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Verfasst am: 07.10.04, 13:08 Titel: verweigerung der musterung
Hallo,
ich habe seit den sommerferien meine schulische ausbildung beendet und wollte mich nun zur fortbildung (da ich nur den realschulabschluss erreicht) habe an eine vhs wenden um dort zum zusätzliche jobben meine ausbildung komplett abzuschließen.
ich habe alles vorbereitet und auch schon eine wohnung in sicht.
heute ist mit der post vom kreiswehrersatzamt ein schreiben eingetroffen das ich mich am 28.10.2004 zu Euf begeben sollte.
der untersuchung möchte ich aber nicht zu stimmen, da ich mich aus körperlichen und fortbildungsgründen nicht der bundeswehr verpflichten will.
es wurde in den schreiben erwähnt das ich mich in einem fall der werhspflichtsbefreiung an das zuständige gesundheitsamt wenden sollte.
ich stimme dem aber auch nicht zu ,da ich es nicht einsehe warum ich mich in einer demokratischen gesellschaft dem beugen sollte.
die personenbezogenden daten die dort erfasst werden sehe ich als persönlichkeitsverletzend an.
gibt es ein festgelegtes recht was man in solch einer situation anwenden kann?
ich lehne die gewalt von waffen eh ab deshalb kann ich es moralisch gar nicht dulden hier tätig zu werden.
Verfasst am: 07.10.04, 13:29 Titel: Re: verweigerung der musterung
Philip hat folgendes geschrieben::
Hallo,
ich habe seit den sommerferien meine schulische ausbildung beendet und wollte mich nun zur fortbildung (da ich nur den realschulabschluss erreicht) habe an eine vhs wenden um dort zum zusätzliche jobben meine ausbildung komplett abzuschließen.
ich habe alles vorbereitet und auch schon eine wohnung in sicht.
heute ist mit der post vom kreiswehrersatzamt ein schreiben eingetroffen das ich mich am 28.10.2004 zu Euf begeben sollte.
Im Topic war es noch die Musterung. Wahrscheinlich ist es beides.
Philip hat folgendes geschrieben::
der untersuchung möchte ich aber nicht zu stimmen, da ich mich aus körperlichen und fortbildungsgründen nicht der bundeswehr verpflichten will.
interessante Argumentation.
Philip hat folgendes geschrieben::
es wurde in den schreiben erwähnt das ich mich in einem fall der werhspflichtsbefreiung an das zuständige gesundheitsamt wenden sollte.
da hast du aber etwas falsch verstanden.
Philip hat folgendes geschrieben::
Bla Bla...
...da ich es nicht einsehe...
Bla Blagibt es ein festgelegtes recht was man in solch einer situation anwenden kann?
Ja, das Ordungswidrgkeitengesetz und das Wehrpflichtgesetz. Beides wird dann gegen dich angewendet.
Philip hat folgendes geschrieben::
ich lehne die gewalt von waffen eh ab deshalb kann ich es moralisch gar nicht dulden hier tätig zu werden.
Dann solltest du anfangen dein Hirn einzuschalten und dich über die Möglichkeiten der Ausmusterung, über Wehrdienstausnahmen und über Kriegsdienstverweigerung informieren. Wenn du so weiter machst, dann wirst du irgendwann das Problem einer polizeilichen Vorführung zur Musterung nebst Tauglich-Musterung per Augenschein haben.
Anmeldungsdatum: 13.09.2004 Beiträge: 379 Wohnort: Frankfurt am Main
Verfasst am: 07.10.04, 16:33 Titel: Re: verweigerung der musterung
Zitat:
Philip hat folgendes geschrieben::
"OS
[quote="Philip"]Bla Bla...
...da ich es nicht einsehe...
Bla Blagibt es ein festgelegtes recht was man in solch einer situation anwenden kann?
Ja, das Ordungswidrgkeitengesetz und das Wehrpflichtgesetz. Beides wird dann gegen dich angewendet.
Philip hat folgendes geschrieben::
ich lehne die gewalt von waffen eh ab deshalb kann ich es moralisch gar nicht dulden hier tätig zu werden.
Dann solltest du anfangen dein Hirn einzuschalten und dich über die Möglichkeiten der Ausmusterung, über Wehrdienstausnahmen und über Kriegsdienstverweigerung informieren. Wenn du so weiter machst, dann wirst du irgendwann das Problem einer polizeilichen Vorführung zur Musterung nebst Tauglich-Musterung per Augenschein haben.
