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Rechtsphilosophie, Anfängerfragen!
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carn
FDR-Mitglied
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 10.10.08, 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Abrazo hat folgendes geschrieben::
Vielleicht konkretisierst Du mal, welche Annahmen?
Denn der Satz "Du machst Annahmen über deinen Verstand" ist nicht falsifizierbar ohne Konkretisierung - und falsifizierbar sein muss er, sonst genügt er nicht inzwischen allgemein anerkannten wissenschaftlichen Kriterien.

Sie nehmen an, dass sie, wenn gestern jemand ihren Satz widerlegt haette, sie sich heute daran errinern wuerden.
Abrazo hat folgendes geschrieben::

Dieser Satz ist subjektiv genau so wahr wie der Satz, dass ich jetzt vor meinem PC sitze.

Subjektive Wahrheit ist irrelevant, da es ja um die Frage geht, inwieweit die Ansichten von Philosophen unabhaengig von Annahmen objektiv wahr sind.
Abrazo hat folgendes geschrieben::

Objektiv ist er problemlos widerlegbar - nämlich, indem Du mir nachweist, dass mich jemand widerlegt hat.

Ist es nicht.
Denn selbst, wenn ich den finde, der sie gestern widerlegt zu haben meint und an den sie sich nicht errinern, kann ich nicht beweisen, dass dem seine Errinerung richtig ist und ihre falsch.

Natuerlich koennte er uns den vermeintlichen Beweis demonstrieren und wir kommen zu dem Schluss, dass dieser Beweis richtig ist und dann sehen sie ein, dass ihr Satz falsch ist.
Nur greifen wir dabei, da der Beweis wohl mehr als einen Augenblick erfordert, zumindest auf die Annahme zurueck, dass unsere Errinerung die letzten paar Minuten korrekt wieder gibt.

Diesselbe Annahme machen sie auch, wenn sie auf mich antworten, sie lesen sich das durch was ich geschrieben habe, das braucht ein paar Sekunden. Waehrendessen durchsuchen sie ihr Wissen nach Informationen, wie man auf Schwachsinniges halbwegs sinnvoll antworten kann(Annahme, dass ihr Wissen und Errinerung korrekt sind, denn waehrend sie lesen koennen sie wohl kaum alle fuer ihr Wissen noetigen Beweise nochmal nachvollziehen.) Nebenbei versuchen sie ruhig zu bleiben, damit sie nicht gegen die Forenregeln verstossen, indem sie mir sagen, dass ich mich schon wieder saubloed anstelle(annahme, dass ihre Errinerung an vorherige Diskussionen mit mir korrekt ist und dass carn mehr oder weniger immer derselbe war.) Dann fangen sie an zu tippen, um mehrere sinnvoll zusammenhaengende Saetze zu schreiben(Annahme, dass sie bei Satz 2 nicht vollkommen falsche Vorstellungen darueber haben, was sie bei Satz 1 geschrieben haben). Dann lesen sie es sich nochmal alles durch und druecken auf "absenden"(Annahme, dass vor dem druecken des Buttons ihre Errinerung an das geschriebene korrekt ist, sonst wuerden sie es ja nicht abschicken sondern nochmal durchlesen.)
Abrazo hat folgendes geschrieben::

Du kannst Dir die Mühen, danach zu suchen, aber auch ersparen - wenn Du die Aussage, die dieser Satz hat, jetzt widerlegst.

Nach dem was ich so grob unter Reflexion verstehe folgt daraus Entscheidungsfreiheit.
Aber nur als Reflexion=> alternative Moeglichkeiten => Entscheidungsfreiheit, nicht Reflexion<=>Entscheidungsfreiheit.
Denn wenn ich mal auf meine Errinerung zurueckgreife, macht ein Tier bei Auswahl verschiedener Moeglichkeiten nicht immer das gleiche. Zwar kann man, wenn man das Tier kennt, vielleicht einschaetzen was wahrscheinlicher ist, aber selbiges gilt auch bei Menschen, nur dass es da viel schwieriger scheint. Man muss also erstmal wissen, warum wenn ein Tier aus Napf A statt B frisst es kein Anzeichen von Entscheidungsfreiheit ist und warum es bei einem Menschen eines sein kann(natuerlich nicht muss), wenn dieser aus Napf A statt aus Napf B frisst.

Und dazu muss ich wissen was sie unter Entscheidungsfreiheit verstehen.
wiki hilft mir da naemlich nicht weiter, denn es verweist nur auf Handlungsfreiheit und die ist:
" Philosophie

Das Handeln einer Person gilt als frei, wenn es Ihr möglich ist, das zu tun, was sie will, also ihrer Natur, Interessen und Motiven zu folgen."
Der Hund folgt auch seiner Natur, wenn er zum Napf A geht, es fehlt ihm vielleicht der Wille, aber dann muss man halt wissen was mit "Willen" gemeint ist.
Abrazo hat folgendes geschrieben::

Wenn Du dazu imstande bist, dann wäre zukünftig der empirische Satz wahr, keiner hat meine Aussage bisher widerlegen können außer Carn.

Er wuerde absolut natuerlich als wahr gelten, aber damit wir beide von dieser Erkenntnis profitieren und die philosophischen Konsequenzen daraus ableiten koennen und damit unsere weiteren philosophischen Erkenntnisse wahr sind, muessen wir uns daran errinern koennen - ich sehe nicht wie sich jemals die Annahme einer halbwegs korrekten Errinerung vermeiden laesst, weder fuer uns hier noch fuer Kant oder Descartes als sie sich ihre Sachen ueberlegt haben.

Und hier kommen wir mit der Annahme einer korrekten Errinerung auch nicht weit, nebenbei nehmen wir an das der andere existiert, das Computer existieren, Internet und damit nehmen wir auch gleich noch einen Haufen Dinge ueber die Welt an.
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