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Das soltle doch in der Speakers Corner stehen
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 10:26    Titel: Das soltle doch in der Speakers Corner stehen Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,591410,00.html
"Dazu gehört zum Beispiel die Verhaftung von Piraten. Der Zeitung zufolge würde unter Umständen ein Vertreter der Bundespolizei eingeflogen, um einen Haftbefehl zu vollstrecken."

http://www.timesonline.co.uk/tol/news/uk/article3736239.ece
"THE Royal Navy, once the scourge of brigands on the high seas, has been told by the Foreign Office not to detain pirates because doing so may breach their human rights.

Warships patrolling pirate-infested waters, such as those off Somalia, have been warned that there is also a risk that captured pirates could claim asylum in Britain.

The Foreign Office has advised that pirates sent back to Somalia could have their human rights breached because, under Islamic law, they face beheading for murder or having a hand chopped off for theft. "
knapp auf deutsch:
Britische Kriegsschiffe sollen nicht Piraten gefangen nehmen, weil es einerseits ihre Rechte verletzt(wohl aehnliches Problem wie das, dass zum Rumfliegen von Bundespolizei fuehrt) und andererseits ihnen in ihrer Heimat die Todesstrafe droht und sie deshalb Asyl beantragen koennten.

Die Piraten fuerchten sich sicher schon ganz arg vor den eingeflogenen Bundespolizisten. Kriegen die auf deutschen Kriegsschiffen eigentlich auch Asyl?
Und gibt es hier jemanden der das ganze aehnlich laecherlich findet?
Wozu haben wir eigentlich die Marine, wenn die nicht mal ein paar Piraten versenken darf(was vom internationalen Recht her erlaubt ist)?
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Ronny1958
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6981
Wohnort: "Küchenjunges" Ländle

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wozu haben wir eigentlich die Marine, wenn die nicht mal ein paar Piraten versenken darf(was vom internationalen Recht her erlaubt ist)?


Weil man sich schwer vorzustellen vermag, inwieweit dort Landesverteidigung stattfindet. Und da das Horn von Afrika auch schwerlich als deutsches Interessengebiet zu bezeichnen sein dürfte, wäre eine Blauhelm-Mission mit eben diesen "Versenkungs" -Darf - Scheinen auszustatten.

Warum sollen jetzt auch noch deutsche Marinesoldaten für die "Freiheit der Meere" ihr Leben lassen?

Möge sich die ehemalige Kolonialmacht weiterhin als Herrscherin der Meere damit rumschlagen.

Grüße
Ronny Winken
_________________
Vielen Dank auch für die positiven Bewertungen. Winken
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Klein-Fritzchen
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Anmeldungsdatum: 25.05.2005
Beiträge: 2262

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo carn!

Ich hatte ja schonmal versucht, es Dir zu erklären.

Woran erkennst Du einen Piraten oder ein Piratenschiff?
Wie stellst Du Dir das vor?

Ein Offizier der deutschen Marine schaut durch sein Fernglas und sieht ein Schliff mit Totenkopfflagge. Außerdem sieht er einbeinige Seeleute mit Kopftüchern und Augenklappe.
Also: Feuer frei!
Lachen
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Wenn alle das täten, was viele mich könnten, käme ich nicht mehr zum Sitzen!
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Klein-Fritzchen hat folgendes geschrieben::
Ein Offizier der deutschen Marine schaut durch sein Fernglas und sieht ein Schliff mit Totenkopfflagge. Außerdem sieht er einbeinige Seeleute mit Kopftüchern und Augenklappe.
Also: Feuer frei!
Lachen


Leider ist das heute häufig nicht mehr so.

"Die heute aktiven Seeräuber, insbesondere in den Gewässern um Indonesien, der Straße von Malakka und im Arabischen Meer, verzichten meistens auf das Führen von Flaggen, die sie als Piraten zu erkennen geben." --> http://de.wikipedia.org/wiki/Totenkopfflagge

Aber in Einzelfällen mag so eine Flagge ja noch gehisst sein.

carn hat folgendes geschrieben::
Wozu haben wir eigentlich die Marine, wenn die nicht mal ein paar Piraten versenken darf(was vom internationalen Recht her erlaubt ist)?


Das habe ich so nicht gefunden.

"Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 verpflichtet wie schon das Übereinkommen über die Hohe See vom 29. April 1958 die Staaten zur gemeinschaftlichen Bekämpfung der Piraterie und erlaubt ihnen hierzu auf Hoher See das Aufbringen von Piratenfahrzeugen und die Festnahme der an Bord befindlichen Personen sowie die Beschlagnahme vorhandener Werte. Die weiteren Maßnahmen unterliegen der Rechtsprechung des aufbringenden Staates." --> http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie#V.C3.B6lkerrecht

Von Versenken steht da nichts.

Nachlesen kann man das in den Art. 100 ff des Seerechtsübereinkommens der Vereinten Nationen, SRÜ --> www.bsh.de/de/Meeresnutzung/Wirtschaft/Windparks/SrUe.pdf

Übrigens findet man dort auch, was ein Piratenschiff ist, allerdings nicht, woran man es erkennt. Und es gibt eine Regelung über die Folgen bei einer Verwechselung.
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Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 13:00    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::
Klein-Fritzchen hat folgendes geschrieben::
Ein Offizier der deutschen Marine schaut durch sein Fernglas und sieht ein Schliff mit Totenkopfflagge. Außerdem sieht er einbeinige Seeleute mit Kopftüchern und Augenklappe.
Also: Feuer frei!
Lachen


Leider ist das heute häufig nicht mehr so.

"Die heute aktiven Seeräuber, insbesondere in den Gewässern um Indonesien, der Straße von Malakka und im Arabischen Meer, verzichten meistens auf das Führen von Flaggen, die sie als Piraten zu erkennen geben." --> http://de.wikipedia.org/wiki/Totenkopfflagge

Aber in Einzelfällen mag so eine Flagge ja noch gehisst sein.

carn hat folgendes geschrieben::
Wozu haben wir eigentlich die Marine, wenn die nicht mal ein paar Piraten versenken darf(was vom internationalen Recht her erlaubt ist)?


Das habe ich so nicht gefunden.




Übrigens findet man dort auch, was ein Piratenschiff ist, allerdings nicht, woran man es erkennt. Und es gibt eine Regelung über die Folgen bei einer Verwechselung.


Ein stark motoriesiertes, offenes Boot, mit Bewaffneten an Bord, noch dazu ohne Hoheitskennzeichen, nimmt Kurs auf dich. Was würdest du da vermuten? Doch wohl nicht ,dass diese Leute dir nur Blumenkränze bringen wollen.

Der Spuk wäre schnell erledigt, wenn die Handelschiffe bewaffnetes Personal an Bord hätten.
Das ist jedenfalls die Aussage eines befreundeten Nautikers der Deutschen Küstenwache.
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 13:45    Titel: Antworten mit Zitat

J_Denver hat folgendes geschrieben::

Ein stark motoriesiertes, offenes Boot, mit Bewaffneten an Bord, noch dazu ohne Hoheitskennzeichen, nimmt Kurs auf dich.


Tun sie das so offensichtlich?

"Die Piraten nähern sich meist nachts ihren Opfern mit PS-starken Schnellbooten. Entweder täuschen sie eine Panne vor und warten, bis sich ein Schiff nähert. In anderen Fällen werden zwei kleine Boote mit einem Tau verbunden, das vor das Beuteschiff gespannt wird. Lassen sich die Seeräuber dann zurückfallen, bleibt das Tau am Bug hängen, und ihre Boote werden an die beiden Längsseiten des Opferschiffs gezogen. Von dort klettern sie mithilfe von Enterhaken, Ankern und Tauen über die Reling." --> Quelle

"Selbst der Generalstabschef der amerikanischen Armee, Michael Mullen, zeigte sich beeindruckt: Die Piraten, sagte der Admiral, seien 'taktisch wirklich sehr gut'.“ -->Quelle

J_Denver hat folgendes geschrieben::
Der Spuk wäre schnell erledigt, wenn die Handelschiffe bewaffnetes Personal an Bord hätten.


Diese Waffen müssten dann aber auch ein entsprechendes Kaliber haben. Moderne Piraten setzen nicht mehr nur auf Entermesser.

