Navigationspfad: Home » Foren
Foren
recht.de :: Thema anzeigen - Wehrgerechtigkeit?
Forum Deutsches Recht
Foren-Archiv von www.recht.de
Achtung: Keine Schreibmöglichkeiten! Zu den aktiven Foren wählen Sie oben im Menü "Foren aus!
 
 SuchenSuchen 

Wehrgerechtigkeit?
Gehen Sie zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    recht.de Foren-Übersicht -> Recht und Politik
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Ivanhoe
Gast





BeitragVerfasst am: 18.03.09, 08:18    Titel: Wehrgerechtigkeit? Antworten mit Zitat

Also, wenn ich sowas lese, dann geht mir doch der Hut hoch!

Zitat:
Wer nicht schon frühzeitig verweigere und stattdessen auf die konkrete Einberufung warte, habe eine fast 50-prozentige Chance, entweder ausgemustert oder zumindest nicht zum Dienst herangezogen zu werden.

Wo bleibt da noch die Gerechtigkeit?
Warum wird nicht endlich dazu übergegangen eine Berufsarmee zu gründen?
Ein stehendes Heer von 200.000 Mann. Plus freiwillig Reservedienst Leistende.


Es entzieht sich meiner Kenntnis, aber würde dadurch wirklich unser Sozialsystem (Krankenhäuser, ambulanter Pflegedienst, etc.) zusammenbrechen? Ich kann es mir kaum vorstellen.

Die derzeitige Situation ist doch nicht mehr Verfassungskonform?!
Nach oben
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 18.03.09, 08:52    Titel: Re: Wehrgerechtigkeit? Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Es entzieht sich meiner Kenntnis, aber würde dadurch wirklich unser Sozialsystem (Krankenhäuser, ambulanter Pflegedienst, etc.) zusammenbrechen? Ich kann es mir kaum vorstellen.


Es ist auch nach den bestehenden Vorschriften nicht möglich. (Darauf habe ich in diesem Forum auch schon hingewiesen).

Nach dem ZDG kann eine Einrichtung, als Zivildienststelle anerkannt werden, wenn ihre Aufgaben dem Allgemeinwohl dienen. Weitere Voraussetzung für die Anerkennung ist die "Arbeitsmarktneutralität", also "Zivildienstleistende sollen das hauptamtliche Personal ihrer Zivildienststelle ergänzen, nicht ersetzen. Durch den Einsatz von Zivildienstleistenden dürfen keine Arbeitsplätze gefährdet oder deren Neuschaffung verhindert werden." --> www.zivildienst.de/cln_029/lang_de/nn_150624/Content/de/FuerZDS/Anerkennung/Voraussetz/VoraussetzungenStart.html__nnn=true

Also kann nichts zusammenbrechen. Allenfalls fallen Annehmlichkeiten für das übrige Personal (z.B. verlängerte Kaffeepausen) oder die Nutzer der Einrichtung (z.B. Gespräche mit Alten oder Kranken führen zu können) weg.

Einer Einrichtung, die angibt, bei Wegfall des Zivildienstes "zusammen zu brechen", müsste die Anerkennung ohnehin entzogen werden, da sie nicht arbeitsmarktneutral handelt.

Politiker, deren Argumentation in diese Richtung geht, haben entweder von den bestehenden Vorschriften keine Ahnung oder wollen gewissen Einrichtungen billige Arbeitskräfte verschaffen.
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ivanhoe
Gast





BeitragVerfasst am: 18.03.09, 09:22    Titel: Antworten mit Zitat

Dann bleibt doch die Frage, warum wird krampfhaft an der Wehrpflicht festgehalten?
Es gibt keine Wehrgerechtigkeit mehr, eine Berufsarmee wäre eventuell billiger, die Soldaten besser ausgebildet und ausgerüstet, etc. etc. etc.
Nach oben
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 18.03.09, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Ivanhoe hat folgendes geschrieben::
Dann bleibt doch die Frage, warum wird krampfhaft an der Wehrpflicht festgehalten?


Das scheint wohl eher eine ideologische Frage konservativer Kreise zu sein (wobei auch die SPD einen konservativen Flügel hat).

