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Öffentliche Mediemacht und Diskriminierungsverbot

 
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MichaelWeCan
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Anmeldungsdatum: 18.02.2009
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 11:01    Titel: Öffentliche Mediemacht und Diskriminierungsverbot Antworten mit Zitat

Die Medien bewerten für uns die Welt.
Dabei bewerten Sie auch Gruppen, andere Länder und anderes kulturelles Denken.

Schnell kommt es dabei zu Verzerrungen, gar Falschdarstellungen.
Nicht selten stehen so Fremdbeurteilte am Pranger einer breiten Öffentlichkeit,
die sich meist wiederum nur von Massenmedien ínformieren.

Nun die Frage:
Wie verhindert das deutsche Gesetz solch systembedingte Diskriminierung durch Massenmedien ?
Wie ist hierzu die Rechtslage ?
Smilie

Welche Gegenmacht-Macht bekommen die, welche fremdbeurteilt werden ?
Prominente können sich mit ihrem Geld hier juristisch "Recht" verschaffen.

Ist dieses Vorgehen einem Rechtsstaat angemessen ?

------

Eine Idee wäre,
Medien die öffentlich agieren,
müssen passende Mittel für einen öffentlichen Abkläruns-Dialog zur Verfügung stellen.
z.B. öffentliche Foren, welche von fachlichen Medienkritikern redaktionell betreut werden.
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.09.2004
Beiträge: 4985
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 11:26    Titel: Antworten mit Zitat

Aus meiner Sicht haben Sie nicht überzeugend dargelegt, dass es eine "systembedingte Diskriminierung" überhaupt gibt. Ganz im Gegenteil spricht der gültige Pressekodex ausdrücklich dagegen.
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.recht.de
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MichaelWeCan
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 18.02.2009
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 12:50    Titel: Sehr einfach Antworten mit Zitat

Reales Recht ist weniger eine Sache von Schriftgut,
dass uns erklärt wie etwas zu sein hat.
(Die theoretische Abschaffung der Diskriminierung hilft wenig im Alltag,
wenn die Strukturen nicht transparent und einfach zugänglich dafür sind.)

Jemand der dieser strukturellen Diskriminierung ausgesetzt ist,
intressiert sich nur für die praktizierbare Durchsetzbarkeitvon Abklärungsarbeit.

Daher geht es mir um die reale Machtverteilung
welche die öffentliche Meinungsmaschinerie umgibt.

Wenn selbst Promis enormen juristischen Aufwand betreiben müssen,
um zu einer Gegendarstellung zu gelangen, dann stimmt etwas nicht.

Wenn selbst Jouristen aussagen,
ihre Meinung würde vielfältigen redakionellen Vorgaben geopfert,
dann fehlt der offene Kanal zur Aufklärung.


Das ist mit struktureller Diskriminierung gemeint.
Diskriminierung verschwindet nur durch die Herabsetzung von Hürden,
nicht indem Machtfilter für andere denken.

Ich denke ja auch nicht für meine Kinder,
sondern lasse sie sich selbst erklären.

Das ist eine Grundlehre der Multi-Kulturellen Gesellschaft.
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.09.2004
Beiträge: 4985
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Aus meiner Sicht hinken Ihre Schlußfolgerungen.

Promis baden im Medienrummel und möchten ein bestimmtes Image pflegen. - Daher schlechtes Beispiel.

Redaktionen agieren ebenfalls nicht im wirtschaftlich/politisch unabhängigen Raum.

Belegen Sie doch mal strukturelle Diskriminierung in öffentlich-rechtlichen Medien oder z.B. hier im FDR.
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
www.recht.de
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MichaelWeCan
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 18.02.2009
Beiträge: 4

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 13:37    Titel: Was bewiesen ist beweisen ? Antworten mit Zitat

Um es nicht unnötig kompliziert zu machen
verweise ich auf die Medienforschung.

Diese zeigt die Mechanismen der Medien und der öffentlichen Meinungsmaschinerie
der großen Medienkonzerne an.

Medien stehen nun einmal unter wirtschaftlichen und zielgruppenorientierten Zwängen,
schließlich wollen sie ja gekauft und von ihrem Zielpublikum "geliebt" werden.

(Strukturelle Diskriminierung durch Selbst- und Fremdwahrnehmung. Das fällt naturbedingt den Betroffenen kaum selbst auf.)

Es ist nicht klar worin der Nutzen liegt,
Forschung und Allgemeinwissen nicht zu berücksichtigen.

-------------------------

Sie wollen ein Beispiel. Bitte.

Lange wurde uns verkauft,
die Finanzkrise wäre über Deutschland unbesehens gekommen.
Die USA hätten uns ins Messer laufen lassen.

Fakt ist (Der Spiegel): Landesbanken haben bereits 1993 gezielt ihr Geld in Papiere gesteckt,
die man als toxisch schon damals erkennen konnte.
(Das Thema könnte man trefflich vertiefen, was nicht in meinem Fokus liegt.)

Lange wurde das USA-System zum Buhmann
und Deutsche Bankensysteme zu Opfern erklärt.

Ein klassisches Thema nationaler Wahrnehmungssperren,
auf Kosten anderer. Also eine klassische Diskriminierung zur eigene Entschuldung.

