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donnerknall FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 65 Wohnort: oberfranken
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Verfasst am: 22.09.08, 08:03 Titel: Ausgesetzte Katze und Tierarztkosten |
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Guten Morgen,
vorgestern fanden meine Kinder ein ausgesetztes Kätzchen auf einem Feldweg.
Das Tier war unterkühlt( richtig starr), dehydriert, die Augen durch Sekret verklebt.
Wir brachten die Katze sofort zum Tierarzt, sie hat zum Glück überlebt.(wurde lt. Tierarzt eindeutig ausgesetzt)
Um der Katze das Tierheim zu ersparen habe ich noch herumtelefoniert und ein neues Zuhause für sie gefunden.( Ich gebe offen zu, dass ich Katzen eigentlich nicht mag)
Muß ich jetzt auch noch die Tierarztkosten übernehmen? |
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Waschbärin FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 792
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Verfasst am: 22.09.08, 18:13 Titel: |
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Ja! Beim Tierarzt gilt: Wer bestellt, der bezahlt auch! In diesem Fall hat die Person, welche die Katze aufgefunden hat, den Tierarzt mit der Behandlung des Tieres beauftragt. Der Tierarzt darf dieser Person nicht nur die Behandlungskosten in Rechnung stellen, sondern muß es sogar! Wenn er nicht mindestens den einfachen Satz der tierärztlichen Gebührenverordnung berechnet kann er seine Zulassung verlieren.
Wenn man die tierärztlichen Kosten eines Fundtieres nicht übernehmen möchte, dann sollte man es schleunigst dem örtlichen Tierschutzverein übergeben, der die notwendige tierärztliche Behandlung einleiten wird. In dem Fall ist dann der Tierschutzverein der Auftraggeber des behandelnden Tierarztes und zahlt somit auch die Zeche.
LG
die Waschbärin |
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donnerknall FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 65 Wohnort: oberfranken
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Verfasst am: 22.09.08, 18:37 Titel: |
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Danke für die Antwort.
Habe auch schon die Rechnung erhalten (90,-€), die ich halt zähneknirschend bezahle.
Es geht ja auch nicht unbedingt um das Zahlenwollen, eher um das Können.
Jetzt weiß ich aber für den hoffentlich nicht eintretenden Fall, dass nochmal ein Tier gefunden wird, wie ich mich verhalten muß.
MfG
donnerknall |
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gitta. FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 18.05.2007 Beiträge: 234
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Verfasst am: 23.09.08, 07:26 Titel: |
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Ich würde mal über die Gemeinde versuchen zu klären, ob es dort eine Regelung gibt, dass die Gemeinde die Kosten für die Behandlung von herrenlosen Tieren übernimmt.
In meiner Gemeinde in Niedersachsen soll es, soweit ich in einem Zeitungsbericht gelesen habe, so eine Regelung geben.
Mehr als eine Ablehnung kann es bei einer Anfrage ja nicht geben.
Ansonsten gibt es tatsächlich auch Tierärzte, die Fundtiere kostenlos behandeln, wenn es sich um eine Notfallbehandlung handelt. Ich hatte auch mal einen verletzten Kater gefunden und eine Tierärztin aufgesucht, die in der Nähe ihre Praxis hatte, ( bei der ich vorher noch nie war ) und diese wollte für die Notfallbehandlung kein Geld haben, obwohl ich ihr die Bezahlung angeboten hatte. Wenn so etwas nicht großartig publik gemacht wird, bekommt die Tierärztin auch keine Probleme mit der Zulassung.
gitta. |
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Waschbärin FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 792
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Verfasst am: 23.09.08, 21:40 Titel: |
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gitta. hat folgendes geschrieben:: |
Ich hatte auch mal einen verletzten Kater gefunden und eine Tierärztin aufgesucht, die in der Nähe ihre Praxis hatte, ( bei der ich vorher noch nie war ) und diese wollte für die Notfallbehandlung kein Geld haben, obwohl ich ihr die Bezahlung angeboten hatte. Wenn so etwas nicht großartig publik gemacht wird, bekommt die Tierärztin auch keine Probleme mit der Zulassung.
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Wenn... Das weiß ein Tierarzt aber nie vorher, wie verschwiegen seine Kundschaft ist.
Ich kenne es so daß Tierärzte in solch einem Fall manchmal das betreffende Tier übernehmen und nach der Behandlung dem zuständigen Tierheim/Tierschutzverein übergeben. Dann wird auch mit diesem abgerechnet und nicht mit der Person, die das verletzte und herrenlose Tier aufgefunden hat.
LG
die Waschbärin |
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donnerknall FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 65 Wohnort: oberfranken
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Verfasst am: 24.09.08, 08:54 Titel: |
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Alles schön und gut...