Man findet zum SPD-Vorschlag zur "freiwilligen Wehrpflicht" CDU/CSU den Satz: "Die Union steht weiterhin klar für den Erhalt der Wehrpflicht." Und dann wird als Begründung auf die Kosten hingewiesen, die angeblich bei einer Berufsarmee höher seien (wobei man fragen muss, ob eine Dienstpflicht überhaupt mit Kosten begründet werden kann). Dann sei "unklar wie in Zukunft Reserven für mögliche Krisenfälle gebildet werden sollten" (eion Problem, was offenbar vergleichbare Länder lösen können, zumindest aber die CDU/CSU vor unlösbare Probleme stellt). Und dann werde die "fortgesetzte sicherheitspolitische Notwendigkeit der Wehrpflicht ... überhaupt nicht thematisiert". (Nur zu, der geneigte Leser wartet auf die Thematisierung, die dann aber leider auch hier nicht kommt).

"Bei Entscheidungen von solcher Tragweite für unsere Gesellschaft und für die Sicherheit Deutschlands ist es besser, nicht auf vage Pläne zu setzen." Nun, Adenauer hat das Problem mit der Zukunft griffiger mit "Keine Experimente" überschrieben.

"Besser wäre es langfristige Konzepte zu erstellen, die Entwicklungen wie den bald zum Tragen kommenden demographischen Faktor berücksichtigen."

Nur zu. Gibt es diese Konzepte inzwischen? Die Pressemitteilung stammt von August 2007.

"Hierdurch werden sich manche der bestehenden Probleme, wie Missverhältnisse bei der Wehrgerechtigkeit, von selbst relativieren."

Na, dass ist doch mal eine positve Aussicht. Auf den Arm nehmen

Traditionell ist Deutschland eben ein eher militaristisches Land, und daran sollen möglichst viele Männer teilnehmen. Anders als z.B. das Vereinigte Königreich, in dem die 1939 eingeführte Wehrpflicht in den 1950er unter einer konservativen Regierung wieder abgeschafft wurde. Allerdings möchte man dort auch traditionell kein stehendes Heer im Land haben.
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kleine_Sonne
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.08.2008
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 07:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wehrgerechtigkeit ist nur eine Phrase, die gab es auch vor 40 Jahren nicht. Nur heute ist die WehrUNgerechtigkeit so eklatant dass sie sich nicht mehr verstecken oder kaschieren lässt.

"Zusammenbruch des Sozialsystems" geht sicher zu weit, aber die Zivis sind schon in vielen Prozessen integriert und wenn die einfach so weg wären, gäbe es zusätzliche Probleme die halt auch zusätzlich Geld kosten würden. Also wofür den Umstand das kann doch mal eine spätere Regierung in X Jahren machen.

Der nächste Punkt ist die Berufsarmee. Vielleicht geht man davon aus, dass unter den jetzigen Konditionen auch in einer Berufsarmee nicht ausreichend qualifizierte Leute gewonnen werden können, um den Anspruch einer besseren Ausbildung und Effizienz einzuhalten. Den man darf nicht vergessen: auch Wehrdienstleistende sind spottbillige Arbeitskräfte um vorhandene Dienstpositionen zu füllen.

Ein Radikalreformer könnte sagen: wir brauchen nur noch 100000 Mann. Wir brauchen keine Panzer und Artillerie mehr (Stichwort Pzh 2000). Wir brauchen keine Fregatten und Minenräumboote mehr (wer sollte die Ostsee verminen ?). Wir brauchen noch exzellent ausgerüstete, topmotivierte (und damit sehr teure) Spezialkräfte, die insbesondere auch im Anti-Terrorkampf geschult sind. Denn immerhin steht im Grundgesetz ja immer noch NUR dass die Bundeswehr eine Verteidigungsarmee sei.

Nur dann kommt halt irgendein Verteidigungsminister an und erzählt was von unserer Freiheit am Hindukusch. Andere verweisen auf Nato-Bündnistreue usw.

Ich prognostiziere mal, dass eher das GG geändert wird um diese ganzen obskuren Auslandseinsätze mit weniger Zank zu legitimieren, als dass die Wehrpflicht gekippt wird. Denn Deutschland will ja offensichtlich wieder mitmischen, wenn "in der Welt" was passiert Mit den Augen rollen

Redfox: diese Aussage (ideologische Frage) ist nach 7 Jahren rot-grüner Regierungsverantwortung wohl kaum haltbar.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ronny1958
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6981
Wohnort: "Küchenjunges" Ländle

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ich vermute mal, dass es quer durch alle Parteien immer noch eine innere Sperre gegen eine Berufsarmee gibt.

Das muß noch nicht mal das konservative Lager sein, ich vermute mal eher die liberalen Strömungen dahinter ....

Da dürfte eher noch die Angst vor einer bewaffneten beruflichen Bundesmacht die sich über die Polizeigewalt der Länder hinweg zentral einsetzen ließe eine gewisse Abwehrhaltung erzeugen. Die gleichen Kreise die dem BGS überJahre hinweg eine militärische Ausrichtung übelgenommen und verhindert haben .

