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Firma - Insolvenz?

 
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sadness
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 21.06.2005
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 07.12.08, 16:06    Titel: Firma - Insolvenz? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen!

*Tief durchartmen - und los gehts* Nehmen wir an, Firma XYZ verkauft Internetseiten und bietet Webhosting (Speicherplatz) sowie Domains für Kunden an. Im Laufe der Zeit häufen sich beim zuständigen Finanzamt immer mehr Schulden durch nur zum Teil gezahlte Umsatzsteuer, Einkommensteuer und Einkommensteuer-Vorauszahlungen an. Also vereinbart die Firma mit dem Finanzamt eine Ratenzahlung, die vom Finanzamt in Bearbeitung ist.

Durch einen privaten und zugleich geschäftlichen Umzug (Büro ist mit im Haus - es handelt sich zudem um eine Einzelfirma ohne Angestellte) - wechselt automatisch das zuständige Finanzamt, da dass neue Haus in einem anderen Regierungsbezirk ist. Nicht einmal 1ne Woche später, erhält die Firma einen androhung zur Vollstreckung durch das Finanzamt für Schulden in Höhe von fast 6000 EUR.

Die Firma nimmt umgehend mit dem neuen Finanzamt Kontakt auf und bittet um eine Ratenzahlung - doch dass Finanzamt bloggt ab und erwähnt, dass diese Schulden bereits beim "alten" Finanzamt bestanden, und diese sofort zur Zahlung fällig werden, unabhängig davon was zuvor vereinbart wurde. Die Firma macht nochmals ausdrücklich aufmerksam darauf, dass diese die Summe nicht im "ganzen" begleichen kann. Obwohl das Finanzamt nicht mit einer Ratenzahlung einverstanden ist, begleicht die Firma zumindest 900,- EUR. Wiederum ein paar Tage später steht dann schon der Vollziehungsbeamte des Finanzamtes vor der Tür und bittet um die restliche Summe von 5100,- EUR.

Die Firma macht dem Vollziehungsbeamten klar, dass diese die Summe nicht auf einmal begleichen kann und bittet widerum um Ratenzahlung. Der Vollstreckungsbeamte blockt ab, mit dem Hinweis - die Firma solle sich mit dem zuständigen Sachbearbeiter aus dem Finanzamt in Verbindung setzen - er würde dies aufgrund der wirtschaftlichen Situation jedoch unterstützen.

Gleich am nächsten Tag nimmt die Firma erneut mit dem Sachbearbeiter Kontakt auf - dieser blockt jedoch erneut ab und droht mit Pfändung. In der Zwischenzeit überweist die Firma erneut 600,- EUR (aktuelle Summe 4500,- EUR).

Nach wiederum ein paar Tagen ruft das Finanzamt bei der Firma an und bietet diesem an, letztmals zumindest 2500,- EUR auf einmal zu begleichen. Die Firma macht darauf Aufmerksam dass ihr dies in der derzeitigen Lage nicht möglich sei, zumal die Frau des Inhabers auch noch zwischenzeitlich schwanger wurde und bereits 2 Kinder im Haus leben die etwas zu "essen" brauchen. Das Finanzamt blockt jedoch wieder ab und will 2500,- EUR innerhalb einer Woche. Nach 5 Tagen ruft die Firma beim Finanzamt an und spricht mit einer Aushilfe, da der Sachbearbeiter nicht im Hause ist. Die Firma bietet dem Finanzamt an, weitere 900,- EUR zu begleichen, jedoch können die geforderten 2500,- EUR nicht gezahlt werden. Die "Aushilfe" sagt der Firma am Telefon dass es wenigstens etwas ist und dies dem zuständigen Sachbearbeiter mitgeteilt wird.

Nach einer Woche erhählt die Firma plötzlich einen Brief von der Bank, dass das Konto vom Finanzamt gepfändet wird. Auch das Konto der Ehefrau ist davon betroffen. Umgehend setzt sich die Firma erneut mit dem Finanzamt in Verbindung, dieses will jedoch nur noch mit der Bank verhandeln, und die Firma soll mit der Bank klären was "machbar" ist. Also ruft die Firma bei der Bank an und bittet um Hilfe. Die Bank sagt der Firma dass diese 400,- EUR sofort überweisen könnte und dies mit dem Finanzamt klären wird. Das Finanzamt blockt jedoch auch bei der Bank ab und will 500 EUR. Also setzt sich die Firma nochmals mit dem Finanzamt in Verbindung und bittet darum wenigstens für 300 EUR das Konto wieder freizuschalten. Das Finanzamt lässt sich darauf ein, wenn innerhalb weiterer 2 Wochen nochmal mind. 600 EUR fliesen. Also wird dass Konto erstmal wieder "frei" gemacht, so dass die Firma wieder an dass Geld der Bank kommt.