"'Es ist nicht einfach, ein so riesiges Schiff wie einen Ölranker in seine Gewalt zu bringen', sagte ein Energieanalyst von PFC Energy in Dubai, Raja Kiwan. Normalerweise hätten solche Tanker auch bewaffnete Sicherheitsleute an Bord. Die Piraten greifen in der Regel mit kleinen Schnellbooten an und sind mit Maschinengewehren, Granaten und Panzerfäusten ausgestattet. Wenn das Schiff voll beladen gewesen sein sollte, war es für die Seeräuber wohl leichter, den Tanker zu entern, da er dann entsprechend tief im Wasser gelegen haben muss." --> www.ngz-online.de/public/article/panorama/ausland/639552/Piraten-kapern-Riesen-Tanker.html

"Die Panzerfäuste würden sie allerdings nicht benutzen, berichtet Noel Choong - im Gegensatz zu den Piraten in Afrika. Die schleichen sich nicht heimlich an Bord, sondern beschießen das Schiff, bis es stoppt." --> www.das-parlament.de/2008/27/EuropaWelt/21361103.html

"Maschinengewehre, Panzerfäuste, kleine Raketenwerfer: Hightech-Piraten lauern vor Somalias Küste auf Beute,...." --> www.spiegel.de/panorama/0,1518,555679,00.html
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 13:59    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::


carn hat folgendes geschrieben::
Wozu haben wir eigentlich die Marine, wenn die nicht mal ein paar Piraten versenken darf(was vom internationalen Recht her erlaubt ist)?


Das habe ich so nicht gefunden.

"Das Seerechtsübereinkommen der Vereinten Nationen vom 10. Dezember 1982 verpflichtet wie schon das Übereinkommen über die Hohe See vom 29. April 1958 die Staaten zur gemeinschaftlichen Bekämpfung der Piraterie und erlaubt ihnen hierzu auf Hoher See das Aufbringen von Piratenfahrzeugen und die Festnahme der an Bord befindlichen Personen sowie die Beschlagnahme vorhandener Werte. Die weiteren Maßnahmen unterliegen der Rechtsprechung des aufbringenden Staates." --> http://de.wikipedia.org/wiki/Piraterie#V.C3.B6lkerrecht

Von Versenken steht da nichts.


Und was beinhaltet aufbringen alles?

Kriegsschiff mit Kampfhubschrauber entdeckt verdaechtiges Schlauchboot ohne Kennzeichnung mit bewaffenten an Bord vor der somalischen Kueste, fordert auf zum Anhalten, zwecks Kontrolle auf(zulaessig siehe 110, bewaffnete in Schlauchbotten vor der somalischen sind verdaechtig), Schlauchboot versucht so schnell wie moeglich weg zu fahren. Kriegsschiff ist nicht schneller als Schlauchboot, einholen und entern/rammen oder sonstwas ist nicht drin. Kampfhubschraueber ist schneller.
Was ist in diesem Fall mit "aufbringen" gemeint?

Und falls es irgendwas mit "zum Stoppen zwingen" zu tun hat, wuerde mich interessieren, wie ein Kampfhubschrauber ein Schlauchboot zum anhalten zwingt.


Lustig wirds uebrigens, da dass einfach erschiessen ja nicht geht, wenn man sich weiter ueberlegt, was mit denen durch die eingeflogene Bundespolizei festgenommenen geschieht, sofern das Boot aufgegriffen wurde, bevor es ein anderes ueberfallen hat. Nach Somalia ausliefern geht nicht, also nach deutschem Recht verurteilen.
Solange keine Beute oder gar Leichen an Bord sind und sie die Aussage verweigern, kann man den vermeinlichen Piraten nichts nachweisen, ausser dass sie schwerbewaffnet mit dem Schlauchboot durch die Gegend gefahren sind und dabei vielleicht anderen Schiffen etwas zu nah gekommen sind.