Und man müßte mit der bundesdeutschen Lebenslüge aufräumen, dass NATO- und Landesverteidigungsinteressen am Hindukusch zu sichern wären Sehr böse
_________________
Vielen Dank auch für die positiven Bewertungen. Winken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
carn
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 09:58    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::

Traditionell ist Deutschland eben ein eher militaristisches Land, und daran sollen möglichst viele Männer teilnehmen. Anders als z.B. das Vereinigte Königreich, in dem die 1939 eingeführte Wehrpflicht in den 1950er unter einer konservativen Regierung wieder abgeschafft wurde. Allerdings möchte man dort auch traditionell kein stehendes Heer im Land haben.


Man muss bei Vergleichen mit anderen Laendern aufpassen, denn dort herrscht eine andere Einstellung zum eigenen Militaer. Dort mag man zwar die Regierung bezichtigen einen Krieg mit Luegen begruendet zu haben, aber die Soldaten betrachtet man dennoch als etwas positives, wenn nicht sogar als Helden, man freut sich darueber, wenn diese ein paar Terroristen ueber den Jordan schicken, solange nicht zu viele Zivilisten dabei sterben.

Genau ein solches positives Bild des Militaers ist meiner Einschaetzung nach in Deutschland nicht vorhanden. Ob gut oder schlecht ist da erstmal egal, aber das Bild in der Oeffentlichkeit ist entscheidend dafuer ob sich genug und wer sich freiwillig meldet.

Und die einzigen, die wirklich noch ein positives Bild vom Militaer haben sind konservative und rechtsradikale, somit wird sich die BW im Falle einer freiwilligen Armee im wesentlichen aus diesen Gruppierungen rekrutieren, womit moeglicherweise die rechtsradikalen mehr Bedeutung haben werden als aktuell. Und soetwas wuerde eine Wehrpflicht rechtfertigen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

carn hat folgendes geschrieben::
Man muss bei Vergleichen mit anderen Laendern aufpassen, denn dort herrscht eine andere Einstellung zum eigenen Militaer. Dort mag man zwar die Regierung bezichtigen einen Krieg mit Luegen begruendet zu haben, aber die Soldaten betrachtet man dennoch als etwas positives, wenn nicht sogar als Helden, man freut sich darueber, wenn diese ein paar Terroristen ueber den Jordan schicken, solange nicht zu viele Zivilisten dabei sterben.

Genau ein solches positives Bild des Militaers ist meiner Einschaetzung nach in Deutschland nicht vorhanden.


Und darum braucht man hier die Wehrpflicht?

Und historisch ist dies auch nicht haltbar. M.W. war die Einschätzung des Militärs im Kaiserreich durchaus positiv und dennoch gab es eine Wehrpflicht --> http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Heer_(Kaiserreich)#Wehrpflicht
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
juggernaut
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 10.03.2009
Beiträge: 1479
Wohnort: derzeit: Thüringen

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

ich denke, inhaltlich läßt sich die wehrgerechtigkeit kaum noch begründen.

die wehrpflicht/zivildienst ist aber m.e. so ungefähr das letzte, was bürgern zeigt, dass kennedy´s berühmter spruch auch heute noch passt - denn von vielen bürgern wird der staat zunehmend als jemand wahrgenommen, von dem man etwas zu verlangen hat. dass umgekehrt der staat auch etwas vom bürger verlangen kann, bekommt doch heute keiner mehr mit (naja, mit ausnahme des steuerbescheids vielleicht, aber wieviele bürger bekommen den denn noch ...).

das wird zwar von der politik auch so vorgelebt, bleibt trotzdem aber fakt. der bürger nimmt den staat doch nur noch als denjenigen wahr, der gefälligst etwas zu tun hat - hartz-iv auszahlen (anstatt arbeit zu suchen), kindergartenplätze schaffen (anstatt einen zu gründen), rauchen verbieten (anstatt damit aufzuhören), einen anspruch auf 2 wochen kur schon mit 30 zu haben, opel oder schaeffler zu retten, etc.
der bürger sieht sich gegenüber dem staat in der hand-auf-haltung.

dass umgekehrt auch der bürger etwas für den staat tun könnte oder müßte, wird weder vermittelt noch verstanden.
und jedenfalls dafür ist die wehrpflicht/zivildienst noch gut, unabhängig von der juristischen rechtfertigung.
_________________
.
juggernaut

wahllos in meine beiträge hineingestreute zahlen sind meistens paragraphen des BGB.
backpulver schnüffeln soll ´ne stobilisierende wirkung ham, auffn piephohn (dittsche)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
carn
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 10:23    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::
carn hat folgendes geschrieben::
Man muss bei Vergleichen mit anderen Laendern aufpassen, denn dort herrscht eine andere Einstellung zum eigenen Militaer. Dort mag man zwar die Regierung bezichtigen einen Krieg mit Luegen begruendet zu haben, aber die Soldaten betrachtet man dennoch als etwas positives, wenn nicht sogar als Helden, man freut sich darueber, wenn diese ein paar Terroristen ueber den Jordan schicken, solange nicht zu viele Zivilisten dabei sterben.

