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Alles was meine Bekannte suchte, war ein Auswegaus ihrer Notsituation. Die Kinder waren bei ihr nicht gefährdet, wie das spätere Gutachten gezeigt hat. Sie war sich nur nicht im Klaren darüber, daß wenn sie die Instutution JA besucht, der Schlag auch nach Hinten losgehen kann. Ich schreibe das so, als ob mir nicht klar wäre, daß jeder Arzt zwar eine Krankheit behandeln kann, wenn diese erst bekannt ist, aber nicht jeder Arzt ein guter Diagnostiker ist.
Die Betroffene ist nicht allein durch die Worte "abgehoben" oder "sonderbar" für mehrerer Jahre zusammengebrochen, sondern durch die Tatsache, daß ihr ihre eigene Not zum Verhängnis wurde und indem ihr ihre Kinder weggenommen wurden, wurde das Faß zum überlaufen gebracht.
Ich weiß nicht, wie viele von uns sind schon eine "gesunde, ausgeglichene und starke Persönlichkeit" haben. Vermutlich nicht allzuviele, sonst würde nicht jede zweite Ehe geschieden.
Es ist frustrierend, daß man die Fehleinschätzung einzelner Sozialmitarbeiter hinnehmen muß und sich dagegen nicht wehren kann, da diese Berufsgruppe offensichtlich für ihre eigenen Fehler, auch wenn sie einen Schaden anrichten, nicht haftet. Welche Motivation hat damit ein unerfahrener Mitarbeiter mit höherer Fehlerquote der Beurteilung von Problemen gegnüber einem erfahrenerem Kollegen, seine Quailifikation zu verbessern, wenn er keine Konsequenzen spürt?
Es ist zwar sinnvoll auf das Recht der Verteidigung durch den Rechtsanwalt und ein Gegengutachten hinzuweisen (dies wurde im Übrigen in diesem Fall auch gemacht), aber wenn der seelische Schaden erst einmal passiert ist, dann hilft dem Betroffenen auch kein Gegengutachten.
Klar - das Kindeswohl steht an erster Stelle, und gleich danach kommt das der Eltern, denn ohne gesunde und starke Eltern gibt es auch kein Kindeswohl. In diesem Fall wurde die Frau leider durch die Maschinerie fertiggemacht und selbst wenn sie jahrelang später die Akteneinsicht begehrt, um zu verstehen, wird ihr diese verweigert. Das schreit zum Himmel, aber ich neige mich daran zu gewöhnen, denn in einer Zeit, wo selbst der Heilige Vater sich für seine Äußerungen nicht zweimal rechtfertigen muß, hat man beim JA keine Chance auf eine Wiedergutmachung.
Ich werde mich wichtigeren Dingen im Leben wenden, als mich über verfehlte Jugendamtpolitik aufzuregen. Solange über dem Eingang vom JA nicht hängt "Betreten auf eigene Gefahr. Ihre vertraulichen Daten werden gegen Sie verwendet", werde ich künftig Eltern auf diese Gefahr hinweisen, damit sie, falls sie sich in ihrer Beziehung streiten und ihren Streit vor dem JA und Gericht bringen, wissen, was auf dem Spiel steht.
In der Scheidungsfamilie gibt es immer 66% Verlierer: ein Elternteil und die Kinder. Und da die Guillotine immer einen der beiden Eltern treffen muß, kann es der Gesellschaft gleichgültig sein, ob es der Vater oder die Mutter ist. Solange man die Betroffenen nicht kennt, daher mein hiesiges Engangement. Nichts für ungut und danke, daß Ihr mir die Realität bestätigt habt!
Aber diese Fähigkeit wird von den Mitarbeitern des Jugendamtes erwartet. Der Aufschrei in der Bevölkerung ist immer dann sehr groß, wenn durch die Medien wieder mal ein Fall veröffentlicht wird, bei dem ein Kind in der Tiefkühltruhe gefunden wurde und das Jugendamt zu spät eingeschritten ist.
Kinder und Jugendliche haben keine Lobby. Teilweise nehmen selbst einige Eltern die Bedürfnisse ihrer Kinder nicht wahr.
Sie hören die Geschichte von Ihrer Bekannten. Diese Bekannte erzählt ihnen ihre Sichtweise.
Aber ist Ihnen selbst schon einmal aufgefallen, daß auch Sie bisher kein einziges Wort über die Situation der Kinder Ihrer Bekannten geschrieben haben?
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