Ausnahmslos alle Personen, denen ich von dem Vorfall erzählt habe äußerten sich so:
"Wie dumm bist denn du, das mußt du doch bezahlen", und bei all denen sieht es finanziell besser aus als bei uns mit vier schulpflichtigen Kindern( gerade zu Beginn des Schuljahres)
Ich "Dumme" dachte nur, es ist Wochenende, also tierärztlicher Notdienst.
Ich dachte weder an den Tierschutzverein noch an evtl. finanzielle Folgen.
Was ich damit sagen will: Der "Nomalmensch" denkt zuerst an die Finanzen, denn wer weiß schon von einer evtl. Kostenübernahme der Gemeinde oder denkt an den Tierschutzverein, wenn er ein solches Tier findet.
Das Wegschauen wird also auch hier gefördert. |
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Waschbärin FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 792
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Verfasst am: 24.09.08, 14:33 Titel: |
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donnerknall hat folgendes geschrieben:: |
Das Wegschauen wird also auch hier gefördert. |
Ich verstehe nicht so ganz was das mit "Wegschauen" zu tun haben soll. Erste Anlauffstelle für mich bleibt, wenn ich ein offensichtlich herrenloses Tier aufgefunden habe (verletzt oder unverletzt), das örtliche Tierheim, und sollte dort niemand zu erreichen sein, unsere Polizeidienststelle. Zusammen ergibt das Ansprechpartner, die 24 Stunden lang rund um die Uhr zu erreichen sind und auch Zugang zu den Notaufnahmezwingern des Tierheims haben. Und die mir im Falle eines verletzten oder erkrankten Fundtieres die notwendigen Informationen geben können, wo ich es versorgen lassen oder hinbringen kann.
Ich selbst habe schon mehrmals Fundtiere aufgegriffen. Im Falle einer verletzten Katze erhielt ich von der Tierheimleitung spät Abends die Information, diese zu Tierarzt XYZ zu bringen und dort behandeln zu lassen. Die Katze verblieb an diesem Abend dort in der Praxis und wurde am nächsten Morgen von einem Tierheimmitarbeiter abgeholt. Im Falle zweier (unverletzter) Hunde hat sich ein Polizeibeamter mit mir nach einem Telefongespräch am Tierheim getroffen und die Hunde mit mir zusammen in einen der Notaufnahmezwinger gesetzt, so daß sich am nächsten Morgen die Tierheimmitarbeiter um die Hunde kümmern konnten.
In allen Fällen haben mich solche Aktionen viel Zeit gekostet. Ich denke nicht daß man, nur weil man vor dem Handeln überlegt was zu tun ist, das mit "Wegschauen" bezeichnen kann.
LG
die Waschbärin |
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donnerknall FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 65 Wohnort: oberfranken
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Verfasst am: 24.09.08, 15:34 Titel: |
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Ach Mensch...
Die 90 euro hab ich längst abgehakt, war nur im ersten Moment etwas geschockt.
Die Reaktionen waren das Miese an der ganzen Sache. Als dumm hingestellt zu werden usw.
Wenn man zuvor noch nie so eine Situation durchlebt hat denkt man in dem Moment doch nicht an Polizei oder Tierheim.
Sondern nach meinen eben gemachten Erfahrungen entweder ans Helfen oder daran, was das kosten könnte.
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass diejenigen, die zuerst an die Kosten denken wegschauen werden.
@flipmow
Sollte sowas wirklich in unserem kleinen Dorf nochmal vorkommen werde ich nach momentanen Kontostand entscheiden, sieht der gut aus direkt zum Tierarzt, bei Ebbe erst Tierheim. Und wieder die Dumme sein |
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Waschbärin FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 792
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Verfasst am: 24.09.08, 20:51 Titel: |
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donnerknall hat folgendes geschrieben:: |
Sollte sowas wirklich in unserem kleinen Dorf nochmal vorkommen werde ich nach momentanen Kontostand entscheiden, sieht der gut aus direkt zum Tierarzt, bei Ebbe erst Tierheim. Und wieder die Dumme sein |
Ich verstehe nicht so ganz was daran verkehrt sein soll erst mal beim zuständigen Tierheim anzurufen. Das kostet nicht mehr als ein paar Cent und ein paar Minuten.
