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Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 07.01.09, 13:38 Titel:
Hafish hat folgendes geschrieben::
DAS ist es, was mich stört. Völlig klar, dass Israel nicht nichts tun kann, aber DAS ist der falsch Weg.
Ja, aber was sollen sie denn machen?
Soweit wirtschaftliche Gründe für den Konflikt vorliegen, hat schon Ivanhoe darauf hingewiesen, daß Israel nicht verpflichtet sei, dies allein zu lösen und ich habe darauf hingewiesen, daß Israel dies wirtschaftlich gar nicht kann.
Da wären dann also andere Länder - noch mehr? - gefordert.
Ansonsten könnte Israel sich mäßigen.
Vielleicht erst angreifen, wenn 50 eigene Einwohner getötet wurden.
Oder 100?
Oder erst, nachdem noch einmal drei Jahre der Beschuss erfolgt ist?
Oder sollte Israel das Recht haben, für jede Kassam eine baugleiche Raktete nach Gaza hineinzufeuern, irgendwohin, ungezielt?
Oder für jede zweite, denn Gaza ist dichter besiedelt als Israel und eine Rakete dort mehr Schaden anrichten wird?
Kritik ist schön und gut, aber dann muss ich auch eine Alternative aufzeigen. Und das kann ich nicht.
Man kann zu Israel sagen: Verhandelt. Wahrscheinlich würde Israel dem zustimmen.
Wenn man es zur Hamas sagt, sagen die wahrscheinlich: Ja, aber wir verhandeln nur darüber, wann Israel sich denn nun auflöst.
Solange diese Standpunkte aufeinandertreffen wird es keinen Frieden geben.
Erst wenn beide Seiten akzeptieren, daß sie beide auf dem Gebiet des ehemaligen Palästina leben und sich daran mit Gewalt auch nichts ändern wird, gibt es überhaupt die Möglichkeit, die Modalitäten auszuhandeln. _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
... was ich inzwischen sage (nebenbei, auch ich habe Islamwissenschaften studiert): mit diesem Krieg verspielt Israel endgültig seine Chancen auf dauerhafte Existenz.
Solche Sätze habe ich doch schonmal gehört...............
Sie haben aber keine Kontakte zu islamistischen Vereinigungen, oder?
Ich hoffe, Sie haben nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, denn wir Deutschen sollten uns solcher Aussagen lieber nicht mehr bedienen!
Ich lasse mir persönlich ungern irgendwas vorschreiben, wenn es um Ethik oder Moral geht. Das kann ich ganz gut selbst beurteilen. Abrazo denke ich auch. Ich gehe auch nicht immer mit der Meinung von Abrazo konform, trotzdem schätze ich Sie.
Was ist denn mit islamistischen Vereinigungen gemeint? Ich hoffe das wird jetzt nicht mit Terrororganisationen verwechselt.
Es erweckt den Eindruck, dass man teilweise die Aussagen aufgrund persönlicher Umstände als unwahr hinstellen möchte.
Der Hintergrund der Aussage von Abrazo bezüglich der Existenzgrundlage von Israel ist doch plausibel. Die Ecke, in die diese Aussage gestellt werden soll, ist völlig unpassend.
Was im 2. WK hier in Deutschland und Europa im Zusammenhang mit den Juden passiert ist, kann man sicherlich nicht in Worte fassen. Diese Diskussion hat hier aber nur wenig damit zu tun.
Wenn sich jemand hinstellt und sagt, Israel verspiele seine Chance auf eine dauerhafte Existenz, dann ist das in Ordung?
Das diese Aussage auch noch von jemandem kommt, der Islamwissenschaften studiert hat, ist mehr als bezeichnend.
Danke, dass war es dann für mich in diesem Thread. Zumal meine unbequemen Fragen ja sowieso ignoriert werden.
Solange die Palästinenser Israel nicht anerkennen und es auslöschen wollen und auch weiterhin Terrorakte verüben, hat Israel das Recht sich zu wehren. Die Bedingungen, welche Israel für Verhandlungen stellt, sind nachvollziehbar und legitim.