Genau ein solches positives Bild des Militaers ist meiner Einschaetzung nach in Deutschland nicht vorhanden.


Und darum braucht man hier die Wehrpflicht?

Und historisch ist dies auch nicht haltbar. M.W. war die Einschätzung des Militärs im Kaiserreich durchaus positiv und dennoch gab es eine Wehrpflicht --> http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Heer_(Kaiserreich)#Wehrpflicht


Den Teil mit den rechtsradikalen haben sie gelesen?

Waere es eine Begruendung fuer eine Wehrpflicht, wenn man mit Wehrpflicht nur 10% Rechtsradikale hat statt 30% mit einer freiwilligen Armee?

Die Zahlen sind gerade wurscht, es ist nur mein Argument, dass eine Veraenderung des Anteils von potentiellen Staatsfeinden in der Bundeswehr eine Wehrpflicht rechtfertigen koennte. Ob sich tatsaechlich sowas ergeben koennte ist eine politische Einschaetzung, die kaum pruefbar ist.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 10:26    Titel: Antworten mit Zitat

juggernaut hat folgendes geschrieben::
i (naja, mit ausnahme des steuerbescheids vielleicht, aber wieviele bürger bekommen den denn noch ...).


Hilfsweise kann man ja auf seinen Einkaufszettel sehen. Bei meinem letzten Einkauf waren es 1,19 EUR Mehrwertsteuer, bei meinem letzten Tanken 6,39 EUR (wobei die Mineralölsteuer nicht extra ausgewiesen wird).

Kfz-Steuer kommt hinzu.

Und bei Arbeitnehmern wird die Steuer erst einmal von Gehalt einbehalten. Ein Steuerbescheid ist dazu nicht notwendig.

juggernaut hat folgendes geschrieben::
dass umgekehrt auch der bürger etwas für den staat tun könnte oder müßte, wird weder vermittelt noch verstanden.
und jedenfalls dafür ist die wehrpflicht/zivildienst noch gut, unabhängig von der juristischen rechtfertigung.


Schade, das dann aber die Frauen von dieser Vermittlung ausgeschlossen werden. Könnte das die heutigen Probleme erklären?
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kleine_Sonne
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.08.2008
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::
Und historisch ist dies auch nicht haltbar. M.W. war die Einschätzung des Militärs im Kaiserreich durchaus positiv und dennoch gab es eine Wehrpflicht --> http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Heer_(Kaiserreich)#Wehrpflicht


Der Grund für die Wehrpflicht war die simple Tatsache dass man viele Soldaten für einen in naher Zukunft absehbaren Krieg brauchte.

Redfox hat folgendes geschrieben::
Schade, das dann aber die Frauen von dieser Vermittlung ausgeschlossen werden. Könnte das die heutigen Probleme erklären?

Ja, das spielt in der Gesamtproblematik sicher auch eine Rolle.

Der Punkt von Juggernaut ist sehr gut (aber deshalb wird auch klar warum so eine Aussage nicht öffentlichkeitsfähig ist)

carn hat folgendes geschrieben::
Waere es eine Begruendung fuer eine Wehrpflicht, wenn man mit Wehrpflicht nur 10% Rechtsradikale hat statt 30% mit einer freiwilligen Armee?


Nein. Gerade eine solche Vermischung von politischen und militärischen Aspekten bringt im Endeffekt die Probleme. Eine Armee muss bestimmte Aufgaben wahrnehmen und sie muss ihr Personal dahingehend rekrutieren, dass diese Aufgaben wahrgenommen werden können. Außerdem ist "bekannten" Rechtsradikalen der Dienst sowieso verwehrt. Und was im Hinterzimmer diskutiert wird kann sowieso in 99% der Fälle nicht nachvollzogen werden. Daher ist Ihr Argument als Abgrenzungskriterium für Wehrpflicht völlig ungeeignet.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Redfox
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 31.10.2005
Beiträge: 8443
Wohnort: Am Meer

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 10:46    Titel: Antworten mit Zitat

Kleine_Sonne hat folgendes geschrieben::
Der Grund für die Wehrpflicht war die simple Tatsache dass man viele Soldaten für einen in naher Zukunft absehbaren Krieg brauchte.