Das durch die Gegend fahren ist nicht strafbar, das anderen Schiffen zu Nahe kommen ist wohl ordnungswiedrig. Lediglich die schwere Bewaffnung koennte strafbar sein, aber da koennten sie ebenfalls mit einem guten Anwalt rauskommen - in den somalischen Gewaessern muss man halt beim Schlauchbootausflug mit Freunden zur Selbstverteidigung ein paar Raketenwerfer dabei haben, wie sollte man sich sonst vor den ganzen Piraten schuetzen? Lachen Lachen Lachen


Ansonsten hat Ronny wohl recht, wir haben da nichts zu suchen und sind meiner Ansicht auch gar nicht in der Lage dort nennenswert fuer Sicherheit zu sorgen.
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carn
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Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 14:30    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::

"Die Panzerfäuste würden sie allerdings nicht benutzen, berichtet Noel Choong - im Gegensatz zu den Piraten in Afrika. Die schleichen sich nicht heimlich an Bord, sondern beschießen das Schiff, bis es stoppt." --> www.das-parlament.de/2008/27/EuropaWelt/21361103.html



Eigene Links bitte lesen:
" In den kommenden sechs Monaten dürfen Schiffe von Staaten, die mit der Übergangsregierung zusammenarbeiten, Piraten in somalische Hoheitsgewässer verfolgen und dort "alle notwendigen Mittel" gegen sie anwenden."
"In internationalen Gewässern darf jeder Staat ein Piratenschiff oder ein Schiff in der Gewalt von Piraten angreifen, die Personen festnehmen und den Besitz beschlagnahmen.Das regelt das UN-Seerechtsübereinkommen. Das Problem: Die deutsche Marine, die im Rahmen der Operation Enduring Freedom vor Somalia kreuzt, darf das nicht. Grund sind verfassungsrechtliche Bedenken."

Womit meine Aussage "wenn die nicht mal ein paar Piraten versenken darf(was vom internationalen Recht her erlaubt ist)" korrekt ist, nach internationalen Recht, duerfen Piraten, wenn es nicht anders geht angegriffen werden, Nach deutscher Verfassung geht das nicht.

Also was soll der Witz unsere Marine dahin zu schicken und dann sich laecherliche Gedanken darueber machen, wie man denn Verhaftungen rechtskonform durchfuehren kann?
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J_Denver
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Anmeldungsdatum: 16.05.2006
Beiträge: 3777
Wohnort: hinterm Deich

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::
[
Diese Waffen müssten dann aber auch ein entsprechendes Kaliber haben. Moderne Piraten setzen nicht mehr nur auf Entermesser.

"l


kein problem Lachen

http://www.rheinmetall-detec.de/index.php?fid=1112&lang=2&pdb=1
http://de.wikipedia.org/wiki/M40_(Gewehr)
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Klein-Fritzchen
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Anmeldungsdatum: 25.05.2005
Beiträge: 2262

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 14:43    Titel: Antworten mit Zitat

J_Denver hat folgendes geschrieben::

...
Ein stark motoriesiertes, offenes Boot, mit Bewaffneten an Bord, noch dazu ohne Hoheitskennzeichen, nimmt Kurs auf dich. Was würdest du da vermuten? Doch wohl nicht ,dass diese Leute dir nur Blumenkränze bringen wollen....

Dann darf man wohl davon ausgehen, dass es sich um einen Angriff von Piraten handelt und angemessene Verteidigung (ggf. auch das Versenken) wäre m.E. grundsätzlich zulässig.

Nur: Die Piraten werden nicht angreifen, wenn eine Fregatte in der Nähe ist.

Übrigens bewegen sich die Piraten auch nicht mit Schlauchbooten, sondern benutzen diese nur für das Entermanöver. Sie operieren von ganz normalen Mutterschiffen aus. Die werden schon dafür sorgen, dass das Mutterschiff ganz normal aussieht.

carn hat folgendes geschrieben::

...
Also was soll der Witz unsere Marine dahin zu schicken und dann sich laecherliche Gedanken darueber machen, wie man denn Verhaftungen rechtskonform durchfuehren kann?

Natürtlich muss die Verhaftung rechtskonform geschehen. Wenn man sich in einem Rechtsforum nicht einmal darauf einigen kann, dann sehe ich schwarz für diese Diskussion.
Soll der Verteidigungsminister sich vielleicht hinstellen und sagen:"Versenkt alle Schiffe, die Ihr seht; wir überprüfen dann später, ob es sich um Priaten gehandelt hat! Das Recht ist nicht so wichtig!"

Wie stellst Du Dir das vor?
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Ronny1958
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6981
Wohnort: "Küchenjunges" Ländle

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Soll der Verteidigungsminister sich vielleicht hinstellen


Wenn der sich hinstellen würde und einen Einsatz gegen Piraten am Horn Afrika befehlen würde, müßte er zurücktreten.. Denn er ist kein Kriegsminister sondern ein Verteidigungsminister.