Solange die Palästinenser Israel nicht anerkennen und es auslöschen wollen und auch weiterhin Terrorakte verüben, hat Israel das Recht sich zu wehren.
Man könnte auch sagen: Solange Palästinenser in Flüchtlingslagern leben und auch weiterhin nicht autark agieren können, haben sie das Recht ....
Bla bla bla.
Ethik und Moral werden in Form aufgezählter Zivilistenleichen immer gerne vorgeschoben, wenn es darum geht, großrahmige Aktionen zu legitimieren.
Frieden in dieser Region KÖNNTE es nur dann geben, wenn alle Beteiligten sich allmählich darüber klar würden, dass sie in einer Wüste leben, deren Ressourcen und Raum begrenzt sind, und dass es für keine der Parteien einen Ausweichstandort gibt.
Sie müssten es entweder in Form eines restlosen Genozides RICHTIG ausfechten (was kaum möglich ist) oder sich aber zusammenraufen.
Beide Seiten würden dabei gewinnen wie verlieren.
Anmeldungsdatum: 09.05.2006 Beiträge: 2207 Wohnort: Berlin
Verfasst am: 07.01.09, 14:27 Titel:
Hafish hat folgendes geschrieben::
[ Unter dem Krieg im Gaza-Streifen leiden momentan nicht die Terroristen, sondern unbeteiligte Zivilisten. Israel weiß das und greift sie trotzdem an. DAS ist es, was mich stört. Völlig klar, dass Israel nicht nichts tun kann, aber DAS ist der falsch Weg.
Auch daran zweifle ich ohne belastbare Zahlen, die Bilder die wir sehen sind von pal. Kameraleuten aufgenommen, wie unterscheiden sich denn verletzte (männliche) Zivilisten optisch von Hamaskämpfern ?
Mit Hamas kann man eh nicht reden, man sollte versuchen den Iran zu überzeugen diese nicht weiter zu unterstützen, dass kann aber Isreal selber nicht, sondern nur der Rest der sogenannten Weltgemeinschaft. Hier könnte sich China mal positiv hervortun, m.E. der Hauptwaffenlieferant des Iran. _________________ ausgezeichnet
Ivanhoe, die Aussagen und das Verhalten der Palästinenser kann man teilweise nur als Verzweiflungstat bezeichnen. Das wird deutlich, wenn man die militärischen Verhältnisse gegenüber stellt. Die Palästinenser haben praktisch nichts entgegen zu setzen.
Dass die Aussage "wir wollen Israel auslöschen" keine Grundlage ist für Verhandlungen, ist klar. Es erweckt auf mich eher den Eindruck, dass man Aufmerksamkeit will, um den Konflikt noch mehr in den Brennpunkten der Öffentlichkeit zu nehmen.
Um den Staatschef aus dem Iran ist es ja auch schon ruhiger geworden.
MOMENTAN verhalten sich beide Seiten in KEINSTER WEISE kooperativ.
[ Unter dem Krieg im Gaza-Streifen leiden momentan nicht die Terroristen, sondern unbeteiligte Zivilisten. Israel weiß das und greift sie trotzdem an. DAS ist es, was mich stört. Völlig klar, dass Israel nicht nichts tun kann, aber DAS ist der falsch Weg.
Auch daran zweifle ich ohne belastbare Zahlen, die Bilder die wir sehen sind von pal. Kameraleuten aufgenommen, wie unterscheiden sich denn verletzte (männliche) Zivilisten optisch von Hamaskämpfern ?
Mit Hamas kann man eh nicht reden, man sollte versuchen den Iran zu überzeugen diese nicht weiter zu unterstützen, dass kann aber Isreal selber nicht, sondern nur der Rest der sogenannten Weltgemeinschaft. Hier könnte sich China mal positiv hervortun, m.E. der Hauptwaffenlieferant des Iran.
