelnen vor privaten oder staatlichen Übergriffen schützen. Der Mensch soll nicht zum Objekt gemacht werden. Die betonung liegt auf "gemacht werden". Wenn sich jemand freiwillig und jederzeit widerruflich erniedrigt, liegt keine Verletzung der MW vor, da er nicht Objekt der Handlung ist, sondern jederzeit aufhören kann. Eine solche Zwangserniedrigung mag vorliegen, wenn jemand hierfür Geld bekommt und darauf angewiesen ist um zB eine Operation zu bezahlen; nicht jedoch, wenn das jemand aus Spaß tut.

Im Übrigen kann ich nicht nachvollziehen, dass jemand in seiner Eigenschaft als Mensch beeinträchtigt wird, wenn andere sich komisch aufführen.

Zitat:
Es entspricht dem Wesen des Menschen, seine innere Freiheit dadurch zu hüten, dass er sich anderen gegenüber nicht vollständig entblättert, weder körperlich, noch psychisch. Der Mensch darf nur als Subjekt angesehen werden, weil er sein Subjektsein behauptet und verteidigt.


Das scheint wohl nicht so zu sein, siehe auch Love-Parade. Es wiederspricht auch dem Bild eines freien Menschen. Genauso könnte man argumentieren, dass ein Mensch normalerweise nicht homosexuell ist und auf 9x % der Bevölkerung verweisen, die das nicht sind.

Im Ergebnis kommt es nicht darauf an, ob ein Mensch so oder so ist und dies oder jenes tut, sonder darauf, ob davon eine unmittelbare drittschädigende Wirkung ausgeht. Eine Beleidigung mag im Einzelfall vorliegen, wenn die Handlung auf eine bestimmte Person/engruppe gerichtet ist.
_________________
mfg
Klaus
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Volker111
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.05.2008
Beiträge: 553

BeitragVerfasst am: 16.07.08, 22:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ich war schon immer dagegen, solche Veranstaltungen zu genehmigen. Jetzt habt ihr den Salat.
_________________
Gruß Volker
Wenn Sie mich verstanden haben, habe ich mich undeutlich ausgedrückt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
carn
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 17.07.08, 08:37    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::

Ob rechts oder links, diese äußerst prügelfreudigen 'Autonomen' greift die Polizei aus jeder Demonstration heraus, ob diese 20.000 oder 500 Leute umfasst.



Ich darf daran errinern, dass es beim herausgreifen technische Grenzen geben koennte.
Man kann vielleicht 50 stoerer aus 1000 Demonstranten herausholen, aber 5000 Stoerer aus 100000 laeuft zwangslaeufig auf eine Strassenschlacht hinaus.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 17.07.08, 21:39    Titel: Antworten mit Zitat

Technische Grenzen gibts nur bei dämlichen Polizisten und schlechter Vorbereitung.
Demonstranten sind üblicherweise nicht interessiert an Straßenschlachten.
Du fragst mal wieder nicht zuerst danach, ob ein Hirngespinst überhaupt möglich ist. In einer riesigen Menschenmenge kann ein Haufen Autonomer sich überhaupt nicht entfalten, da fehlt ihm der Platz und die unmittelbare Konfrontation. Sind solche Autonomen kurz vor der Polizei, kann sie um Durchlass nachsuchen und sie rausholen. Sind sie mitten in der Menge, braucht sie sie nicht rauszuholen, weil sie da nichts tun können.
Eine dämliche Bürgerkriegsarmee freilich kann durch wahlloses Knüppeln problemlos aus 100 Autonomen 10.000 Leute machen, die gewillt sind, sich mit der Polizei anzulegen - aber nicht von sich aus, sondern weil sie damit gegen deren nicht zu rechtfertigende Brutalität protestieren.
_________________
Grüße,
Abrazo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
carn
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 19.07.08, 06:26    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::
Technische Grenzen gibts nur bei dämlichen Polizisten und schlechter Vorbereitung.
Demonstranten sind üblicherweise nicht interessiert an Straßenschlachten.

Stoerer manchmal schon.
Die 50 koennen alleine keine Strassenschlacht machen, sie braeuchten die Unterstuetzung der restlichen 1000.
5000 hingegen koennen mit ihrer Zahl allein Strassenschlachten machen, sie brauchen die restlichen 100000 nicht.
Abrazo hat folgendes geschrieben::

Du fragst mal wieder nicht zuerst danach, ob ein Hirngespinst überhaupt möglich ist.

Und sie fragen sich ueberhaupt nicht, ob es nicht zwangslaeufig einen Unterschied zwischen dem Verhaften von 50 und von 5000 Leuten gibt.
Abrazo hat folgendes geschrieben::

In einer riesigen Menschenmenge kann ein Haufen Autonomer sich überhaupt nicht entfalten, da fehlt ihm der Platz und die unmittelbare Konfrontation. Sind solche Autonomen kurz vor der Polizei, kann sie um Durchlass nachsuchen und sie rausholen. Sind sie mitten in der Menge, braucht sie sie nicht rauszuholen, weil sie da nichts tun können.

Steine in Scheiben werfen ist nichts tun?
Autos anzuenden ebenfalls?
Abrazo hat folgendes geschrieben::

Eine dämliche Bürgerkriegsarmee freilich kann durch wahlloses Knüppeln problemlos aus 100 Autonomen 10.000 Leute machen, die gewillt sind, sich mit der Polizei anzulegen - aber nicht von sich aus, sondern weil sie damit gegen deren nicht zu rechtfertigende Brutalität protestieren.

Und sie sehen kein Problem darin, dass man auf nicht zu rechtfertigende Gewalt mit nicht zu rechtfertigender Gewalt reagiert und die Lage dadurch verschlimmert?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Abrazo
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.05.2005
Beiträge: 5941
Wohnort: Köln

BeitragVerfasst am: 19.07.08, 09:30    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und sie sehen kein Problem darin, dass man auf nicht zu rechtfertigende Gewalt mit nicht zu rechtfertigender Gewalt reagiert und die Lage dadurch verschlimmert?

In der Innenpolitik von Gesellschaften ist das so, seit mehreren tausend Jahren.
_________________
Grüße,
Abrazo
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    recht.de Foren-Übersicht -> Recht und Politik Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehen Sie zu Seite Zurück  1, 2, 3
Seite 3 von 3

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
©  Forum Deutsches Recht 1995-2019. Anbieter: Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim , RB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail info[at]recht.de.