Ich kann ja Ihre Reaktion nachvollziehen, OS. Manchmal geht mir das auch so, wenn man Texte liest, die einfach nur trotzig klingen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass sich aus der Sicht dessen, der die rechtlichen Zusammenhänge kennt, die Dinge als völlig klar darstellen, die für einen gerade mal 17- oder 18-Jährigen noch völliges Chaos sind. Ich finde es schon gut, dass einer - und sei es auch im Wortsinn penetrante - Fragen stellt nach dem Grund der Dinge und Regelungen. Ich finde das besser als die Haltung, sich - wie wir das hier häufig erleben - einfach nur nach dem nächstbesten Umweg zu informieren und sich im übrigen die Welt und ihre Zusammenhänge Wurscht sein zu lassen - Hauptsache, ich komme gwaschen aber nicht naß davon.
Ich finde die Bereitschaft, sich querzustellen oder querzudenken, viel imponierender als die Perfektion, schon als junger Kerl nur auf Schnäppchenjagd zu gehen.
In der Sache haben Sie natürlich Recht: Am Anfang steht sachlich betrachtet die Information. Aber um das zu verstehen, muß man auch Erfahrungen sammeln - auch solche, bei denen es nicht glatt läuft. _________________ Mit freundlichen Grüßen
für: Michael Hofferbert (RA)
Hofferbert-Koch@(Wortsperre: Firma).de
Verfasst am: 07.10.04, 17:08 Titel: Re: verweigerung der musterung
Michael Hofferbert hat folgendes geschrieben::
Ich kann ja Ihre Reaktion nachvollziehen, OS. Manchmal geht mir das auch so, wenn man Texte liest, die einfach nur trotzig klingen. Wir sollten aber nicht vergessen, dass sich aus der Sicht dessen, der die rechtlichen Zusammenhänge kennt, die Dinge als völlig klar darstellen, die für einen gerade mal 17- oder 18-Jährigen noch völliges Chaos sind. Ich finde es schon gut, dass einer - und sei es auch im Wortsinn penetrante - Fragen stellt nach dem Grund der Dinge und Regelungen. Ich finde das besser als die Haltung, sich - wie wir das hier häufig erleben - einfach nur nach dem nächstbesten Umweg zu informieren und sich im übrigen die Welt und ihre Zusammenhänge Wurscht sein zu lassen - Hauptsache, ich komme gwaschen aber nicht naß davon.
Ich finde die Bereitschaft, sich querzustellen oder querzudenken, viel imponierender als die Perfektion, schon als junger Kerl nur auf Schnäppchenjagd zu gehen.
In der Sache haben Sie natürlich Recht: Am Anfang steht sachlich betrachtet die Information. Aber um das zu verstehen, muß man auch Erfahrungen sammeln - auch solche, bei denen es nicht glatt läuft.
Ich hab vollstes Verständnis dafür, dass jemand sich dem Wehrdienst entziehen will - sei es aus Gewissensgründen, aus persönlichen, aus wirtschaftlichen oder sonstwas für Gründen, auch wenn er schlichtweg nur keine Lust darauf hat hab ich persönlich damit kein Problem.
Aber der Fragesteller scheint auf dem Standpunkt zu stehen er sagt einfach "Ätsch Bätsch, ich will mich nicht zu sowas verpflichten" und meint dann, damit hat sich die Sache für ihn erledigt. Und das ist eben ein Trugschluss. Die Ladung zur Musterung ist eben keine freundliche Bitte mal vorbeizusehen und dann dort die Wahl zu haben zwischen "Bund" und "Zivildienst" bzw. wenn man eben nicht hingeht dann "muss man eben garnichts machen".
Und dem ist natürlich nicht so, es gibt weder ein Wahlrecht zwischen Wehr- und Zivildienst noch ist "keine Lust" kein Grund für die Befreiung vom Wehrdienst - jedenfalls noch nicht, Kreativität hat man ja bei der Suche neuer Wehrdienstausnahmen bewiesen.
Der Fragesteller sollte sich also im klaren werden was er nun wirklich will. Den (rechtlich und tatsächlich) einfachen Weg sich einfach mustern zu lassen und einen KDV-Antrag zu stellen oder sich eben etwas mehr Mühe geben und einen anderen Weg zu finden (oder mit Hilfe eines Anwalts oder einer Beratungsstelle finden zu lassen). Aber mit der Argumentation "die Sammeln ja Daten über mich, da geh ich nicht hin" kann das - wenn er dabei bleibt - böse enden. Letztlich auch in einem spartanisch eingerichteten Raum mit Gittern vor dem Fenster. Und das muss ja nicht sein. Nämlich wenn nach der Musterung nach Augenschein auch noch eine Einberufung kommt und er keine Anstalten macht in die Kaserne zu gehen und da mitzuspielen. Also nochmal kräftig nachdenken und die Sache mal etwas anders angehen. Ich persönlich könnte nämlich auf eine polizeiliche Vorführung zur Musterung durchaus verzichten, sowas macht nämlich bestimmt keinen Spaß.
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