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Unfaire Prüfungsbedingungen?

 
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soave
noch neu hier


Anmeldungsdatum: 17.07.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17.07.05, 15:34    Titel: Unfaire Prüfungsbedingungen? Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

hoffentlich kann mir hier jemand einen Rat geben. Ich studiere im 5. Semester Wirtschaftsrecht an einer FH. In der vergangenen Woche haben wir eine 1,5-stündige Klausur geschrieben, die aus zwei Teilen bestand (Verwaltungsrecht und Wirtschaftsstrafrecht). Unabhängig davon, dass die die vorgegebene Zeit nicht mal annähernd zur Lösung der viel zu schweren Prüfungsaufgaben ausreichte, das kennen wir schon und darüber regt sich auch schon keiner mehr auf, waren unsere Prüfungsbedingungen dieses Mal sehr unfair:

- nach Prüfungsbeginn wurde einem unserer Kommilitonen schlecht. Anstatt dass die Prüfungsaufsicht ihn einfach gehen ließ, wurde MEHRERE MINUTEN diskutiert, zwar leise, aber die ersten Reihen waren dennoch gestört.

- die Prüfungsaufsicht ist während der 1,5 Stunden MEHRFACH durch den Saal gelaufen, um sich die Hände zu waschen.

- unsere Gesetzestexte wurden WÄHREND der Prüfung stichprobenartig überprüft, d.h. es wurde einem das Gesetzbuch, das gerade benutzt wurde, weggenommen, durchgeblättert und geschüttelt. Ich muss nicht extra erwähnen, dass es Zeit gekostet hat, sich danach wieder in seine Arbiet zu vertiefen ... ?!

- benötigte man einen weiteren Lösungsbogen, musste man ganz nach vorne laufen und um einen Bogen bitten, nach diesem musste dann erst noch gesucht werden (!!!)

- die Aufgaben waren so angeordnet, dass ein Großteil der Prüflinge gar nicht alle entdeckt hat: Sachverhalt über zwei Seiten, dann einige leere Seiten, auf denen man seine Lösung schreiben sollte, danach wieder eine Aufgabe und mehrere leere Seiten, am Schluss eine weitere Aufgabe. Alle Blätter waren zusammengeheftet.

- 10 Minuten vor Schluss fing die Prüfungsaufsicht an, uns darüber zu belehren, dass wir nur noch 10 Minuten haben, dass wir bitte kontrollieren sollen, ob auf allen Seiten unsere Matrikelnummer angegeben ist, wie wir die verschiedenen Prüfungsteile zu sortieren und vorzubringen haben .... das alles in einer Seelenruhe, so dass man die letzten 10 Minuten der Prüfung eigentlich nicht mehr dazu verwenden konnte, weiter an der Lösung der gestellten Aufgaben zu arbeiten, weil man völlig aus der Konzentration gerissen worden war. Normalerweise erfolgen diese Hinweise bei uns immer erst, wenn die Prüfungszeit vorbei ist oder vor Beginn der Prüfung.

Bezüglich der Gestaltung der Aufgabenblätter habe ich mich im Anschluss an die Klausur an die Assistentin des Studiengangs gewandt und ihr geschildert, dass sie Aufgaben so versteckt waren, dass sie ein Großteil von uns übersehen hat. Sie informierte mich darüber, dass es bei unseren Vorgängern genau das gleiche Problem schon einmal gab. Ich frage mich, warum man dieses Problem dann nicht behoben hat und wir wieder eine Klausur nach demselben Muster bekommen haben ?!

Der betroffene Professor, der die Aufgaben gestellt und auch die Prüfung beaufsichtigt hat, hat null Verständnis gezeigt, unseren Dekan wird die Sache erfahrungsgemäß auch nicht dahingehend interessieren, dass es für uns von Vorteil wäre und eine Prüfung anfechten .... schön und gut, aber der betroffene Prof ist auch noch der Leiter des Prüfungsausschusses. Eigentlich sind wir chancenlos.