Gegendarstellungen wurden erst breiter veröffentlicht,
nachdem das Schuldbild schon tief in die Köpfe gehämmert war.
(Nebenbei: Das Ganze geht bis in den Bereich von Antisemitismus. Wenn wir die Schuld nicht eingestehen,muss ja jemand anderes Schuld sein.)

Wir brauchen also frühzeitig eine Kontroverse,
welche die üblichen Gut-Böse-Weltbilder in Frage stellt.

(Also das übliche Selbstbild von Medien und deren Zielgruppen in Frage stellt.)

(Bitte: Dieses Beispiel soll aufzeigen um was es geht. Es soll nur zum Perspektivwechsel anregen.)
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Old Piper
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 2538

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 14:27    Titel: Antworten mit Zitat

Gerade an Ihrem Beispiel wird deutlich, dass doch eigentlich alles schon so läuft, wie Sie das gerne hätten. Von vornherein hat niemand bestritten, dass von der Bankenkrise diejenigen am stärksten betroffen waren, die 'falsche' (sprich: hochspekulative) Investitionen getätigt hatten. Niemand hat dem Wirtschaftssystem der USA dafür die Schuld gegeben. Das ist - wenn überhaupt - der Auslöser, nicht der Grund für die Krise gewesen.

Wenn Sie natürlich Ihren Fokus auf die Berichterstattung der meistgekauften Tageszeitungen richten - richtig, hier wird Meinungs- und Stimmungsmache vom Feinsten betrieben. Hintergrundinformationen erhalten sie dort bestenfalls ansatzweise. Aber wo ist da das Problem? Jeder weiß das, wenn er's wissen will. Die Zeitung von heute ist das Knüllpapier von morgen. Und jeder hat die Möglichkeit, sich in entsprechenden Foren dazu zu äußern.

Und Spiegel-Leser werden die entsprechenden Berichte sicherlich nicht für falsch halten, nur weil's in der Blöd-Zeitung vorher anders rüberkam.
_________________
MfG
Old Piper
_____________________
Behörden- und Gerichtsentscheidungen sind zwar oft recht mäßig, aber meistens rechtmäßig.
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jaeckel
Administrator


Anmeldungsdatum: 12.09.2004
Beiträge: 4985
Wohnort: Bad Nauheim

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 14:50    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo MichaelWeCan,

jounalistische Schlampigkeit oder Niveaulosigkeit sollte man M.M.n. nicht als "Strukturelle Diskriminierung" mißverstehen. Insofern gibt es zwar Verbesserungspotenzial aber spätestens durch das Netz existiert die Freiheit des Einzelnen, sich die Infos dort zu holen, wo weniger Schlampigkeit und mehr Niveau vorhanden sind. Die Dummheit und Trägheit des Einzelnen kann man aber sicher auch als strukturelles Defizit bezeichnen. Winken Hupps, jetzt bin ich schon mittendrin in der Diskriminierung. Winken
_________________
Herzlichen Gruss
Ihr Achim Jäckel
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Karsten11
FDR-Moderator


Anmeldungsdatum: 17.06.2005
Beiträge: 3169

BeitragVerfasst am: 18.02.09, 17:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

die Ausgangsfrage war ja:

Zitat:
Wie verhindert das deutsche Gesetz solch systembedingte Diskriminierung durch Massenmedien ?


Die Antwort ist einfach: (Glücklicherweise) gar nicht. Das Grundgesetz schützt in Art. 5 die Pressefreiheit. Dies schützt nicht vor einer (welcher auch immer) systembedingte Diskriminierung, führt aber dazu, dass auch die entgegengesetzten Meinungen publiziert werden können. Welche der Bürger dann wahrnimmt, ist seine persönliche Freiheit.

Jeder Versuch, eine systembedingte Diskriminierung zu verhindern, würde a) zwangsläufig zu schärfster Zensur führen und b) zum Scheitern verurteilt sein.

Schauen wir uns doch einmal (unkritische) Beispiele an: So berichten die deutschen Medien umfassend über Fußball, aber kaum über Rugby (in Australien bitte ich die Beispiele zu vertauschen). Hier liegt offensichtlich eine systembedingte Diskriminierung von Sportarten vor. Was also tun: Zunächst einmal verpflichten wir die Sportredaktionen in dem gleichen Umfang über Fußball wie über Rugby zu berichten. 1 Seite Fußball, 1 Seite Rugby. Dummerweise löst das das Problem nicht: Die Leser werden die Fußballseite lesen und die Rugbyseite ignorieren. Hierdurch wird nur Altpapier produziert. Ergo muss ich (zur Erziehung der Leser) weitere Maßnahmen ergreifen. Z.B. könnte man ein Jahr lang Fußball generell verbieten. Hierdurch könnte die systembedingte Diskriminierung abgebaut werden. Wenn das nicht erfolgreich ist, hilft nur ein gründlicher Eingriff: Fußball muss mit Rugby-Bällen gespielt werden...

Solche systembedingten Diskriminierungen haben wir vielfach. Ein bekannter Effekt ist der Home Bias: Es wird viel über Deutschland berichtet und wenig über das Ausland.

Diese systembedingte Diskriminierung hat einen Namen: Es handelt sich um die bewußte Auswahlentscheidung des Medienkonsumenten. Er nutzt die Inhalte, die ihn interessieren.
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