Wenn die HAMAS sich dann nicht mehr zur Wehr setzen kann, ist der Konflikt gelöst? Oder welchen Schluss lässt diese Argumentation?
Anmeldungsdatum: 31.10.2005 Beiträge: 8443 Wohnort: Am Meer
Verfasst am: 07.01.09, 15:10 Titel:
Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Also bislang hat sich noch immer Israel wehren müssen!
Israel hat immer reagiert!
"Die Hisbollah existierte nicht, bevor Israel 1982 in den Libanon einmarschierte, sie war eine direkte Reaktion darauf. Die Hamas war eine kleine, unwichtige Bewegung, die von Israel mit finanziert wurde, um Arafat zu schwächen....
Vor den Kameras wird nur gelogen." (Aus einem Interview mit Daniel Barenboim --> www.zeit.de/online/2009/02/barenboim-interview ) _________________ Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Ok meine Aussage war nach kurzer Recherche wohl nicht korrekt. Begonnen haben die angrenzenden Nahost-Staaten diesen Krieg, weil sie Israel nicht anerkennen wollten. Nach Ende des Krieges hat Israel allerdings die besetzten Gebiete behalten.
edit: Das war übrigens 1948. Hisbollah und Hamas wurden wesentlich später gegründet. Alles was vorher war, war allenfalls "Geplänkel" von kleinen lokalen Gruppierungen.
Es handelt sich um den Israelischen Unabhängigkeitskrieg.
edit2: Die Hisbollah wurde als Widerstandsbewegung im Rahmen des ersten Libanonkrieges gegründet. Lediglich die PLO existiert seit 1964.
Das Siedlungsproblem wird allerdings seit Jahrzehnten mehr und mehr zur Belastung. Wir fänden es vlkerrechtlich ja auch merkwürdig, wenn Saddam Hussein in Kuwait Städte gebaut hätte. Selbst im Zuge des hoffnungsvollen Oslo-Prozesses unter Rabbin wurde der illegale Siedlungsbau von Israel ja fortgesetzt. _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Filmtip mit brillant schlichter Lösung des Palästina-Problems: "Eat the rich.". _________________ „Die Welt wird immer absurder. Nur ich bin weiter Katholik und Atheist. Gott sei Dank!“ (Luis B.)
Bis eben vermisste ich wichtige historische Aspekte in dieser Diskussion und die Aussage, dass Palästina nicht gleich Hamas ist. Es gibt einen terroristischen Flügel der Hamas wenn ich das richtig verstanden habe und einen politisch/karitativen.
Warum hat eigentlich Israel nicht die Chancen genutzt Fatah (eine andere Gruppierung) zu stützen. Fatah hat immerhin den Staat Israel anerkannt. Israel hat jedoch weiterhin seine Siedlungsgebiete auf frtemden Boden gestützt und zur Eskalation beigetragen.
Wie Israel mit einer Vergangenheit jahrhundertelanger Verfolgung es ertragen kann anderen ähnliches anzutun entzieht sich meiner Empathie.
Auf jeden Fall produziert Israel jetzt die Terroristen von Morgen. Die Kinder die ihre hilflosigkeit erfahren, Angst haben und Verwandte und Freunde sterben sehen erleben Israel als Aggressor.
Leider ist die Zahl der Menschen in Israel die das Vorgehen ihrer Regierung verabscheuen gering. Aber es gab sogar schon Armeeangehörige die sich unmenschlichen Befehlen verweigerten. Das macht ein wenig Mut auch wenn es nur ein winziger Keim ist. Mich persönlich verfolgt der Krieg seit ich bewusst denken kann und er hat meine Einstellung zu Gewalt erheblich geprägt seit ich mit 4 Jahren beim Tagesschau gucken "vergessen" wurde.
Israel könnte also versuchen gemäßigte Palistinenser zu stutzen und damit auf den Frieden hinarbeiten aber ich habe den Eindruck dies ist nicht gewollt.
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