Alle Städte und Gemeinden sind verpflichtet sich um Fundtiere zu kümmern und arbeiten diesbezüglich mit den ortsansässigen Tierheimen zusammen, weswegen Fundtiere von denen aufgenommen und auch tierärztlich versorgt werden müssen. Größere Tierheime verfügen manchmal über eine eigene tierärztliche Einrichtung, kleinere Tierärzte arbeiten i.d.R. mit ein oder zwei Tierarztpraxen vor Ort zusammen. U.u. läßt Du ein Fundtier auf eigene Kosten bei genau dem gleichen Tierarzt behandeln der es im Auftrag des zuständigen Tierheimes/Tierschutzvereines genau so gut medizinisch versorgt hätte. Zudem besitzen die Mitarbeiter der Tierheime sehr große Erfahrung in Bezug auf die Versorgung und das Handling verletzter/erkrankter Tiere, zudem sind sie auch entsprechend versichert sollten sie selbst durch ein erkranktes Tier verletzt werden (was durchaus möglich sein kann). Ich kann wirklich nicht erkennen daß die Versorung eines verletzt oder erkrankt aufgefundenen Tieres durch ein Tierheim/einen Tierschutzverein eine tiermedizinische Behandlung zweiter Klasse darstellen sollte. Eher im Gegenteil, ein Laie wird ein solches Tier nie so gut versorgen/handhaben können wie eine Person mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet.
LG
die Waschbärin |
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donnerknall FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 65 Wohnort: oberfranken
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Verfasst am: 25.09.08, 05:12 Titel: |
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Zitat: | Ich kann wirklich nicht erkennen daß die Versorung eines verletzt oder erkrankt aufgefundenen Tieres durch ein Tierheim/einen Tierschutzverein eine tiermedizinische Behandlung zweiter Klasse darstellen sollte. Eher im Gegenteil, ein Laie wird ein solches Tier nie so gut versorgen/handhaben können wie eine Person mit viel Erfahrung auf diesem Gebiet.
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So habe ich das auch nicht gemeint.
Ich dachte an die Berichte über überfüllte Tierheime, in denen häufig finanzielle Probleme der Tierschutzvereine erwähnt werden.
FG
donnerknall |
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J_Denver FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 16.05.2006 Beiträge: 3777 Wohnort: hinterm Deich
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Verfasst am: 25.09.08, 07:41 Titel: |
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.....überigens........jeder sollte die Anschrift und Telefonnummer des nächstgelegenen Tierheims in der Brieftasche haben.
Ich kenne z.b nur das nächstgelegene Tierheim im benachbarten Stadtstaat.
......aber bei uns auf dem land sind die Tierärzte noch nicht so teuer. Die Kastration meines 15 kg hundes hat auch nur 93,00 Euro gekostet. _________________ .........geschmeidig wie zwei Flachmänner®
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Waschbärin FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 28.02.2005 Beiträge: 792
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Verfasst am: 25.09.08, 15:49 Titel: |
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J_Denver hat folgendes geschrieben:: | .....überigens........jeder sollte die Anschrift und Telefonnummer des nächstgelegenen Tierheims in der Brieftasche haben.
Ich kenne z.b nur das nächstgelegene Tierheim im benachbarten Stadtstaat. |
??? Ich weiß die auch nicht auswendig. Aber bei uns gibbet Telefonbücher, in denen man, anstatt nach einem Tierarzt nachzuschlagen, ja auch nach der Nummer des örtlichen Tierheimes/Tierschutzvereines nachschlagen könnte. Und wenn man kein Telefonbuch zur Hand hat hilft einem zumindest hier bei uns die Polizei gerne weiter. Die sind eh Ansprechpartner für Fundtiere außerhalb der Tierheim-Öffnungszeiten bzw. können einem die zuständigen Tel.-Nummern mitteilen.
Grüße
Antje |
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J_Denver FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 16.05.2006 Beiträge: 3777 Wohnort: hinterm Deich
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Verfasst am: 25.09.08, 16:39 Titel: |
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Wenn ich einen verletzten Storch finde.........ist das bei uns ganz einfach...........die Storchenstation ist um die Ecke. _________________ .........geschmeidig wie zwei Flachmänner®
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donnerknall FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 06.12.2007 Beiträge: 65 Wohnort: oberfranken
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Verfasst am: 25.09.08, 20:07 Titel: |
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Okay!
Das nächste Mal werde ich nicht etwa zum Tierarzt gehen, sondern sofort an Polizei oder Tierheim weiterreichen, egal, in welchem Zustand das Tier ist!
Zufrieden? |
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pragmatiker FDR-Mitglied
Anmeldungsdatum: 25.07.2007 Beiträge: 1047
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Verfasst am: 25.09.08, 20:19 Titel: |
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verletzte wildtiere muss ein tierarzt kostenlos behandeln, also igelkinder, rehe, dachse etc.
ansonsten würde ich immer auch zum tierheim oder zur polizei gehen. und wenn die mir nicht helfen würden, muss die katze halt abnippeln. davon gibt es eh zuviele.
bei menschen sehe ich das anders.
in deutschland hat der tierschutzverein 100x mehr mitglieder als der kinderschutzbund. das sagt doch schon alles.
aber schweine, kühe und hühner fressen sie trotzdem. _________________ Ich freue mich über Eure ehrlichen Bewertungen (einfach auf den grünen Punkt unter meinem Benutzernamen klicken und los geht´s) |
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