Da der Inhaber noch einen privaten Kredit hat und dass Finanzamt auf diese Summen bestanden hatte, kann er diesen nicht mehr bedienen und auch dieser steht kurz vor der Kündigung (ca. 9.000 EUR). Der INhaber und seine Frau beschließen das es besser ist, das Gewerbe abzumelden.

UND NUN MEINE EIGENTLICHE FRAGE:
Was muss die Firma tun um bestmöglich aus dem Schuldenberg heraus zu kommen? Die Firma kann dem Finanzamt die weiteren 600,- EUR nicht bezahlen und auch der Kredit wird zu 99% gekündigt. Dazu kommt dass die Firma die Miete des Hauses nicht mehr bezahlen kann und die Frau im 6. Monat schwanger ist. Was wenn das Finanzamt nochmal pfändet? Sollte mit der Frau und dem Baby etwas sein, hätten Sie nichtmal die Möglichkeit ins Krankenhaus zu fahren, da diese in einem kleinen Dorf OHNE Busanbindung wohnen. Die Familie kann ja schlecht verhungern oder? Das Finanzamt lässt sich auf keinerlei Verhandlungen mehr ein und auch der Kreditgeber, bzw. die Bank will natürlich ihr Geld zurück. Dazu kommt, dass der Inhaber einen PKW auf die Firma geleast hat, auf den die Familie privat angewiesen ist. Muss dieser dann abgegeben werden? Was muss/soll die Firma und natürlich die Familie machen? Insolvenz? Privat und Geschäftsinsolvenz?

Wenn in den Augen des Betrachters eine Insolvenz sinnvoll wäre, was und wie sollte sich die Familie in diesem Fall verhalten? Was ist zu tun?
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Frank Wiedenhaupt
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 12.12.2005
Beiträge: 634
Wohnort: Berlin

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 09:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,
zog denn die Umsatzsteuerschuld mit zum neuen Finanzamt?
Unabhängig von den Steuerrückständen, wie sieht es mit den aktuellen Steuerverpflichtungen aus? Wurden pünktlich die aktuellen Steuererklärungen abgegeben und pünktlich bezahlt oder gibt es auch hier Unregelmäßigkeiten?
Hat die Ehefrau ein eigenes Einkommen? Wurde für die Einkommenssteuer ein Antrag auf Aufteilung der Steuerschuld gestellt?
_________________
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sadness
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 21.06.2005
Beiträge: 55

BeitragVerfasst am: 09.12.08, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ok, mal unabhängig davon haben sich nun neue Ereignisse zugetragen wass eine Insolvenz in diesem Sinne nicht mehr vermeiden lässt.

Also muss ich meine Frage etwas umstrukturieren:

- Die Firma beschließt sich dass Gewerbe zu beenden und "Insolvenz" zu beantragen ?! . Was muss, sollte, darf die Firma unternehmen? Was muss beachtet werden, wohin sollte man sich wenden? Zu den Steuerschulden sind weitere Probleme aufgetreten die sich nun nicht mehr aufhalten lassen. Dem Unternehmer bleibt also nichts mehr anderes als "aufzugeben". Was sollte er beachten? Soll dass gewerbe umgehend abgemeldet werden? Was passiert mit dem Fahrzeug, darf er dieses privat weiterhin behalten? MUSS dieses abgegeben werden, auch wenn die Raten bis dahin immer pünktlich beglichen wurden?
Wie sieht es mit den noch nicht abgeschlossenen Aufträgen ab? Müssen, dürfen oder sollen diese abgeschlossen werden?!
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report
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 04.09.2005
Beiträge: 3541
Wohnort: Im schönen Rheintal

BeitragVerfasst am: 10.12.08, 11:24    Titel: Antworten mit Zitat

Das sind sicherlich keine Fragen, die in unserem Forum erschöpfend beantwortet werden können.
Es wäre ratsam, sich so schnell wie möglich an eine Schuldnerberatungsstelle oder an einen Anwalt für Insolvenzrecht zu wenden.
_________________
Suchet und ihr werdet finden. Fragt und euch wird geantwortet.
Doch verdammt sind jene, die nicht suchen und dennoch fragen. Selig ist der, der suchet und erst fragt, wenn er nichts gefunden hat.
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funny
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 30.08.2005
Beiträge: 520

BeitragVerfasst am: 10.12.08, 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

...und falls es finanziell extrem schlecht steht, kann man bei Gericht auch einen Beratungsschein für den Anwalt beantragen, weil die Wartezeiten für einen Termin bei der Schuldnerbertung lange sein könne, bei uns ca 1- 1 1/2 Jahre
_________________
Lieben Gruss
funny
Der Charakter eines Menschen lässt sich leicht daran erkennen, wie er mit Leuten umgeht, die nichts für ihn tun können.
William Lyon Phelps, amerik. Schriftsteller, 1865 - 1943
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