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Verfasst am: 21.04.05, 17:00 Titel: Anwalt lässt Konto pfänden und hält sich nicht an Zusagen
Hallo,
da es finanziell in der letzten Zeit schwierig war, entschloss ich mich mein Wohnhaus zu verkaufen und verhandelte gestern mit der Bank um eine Dispoerhöhung, damit wenigstens die Firma zu erhalten, die sich nach dem Hausverkauf ohne die zu hohen Kapitaldienste sehr gut rentieren würde. Der Banker war positiv eingestellt, wollte es noch mit seinem Vorgesetzten abklären. Noch am selben Abend rief er mich an, eine Pfändung würde vorliegen und den Dispo könne man ja jetzt vergessen und er bräuchte gar nicht zu seinem Vorgesetzten gehen unter diesen Bedingungen, eventuell noch wenn die Pfändung sofort aufgehoben werden würde. Außerdem ist die Dispoerhöhung sehr dringlich.
Also rief ich dem Anwalt an, der die Pfändung veranlasst hatte, er selbst ging nicht ans Telefon, war nicht zu sprechen für mich. Seine Sekretärin sagte mir verschiedenes, was ihr der Anwalt gesagt habe, z.B. dass es ausreiche, wenn ich den Ausdruck einer online-Überweisung hinfaxe. Ich habe 2 x nachgefragt, ob die online- Überweisung reiche, ich wäre sonst auch zur Bank gegangen und hätte bar eingezahlt, war ja ohnehin dort. Ich erzählte die Situation, der Anwalt wollte den Namen des Bankers wissen und seine Telefonnummer, ich fragte warum, dann hieß es, weil er mit ihm reden wolle, dass ich meinen Dispo bekomme. Nach Zahlung würde die Pfändung aufgehoben hieß es außerdem. Also setzte ich alle Hebel in Bewegung, zahlte ausgeliehenes Geld auf einem anderen Konto ein und überwies es sofort und faxte es hin. Es ging übrigens nur um ca. 300 Euro. Ich zahlte sogar noch ein paar Euro mehr, weil man mir die Gerichtsvollzieherkosten nicht sagen konnte, da sollte ich bis heute abend warten, was mir aber zu lange war.
Nun rief ich wieder an, nachdem ich das Geld bezahlt hatte, dann hieß es, die Pfändung sei nicht aufgehoben, der Anwalt wolle warten, bis die Zahlung gut geschrieben sei, frühestens am Montag würde das Konto frei sein. Ich bekomme dadurch so massive Schwierigkeiten, wegen 300 Euro kann alles kaputt gehen so.
Ich weiß, ich habe einen Fehler gemacht und die Zahlung zu lange rausgeschoben, aber es war jemand, der keine ordentliche Ware geliefert hatte, wo ich nur Ärger hatte, deshalb ließ ich das am längsten liegen, dachte im schlimmsten Fall kommt der Gerichtsvollzieher. Ich hätte nie gedacht, dass wegen einem so geringen Betrag gepfändet wird. Natürlich hatten wir insgesamt Zahlungsschwierigkeiten, sonst hätte ich das schon bezahlt.
Nun meine Fragen:
1. Ist das verhältnismäßig, wegen so einem geringen Betrag, das Konto zu pfänden?
2. Ist das Verhalten des Anwalts nicht unseriös, dass er erst ausrichten lässt, es ginge in Ordnung und er wolle sich sogar für mich einsetzen, dann macht er gar nichts. Kann ich ihn irgendwie regresspflichtig machen?
3. Habe ich eine Möglichkeit, ihn zu zwingen, die Pfändung morgen aufzuheben?
Verfasst am: 21.04.05, 17:06 Titel: Re: Anwalt lässt Konto pfänden und hält sich nicht an Zusage
Gaby hat folgendes geschrieben::
1. Ist das verhältnismäßig, wegen so einem geringen Betrag, das Konto zu pfänden?
Verhältnissmäßig ist Ansichtssache, rechtmäßig ist es auf jeden Fall.
Zitat:
2. Ist das Verhalten des Anwalts nicht unseriös, dass er erst ausrichten lässt, es ginge in Ordnung und er wolle sich sogar für mich einsetzen, dann macht er gar nichts. Kann ich ihn irgendwie regresspflichtig machen?
Es ist das Rechts des Anwaltes zu warten bis der Betrag gutgeschrieben ist und Sie können ihn (nach der bisherigen Schilderung) nicht regresspflichtig machen.
Zitat:
3. Habe ich eine Möglichkeit, ihn zu zwingen, die Pfändung morgen aufzuheben?
nun... der Ra hat korrekt gehandelt und sein Abwarten, bis die Zahlung gutgeschrieben wird ist ebenfalls okay. Immerhin könnte man das Geld noch zurückholen.
Die Einzahlerin sollte mit dem Beleg, daß die Schuld getilgt ist, zum Amtsgericht und eine Pfändungsaufhebung beim Rechtspfleger beantragen. Dazu braucht man alle Unterlagen (Pfändungsbescheid, Quittung für die Bezahlung der Schuld)
Den Dispo kann man jetzt wohl vergessen -
Kontopfändungen werden i.d.R. der Schufa mitgeteilt.
Eine Kontokündigung könnte nun seitens der Bank folgen. Also mit Engelszungen mit der Bank reden! Rechnung vergessen usw..
Die Einzahlerin sollte mit dem Beleg, daß die Schuld getilgt ist, zum Amtsgericht und eine Pfändungsaufhebung beim Rechtspfleger beantragen. Dazu braucht man alle Unterlagen (Pfändungsbescheid, Quittung für die Bezahlung der Schuld)
Aufgrund der Vorlage des Einzahlungsbeleges kann die Pfändung nur einstweilen eingestellt, nicht jedoch aufgehoben werden (§§775 Nr. 5, 776 S.2 ZPO).
Anmeldungsdatum: 25.09.2004 Beiträge: 15339 Wohnort: Rom
Verfasst am: 28.04.05, 12:12 Titel: Re: Pfändung
E. Moll hat folgendes geschrieben::
so werden Leute in den Ruin getrieben, müssen Häuser unter Wert verkaufen und verlieren ihr Vermögen . Und alles rechtens!
Wer wie die Fragestellerin sowas macht:
Gaby hat folgendes geschrieben::
ich habe einen Fehler gemacht und die Zahlung zu lange rausgeschoben, [...] dachte im schlimmsten Fall kommt der Gerichtsvollzieher. Ich hätte nie gedacht, dass wegen einem so geringen Betrag gepfändet wird. Natürlich hatten wir insgesamt Zahlungsschwierigkeiten
der kann nun wahrlich nicht die Schuld bei anderen suchen, auch wenn das ja so bequem ist. _________________ DefPimp: Mein Gott
Biber: Nö, war nur M.A.S. Aber hier im Forum ist das schon ziemlich dicht dran.
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