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[coralie]

Hallo,
ich habe seit einiger Zeit ein Problem, das zwar einerseits absoluter Kindergarten ist, andererseits aber gehörig nervt.

Ich wohne seit fast 30 Jahren in der jetztigen Wohnung im 1. Stock - bis vor einem Monat mit meinem Mann, der mittlerweile jedoch verstorben ist.
Er war schwerhörig und wir hatten den Fernseher und das Radio oft so laut an, daß es für mich kaum auszuhalten war - es hat sich im ganzen Haus nie jemand darüber beschwert.
Außerdem hatten wir auch die Klingel auf ganz laut, damit mein Mann hören konnte, wenn es klingelte, auch wenn er allein in der Wohnung war.

Der Mieter unter uns, ein junger Arbeitsloser, der mittags aufsteht und bis in die Nacht laute Technomusik hört, war wesentlich lauter als wir, weil mir andere Mieter gesagt haben, sie hören immer nur seine Musik, unseren Fernseher jedoch nicht.

Seit mein Mann tot ist, kommt ständig der Mieter, der unter uns wohnt, hoch und beschwert sich über "nicht auszuhaltenden Lärm" in der Wohnung.
Ich würde mit Stöckelschuhen absichtlich über das Parkett schrammen.

Nun - ich trage in der Wohnung keine Stöckelschuhe und wir haben überall Teppichboden.
Ich laufe nur mit Hausschuhen und bin eine kleine, sehr zierliche Frau, die beim Laufen keinen Lärm macht.
Daraufhin habe ich eine Nachbarin gebeten, mal zu mir zu kommen und zu hören - sie hat sich kaputtgelacht.

Dieser beschwerdeführende Nachbar wurde auch gleich ausfallend, hat herumgebrüllt und gedroht, wenn ich mich ab sofort nicht ruhig in der Wohnung verhalte, schalte er einen Anwalt ein.

Am Abend nach seinem ersten "Besuch" ist mir um 19 Uhr 58 die Fernbedienung heruntergefallen. Auf den Teppichboden im Wohnzimmer.
Sofort wurde von unten länger als eine Minute an die Decke gehämmert.

Wenige Tage danach wurde ich nachts halb 3 wach, weil wieder jemand gegen die Decke pochte, mir war schleierhaft, weshalb. In meiner Wohnung war es vollkommen still gewesen.

In den kommenden zwei Wochen kam er fast täglich hoch und rannte gegen meine Tür, weil ich irgendwann nicht mehr aufmachte, um mir seine gebrüllten Beleidigungen anzuhören.

Gestern habe ich um 19 Uhr ein Bad genommen und mich dann aufs Sofa gelegt. Ich bin eingeschlafen und war halb 9 noch einmal auf der Toilette.
Ab 21 Uhr klingelte es bei mir Sturm - allerdings stand niemand vor der Wohnungstür. Es mußte also jemand unten an der Haustür sein. Vom Fenster aus sah ich nur eine mir wohlbekannte weiße Kappe, die der Nachbar immer trägt, er antwortete nicht auf Rufe, sondern klingelte immer weiter, ging dann wieder in seine Wohnung und schmiß die Tür.
Das ging etwa eine Stunde so, dann war endlich Ruhe.

Halb 11 stand die Polizei vor der Tür. Sie sprächen eine "Verwarnung" aus und ermahnten mich, ich solle nicht mit Stöckelschuhen über den Parkettboden laufen und nachts keine Möbel rücken.
Ich zeigte ihnen meine Hausschuhe und meinen Teppichboden, die Beamten grinsten und gingen wieder.
Um Mitternacht, ich war mittlerweile im Bett, standen sie wieder vor der Tür.
Die Mieter unter mir hätten sich über "unzumutbaren Lärm" beschwert und wenn ich das nicht unterlasse, würden sie Anzeige erstatten.
Sie sollten mir das nur ausrichten, damit ich Bescheid wisse.

Was kann ich dagegen tun?
Ich höre keine laute Musik, bin tagsüber auf der Arbeit (gehe um 7 aus dem Haus und komme um 8 zurück), dusche oder bade nicht nach 20 Uhr 30 und bewege mich in meiner Wohnung ganz normal - wie 29 Jahre lang auch.

Mir ist schleierhaft warum dieser Nachbar ausgerechnet seit dem Tod meines Mannes so einen Aufstand macht und ich ärgere mich jetzt, daß wir uns nie über seine Musik beschwert haben, die eher nachts durchs Haus tönte statt tagsüber, wo man es noch leichter hätte tolerieren können.
Wir hatten nie Probleme mit diesem Menschen, wir haben uns gegrüßt, wenn wir uns begegnet sind, mehr nicht und weniger auch nicht.

Wenn er Junge mich nun wirklich anzeigt, was bedeutet dies?
Muß ich dann Strafe oder ein "Verwarnungsgeld" zahlen?

Besteht eine Beweispflicht?
Und wie kann ich beweisen, daß ich keinen Krach mache?

Vielen Dank.

Agnes

[Strider]

Fragen nach der Strafe für Ruhestörung sind wohl besser im Polizeirecht aufgehoben.

Um das ganze Mietrechtlich zu betrachten, der Nachbar hat 2 Möglichkeiten bei Lärm. Zum einen er geht direkt gegen den Verursacher vor oder aber er schaltet den VM ein. Anscheinend wird hier ersteres gemacht.
Da das ganze nun etwas in Terror ausartet, sollte man am besten selber den VM über alles informieren und ihn bitten den anderen Mieter ruhig zu stellen. Was aber ne Weile dauern kann.
So oder so, nur ein Umzug wird das Problem schnell lösen.

[ralph12345]

Man könnte selber mal Zeugen holen, die Polizei rufen, Anzeige erstatten wegen Nötigung, Ruhestörung, und die Polizei die kommt, um einen selber zu ermahnen mal fragen, was man dagegen tun kann, wegen nichts angezeigt zu werden. Die kommen auch nicht gerne wegen grobem Unfugs. Gegen Nachbarn, die bis weit nach Mitternacht Musik hören hilft es bestimmt, um 7 Uhr morgens die eigene Musik aufzudrehen.

[poisonpit]

Wenn er mehrfach gegen die Tür rennt würde ich ebenfalls die Polizei rufen.