Und nochmal in übertragener Form zitiert:

Kein somalischer Pirat ist das Leben eines preußischen Grenadiers wert ....
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Redfox
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Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 15:09    Titel: Antworten mit Zitat

Mit Schmierfett
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Klein-Fritzchen
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Anmeldungsdatum: 25.05.2005
Beiträge: 2262

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 21:59    Titel: Antworten mit Zitat

Genau richtig!
Die armen Bankräuber! Lachen
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John Robie
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Anmeldungsdatum: 03.12.2007
Beiträge: 1786
Wohnort: Baden-Württemberg

BeitragVerfasst am: 20.11.08, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Questor!

Zitat:
Ich bin geneigt zu sagen, "die holen sich nur das zurück, was ihnen die Industriestaaten seit Jahrhunderten stehlen."


Was stehlen die "Industriestaaten"?

Freundliche Grüße
-John
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Ronny1958
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6981
Wohnort: "Küchenjunges" Ländle

BeitragVerfasst am: 21.11.08, 07:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich denke Questor meint die Rohstoffe, die im Grunde nicht den Staaten zugute kommen sondern ganz wenigen korrupten Gruppen.

Aber..

...der "Denkfehler" berücksichtigt nicht, dass auch die Einnahmen der Piraten wenigen korrupten Gruppen zugute kommen.

Im Grunde ist das was dort passiert nichts anderes als das was in rohstoffreichen Entwicklungsländern auch passiert:

Die Masse der Bevölkerung verhungert und einige wenige Dreckbacken verdienen sich ihren Luxus und ihre Macht mit Korruption und Gewalt.
Mit dem Geld bewaffnen sie sich weiter, ihre Macht steigt und die Bevölkerung verreckt weiter.

Ohne wirklich drastische Massnahmen wird man diesen Entwicklungen wohl kaum noch Herr werden können. Wir sind aber weder ethisch noch moralisch soweit , die notwendigen drastischen Massnahmen zu ergreifen. Ob wir es jemals sein werden möchte ich nicht wissen, aber wenn de Piraten erst zu Multimillionären mutiert sind, werden wir (die sog. zivilisierte Welt) uns diesem Komplex erneut stellen müssen.

Ob wir dann noch militärisch erfolgreich dagegen vorgehen können steht auf einem anderen Blatt. Dass wir heute militärisch dazu in der Lage sein dürften, glaube ich noch. Erfolgreich wäre das Ganze allerdings nur wenn effektiv und brutal vorgegangen würde.

Dass selbst die USA nicht mit der notwendigen brutalen Härte vorzugehen bereit sind und waren belegen die Ereignisse die im Film Blackhawk down geschildert werden, sehr drastisch.
Die damaligen Ereignisse um die gleichen Clans die heute auf dem Wasser ihr Unwesen treiben, hätten nur mit bisher nie dagewesener Härte eingedämmt werden können. Das Geschrei über die zwangsläufig entstandenen "Kollateralschäden" hätte ich hören mögen.

Wir können, u.a. weil wir aufgrund der Medienberichte uns dem Elend nicht verschließen können und wollen, auch nicht einfach so tun als würde uns das Elend der Massen egal sein.

Ich habe kein Patentrezept...

Wenn man allerdings die derzeitige Situation der deutschen Soldaten sieht, die sich unter Umständen dort ihrer Haut wehren müssen sieht, könnte man sich das Essen rückwärts durch den Kopf gehen lassen. Allein die Diskussion um die juristische Aufarbeitung der Ereignisse um die erschossene Mutter in Afghanistan, die durch eine Strassensperre fahren wollte ist ein Unding. Da weigern sich die Bundesländer eine zentrale Steaatsanwaltschaft für solche Fälle einzurichten, ich fasse es nicht.

Ermittlungen laufen aber wegen der dollen Zuständigkeitskonflikte, des Nichtgeregeltseins, etc. hängt der arme Hund der die Waffe bediente in der Luft, macht sich sicher sowieso Vorwürfe und , weiß immer noch ncht, ob er evtl auch noch eine Anklage wegen Mordes oder Totschags oder sei es auch nur eine KV mit Todesfolge zuerwarten hat.


Grüße
Ronny Winken
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