Sind wir zu pingelig oder liegt hier wirklich ein Fehlverhalten von Seiten der Prüfungsaufsicht vor? Wir sind so sauer, dass wir gar kein Gefühl mehr dafür haben, ob unsere Kritikpunkte übertrieben sind oder nicht. Bin gespannt auf Eure Antworten. Wir sind wirklich jede Menge Kummer gewöhnt, aber alles gefallen lassen kann man sich doch auch nicht.

Viele Grüße
soave
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Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 6312
Wohnort: Mein Körbchen.

BeitragVerfasst am: 17.07.05, 16:16    Titel: Re: Unfaire Prüfungsbedingungen? Antworten mit Zitat

soave hat folgendes geschrieben::


Sind wir zu pingelig oder liegt hier wirklich ein Fehlverhalten von Seiten der Prüfungsaufsicht vor?


Sie sind in der Tat zu pingelig. Vieles des Geschilderten ist völlig unbedenklich, der Rest - wie die Gestaltung der Klausur - höchstwahrscheinlich ebenso. In letzteren Fällen könnten sich Probleme aus den Details ergeben, abe nicht allein auf Basis des Geschilderten.
_________________
Few people are capable of expressing with equanimity opinions which differ from the prejudices of their social environment. Most people are even incapable of forming such opinions.
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soave
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Anmeldungsdatum: 17.07.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17.07.05, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Aber ist nicht die Kombination all dieser Geschehnisse verwerflich?
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Anmeldungsdatum: 14.02.2005
Beiträge: 6312
Wohnort: Mein Körbchen.

BeitragVerfasst am: 17.07.05, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

soave hat folgendes geschrieben::
Aber ist nicht die Kombination all dieser Geschehnisse verwerflich?


Das meiste davon sind übliche Ordnungsmaßnahmen. Auch eine Summierung derart rechtmäßiger und sachgerechter Maßnahmen macht diese nicht rechtswidrig und grds. auch die Prüfungsbedingungen insgesamt nicht unzumutbar.
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Pünktchen
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Anmeldungsdatum: 14.09.2004
Beiträge: 2634

BeitragVerfasst am: 17.07.05, 18:08    Titel: Re: Unfaire Prüfungsbedingungen? Antworten mit Zitat

soave hat folgendes geschrieben::
Hallo zusammen,

hoffentlich kann mir hier jemand einen Rat geben. Ich studiere im 5. Semester Wirtschaftsrecht an einer FH. In der vergangenen Woche haben wir eine 1,5-stündige Klausur geschrieben, die aus zwei Teilen bestand (Verwaltungsrecht und Wirtschaftsstrafrecht). Unabhängig davon, dass die die vorgegebene Zeit nicht mal annähernd zur Lösung der viel zu schweren Prüfungsaufgaben ausreichte, das kennen wir schon und darüber regt sich auch schon keiner mehr auf, waren unsere Prüfungsbedingungen dieses Mal sehr unfair:

- nach Prüfungsbeginn wurde einem unserer Kommilitonen schlecht. Anstatt dass die Prüfungsaufsicht ihn einfach gehen ließ, wurde MEHRERE MINUTEN diskutiert, zwar leise, aber die ersten Reihen waren dennoch gestört.

- die Prüfungsaufsicht ist während der 1,5 Stunden MEHRFACH durch den Saal gelaufen, um sich die Hände zu waschen.

- unsere Gesetzestexte wurden WÄHREND der Prüfung stichprobenartig überprüft, d.h. es wurde einem das Gesetzbuch, das gerade benutzt wurde, weggenommen, durchgeblättert und geschüttelt. Ich muss nicht extra erwähnen, dass es Zeit gekostet hat, sich danach wieder in seine Arbiet zu vertiefen ... ?!

- benötigte man einen weiteren Lösungsbogen, musste man ganz nach vorne laufen und um einen Bogen bitten, nach diesem musste dann erst noch gesucht werden (!!!)

- die Aufgaben waren so angeordnet, dass ein Großteil der Prüflinge gar nicht alle entdeckt hat: Sachverhalt über zwei Seiten, dann einige leere Seiten, auf denen man seine Lösung schreiben sollte, danach wieder eine Aufgabe und mehrere leere Seiten, am Schluss eine weitere Aufgabe. Alle Blätter waren zusammengeheftet.

