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[Waubi]

Hallo Leute,
ich Habe da mal eine Frage und zwar darf der HNO eine OP meines Sohnes verweigern?
Folgender Tatbestand liegt vor:
Mein Sohn hat Stark vergrösserte Mandeln an sonsten ist er zur Zeit Gesund OP war für den 6. Oktober angesetzt, da laut Arzt bei einer neuen Mandelentzündung meines Sohnes sonst womöglich erstickungsanfälle zu befürchten wären. Mein Sohn ist jetzt 5 Jahre alt.Mandeln sollten komplett entfernt werden. Heute rief der Arzt nun an und musste die OP leider absagen weil die Krankenkassen nach seiner Aussage nicht mehr Operationen mit Belegbetten bezahlen würden. (inzwischen weis ich das, das eine glatte Lüge war). Also habe ich bei meiner Krankenkasse angerufen und da mal nachgefragt und siehe da er Darf immer noch Operieren. Habe dann mit der KK verienbart das die sich mit dem Arzt mal in verbindung setzen. Und herausgekommen ist das der Arzt sehr wohl operieren darf nur leider ist er der Meinung das er sein Budget überschritten hätte und er "maximal" dazu bereit wäre im eine Überweisung ins Krankenhaus zu geben.Ansonst will er meinen Sohn dieses Jahr nicht weiter behandeln. ALso wie ist dieses rechtlich zu sehen. (nicht weil ich jetzt vor habe mich mit der ganzen Ärztekammer und der Gesundheitsreform anzulegen sondern aus rein privatem interesse) Darf ein Arzt notwendige Behandlungen ablehnen? Achso habe vergessen das meine Frau und unser neugeborenes mit ins Krankenhaus müssen sprich ein Familienzimmer brauchen.
Denn Arzt kann ich übrigens auch ein wenig verstehen (wegen Geld) , aber darum geht es hier nicht sondern um die rein rechtliche seite.
Gruß
Waubi

[Thomas]

Guten Tag !

Erstmal vielen Dank dafür, daß Sie als einer der wenigen User rein rechtliche Auskunft wünschen und keine (ebenso zeitraubende wie zwecklose ) Diskussion der derzeitigen Gesundheitspolitik.

Der Arzt ist verpflichtet, für eine ausreichende und zweckmässige Therapie Ihres Sohnes Sorge zu tragen. Dafür hat er im vorliegenden Fall grundsätzlich 2 Möglichkeiten: Entweder er operiert selbst, oder er weist den Pat. zur notwendigen Op ins nächstgeeignete Krankenhaus ein (dies wurde Ihnen ja angeboten).
Die Wahl hat ausschliesslich der Leistungserbringer. Sie können also den Arzt nicht dazu "zwingen", etwa selbst zu operieren.
Natürlich steht es Ihnen frei, sich anderweitig nach einem anderen Arzt umzusehen, wenn Sie mit der Behandlungsentscheidung nicht einverstanden sind.
Einen deutlichen "Dämpfer" muß ich Ihnen bezüglich der gewünschten Unterbringung geben:
Ein Rechtsanspruch auf ein sog. Familienzimmer besteht grundsätzlich nicht, die Mehrkosten hierfür müssen Sie selbst bezahlen. Auch ist kein Krankenhaus oder Belegarzt verpflichtet, solche Unterbringung vorzuhalten.
Natürlich steht es Ihnen auch hier frei, eine Klinik zu suchen und selbst das nötige zu vereinbaren und zu bezahlen.

[Gast]

Hallo Thomas,
danke für die Antwort.
Wegen des Familienzimmers habe ich allerdings bei der KK nachgefragt und dieses wird von der KK auch noch (ist eine BKK) natürlich mit zuzahlung übernommen.
Gruß
Andreas

[Gast]

Wunderbar, der segensreiche Dank Ihrer Durchlaucht. Auch ich konnte Ihren klaren, präzisen und affektfreien Ausführungen gut folgen. Vielen Dank dafür.

Interessierter Patient