Hm. Das Vereinigte Königreich hat eine Wehrpflicht erst 1916 eingeführt (und dann wieder 1918 abgeschafft).

Kleine_Sonne hat folgendes geschrieben::

Der Punkt von Juggernaut ist sehr gut (aber deshalb wird auch klar warum so eine Aussage nicht öffentlichkeitsfähig ist)


Nien, ist ehrlicherweise alt bekannt und wird auch diskutiert: "Auf Basis der oben dargestellten Überlegungen wird nun 2008 gefordert, einen "Gesellschaftsdienst" einzuführen, bei dem alle männlichen Jugendlichen einen Dienst für die Gesellschaft leisten sollen. Es steht ihnen jedoch offen, bei welcher staatlichen Stelle sie diesen Dienst verrichten." --> http://de.wikipedia.org/wiki/Wehrpflicht#Wehrpflichtigkeit

Aber darauf kommt es wohl auch nicht entscheidend an: "Gesellschaftspolitische, historische, finanzielle und streitkräfteinterne Argumente können dann ruhig noch als Zusätze verwendet werden. Aber sie werden im Gespräch mit dem Bürger nie die alleinige Basis für Konsens sein können." (Roman Herzog 1995)
_________________
Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muß zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen. (Goethe, Maximen und Reflexionen).
無爲 / 无为
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
carn
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 15.02.2006
Beiträge: 2872

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

Kleine_Sonne hat folgendes geschrieben::
carn hat folgendes geschrieben::
t;]Waere es eine Begruendung fuer eine Wehrpflicht, wenn man mit Wehrpflicht nur 10% Rechtsradikale hat statt 30% mit einer freiwilligen Armee?


Nein. Gerade eine solche Vermischung von politischen und militärischen Aspekten bringt im Endeffekt die Probleme. Eine Armee muss bestimmte Aufgaben wahrnehmen und sie muss ihr Personal dahingehend rekrutieren, dass diese Aufgaben wahrgenommen werden können. Außerdem ist "bekannten" Rechtsradikalen der Dienst sowieso verwehrt. Und was im Hinterzimmer diskutiert wird kann sowieso in 99% der Fälle nicht nachvollzogen werden. Daher ist Ihr Argument als Abgrenzungskriterium für Wehrpflicht völlig ungeeignet.


Soweit ich mich errinere war die fehlende Treue des Militaers zum demokratischen Staat etwas, was Hitler massiv beguenstigt hat. Deswegen ist es ein Hauptkriterium bei der Wahl der Armeestruktur in Deutschland ob es wieder zu einer solchen staatsfeindlichen Armee fuehren kann. Natuerlich hilft da die Wehrpflicht nicht unbedingt, aber wenn sie helfen sollte, dann waere das ein Kriterium das dafuer spricht.

Und sobald die Bundeswehr ihr Personal nur noch aus einem kleineren Personenkreis auswaehlen kann, wird sie ihre Anforderungen senken.


Allerdings ist moeglicherweise das Argument hinfaellig, weil fuer das Fuehrungspersonal der Bundeswehr dieses Problem, wenn es denn vorhanden ist, auf jeden Fall besteht, denn die Offiziere sind ausschliesslich Zeitsoldaten und wenn sich fast nur Konservative und Rechtsradikale dafuer melden haben wir heute schon eine leicht rechtslastige Armeefuerhung.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Kleine_Sonne
FDR-Mitglied
FDR-Mitglied


Anmeldungsdatum: 20.08.2008
Beiträge: 151

BeitragVerfasst am: 25.03.09, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Redfox hat folgendes geschrieben::
Hm. Das Vereinigte Königreich hat eine Wehrpflicht erst 1916 eingeführt (und dann wieder 1918 abgeschafft).


Ja, und ? Der Bezug war Deutsches Reich, nicht UK.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge vom vorherigen Thema anzeigen:   
Neuen Beitrag schreiben   Auf Beitrag antworten    recht.de Foren-Übersicht -> Recht und Politik Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehen Sie zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehen Sie zu:  
Sie können keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Sie können auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Sie können Ihre Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Sie können an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group
©  Forum Deutsches Recht 1995-2019. Anbieter: Medizin Forum AG, Hochwaldstraße 18 , D-61231 Bad Nauheim , RB 2159, Amtsgericht Friedberg/Hessen, Tel. 03212 1129675, Fax. 03212 1129675, Mail info[at]recht.de.