- 10 Minuten vor Schluss fing die Prüfungsaufsicht an, uns darüber zu belehren, dass wir nur noch 10 Minuten haben, dass wir bitte kontrollieren sollen, ob auf allen Seiten unsere Matrikelnummer angegeben ist, wie wir die verschiedenen Prüfungsteile zu sortieren und vorzubringen haben .... das alles in einer Seelenruhe, so dass man die letzten 10 Minuten der Prüfung eigentlich nicht mehr dazu verwenden konnte, weiter an der Lösung der gestellten Aufgaben zu arbeiten, weil man völlig aus der Konzentration gerissen worden war. Normalerweise erfolgen diese Hinweise bei uns immer erst, wenn die Prüfungszeit vorbei ist oder vor Beginn der Prüfung.

Bezüglich der Gestaltung der Aufgabenblätter habe ich mich im Anschluss an die Klausur an die Assistentin des Studiengangs gewandt und ihr geschildert, dass sie Aufgaben so versteckt waren, dass sie ein Großteil von uns übersehen hat. Sie informierte mich darüber, dass es bei unseren Vorgängern genau das gleiche Problem schon einmal gab. Ich frage mich, warum man dieses Problem dann nicht behoben hat und wir wieder eine Klausur nach demselben Muster bekommen haben ?!

Der betroffene Professor, der die Aufgaben gestellt und auch die Prüfung beaufsichtigt hat, hat null Verständnis gezeigt, unseren Dekan wird die Sache erfahrungsgemäß auch nicht dahingehend interessieren, dass es für uns von Vorteil wäre und eine Prüfung anfechten .... schön und gut, aber der betroffene Prof ist auch noch der Leiter des Prüfungsausschusses. Eigentlich sind wir chancenlos.

Sind wir zu pingelig oder liegt hier wirklich ein Fehlverhalten von Seiten der Prüfungsaufsicht vor? Wir sind so sauer, dass wir gar kein Gefühl mehr dafür haben, ob unsere Kritikpunkte übertrieben sind oder nicht. Bin gespannt auf Eure Antworten. Wir sind wirklich jede Menge Kummer gewöhnt, aber alles gefallen lassen kann man sich doch auch nicht.

Viele Grüße
soave

Also einfacher gesagt, es hat sich um eine stinknormale Prüfung gehandelt. Idee
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soave
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Anmeldungsdatum: 17.07.2005
Beiträge: 3

BeitragVerfasst am: 17.07.05, 18:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bedaure jeden, für den solche Prüfungen stinknormal sind. An der Uni mag ein bißchen mehr Unruhe ja noch verständlich sein, da auch wesentlich mehr Prüflinge in einem Vorlesungssaal sind, aber an unserer Hochschule sind solche äußeren Umstände Gott sei dank nicht die Regel. Da wird uns normalerweise die volle Zeit zur Verfügung gestellt und die Aufsicht verhält sich so, dass man nicht alle 10 Minuten aus der Konzentration gerissen wird.
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Norb
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Anmeldungsdatum: 11.11.2004
Beiträge: 583

BeitragVerfasst am: 19.07.05, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Geschockt

Also für mich hört sich das auch nach einer ganz normalen Klausur an.
Ich erinnere mich das wir damals bei unseren Klausuren(ok ist noch net soooo lange her Winken ) auch immer dachten, wir würden ungerecht behandelt oder die Umstände wären unfair ect..
aber nur weil die Aufsicht sich ein paar mal die Hände waschen geht, oder die Bücher kontrolliert (was ihr gutes Recht ist) kann man nicht von unzumutbaren Umständen reden.

Man darf nicht verlangen, für exakt 1,5 Stunden in eine Kleine schallisolierte Kabine gesteckt zu werden, weil man ja sonst aus der Konzentration gerät...
_________________
Das Leben ist eine ewiger Kreislauf von Enttäuschungen und Niederlagen, bis man sich nur noch wünscht Flanders wäre tot.

H.J. Simpson
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